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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191910177
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
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228, 17, Oktober 1919, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Vorschrift, wonach Bücher- usw. Sendungen für Buchhändler in der französischen Zone an den Bürgermeister ihres Wohnorts gerichtet werden müssen, fällt weg. Von anderen Empfängern als Buchhänd lern, Bahnhofsbuchhändlern und Zeitungsagenturen dürfen die Gegen stände unter d unmittelbar in Postsendungen nicht bezogen werden. Im Postbezugswege sind Zeitungen und Zeitschriften zur Einführung in die französische Besatzungszone nur mit ausdrücklicher Genehmigung der französischen Besatzungsbehörden erlaubt. (Anträge der Verleger sind an den Generalstab der 10. Armee sPressebüros in Mainz zu rich ten.) Die bereits erteilten Genehmigungen gelten noch, jedoch unbe schadet etwaigen Widerrufs durch die französischen Besatzungsbehörden. Personlllnachnchten, 7Ü. Geburtstag. — Ein Buchhändler der alten Schule, Herr Wil helm Strübig in Leipzig-Gohlis, vollendet ani 18. Oktober das 70. Lebensjahr. Nach Besuch des Gymnasiums zu Danzig trat der Jubilar daselbst Ostern 1869 in die L. Sannier'sche Buchhandlung in die Lehre und verblieb dort noch als Gehilfe, bis er auf Empfehlung seines Chefs 1873 die Gcschäftsführerstclle von Ed. Peter's Buchhandlung in Brauns berg erhielt, deren Besitzer verstorben war, und die er bis zur käuflichen Übernahme 1876 für die Erben verwaltete. 1880 gelang es ihm, die Akademische Buchhandlung von Schubert L Seidel in Königs berg i. Pr. zu erwerben und damit einen größeren Wirkungskreis ein- zntauschen. Beide Sortimente erfreuten sich, unter seiner Leitung wach senden Gedeihens. Ein langsam auftrctendes Gehörleideu vcranlaßte indes St. 1884, sich ganz dem Verlage zu widmen, den er schon 1876, zunächst mit einer Reihe pädagogischer Artikel, begonnen hatte. 1886 verlegte er nach Erwerb der bekannten Ohlyschen Prcdigi- werke st ine Firma nach Leipzig, gründete eine weitverbreitete theolo gische Zeitschrift, Amtskalender usw. und hat auch für das Bekaunt- werden Hedenstjcrnas in Deutschland gewirkt, dessen hauptsächliche Werke in seinem Verlage erschienen. Herr Strübig erfreut sich, obwohl ihm schwere Schicksalsschläge in seiner Familie nicht erspart geblieben sind, noch leidlicher Gesundheit, und seine zahlreichen Freunde werden nicht erst diese Zeilen abwarten, um ihm ihre herzlichen Glückwünsche dar zubringen, denen wir die unfern gern anschließen. Jubiläum. — Am 1. Oktober konnte Herr Bernhard Schöp pe r in Oelde, Prokurist und Geschäftsführer der dortigen Buchhand lung und Bnchdrnckerei E. Holterdorf, auf eine 25jährige ununterbro chene Tätigkeit znrückblicken. Im ganzen ist der Jubilar 30 Jahre lang bei dieser Firma tätig gewesen, an deren guter Entwicklung er einen wesentlichen Anteil hat. Paul Gerber ^ — In Königsberg i. Pr. ist der Direktor au der dorti gen Hals- und Nascnklinik Geh. Medizinalrat Prof. vr. Paul Gerber in: Alter von 56 Jahren gestorben. Er hat sicy besonders mit der Lehre von der Syphilis und den Erkrankungen der Nase beschäftigt und sich auch literarisch auf diesem Gebiete betätigt (»Die Syphilis der Nase und des Halses«, »Spätformen hereditärer Syphilis«, »Hand atlas der Operationen am Schläfenbein« usw.). Karl Gjcllerup -f. — In Klotzsche bei Dresden, wo er seit mehr als 25 Jahren seinen Wohnsitz hatte, ist der deutsch-dänische Dichter Karl Gjellcrup im 63. Lebensjahre gestorben. Aus der Zeit seines ersten Aufenthaltes in Dresden stammt der Roman »Minna«, 1918 um gearbeitet unter dem Titel »Seit ich zuerst sie sah« erschienen. Von Buddha und Schopenhauer beeinflußt, schrieb er 1906 sein erstes größe res Werk »Der Pilger Kamanita«, dem sich das Legendendrama »Das Weib des Vollendeten« (1907) und der Noman »Die Weltwanderer« (1911) anschlossen, die gleichfalls den Einfluß indischer Gedankenwelt erkennen lassen. Von weiteren Werken des berühmten Dänen nenuen wir noch: »Die Hügelmühle« (1909), »Die Hirtin und der Hinkende« (1911), den Novellenkranz aus der Zeit des Kaisers Tiberius »Der goldene Zweig« (1918) und den im gleichen Jahre erschienenen Noman »Die Gottsucher«. Daneben hat Gjcllerup auch wissenschaftlich ge arbeitet und unter anderem ein Buch über Richard Wagner geschrieben, der auf seine Kunst von starkem Einfluß war. Zu allgemeiner Be deutung in Deutschland gelangte der Dichter erst durch die Verleihung des Nobelpreises im Jahre 1917, während er in Dänemarlk schon seit langem zu den meistgespielten Dramatikern gehörte. Adolphe Prins -f. — Der namhafte Lehrer des internationalen Rechts Professor Or. Adolphe Prins ist, 74jährig, in Brüssel gestorben. (1884), »Lriminalit6 et repression«, »Leienee penale et ckroit positik« (1899), »De l'esprit clu gouvernement Oemoeratique« (1905). Mit G. A. von Hamel und Franz von Liszt gründete er 1889 die Inter nationale Kriminalistische Vereinigung, in der er jahrelang als Schrift führer tätig war. Sprechsaal. lOhne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen dev Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.^ Auslaudzuschläge und Zwangskurs. (Siehe zuletzt Nr. 220.) Offener Briefan den deutschen V e r l a g S b u ch h a n d e l. Zürich, den 11. Oktober 1919. Sehr geehrter Herr! Es ist uns bekannt geworden, daß im Deutschen Verlegerverein eine Bewegung im Gange ist, der Schweiz gegenüber einen Zwangs kurs von ca. 60 zu beschließen. Bevor dieser tief in die Interessen des schweizerischen Sortiments einschneidende Schritt getan wird, gestatten wir uns, Sie auf die große Gefahr und die unvermeidlichen nachteiligen Folgen hinzuweisen, die nicht nur für den schweizerischen Bltchhandel und den deutschen Verlag, sondern in erhöhtem Maße für das Deutsche Reich dadurch herausbe schworen würden. In materieller Hinsicht bedeutet der Zwaugskurs eine schwere Schädigung des im Gesamtbuchhandel als solid geschätzten schweizeri schen Sortiments, wie des deutschen Verlages. Die schweizerischen Bttcherküufer würden ihren Bedarf entweder wesentlich einschränken oder ihn nicht mehr beim schweizerischen Buchhändler decken, sondern bei deutschen Sortimentern nahe der Grenze, unter Umständen bei be liebigen anderen. Das Publikum würde also auch nach Einführung des Zwangskurses zum Tageskurse einkaufen, der deutsche Verleger aber, der vom schweizer Sortiment bisher ebenso wie vom deutschen in Markwährung bezahlt wurde, erhielte infolge der eingeschränkten Einkäufe vom schweizerischen Buchhandel bedeutend niedrigere Saldi. Selbst ein allgemeines Bücher-Ausfuhrverbot, wennschon ein sol ches vom kulturellen Standpunkte aus weder wünschbar, noch wahr scheinlich ist, würde der oben angcdeuteten Gefahr kaum begegnen können. Der Einwand, der von verlegerischer Seite gemacht wird, sie wünschten eine Verschleuderung ihrer wertvollen Publikationen zu ver hüten, verliert an Gewicht, wenn man in Betracht zieht, daß der Ver leger keinen materiellen Verlust erleidet, sondern im Gegenteil durch die höheren Saldi einen größeren Gewinn erzielt, und daß durcb den billigeren Preis der innere Wert eines Buches doch nicht beeinträch tigt wird. Mit Recht ist im Börsenblatt wiederholt betont worden, daß das deutsche Buch, deutsche Wissenschaft und Literatur und als deren Ver mittler der Buchhandel dazu berufen seien, die durch den Krieg unter brochenen internationalen Beziehungen allmählich wieder neu zn knüpfen. Hierzu kann der Buchhandel im neutralen Auslände ganz besonders beitragen, wenn ihm uneingeschränkte Verbreitung deutscher Bücher ermöglicht wird. Unsere dringende Bitte an Sie, geehrter Herr, geht dahin, helfen Sie Ihrerseits nach Kräften dafür zu wirken, daß ein Zwangskurs vermieden wird und die Auslandzuschläge beseitigt werden. Sie sichern sich dadurch selbst einen materiellen Gewinn, schützen das schweizerische Sortiment vor einer unverdienten, schweren Schädi gung und leisten der Kultur einen unschätzbaren Dienst. Eine gleiche Gefahr und Schädigung des schweizerischen Sortiments bedeuten die in letzter Zeit auftauchenden Auslieferungsstellen deut scher Verleger, die nicht zum Tageskurs ausliefern. Wir empfehlen unser dringendes Gesuch Ihrer wohlwollenden Prüfung und warmen Befürwortung und zeichnen in vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des B u ch h ä n d l e r v e r e i n s in Zürich R. Beer. C. M. Ebell. Max Rascher. »usland-Aufschkag 100°/°. An die Herren Verleger, die sich zu obigem Aufschlag für das Ausland entschlossen habe», möchten wir die Anfrage richten, ob sie sich genügend darüber klar geworden sind, was diese Maßnahme für uns Auslandssortimenter bedeutet, Wir sagen jedenfalls nicht zu viel, wenn wir prophezeien, daß damit der Anfang des Ruins für das Auslands-Sortiment geschaffen wird. Kennen die Herren Verleger, die diese» Aufschlag beschlossen haben, die Verhältnisse wirklich genau, tennen sie den schweren jetzigen Stand, den der Sortimenter gegen über dem Publikum ohnehin schon hat? Wir Sortimenter In der Schweiz z, B, wissen ganz genau, baß ei» großer Teil des Publikums schon jetzt sein« großen Biicherbestellungen unter Umgehung des Sorti ments direkt in Deutschland ansgibt. Die neue Maßnahme mit dein 919
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