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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1919
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- Deutsch
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Muß also eine »Sozialisierung«, wie sie sich heute in den Köpfen der breiten Masse darstellt, entschieden abgelehnt wer den, so wird sich andererseits doch auch kein gemeinnützig den kender Mensch einer vernunftgemäßen Sozialisierung — d. h. einer allmählichen Zentralisierung der gesamten Arbeits kraft zum Beste» der Arbeitsförderung und des Arbeitsnutzens für die Gesamtheit auf der Grundlage der Selbstverwaltung unter Aufhebung der Kapitalrente des einzelnen — ver schließen können. Den Grad der Reife wirtschaftlicher Unter nehmungen zur Vergesellschaftung zu erkennen, dazu bedarf es eines gewissenhaften Studiums, für das sich weder Zeit noch Reihenfolge festsetzen lassen. Sozialisierungsfühig sind heute schon unzweifelhaft Verkehrswesen, Wasserwirtschaft, Elektrizi tätsversorgung, Bergwerke usw., die ja bereits zum großen Teil in Staatsbetrieb sind. Dann werden die Fabrikations- gewerbe und schließlich die Handelsgewcrbe folgen. Die Frage, wann der Buchhandel in das Stadium der Sozialisierungsreif« <d. h. in das Stadium der Vergesellschaftungsmöglichkeit) treten wird, läßt sich heute nur dahin beantwokten, daß der Buchhandel (ebenso wie die Presse) erst letztes Glied in der S o z i a l i si e r un g s r e i h e sein kann, weil er unter allen Handelsgewerben eine besonders kompli zierte Stellung einnimmt und man an ihn mit Sozialisierungsmaß- nahmen naturgemäß erst auf Grund eingehender Erfahrungen auf allen anderen Sozialisierungsgebieten Herangehen kann. Es läßt sich erwarten, daß dann beschreilbare Wege ge funden werden, die insbesondere auch die Weltmacht siel- lungdes deutschen Buches nicht untergraben. Wir wollen auch bei der Sozialisierung des Buchhandels nicht rückwärts gehen, sondern vorwärts kommen! Wird heute aber im Buchhandel »sozialisiert«, so wird es niemals eine Reform, sondern immer nur ein politischer Gewaltakt sein, das haben wir in Ungarn und München erlebt. Von der sozialistischen Reichsregierung aber können wir erwarten, daß sie solche Knebelung weder ver suchen, geschweige denn zur Ausführung bringen wird. Bald nach Beginn der Revolution ging die Notiz durch die Presse, daß sich ein Verlag dadurch »sozialisiert« habe, daß er das Unternehmen den Angestellten einfach überließ. Das ist eine völlige Verkennung der Sozialisierung und in meinen Augen nur eine Reklame nach amerikanischem Muster. Denn «in einzelnes Geschäft innerhalb eines Wirtschaftszweiges läßt sich überhaupt nicht sozialisieren, wenigstens hat diese Be triebsumstellung nichts mit dem Wesen des wahren Sozialismus zu tun. Der Verlag ist einfach nichts anderes geworden als eine Erwerbsgenossenschaft seiner Angestellten; der kapitalistische Charakter ist unberührt geblieben, und die Gesamtlage aller buch händlerischen Angestellten ist dadurch um keinen i-Punkt gebessert. Es ist bedauerlich, daß die Tagespreise den Unsinn einer solchen »Sozialisierung« verbreitete, ohne wenigstens anzudeuten, daß hier von einem solchen Vorgänge nicht gesprochen werden könne. Wer sich vor Augen hält, daß jede Erfindung und alle Er kenntnis, soweit sie universale Bestrebungen in sich bergen, in irgend einer Weise durch die Druckerpresse organisiert und frucht bar gemacht werden, daß der Buchhandel die berufene Bank des geistigen Kapitals ist, die die Umwertung der Idee in eine handelsfähtge Materie vermittelt und dadurch allein die Mög lichkeit gibt, den individuellen Intellekt zum universellen Gei- steseigentum zu fördern; wer sich dies vor Augen hält, der wird erkennen, daß sich eine Sozialisierung des Buchhandels nur auf die Gefahr hin vom Zaune brechen läßt, daß innerhalb der intellektuellen Kultur ein heilloser Wirrwarr angerichtet wird. WirbrauchenZeit,sehrvielZ«it! Es kann im Buchhandel nicht auf Grund von Zahlenmaterial gesagt werden: dieses oder jenes Unternehmen ist sozialisierungsreif, also ist der Gesamtbuchhandel zu sozialisieren, nein, für den Buchhandel kommt es darauf an, überhaupt einmaler st zuerkennen,aufGrundwelchenMo- dus die Sozialisierungsreife ausgesprochen werden kann. Zahlen bilden hier die Unterlage nicht. (Schluß folgt.) Leitfaden zur Preisberechnung von Akzidenz- Drucksachen, auf Grund des Deutschen Buchdruck- Preistarifs bearbeitet von Otto Wollermann, Schriftleiter der »Buchdrucker-Woche«. 2. vermehrte Aus gabe, unter Berücksichtigung der am 1. Juni 1919 in Kraft getretenen neuen Teuerungszuschläge. Mit Anhang: Preistafel der gebräuchlichsten Akzidenzdrucksachen für Familie, Handel und Industrie, bearbeitet von Robert Peitz. Berlin-Steglitz 1919, Selbstverlag des Heraus gebers. Preis ^ 3.—. Das vorliegende, 44 Seiten Taschenformat starke Werkchen will den Deutschen Buchdruck-Preistarif nicht ersetzen, es faßt aber das Wichtigste aus dem Gebiete der Akzidenzberechnung in mundgerechter Form zusammen. Im Laufe der Jahre hat sich das Bedürfnis nach derartigen kleinen Tarifen immer mehr bemerkbar gemacht, und der Deutsche Buchdrucker-Verein sollte deshalb wohl überlegen, ob es nicht rötlich sei, die einzelnen Abteilungen des Preistarifs offiziell in kleinen handlichen Auszügen herauszugeben. Der Verfasser dieses »Leitfadens« führt den Benutzer zunächst in das Gebiet des Buchdrucker-Lohntarifs ein, auf dem sich ja der Preistarif aufbaut. Sodann geht er zur preis tariflichen Berechnungsweise über und erklärt einleitend die Vor schriften, die bei der Berechnung auf Grund der Stunden- und Tausend buchstabenpreise zu beachten sind. Der Verfasser hat sich alle Mühe gegeben, die Materie so leichtverständlich als möglich zu gestalten, svdaß es außer dem eigentlichen Buchdrucker auch sonstigen Interessenten, z. B. dem Verlagsbuchhandel, möglich ist, die Berechnung zu verstehen und Nutzen aus dem Wollermannschen Leitfaden zu ziehen. Die tabel larischen Wiedergaben aus dem großen Preistarif sind gut zu übersehen und werden in der täglichen Praxis die besten Dienste leisten. Dem Leitfaden folgen auch Angaben über das Fertigmachen der Druck sachen (Falzen, Heften, Blocken usw.), sowie eine Preistafel der ge bräuchlichsten Akzidenzdrucksachen, die manch schätzenswerten Anhalt bietet, aber auch den Beweis liefert, wie ungeheuer teuer heute die Ak zidenzdrucksachen sind. Alles in allem genommen ist der Leitfaden ein nützliches Büchlein, das manche im praktischen Geschäftsleben des Buch druckers und DruGsachenverbrauchers empfundene Lücke ausfüllen wird. Kleine Mitteilungen. Die neuen Post- und Telegraphengcbühren. — V o m 1. O k t o b e r 1919 ab beträgt im inneren Verkehr des Reichs-Postgebiets so wie im Verkehr mit Bayern und Württemberg die Gebühr! bis 20 8 über 20-250 8 bis 20 8 über 20—250 8 siir Kcrnbriefe slir Ortsbriefe für Fernpostkarten für Ortspost karten für Rohrpostbriefe für Rohrpostkarten für Drucksachen bis 50 8 über 50—100 8 Uber 100-250 8 über 250-500 g über 500 8—1 kg bis 250 8 über 250—500 8 über 500 8—1 lix bis 250 8 Uber 250—500 8 bis 250 8 über 250—500 8 über 500 8—1 li8 für Postauftragsbriefe für Briese mit Wertangabe 1. tm Fernverkehr bis 20 8 über 20—250 8 2. im Ortsverkehr bis 20 8 über 20—250 g dazu eine Verslcherungsgebühr von für je 1000 Wertangabe für Postanweisungen bis 5 über 5 bis 100 über 100 bis 250 über 250 bis 500 ./l über 500 bis 1000 siir Oieschäftspapiere für Warenproben für R i s ch s e n d u n g e n 20 Psg 80 Pfg 15 Psg 20 Psg 15 Psg 10 Pfg 00 Psg 50 Pfg 5 Pfg 10 Pfg 20 Pfg 30 Pfg 40 Pfg 20 Psg 30 Pfg 40 f 20 Pfg 30 Psg 20 Pfg 30 Psg 40 Psg 75 Pfg 50 Pfg 60 Pfg 45 Pfg 50 Pfg 40 Pfg so Pfg 40 Pfg «0 Pfg «0 Pfg 1 .tk 815
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