Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190731
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191907312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190731
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-07
- Tag1919-07-31
- Monat1919-07
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^161, 31. Juli I91S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. flir Papier den Hauptfaktor bildet, sehen sich Industrie, Handel und Gewerbe gezwungen, mit Drnckaufträgen zurückzuhalten, und auch die Verlagsbuchhandlungen sind außerstande, ihre Verlagstätigkeit fort- znsetzen. Dadurch ist die Gefahr der Arbeitslosigkeit in den Drucke reien, Buchbindereien und Verlagsbuchhandlungen in unmittelbare Nähe geruckt. Schriftsteller finden für ihre Manuskripte seitens der Verleger keine Aufnahme. Ebenso wird der gesamte Buchhandel in Mit leidenschaft gezogen, da die Biicherpreise bereits eine solche Höhe er reicht haben, daß sich das Publikum höchstens nur noch ans den Ein kauf der allernotwendigsten Bücher beschränkt. Von dem Papierwucher werden daher weite Kreise der Geschäftswelt, der werktätigen und geistig arbeitenden Menschheit betroffen. Soll das Heer der Arbeits losen nicht.noch mehr vermehrt werden, so ist ein sofortiger Preis abbau des Druckpapiers dringend notwendig. Die Unterzeichneten Ver eine und Körperschaften richten daher an die Negierung den Appell, unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, damit diesem Notstände abgeholfen werde.« Biicheroersorgnng unserer Kriegsgefangenen. — Unter Beteili gung von Vertretern aus allen Teilen des Reiches fand kürzlich zu Winnenden bei Stuttgart die 4. Jahreskonferenz der »Ev. Kriegs- g e f a n g e n e n f ü r s o r g e« statt. Der Leiter der praktischen Arbeit, Direktor Schriftsteller B r e p o h l-Winnenden, gab einen umfas senden Rückblick über die Entwicklung der Arbeit während der ganzen Kriegsdaner, woran sich ein Tätigkeitsbericht anschloß, dem wir fol gende Ziffern entnehmen: Die Arbeit zerfällt in kirchliche und Volks bildungsarbeit für die Gefangenen. Die kirchliche Arbeit weist fol gende Zahlen ans: Während des ganzen Krieges wurden 42 449 Bi beln und 178 589 Neue Testamente und Bibelteile zum großen Teil auf Wunsch der Gefangenen selbst an Einzeladressen der Gefangenen gesandt. Eine besondere Zeitschrift »Christlicher Botschafter für Kriegsgefangene« wanderte zuerst monatlich zweimal in einer Auf lage von 60 000 Exemplaren, im letzten Jahre in 40 000 Exemplaren in die Gefangenenlager. Für Württemberg gab der Ev. Preß- verband einen eigenen Gruß ans der Schwäbischen Heimattirche heraus, der ebenfalls in 4—5000 Exemplaren bis znm Waffenstillstand durch die Zentrale und von da von der Geschäftsstelle des Preßverbandes in Stuttgart direkt versandt ,wurde. Für die kriegsgcfangenen Sachsen gibt der »Sächsische Landesverein für Innere Mission« einen besonderen Heimatgruß heraus, der bis znm 1. Mai d. I. in 10 000 Exemplaren, von da ab wegen der Fochschen Verfügung betr. Lesestoff in 6000 Exemplaren hinansging, weil die Versendung nach Frankreich nicht mehr möglich war. Zur Ergänzung dieser Zeitschriften erscheinen von Zeit zu Zeit »Kriegsgefangcnengrüße«, deren Gesamt auflage 378 000 beträgt. Für die Internierten in neutralen Ländern erscheint außerdem unter dem Titel »Deutsche Evangelische Jnter- niertenbücherei« eine Serie von Büchern, die eine Gesamtauflage von 15 600 Stück erreichte. Eine Gesangbnchspende für die Angehörigen der Badischen, Sächsischen und Württembergischen Landeskirche, die unter Mitarbeit der betr. Obersten Kirchenbehörde durchgeführt wurde, fand im verflossenen Jahre ihren Abschluß. — Die Volksbil dung s a r b c i t erreichte eine ungeahnte Höhe. Es gingen insgesamt 84 009 Postpakete mit Büchern hinaus (nicht Feldpostpäckchen). Außer dem wurden 15 000 Bücherpakete für befreundete Gesellschaften, Fach- orgaiiisatioiicn und Verufsverbände wcltergeleitet. Auch wurden rund 4000 Wünsche von Gefangenen selbst um Studienliteratnr, Fach literatur, die zur Weiterbildung benötigt wurden, erledigt. Eine be sondere »Deutsche Bücherspende für kriegsgefangene Landwirte« sorgte für Fachausbildung der kriegsgefangenen Landwirte, als eines der wichtigsten Zweige des Wirtschaftslebens der Zukunft. An land wirtschaftlicher Literatur wurden 3125 Bücher ans die Gefangenen lager verteilt. Besonders regen Anteil an dieser »Bücherspende« nah men das Preußische Landes-Okonomie-Kolleginm in Berlin und die Württembcrgische Zentrale für Landwirtschaft, Stuttgart. — Ins gesamt wurden 31^ Waggon Bücher verarbeitet. Ist Skontobcrechnung im Drnckgcwcrbe handelsüblich? — In dem Rechtsstreit einer Buch- und Knnstdrnckerei gegen eine Verlagsbuch handlung und Druckerei hat die Handelskammer Leipzig auf Ersuchen des Leipziger Amtsgerichts über die Frage der Skontoberechnung im Drnckgcwerbe folgendes Gutachten erstattet: Vor dem Kriege war im Bnchdruckgewerbe ein Abzug von Skonto vom Rechnungsbeträge bei Barzahlung ebenso üblich wie die Gewährung des Ostermeßzieles. Durch die infolge des Kriegs verschärfte Lage veranlaßt, hat der Hanpt- vorstand des Deutschen Bnchörnckervercins mit seiner Entschließung vom 8. September 1917 die Gewährung des Ostermeßzielcs mit Wir kung vom 1. Oktober 1917 ab aufgehoben und für die Übergangszeit einen Skoütoabzng von 2°/o bei Barzahlung innerhalb zweier Monate gestattet. Dieser Skontoabzng ist inzwischen ebenfalls aufgehoben und auch in dem Rundschreiben des Deutschen Buchdrucker-Vereins vom Anfang Januar 1919 nicht mehr erwähnt worden. Nach 8 266 des Deutschen Bnchdruck-Preistarifs von 1919 sind die Zahlungsbedin gungen für Werldrnck: »3 Monate nach Rechnnngserteilung. Bet Barzahlung innerhalb 30 Tagen nach Rechnnngserteilung kann bis zu 2°/o Skonto gewährt werden. Die Gewährung von Ziel ist in jedem Falle besonders zu vereinbaren. Im Falle späterer Zahlung, als vereinbart, sind Verzugszinsen in Höhe von 6°/« zu berechnen. Abzug eines sogenannten Meßagios ist unbedingt abznlehnen«. Gegenwärtig kann demnach trotz einiger beachtlicher gegenteiliger Stimmen die Ge währung von Skonto im Drnckgcwerbe nicht mehr als handelsüblich bezeichnet werden, wenn ihn auch vielfach die Buchdrucker ihrer Ver legerkundschaft noch gewähren. Spaniens Bücherausfuhr nach dem lateinischen Amerika. — »viario cksl Comereio« vom 31. Mai 1919 bringt nachstehende An gaben: Während der letzten vier Kriegsjahre betrug die Ausfuhr von Büchern nach dem lateinischen Amerika (in kx): 1915 1916 1917 1918 Durch den Zoll 528 260 1 301 627 1511 847 1292 918 Durch die Post 132 065 325 407 377 962 323 246 Gesamtbetrag 660 325 1627 034 1889 809 1 616 227») Schätzung in Pesetas 1908 975 4 881 102 5 669 427 4 848 681 1913 betrug der Wert der Ausfuhr von Büchern nach dem lateinischen Amerika 8 Millionen Pesetas. Dem Inhalte nach ergibt sich folgendes Verhältnis: Unterhaltnngslektüre 43 v. H. Soziale Wissenschaft 16 „ „ Lehrstudien 13 „ „ Erdkunde und Geschichte 7 „ „ Religion 6 „ „ Allgemeine Literatur 5 „ „ Mathematik, Physik oder Naturgeschichte 4 „ Schöne Künste unb Sport 4 „ „ Philosophie l „ „ ^ Philologie 1 „ „ *) (Richtige Aufrechnung: 1616164. Schriftleitg.) (Wirtschaft!. Nachr. d. Auslandspresse Nr. 232 vom 23. Juni 1919.) Ein Streik der kaufmännischen Buchdruckcreiangcstclltcn ist am 26. Juli in Nürnberg ausgcbrochen. Die Angestellten haben den Arbeitgebern einen neuen Tarifvertragsentwurf eingereicht, über den zu verhandeln sich die Arbeitgeber weigern, da er bereits der zweite Tarifeutwurf ist, der innerhalb fünf Monaten eingereicht wird. Die kaufmännischen Angestellten der Nürnberger Anzeigen-Expeditionen haben gleichfalls Forderungen gestellt. Falls denselben in nicht ge nügender Weise entsprochen wird, wollen auch diese Angestellten zum Streik übergehen. — Der Straßcnverkanf der Zeitungen mußte be reits gänzlich eingestellt werden; im übrigen ist die Auflieferung de?^ Zeitungen ^npfindlichen Störungen ausgesetzt. Bis jetzt hat nur die sozialdemokratische »Fränkische Tagespost« den neuen Tarifvertrag an erkannt. Jubiläum. — Am 1. August sind 50 Jahre verstrichen seit Grün dung der Buchhandlung Bernhard Wittneven in Coesfeld, die 1869 von Bernhard Wittneven unter der Firma B. Wittnevcn Vater gegründet worden war. Am 15. Juli 1876 übernahm der gleich namige Sohn des Gründers das Geschäft, der es jetzt noch unter Bei hilfe seiner Schwester, Fräulein Sophie Wittneven, führt. Sprechfaul. Ohne Verantwortung der Redaktion- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Lin lehrreicher Briefwechsel zur Auchbuchhiindlersrage. Bayreuth, den Lg. Juni ISIS. Herrn Friedrich Hofmeister, Leipzig. Es ist uns bekannt geworden und wir haben Beweise dafür, daß Sic an die Firma W. hier, die mit dem Buch- und Musikalienhandcl nichts zu tun hat und deshalb auch nicht im Bnchhändleradreßbuch steht, Rusikalien zum Nettopreise und in Rechnung liefern. Es han delt sich um ein kleines Ladengeschäft, dessen Inhaber sich Instru menten- und Saitcnfabrikant nennt. Wir meinen, ein Haus von dem Ansehen des Ihrigen darf den regulären ortsansässigen Musiksortimcnter nicht in dieser Weise schädigen, denn B. kümmert sich um keinerlei Vorschriften, weder in bezug ans unzulässige Nabattgcmährnng noch um vorgcschricbcnen Tenernngsznschlag. 6öt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder