Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.02.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-02-24
- Erscheinungsdatum
- 24.02.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19270224
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192702247
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19270224
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-02
- Tag1927-02-24
- Monat1927-02
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X. 46. 24. Februar 1927. Redaktioneller Teil. thek von Detroit eröffnet, im Jahre 1831 ferner das »Athenäum« als öffentliche Bibliothek mit Lesehalle gegründet. Tie Staatsbibliothek selbst wurde im Jahre 1828 ins Leben gerufen und im Jahre 1835 die Errichtung von Stadtbibliotheken in der Verfassung vorgesehen. Demgemäß ist auch heute noch Michigan einer der bibliothekenreichften Staaten Nordamerikas. Von Gemeinden mit mehr als 10 000 Ein wohnern, deren öffentliche Bibliotheken aus der Carnegie-Stiftung unterstützt werden, weist Michigan nicht weniger als 53 aus, an solchen, die nicht unterstützt werden, 169; es steht damit unter den Staaten Nordamerikas an siebenter Stelle und folgt in dieser Be ziehung unmittelbar hinter Kalifornien. Zu diesen städtischen Biblio theken kommt noch eine Anzahl College-Bibliotheken, die zum größten Teil im Besitz der verschiedenen Bekeuntnisgemeinschaftcn sind und gleichfalls großenteils wertvolle Bücherbestände besitzen. Die größte Bibliothek des Staates ist aber die Universitätsbibliothek in Detroit; sie umfaßt alles in allem etwa eine halbe Million Bände und 3000 Zeitschriften und ist seit 1920 in einem der größten und besteingerich- tcten Bibliotheksgebäude Amerikas untergebracht. l)r. 8. Mcßversammlung des SchutzvcrbandeS für die Postkarlen-Jndu- strie e. V. — Der Schutzverbaud für die Postkartenindustrie e. V. Ber lin W 50, Kurfllrstenstraße 12, hält seine diesjährige Meßversamm- luug am Montag, dem 7. März 1927 im Saal des Gesellschaftshauses »Tunnel« in Leipzig, Noßstraße 8, abends 8 Uhr, ab. Der Syn dikus des Schutzverbandes, Herr vr. Bärwinkel-Leue, Berlin, wird ein Referat über die allgemeine Lage auf dem Postkartenmarkt und Herr Professor Frentze, Berlin, einen Vortrag mit Lichtbildern über die graphische Industrie in Deutschland und Amerika unter besonderer Berücksichtigung der Postkartenindustrie halten. Bdide Vorträge dürf ten das Interesse der Fachkreise wecken, und der Schutzverbaud ladel daher alle Fachkollegen freundlichst ein, an der Meßversamiulung teil zunehmen. Aus dem Buchdruckgewcrbe. (Siehe Bbl. Nr. 44.) — Von den Tarifberatungen im Buchdruckgewerbe, die am 15. Februar ihren Anfang genommen hatten, berichtet die am 22. Februar erschienene Nr. 15 der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker«, daß der weitere Verlauf der Tarifberatungen zum Abschluß der ersten Lesung der Autragsvorlage der Tarif Parteien geführt hat. Aber nur in einigen untergeordneten Fragen haben sich Berständigungsmöglichkeiten ge zeigt, während in den Hauptpunkten, wie Arbeitszeit, Überstunden, Lohnklasseneinteilung, Urlaub und Feiertagsfrage, sehr starke Mei nung sve r sch i ed e uheiden zu lebhaften Auseinandersetzungen Anlaß gaben. In den folgenden Tagen hat sich in einer besonderen Kommissions beratung vorerst eine Annäherung der Parteien in der überstunden- srage ergeben, während in den übrigen wichtigen Punkten noch alles in der Schwebe 'ist. — Im Berliner Buchdruckgewerbe wurden in der Woche vom 7. bis 12. Februar d. I. (die eingeklammerten Ziffern beziehen sich auf die Woche vorher) 535 (590) arbeitslose Gehilfen ermittelt, und zwar 393 (416) Setzer, 50 (76) Drucker, 66 (72) Ma schinensetzer, 3 (4) Schweizerdegen, 18 (14) Stereotypeure einschließlich 5 (3) Schriftgießer, und 5 (8) Korrektoren. Beim Hilfsarbeitcr- persorral waren 914 (917) Personen arbeitslos, und zwar 495 (509) Hilfsarbeiter und 419 (408) Hilfsarbeitcrinnen. Kaiserin Maria Theresia über die Kalender. — Einem in der Wiener »Volkszeitung« (Nr. 25 765) erschienenen Feuilleton von Carl Junker entnehmen wir folgendes: Schon in den ältesten uns noch er haltenen Wiener Schreibkalendcrn, selbst in jenen des sechzehnten Jahrhunderts, finden wir eine nackte männliche Figur abgebildet, um geben von den Zeichen des Tierkreises. Das ist das »Laßmänl« oder »Aderlaßmännchen«, dessen einzelne Körperteile durch Striche mit den verschiedenen ihn umgebenden Zeichen des Tierkreises verbunden wurden. In den in Wien am Ende des sechzehnten Jahrhunderts verbrei teten, bei Kaspar Stainhofer, später bet M. Apfel und seiner Witwe erschienenen Schreibkalendern stehen unter diesem Bilde nachfolgende Worte: Des Laszmännletns Figur und Bedeutung. Lass an cim glied zu keiner frist/ Wenn der Mon in dem Zeichen ist Sv demselben glied zugehört/ Dann es Habens all Artzt gewert. (das heißt also, man soll ja nicht zur Ader lassen, wenn der Mond in dem Tierzeichen steht, das zu dem betreffenden Teil des Körpers, wie aus der Figur ersichtlich, zusammengehört. Alle Arzte hätten das verboten.) Ergänzt wurde diese Figur durch eine eigene Aderlaßtafel, aus der man ersehen konnte, welche Auspizien ein jeder Tag im Jahr habe. Da heißt es beispielsweise: »Ist bösz«, »ist gut«. Und das »ist bösz« wird zuweilen noch ergänzt mit »stirbt gähling« oder »wird krätzig«, »kranckt Magn« usw. Fast durch zwei Jahrhunderte lang findet sich die Anweisung vor. Daneben regnet es natürlich noch weiter Prophezeiungen, meist auf astrologischer Grundlage. So heißt es zum Beispiel in einem Formica- schen Kalender, den der Gelehrte Dr. Wilhelm Rechberger für das Jahr 1606 zusammengestellt hat: »Von den Sonnenkindern: Der ansehnliche Stamm der Sonnen wird sich wegen hoher Glückseligkeit Heuer sehr erheben / aber doch welches glück ist ohn aller onglück? Vil Krank heiten gefahr wird sie im Früling bewegen / und ihr vil im Sommer der todt erlegen.« Und von Martiskindern schreibt der Gelehrte: »Das Glück wird sich übel erzeigen den tollen Martis Kindern / im Herbst fllrnemblich / und im Winter / aber doch werden sie sehr erquicken, die übrige Zeit.« Auf den Mond kam es ganz besonders an, und so werden an den einzelnen Tagen je nach der Stellung dieses verschiedene Ratschläge gegeben, als: »Reuß / nun Artzncy — Thu ivas du vermeinest — Fang nichts statlichs an — Säe / nimb Artzuey / Schiff nicht / ect.« Die Prophezeiungen wurden mit der Zeit immer ärger und er schreckender, und um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts wurden sie geradezu zu einer Volksbeunruhigung. Bei Vorlage eines Sanitätsprotokolls scheint sich nun Maria Theresia selbst gegen diesen Unfug energisch, wie es ihre Art war, aus gesprochen zu haben. Wir finden einen Aktenvermerk, in welchem es heißt: »Euer Majestät haben auf das allerhöchst deroselben allergehor- samst überreichte letztere Sanitätsprotokoll vom 25. (Nov. 54) aller- mildest anzubesehlen geruht, daß hinführan von denen Finsternissen in die Calender nicht mehr eingedruckt, sondern solches, sowie bereits im vorigen Jahre respecte deren Aderlaß-Tafeln anbefohlen worden hin- ftthran vollends ausgelassen werden soll.« Im Verfolg dieser Angelegenheit resolvierte dann die große Kai serin in einer uns erhaltenen eigenhändigen Erledigung wie folgt: »Nicht allein hier aber in allen Ländern solle man . . . vorschreiben, nämlich, daß zweierlei Kalenders gemacht werden. Die ersten vor die gemeine Leut und Bauern, wo alle Festtage, Auf- und Untergang der Sonne und Mond, die Vierteln, auch Eclipseu sollen eingemerkt wer den, nicht aber mehr die närrisch Observationen wegen Aderlaß, Schröpf, Purgieren, Baden usw., Haar- und Nägelschneiden, alle Zeichen der glücklich und unglücklichen Tagen. Alle diese Sach wären künftig in allen Ländern zu verbieten, allen Buchführern und Buch bindern ernstlich einzusagen, daß vor das 1755 kein solches mehr ein gedruckt oder verkauft werde oder eingeftthrt noch beizusetzen, daß man die Einfuhr deren fremden auch verbieten würde, wenn solche Sach darinnen sind. Die Calender werden generaliter gelesen auch oft das einzige Buch vielleicht auf dem Lande, das gelesen wird . . .« Und sie fügt ferner noch hinzu: »Die andere Gattung der Calender märe vor gescheiten Leute, es müssen in selben alles sein, was in ersteren steht nebst denen Ellipsen müssen auch alle andern Planeten und Sate- liten angemerkt werden, die Orten des Horizonts, wo die Sonn und Mond sich aufgehen und nidergehen . . .« Im Jahre 1755 erschienen dann verschiedene Verordnungen über die künftige Herstellung von Kalendern, und das Aderlaßmännchen ver schwand vollkommen. PersonalnMWeli. Todesnachrichten. — Am 19. Februar ist in Kopenhagen Georg Brandes im Alter von 85 Jahren gestorben. Seine außerordent liche Bedeutung für die Literatur seines Landes wie auch die Wirkung seiner Werke im Ausland sind bekannt. Schon früh erschienen seine »Hauptströmungen der Literatur des 19. Jahrhunderts« in deutscher Sprache, denen sich die Herausgabe der Gesammelten Werke und vieler Einzelschriften anschlossen. — Der niederdeutsche Dichter Robert Garbe verschied in Hamburg im 50. Lebensjahr. Er hatte auch ein System der einheitlichen plattdeutschen Schriftsprache und Recht schreibung aufgestellt. — Die unter dem Pseudonym Ernst von Waldow bekannte, einst viel gelesene Schriftstellerin Baronesse Lodoiska von Blum ist am 17. Februar, zweiuudachtzigjährig, gestorben. — In Wien ist der Tondichter Robert Fuchs, der erst vor kurzem unter vielfachen Ehrungen seinen 80. Geburtstag feierte, plötzlich ge storben. 223
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder