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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
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Redaktioneller Deil. W 224, 43. Oktober 1919. rische Allgemeinheit, kam Herr Neumeyer-Braunschweig aus Blut zugefllhrt, sodaß der Buchhandel die Fahrt in die Zukunft den im Börsenblatt Nr. 190 abgedruckten Artikel »Bedenkliches voll froher Zuversicht antreten könne, da es chm auch weiterhin in den deutschen Sittenzuständcn« zu sprechen und drückte sein nicht an führenden Männern fehlen werde. Bedauern darüber aus, daß die Anzeigen über erotische Armeebuchhandlurg Cambrai. Werke immer mehr überhand nähmen. Es sei dringend zu wün- scheu, daß die Redaktion des Börsenblatts derartige Anzeigen, die wohl von allen anwesenden Buchhändlern verurteilt würden,! In seinem Artikel »Als Feldbuchhändler in Frankreich« nach Möglichkeit auszuschallen suche. Wenn der Redaktion nicht! (Bbl. 1919, Nr. 133 u. 135> gibt A. Quaritsch die Anregung, genügende Machtmittel zur Verfügung ständen, so müsse der seine Erinnerungen nach der humoristischen Seile hin in bezug Vorstand eingreifen. Herr Hosral vr. Meiner bemerkte dazu, auf Erlebnisse mit Vorgesetzten und der Bevölkerung zu er- daß der Vorstand des Börsenvereins sich mit dieser Frage bereits ganzen. Ich finde aber, datz sein Artikel auch noch in anderer wiederholt beschäftigt habe, zuletzt noch anläßlich eines Brieses Weise zu erweitern ist. Denn seine Ausführungen sind haupt- des Herrn Or. de Gruylcr, der sich ja bereits auf der Tagung sächlich von der Zentrale der Armeebuchhandlungen, dem Lager des Deutschen Verlegervereins dafür ausgesprochen habe, daß zu V., wo er tätig war, aus gesehen, wenn er auch vieles aus eine strengere Kontrolle der eingehenden Anzeigen geboten sei. den einzelnen Verkaufsstellen erwähnt. Ich habe dagegen das Leider lägen die Dinge nicht so einfach, da Vorstand und Re-^ Leben im Lager der Armeebuchhandlungen nur vorübergehend dak.ion nur das Gesetz und die bestehenden Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblattes zur Richtschnur nehmen könn> len und somit vielfach nicht in der Lage seien, solche Anzeigen zurückzuweisen. In den Inseraten spiegelten sich nur die An schauungen einer Zeit wider, die krank sei und sich in der Be tonung des Geschlechtlichen gefalle, sodaß es Ursache und Wir kung verwechseln hieße, wenn man den Schwerpunkt auf die Anzeigen, die doch nur das Sekundäre seien, lege, statt das Übel an der Wurzel zu treffen. Eine Zu rückweisung der Inserate über erotische Literatur würde meist nur die Folge haben, daß sie in andere Blätter eingerückt würden und so die Übersicht über den Büchermarkt verloren ginge. Gleichwohl vergehe fast kein Tag, an dem die Redaktion nicht Anzeigen über Werke zurllckweise, die in unzulässiger Form an gekündigt würden oder erkennen ließen, daß es sich um eine Spekulation aus die Sinnlichkeit handle. Was trotz der schwan kenden Grundlage, aus der sich die Beurteilung oft aufbaue, da ja nur die Anzeigen, nicht aber die Bücher selbst vorlägen, in dieser Beziehung getan werden könne, um das Börsenblatt frei von allem Schmutz zu halten, werde nach wie vor ge- schehen, unbekümmert um das Geschrei derjenigen, die über »Be vormundung« zetern oder die Freiheit in Kunst und Literatur gefährdet glauben, wenn das Börsenblatt ihrer Spekulation auf die niedrigsten Instinkte des Lesepöbels keinen Vorschub leiste. Andererseits dürfe man aber auch nicht zu engherzig und klein lich sein, zumal da es doch der Sortimenter in der Hand habe, ihm nicht genehme Anzeigen unbeachtet zu lassen. Damit war die Tagesordnung erledigt bis auf die Be sprechung der Valutafrage und der Auslandtieferungen, die spät abends noch im Ratskeller zu Würzburg stattfand. Infolge der starken Entwertung der deutschen Valuta im Laufe des Sep tember sind auch im Vorstande des Börsenvereins Zweifel auf- getaucht, ob das Moment der Förderung der deutschen Ausfuhr, das von ihm bisher in den Vordergrund gestellt wurde, nicht hinter die Gefahr treten müsse, vom Ausland ausgekauft zu! denn alle speziell buchhändlerischen Sachen wurden ja vom weiden. Auch die Würzburger Versammlung hat diese Frage! Lager in V. erledigt. So lernte ich zu der Zeit, als das Armee- nicht gelöst, da sie Wohl überhaupt nur von Fall zu Fall beant-! Hauptquartier in C. lag, einen aktiven Hauptmann kennen, der wartet werden kann. Kommt es doch ganz darauf an, um welche! zunächst so wenig Ahnung Halle, datz er einmal beim Fehlen Artikel es sich handelt und ob und zu welchen Preisen in Zukunft! von Reclams Universalbibliothek meinte, man solle doch einfach von uns Ersatz geschafft werden kann. Inzwischen haben im dem R. einen dienstlichen Befehl zur Lieferung von einigen 1000 Vorstande des Börsenvereins weitere Besprechungen über die Nummern geben. Im Laufe der Zeit informierte sich derselbe Valutafrage stattgefunden, bei deren Erörterung wir auch auf Hauptmann durch häufige Besuche der Armeebuchhandlung recht die Würzbnraer Verbandlunaen näher im Börsenblatt eingehen gut über manche Besonderheiten des Betriebs; vor allem wußte werden. Da diese aus dem Rahmen der offiziellen Verhandlun« er damals, als fast alle 3—4 Tage das ganze Lager ausver- gen sauen, so schließen wir diesen Bericht mit dem Wunsche, dem kauft war, recht gut für Nachlieferungen vom Lager in V. zu Herr Jäh Ausdruck gab, datz alle Anregungen, die in den letzten sorgen. Im Sommer 1918 glaubten wir Buchhändler unsere zwei Tagen zur Sprache gekommen seien, sich als fruchtbar für! Lage noch dadurch verbessert, datz ein als Mitarbeiter der Ju- die künftige Weiterarbeit des Buchhandels erweisen möchten., gend und des Simplicissimus bekannter Schriftsteller Leutnant R. Zum Vermittler des Dankes an den Vorstand, besonders an die! der Zentralstelle der Armeebuchhandlungen zugeteilt wurde. Aber Herren Jäh und Kreischmann, machte sich Herr Geheimrat Siegis- wir haben von seiner Fähigkeit nur die jetzt beginnende Zensur mund, indem er besonders hervorhob, datz in dieser Versamm-! gespürt. Während es bisher dem Armeeoberpfarrer trotz ver lang sich nicht nur die alten Kämpen betätigt, sondern auch neue,! zweiseltcr Anstrengungen nicht gelungen war, ihm unliebsame jüngere Kräfte, so besonder? die Herren Hermann und Nr. Sie-! Zeitungen, wie z. B. das Berliner Tageblatt, aus dem Verkauf deck, sich dem Verband zur Verfügung gestellt hätten. Dadurch ^ zu entfernen, hagelte es jetzt Bücherverbote. Oft wurde das werde die Möglichkeit gegeben, die Dinge auch von modernen Verbotene telegraphisch von der Zentrale zurückverlangt. Meist Gesichtspunkten aus zu betrachten, und dem Vereinsleben frisches waren es seichte oder belanglose Sachen, die entfernt wurden, 9v2 kenncngelernt, während ich aus dem Betriebe der großen Feld buchhandlungen, hauptsächlich in Cambrai, vielerlei Erinne rungen gesammelt habe, die ich recht gut auch für andere Feld buchhandlungen als bezeichnend betrachten darf, da ich meine Erlebnisse mit recht vielen verschiedenen Kameraden austauschen konnte, die auf Dienst- und Urlaubsreisen den Eisenbahnknoten punkt Cambrai berührten. Wegen der oft recht schwierigen Bahn verbindungen hatten die meisten mehrere Stunden Aufenthalt oder mutzten oft tn Cambrai übernachten. Daher Halle meine Feldbuchhandlung gegenüber dem Bahnhof bald den Namen »Buchhändlcrhotel Cambrai«. Und im Gegensatz zum Lager in V. herrschte hier stets eine recht gute Kameradschaft, auch wenn bei Veränderungen z. B. eine größere Anzahl Kameraden aus den verschiedensten Zweigstellen zusammenlraf und dadurch allein schon die Platzsrage Anlatz zu Reibungen hätte geben können. Buchhändler und Nichtfachleute lebten in den einzelnen Filialen meist auf recht gutem Fuße. Man konnte sich ja auch mit seinen Fachkennlnissen nicht sonderlich hervortun; die Offi ziere wollten recht ungern beraten sein, und die meisten Kame raden fanden bei der stets recht großen Auswahl auch ohne Be ratung leicht etwas für sie Passendes, es sei denn, datz sie durch Briefe von daheim von der schon damals in Deutschland gras sierenden Courths-Mahler-Seuche angesteckt waren, der unsere Vorräte lange nicht genügten. Bei weitem die angenehmsten Kunden waren die Ärzte und Schwestern. Datz auch nichtgelernte Buchhändler sehr tüchtige Verkäufer waren, konnte ich mehrfach beobachten. Vor der Tankschlacht hatten wir in C. einen Chemiker, der sich ganz vorzüglich ein gearbeitet hatte, später einen Kaufmann aus der Bekleidungs branche, der namentlich bei dem oft großen Ansturm eine fabel hafte Tätigkeit entwickelte. Ebenso gab es unter den Vorgesetzten einige, die auch ohne Fachkenntnisse diese ihnen anbefohlene Arbeit recht gut leisteten.
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