Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19191010
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191910105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19191010
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-10
- Tag1919-10-10
- Monat1919-10
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktion«!!«! Teil. .V. 222, 10. Oktober 1919. stetem Kampfe die Weiterentwicklung des buchhändlerischen Ge wohnheitsrechts erstrebt werden und die alte Form, die sich der Börsenverein gegeben habe, erhalten bleiben. Zu dem nächsten Punkt der Tagesordnung »Die Tarifverträge mit den Angestellten« erstattete Herr Di. Ackermann, Leiter der Wirtschaftsstelle und Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Deutschen Buchhändler, Bericht, indem er eine zusammen- fassende Darstellung der bereits abgeschlossenen Tarife sowie Winke und Ratschläge für Verträge auf Grund der bisherigen! Erfahrungen gab. In großen Zügen entwarf er ein Bild von der gegenwärtigen Wirtschaftskrisis und ihren Wirkungen auf den Buchhandel, dem Ursprung, den Vor- und Nachteilen des. Tarifwesens, der Macht der Organisationen der Arbeitnehmer ! und von den Folgen, die sich für diejenige» Firmen ergeben ^ können, die sich den Arbeitgebervereinigungen fernhalten. Nach- ! dem er die Gesichtspunkte besprochen hatte, die bislang für dlc Einteilung der Angestellten in die verschiedenen Gehaltsklassen! maßgeblich waren, empfahl er, hierbei keinesfalls die Vorbildung! der Angestellten ganz auszuschalten und auch auf die Dauer der j Geschäslszugehörigkeit Rücksicht zu nehmen. Eine Abstufung nach ! der Güte der einzelnen Arbeitsleistung (innerhalb der verschie-! denen Beschäftigungsarten, die ihrerseits natürlich, zusammen mit den genannten Kennzeichen, der Einteilung zugrunde z»! legen sind) wurde als abwegig bezeichnet, weil stch der Tarif aller sogenannten Kautschukbesiimmungen, die für subjektive Mei-! nungsberschiedenheiten Raum lassen, zu enthalten habe, und weil! die Tarifsätze nicht so hoch festgesetzt werden dürsten, daß hier-! durch dem Arbeitgeber eine Bezahlung über den Tarif für be sondere Leistungen unmöglich gemacht werde. Zum Schluß be-! tonte er die Notwendigkeit, trotz aller Schwierigkeiten und, Hemmnisse mit den Arbeitnehmern wieder zu einem freundschaft-! lichen Verhältnis zu gelangen, da zwar der Wirtschaftskamps wegen der untilgbaren Interessengegensätze niemals zu beset-! tigen fei, aber letzten Endes in ein gemeinsames Interesse ein- inünde: dasjenige an der Erhaltung unseres Wirtschaft?- und ^ Volkskörpers, der ohne den Geist gegenseitigen Vertrauens und? der Versöhnlichkeit nicht gesunden könne. Da das Referat den Vorsitzenden der Kreis« und Orts-! vereine des Börsenvereins und der Ortsgruppen des Arbeitgeber verbandes zugänglich gemacht worden ist, um es in diesen Ver-! einigungen zur Erörterung zu stellen, so erübrigt stch an dieser > Stelle ein näheres Eingehen auf seinen Inhalt. Dem Dank^ der Versammlung an Herrn vr. Ackermann für seine klaren,! warmherzigen Ausführungen gaben der Versammlungsleiters Herr Jäh, und Herr Geheimrat Siegismund Ausdruck, beide! darin übereinstimmend,, daß der Anschluß an den Arbeitgeber-! verband nicht dringend genug empfohlen werden könne, da der Macht der Arbeitnehmerorganisationen eine mindestens gleich-! starke Organisation der Arbeitgeber gegenübergestellt werden! müsse. Mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Zeit und die Aus- j dehnung, die eine Erörterung des umfangreichen Themas zur Folge gehabt hätte, verzichtet« man auf eine Diskussion, um noch! Raum für eine Besprechung der Leipziger Mustermesse zu ge- Winnen, über die in der nächsten Nummer berichtet werden soll. ^ „Ich hatte einst ein schöne« Vaterland...." Herr Hubert Weiter ln Paris, seit Kriegsausbruch in Arnheim sHelland), versendet von dort aus an seine Kunden eine! Doppelposllarte in französischer Sprache, deren Text in Übersetzung wir ! nnienstchcnd folgen lasse», da ihr Inhalt nicht nur für die Empfänger, sondern für den gesamten deutsche» Buchhandel von Interesse ist. Ge wissermaßen als Motto ist in französischer und englischer Sprache der Satz vorangestellt: Ich wünsche sedea zu bezahlen, dem ich etwas schuldig bin, erwarte aber andererseits, daß jeder auch mir bezahlt,! was ich zu fordern habe. Nachdem der Krieg beendigt ist, handelt cs sich darum, die Ge schäfte wieder in Ordnung zu bringen, die, was mich anbetrifst, seit t. August 1914 vollständig ruhten. Von den Ereignissen überrascht, habe ich, als ich Paris verließ, keinerlei Schriftstücke weder über meine Geschäfte, noch über sonstige Angelegenheiten mituchmen können. Meine Buchflihrnngsbiichcr, die! Kakturcnbünbel, die Niste meiner Guthaben und meiner Schulden,! 892 bas Verzeichnis der Abonnenten und der Fortsetzungen, die ich zu liefern oder zu erhalten habe, nichts befindet sich in meinem Besitz. Wenn Si^ irgend etwas zu erhalten haben, schicken Sie mir einen Rechnungsauszug mit Da tum und dem Betrag jeder Faktur, sowie auch der Titel der Sendungen der Monate Juni und Juli 1814, da viele von diesen Lieferungen meinen Kunden noch nicht belastet worden sind. Schicken Sic mir bitte auch eine Liste mit Titeln und Num- mernbezeichnungcn aller Periodic« (Revuen, Journale usw.), die von mir für 1814 im voraus bezahlt, aber von Ihnen seit Schließung meiner Buchhandlung und meiner zwangsweisen Ab reise zuruckgehalten wurden. Sagen Sie mir weiter, bitte, auch, welche Zeitschriften der direk ten Abonnements Sie an meine Klienten während dieser Zeit zn- riickgehalten haben. Ich werde dann meine Rechte geltend machen und Ihnen An weisung für die Expedition der fälligen Nummern geben. Wenn ich Ihnen dagegen Nummern aus Grund der bei meiner Buchhandlung in Paris oder bei meinem Leipziger Haufe angegebe nen Abonnements zu liefern habe, so bitte, teilen Sie mir dies mit. Sic werden Ihnen dann geliefert werben. Was dt« n t ch tpe r i o d ts che n Fortsetzungen, die fett den letzten 5 Jahren erschienen find, anbetrifft, so bitte ich tun eine I n t e r i in s fa t t u r. Ohne mich zu irgend etwas zu ver pflichten, werde ich Sie dennoch gern unterstützen, damit die Fort setzungen nach Möglichkeit untcrgebracht werden können. Ich weiß noch nicht, ob es mir erlaubt fein wird, meine Ge schäfte in Frankreich wieder aufzunehmen. Das wird von der fran zösischen Regierung und der Anwendung abhängen, die sie von den Rechten, die ihr nach Artikel 297 und 288 des Beitrags von Ver sailles zustehen, machen wird. Außerdem aber wird es von meinen französischen Kollegen abhängen. Tenn selbst wenn die französisch« Regierung sich liberal, großmütig oder gerecht zeigt, so muß doch, um den Beruf des Buchhändlers mit Luft und Liebe auszuüben, dazu noch die gegenseitige Achtung der Kollegen, selbst wenn sie verschie dener Nationalität sind, treten. Ich gebe mich dennoch der Hoffnung hin, baß der französischen Staatsangehörigkeit meines Sohnes Karl, seines KricgSkreuzes und seiner zwei anderen französische» und amerikanischen Kriegsauszeich nungen, deren er für würdig befunden worden ist, Rechnung getragen wird. Die Liquidation meiner Buchhandlung, di« Enteignung mei nes Vermögens, der Haß, mit dem man mich außerdem und gegen alles Recht verfolgt, alles das hieße nicht allein den als Deut schen geborenen Vater treffen, sondern auch in ihm den französischen Sohn, hieße die durch Heirat Engländerin gewordene Tochter berauben, deren Gatte dem verbündeten Frank reich gedient hat. Es gibt Ungerechtigkeiten, die selbst der Sieg nicht würde rechtfertigen können. Znm Schluß bitte ich ergebenst die 320 Subskribenten der Col lection lies Oonciles von Mails, (fortgesetzt oon Abbe Martin und I>. Louis Petit), von denen vier Bände <36,48,49 und 50) seit 1914 in Vorbereitung sind, mir gefälligst ihre Subskription zu bestätigen und ihr Einverständnis mit einer eventuellen Erhöhung des Preises für die noch erscheinenden Bände zu er klären, da der Vorkriegsprcls nicht mehr im Einklang mit den heuti gen Herstellungskosten steht. Die Kosten für Papier, Druck, Ein band, kurz alles sind beträchtlichen Erhöhungen seit den lehtcii fünf Jahren unterworfen worden. Ich bin immer in der Lage, neue Subskriptionen aus diese wich tige Sammlung auszuführen, die glücklicherweise für mich der Be schlagnahme entgangen ist. Die 52 schon erschienenen Foliobände koste» 5200 Fr., zuzüglich 25»/„ Erhöhung für den Zinsocrllist wäh rend des Krieges <5 Jahre zu 5"/»), insgesamt 8500 Fr. Die Sammlung wird fortgesetzt und vollendet, wenn Gott und die Sub skribenten cs mir erlauben. Genehmigen Sie die Versicherung meiner Hochachtung H. Weiter, Buchhandlung seit 1870. Arnheim (Holland), September 1918. Die vorstehende Doppclkartc ist auch einer deutschen Staatsbiblio thek zugegangcn und von ihr mit nachstehendem Schreiben beantworict morde», das gewiß den Beifall des gesamten Buchhandels finden wird: 28. September 1919. In Ihrem gedruckten Rundschreiben, das wir gestern erhielten, sagen Sie zwar, daß die vier noch aiisstchendcn Bände von Manfis Concilieiisammlung im Preise erhöht werden sollen. Sie unterlassen cs aber anzngcbcn, um wieviel Sie den Preis heranfsetzen wollen, können also, wenn sich die Subskribenten allgemein mit der Preis erhöhung einverstanden erklären, auch bas Doppelte und Dreisache
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder