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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. Würzburg. Zur Versammlung der Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine am 13. u. 14. September ISIS. VI. lSiehe Rr. 210, 212, 214, 21S, 218 „. 220.» Die interessanten, von warmer Liebe zum Buchhandel einge gebenen Ausführungen des Herrn Wilhelm Hermann-Bremen, abgedruckt in Nr. 214 und 218 des Börsenblattes, werden in den nächsten Jahren, wie der Verhandlungsleiter Herr Jäh be merkte, noch oft dem Buchhandel Gelegenheit geben, sich damit zu beschäftigen, zumal da nicht nur in Breinen, sondern auch in verschiedenen anderen Städten sich der Gemeinschaftsgeist im Buchhandel regt und einzeln« der von dem Be richterstatter in den Kreis seiner Betrachtungen einbezogenen Pläne in di« Tat umgesetzt werden sollen. Auch das Börsenblatt wird auf einzelne Vorschläge noch näher etngehen müssen, da ja Wert und Bedeutung derselben erst dann zutage treten, wenn sie auf ihre praktische Durchführbarkeit hin geprüft werden. Aus Frankfurt a. M. berichtete Herr Heinrich Tiedemann über die von einigen dortigenBuchhändlern insLeben gerufene »Bestell anstalt Frankfurter Buchhändler., die unter Umgehung Leipzigs den direkten Verkehr mit den Verlegern Pflegen wird. Im Ge gensatz zu Bremen habe man in Frankfurt klein angefangen. Vom I. Oktober an würden sämtliche Zeitschriften gemeinsam bezogen und ausgetragen, dann wolle man zur gemeinsamen Regelung der Lagerbestellungen übergehen. Da man in Bremen allein an Stempelgebühren 18 000.— für die Errichtung der G. m. b. H. habe zahlen müssen, so habe man in Frankfurt einen eingetragenen Verein gegründet, der vom Amtsgericht genehmigt worden sei. Wie Frankfurt a. M., so hofft auch Dresden durch die Dresdner Zeitschriftenstelle wesentliche Ersparnisse machen zu können, über ihre Organisation und die Gründe, die zu dieser Einrichtung geführt haben, gab Herr Franz Schädcr- Dresden einen eingehenden Bericht, der im Gildeblatt veröffent licht werden soll. Wie Herr Theodor Steinkopff-Dresden er gänzend bemerkte, ist diese Zeitschriftenstelle keine Einrichtung des Vereins Dresdner Buchhändler, sondern aus einer freien Vereinigung von 15 Firmen hervorgegangen. Bedeutungs voller als diese Gründung ist die eingetragene Genossenschaft Hamburger Buchhändler, über die Herr Otto Meißner-Hamburg nähere Mitteilungen machte. Ihre Aufgabe besteht in dem Be trieb gemeinsamer Buchhandelsunternehmungen, Ein- und Ver kauf, Lagerung, Auslieferung von Büchern und anderen Gegen ständen und Bedarfsartikel» des Buchhandels, Werbetätigkeit, Ausstcllungswescn usw. Der Geschäftsanteil jedes Mitgliedes ist auf ,/k 500.— angcsetzt, doch ist es jedem Teilnehmer ge stattet, bis zu 20 Geschäftsanteilen zu erwerben. Weiter aus gebaut, soll sie ihre Tätigkeit auch über die Provinz erstrecken. Im weiteren Verlauf der Besprechung gab Herr Geheim rat Siegismund seinem Bedauern über die geringe Beteiligung der Verleger an den Veranstaltungen des Verbands Ausdruck, die sich diesmal um so fühlbarer mach«, als in den Vorträgen der Herren Hermann, Tiedemann und Schäder eine solche Fülle Anregungen enthalten sei, daß ihnen nachgegangen werden müsse, und zwar nicht nur vom Standpunkte des Sortiments aus. Es sei im Gegenteil notwendig, auch die Ansichten der Verleger und Kommissionäre, sowie der Vertreter der übrigen Gruppen des Buchhandels zu hören und nach Mitteln und Wegen zu suchen, um in die Praxis umzusetzen, was von all diesen Vorschlägen sich verwirklichen lasse. Dürfe man doch nicht im unklaren darüber sein, daß, wie unser wirtschaftliches und politisches Leben nach dem Kriege und der Revolution ein ganz anderes Gesicht erhalten habe, auch der Buchhandel neu« Wege gehen müsse, wenn er seine frühere Bedeutung nicht verlieren wolle. Unsere ganze Wirtschaft der nächsten Zeit stehe im Zeichen eines verlorenen Krieges, dessen Wirkungen noch auf lange hinaus sich fühlbar machen würden. Deshalb gälte es alle Kräfte wachzurufen und sich darüber zu verständigen, wie man Spesen sparen, überflüssige Arbeit vermeiden und sich den ver änderten Verhältnissen möglichst ohne Reibung anpassen könne. Notwendig sei eine Verständigung zwischen den einzelnen buch händlerischen Gruppen auch deswegen, weil auf der «inen Seite die Parole »Los von Leipzig, ausgegeben werde, während die andere Seite den Standpunkt verträte, daß der Leipziger Platz unbedingt erhalten bleiben müsse. In den letzten Wochen habe er Gelegenheit gehabt, in Leipzig bei den Verhandlungen mit der Gehilfenschaft diesen Fragen näherzutreten, da die Reorgani sation des Leipziger Platzes die Grundlage der Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gebildet Hab«, von der aus eine Verständigung zwischen ihnen angestrebt worden sei. Habe der Leipziger Platz bisher seine Spesenberechnung auf billigen Arbeitslöhnen aufgebaut, so verböte sich das in Zukunft durch die Verhältnisse, ja man werde wohl damit rechnen müssen, daß trotz aller Klagen über die bisherige Spesenberech nung nicht nur keine Verbilligung eintreten, sondern im Genen- teil das Spesenkonto in Zukunft noch eine Erhöhung erfahren werde. Auf lange hinaus werde das Sortiment kaum in der Lage sein, den ständig wachsenden Ansprüchen an den sich aus der Differenz zwischen Einkaufs- und Ladenpreis ergebenden Bruttogewinn zu genügen, und wenn auch heut« der Zeitpunkt für eine Erhöhung der Teuerungszuschläge noch nicht gekommen sei, so werde doch die Stunde schlagen, wo auch der Vorstand des Börsenvereins sich einer solchen Notwendigkeit nicht mehr ver schließen könne. Die neuen durch den Aufbau des Leipziger Platzes entstehenden Lasten ganz auf das Sortiment abzuwälzen, sei nicht möglich, vielmehr werde auch der Leipziger Verlag zu ihrer Deckung mit herangezogen werden müssen. Verleger, So» timenter, Kommissionäre und Barsortimenter müßten sich darüber auseinandersetzen, wobei auch die Frage mit zu erwägen sei, ob der Verlag an der Erhaltung der Barsortimente ein so großes Interesse habe, um durch Sonderrabatte und -Vergütungen zu ihrer Erhaltung beizutragen. Leipzig sei nun einmal der ge gebene Mittelpunkt des deutschen Buchhandels, dessen Organi sation im wesentlichen auf den dortigen Platzeinrichtungen beruhe, Einrichtungen, die im Auslande als mustergültig angesehen wür- den und während des Krieges vielfach Nachahmung gefunden hätten. Solange für sie kein vollgültiger Ersatz geschaffen, der Organisation kein besserer Weg gewiesen werden könne, müsse mit allen Kräften dahin gestrebt werden, den Leipziger Platz und das mit ihm eng verbundene Barsortimcnt zu erhalten, da die deutschen Verleger sonst, wie dies jetzt bei den ausländischen
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