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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1919
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- 1919-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1919
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 198, 12. September 1919. fortgesetzt wurden, stark enttäuscht. Die bekannte fromme Schrift stellerin Marie Nathusius (1817-1857) hat »Rückerinne rungen aus einem Mädchenleben« geschrieben, und ihre »Ge sammelten Schriften« enthalten ein umfangreiches »Lebensbild«, das auch Erinnerungscharakter trägt. Ein vollständiges »Leben« nach eigenen Aufzeichnungen ist aus dem Nachlaß der gleich altrigen Jugendschriflstellerin O t t i l i e Wildermnth (1817 -1877) hervorgeireten. Hier mögen dann gleich noch die »Er innerungen« von Asta Heiberg, der Mutter Hermann Hei« bergs, angeschlossen sein. Ziemlich ausführliche »Erinnerungen« gab der aus Schlesien stammende Jude Max Ring (1817— 1901). Die Selbstbiographie des Pädagogen Wilhelm Schräder (1817—1907) heißt »Erfahrungen und Bekennt nisse« (1900). Des Ästhetikers Moriz Karriere (1817— 1845) »Lebcnserinnerungen« erschienen erst 1914. Robert Dohmes, des Begründers des Hohenzollern-Museums (1817 —1896), Lebenserinnerungen »Unter fünf preußischen Königen« gab 1901 Paul Lindenberg heraus. Der Demokrat und Natur forscher Karl Vogt (1817—1895) hat seine Erinnerungen und Rückblicke »Aus meinem Leben« gerade noch erscheinen sehen. — Ernst II. Herzog von Koburg- Gotha (1818—1893) wählte für seine dreibändigen Denk würdigkeiten den Titel »Aus meinem Leben und aus meiner Zeit« (1887—1889). Die »Denkwürdigkeiten, Briefe und Tage- buchblätter« des Generals und Admirals Albrecht von Stosch (1818—1896) reichen bis 1871 und erschienen 1904. Auch der dritte Reichskanzler Fürst Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst (1819—1901) hat »Denk würdigkeiten« hinterlassen, die 1906 hervorgetreten sind. Der Weimarische Minister G. Th. Stichling, ein Enkel Herders, nannte feine Erinnerungen »Aus 53 Dienstjahren«. Ein zwei bändiges Buch »Aus meinem Leben« schrieb der österreichische Geschichtschreiber Alfred von Arneth (1819—97). — Ein ganz besonderes Talent für die Erinnerungsaufzeichnung hatte der Märker Theodor Fontane (1819—1898), das bewiesen schon seine Wanderbllcher aus England und Schottland und die »Wanderungen durch die Mark Brandenburg«, die 1862 zu erscheinen begannen. Die erste Darstellung aus dem eigenen Leben war dann das Büchlein »Kriegsgefangen. Erlebtes 1870«, dem sich gleich »Aus den Tagen der Okkupation« anschloß. Auch das Buch »Christian Scherenbsrg und das literarische Berlin von 1840—1860« ist stark autobiographisch, eine wirkliche Selbst- biographie beginnt darauf mit »Meine Kinderjahre« (1844), die auch als »autobiographischer Roman« bezeichnet wurden, und wird dann mit »Von Zwanzig bis Dreißig« (1898) fort gesetzt. Die Gabe Fontanes, anmutig zu plaudern, macht das Lesen all dieser Bücher sehr angenehm. Die berühmtesten unter den Fontane gleichaltrigen Dichtern, Klaus Groth (1819 —1899) und Gottfried Keller (1819—1890), haben keine eigentlichen Selbstbiographien hinterlassen, doch erschienen von Klaus Groth »Lebenserinnerungen«, ausgezeichnet von Eugen Wolfs, und verschiedene autobiographische Aufsätze, und von Keller finden sich Tagebücher aus der Jugendzeit, auch ver öffentlichten Konrad Ferdinand Meyer und Adolf Frey Erinne rungen an ihn. Friedrich vonBodenstedt (1819—1892) war wieder ein sehr fleißiger Selbstbiograph: zunächst gab er, von seinem Retsewerk »Tausend und ein Tag im Orient« abgesehen, »Eines Königs Reise, Erinnerungen an König Max (von Bayern)« und »Vom Atlantischen zum Stillen Ozean« und dann noch zwei Bände »Erinnerungen aus meinem Leben«. Der Tiroler Adolf Pichler (1819-1900) hat außer Wan- derbüchern die Selbstbiographie »Zu meiner Zeit« (1892) und Harm noch die Erinnerungen aus den März, und Okwbertagen 1848 »Das Sturmjahr« herausgegeben. Aus seinem Nachlaß erschienen auch Tagebücher. Der tapfere Sinn Pichlers mutz jedermann erfreuen. Sein österreichischer Landsmann Her mann Rollelt (1819—1904) betitelte seine Erinnerung?- blätter »Begegnungen« (1903). — Der Münchner Dichter Her mann Lingg (1820—1905) hat seine Selbstbiographie als »Meine Lebensreise« 1899 veröffentlicht. Wie die Erinnerungen des Koburgischen Intendanten Gustav von Meyern- 803 Hohenberg (1820—1878) heißen, ist mir augenblicklich nicht erinnerlich. — Intendant war ja auch Gustav zu Putlitz (1821—1890), der einst allgemein bekannte Lustspieldichter, der denn auch zunächst, 1874, »Theater- erinnerungen« und dann »Mein Heim, Erinnerungen aus Kindheit und Jugend« (1885) gab. Seine Gattin Elisabeth zu Putlitz, geb. Gräfin Königsmark, schrieb sein Lebensbild. — Zwei preußische Generale, die beide Julius von Hartmann heißen (1817—1878 und 1821 —1892) und beide aus Hannover stammen, haben beide auch Erinnerungen hinterlassen, der ältere »Lebenserinnerungen, Briefe und Aufsätze« (1882), der jüngere die in Romanform gekleideten »Erinnerungen eines deutschen Osfiziers« aus der hannoverschen Zeit vor 1866 (die, wie ich annehme, mit den 1912 gedruckten »Meine Erlebnisse zu hannoverscher Zeit 1839 —66« identisch sind) und »Erlebtes aus dem Kriege 1870/71«. »Schleswig-Holsteinische Erinnerungen, besonders aus den Jah ren 1848—51« haben wir von Otto Fock (1819—1872). »Memoiren einer Diplomatenfrau« schrieb die Witwe Karl von Bunsens (1821—1897). Seine Jntendantentätigkeit schilderte in »Fünfzehn Jahre Stuttgarter Bühnenleitung« Feodor Wehl (1821-1890), der auch die Tagebuchaufzeich nungen »Zeit und Menschen« drucken ließ. Als Erinnerungen und Aufzeichnungen bezeichnet Friedrich Schlögl (1821— 1892) sein Buch »Vom Wiener Volkslheater« — bei ihm ist fast alles autobiographisch. Eine sehr wertvolle Selbstbio graphie, die sicher zu dauernder Geltung gelangen wird, ist des berühmten Geschichtschreibers Rudolf Haym (1821—1901) »Aus meinem Leben. Erinnerungen« (1902). — Alfred Meißner (1822—1885) hat zunächst Einzelerinne rungen: »Revolutionäre Studien aus Paris« (1849), »Heinrich Heine, Erinnerungen« usw., dann eine »Geschichte meines Le bens« (1884) veröffentlicht. Der Altonaer Heinrich Zeise (1822—1914) gab das Buch »Aus dem Leben und den Erinne rungen eines norddeutschen Poeten« (1888) heraus. Die Selbst biographie des Musikers Heinrich Ehrlich (1822 —1899) heißt »Dreißig Jahre Kllnstlerleben« (1893) und berichtet allerlei über Franz Liszt, Richard Wagner, Hans von Bülow, Joseph Joachim, Karl Tausig, An ton Rubinstein usw. Adolf Kutzmaul, der be rühmte Mediziner (1822—1902), hat »Jugenderinnerungen eines alten Arztes« (1899) und »Aus meiner Dozentenzeit in Heidel berg« geschrieben, der berühmte Altertumsforscher Heinrich Schliemann (1822—1890) eine »Selbstbiographie«, die seine Frau, Sophie Schliemann, vervollständigte. Von Hans Wachenhusens (1822—1898), des unermüdlichen Kriegs berichterstatters, zahlreichen Werken nennen wir nur die Er innerungen »Vom ersten bis zum letzten Schuß« (1896). Wil helm Heinrich Riehl, der Kulturhistoriker (1823—1897), nannte sein autobiographisches Werk »Religiöse Studien eines Weltkindes«. RudolfvonGottschall (1823-1909) gab »Aus meiner Jugend« (1898). Ziemlich umfangreich ist die Selbstbiographie des Theologen Wilibald Be y schlag (1823—1900) »Aus meinem Leben« (1896—1911), der auch die Bücher »Aus dem Leben eines Frllhvollendeten, des Pfarrers Franz Beyschlag« und »Erinnerungen von Albrecht Wolters« veröffentlicht hat. — Ein wertvolles Dichterleben sind die »Siebzig Jahre« von Otto Roquette (1824—1896), die u. a. in Halle, Berlin und Dresden spielen. Der Zeichner Lud wig Pietsch (1824-1911) war ein großer Reisefeuilletonist und hat auch Berichte vom Kriegsschauplatz 1870/71 gegeben. Dann schrieb er noch die autobiographischen Schriften: »Wie ich Schriftsteller geworden bin« (1893/94), »Aus der Heimat und der Fremde« und »Aus jungen und alten Tagen«. Als Kollege von ihm kann man Wohl den Theatermaler KarlEmil Döpler (geb. 1824) bezeichnen, der sein selbstbiographisches Werk »75 Jahre Leben, Schaffen, Streben« benannte. Von dem Kulturhistoriker Ludwig Friedländer (geb. 1824) find »Erinnerungen, Reden und Studien« (1905) erschienen. Max Müller, der Sohn Wilhelm Müllers, Professor in Oxford (1823—1900) gab verschiedene autobiographische Werke englisch. Nach Rußland verschlagen wurde Fried-
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