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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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10918 i.» 1!'«^ «un-üdck. Fertige Büchern X'i 337, 28. Okiober lstl9. Arthur Schopenhauer Eduard Grisebach, dem bekannten Bibliophilen und Schvpenbauerherausaeber, zeitlebens als dag seiner Wünsche erschien, nämlich die an Willlürlichkeiten und Flüchtigkeiten reiche Frauenstädlsche Bearbeitung auf Grund des gesamten handschriftlichen Nachlasses einer kritische» Nach prüfung und Berichtigung zu unterziehen und somit einen die Forderung wissenschaftlicher Zuverlässigkeit erfüllenden authentischen Werkkext zu schaffen, hat nun endlich seine Verwirklichung gefunden: Die berühmten, jahrzehntelang verschollenen Handexemplare mit Schopenhauers eigenen Zusätzen und Be richtigungen sind in den Besitz unseres Herausgebers übergegangen, der die Früchte eines jahrelangen Studiums derselben in unserer Ausgabe niederlegt und verwertet. Bekanntlich stellen die Werke Schopenhauers dem gewissenhaften Herausgeber eine schwierigere und wiche- vollere Aufgabe, als die Werke irgendeines anderen Schriftstellers, Es war Schopenhauers Ehrgeiz gewesen, möglichst wenige Schriften, diese aber möglichst formvollendet und reichhaltig, der Nachwelt zu hinlcrlassen, weshalb er zeit lebens unablässig an ihrer Berichtigung und Ergänzung arbeitete. Dieser Umstand hat es aber auch verschuldet, daß, als der Tod ihn plötzlich aus dieser Arbeit herausrtß, alle seine Werke mehr oder weniger als Fragmente auf uns ge kommen sind und es nun dem Lerausgeber überlasten bleibt, den in den Landcxemplaren ruhenden Schah an Vorarbeiten, Berichtigungen und Zusätzen zu heben und i» Schopenhauers Sinn zu verwerten. Sowohl ein Zurllckgehen auf di« -Ausgaben letzter Land, die selbst wieder zahllose Druckfehler enthalten, als ein wörtlicher Abdruck deS Inhalts der 'Landexemplare mit ihren teils formvollendeten und stilistisch angepaßte», teils aber auch in der ersten Skizze und Andeutung stehengebliebenen Zusätzen verbot sich hier von vornherein; überdies hat Schopenhauer selbst die Nicht- Unten aufgestellt, nach denen er bei der späteren Lerausgabe seiner Werke verfahren wissen wollte. Nur eine er schöpfende Durcharbeitung des gesamten Materials und eine kritisch gesichtete und geordnet« Wiedergabe desselben, die gleichzeitig über ihre Grundsätze und Methoden genau Rechenschaft gibt, konnte sich daS Hobe Ziel setzen, den so lange erwünschten und zum Bedürfnis gewordenen authentischen Text zu liefern, Frauenstädt hat als erster und von Schopenhauer autorisierter Herausgeber sich bei der Be arbeitung des Nachlasses große Freiheit und Willkür gestattet Grisebach hat zwar mit dem Eifer und der Akribie deS Literarhistorikers und Bibliophilen den Nachlaß, so weit er ihm zugänglich war, dazu benutzt, den Frauenstädtschen Text zu berichtigen, allein die Unzugänglichkeit der Handexemplare und der eigen« Mangel fachphilosophischer Schulung und wissenschaftlicher Methodik setzten seinen verdienstvollen Bemühungen doch enge Grenzen. Die noch im Erscheinen begriffene Deuffensche Aus gabe entwarf ihren Plan gleichfalls noch ohne die Handexemplare, unterscheidet sich daher von der unsrigen im wesentlichen dadurch, daß sie auf die Ausgaben letzter Hand zurückgeht und auf eine methodisch-kritische Behandlung der Werktexte daher von vornherein verzichtet. Zn unserer Ausgabe ist mit den Handexemplaren zum erstenmal nach Schopenhauers ausdrücklichen, und schriftlich überliefertem Wunsche verfahren, nämlich: die lost unter Durchstreichen der früheren Fassung) am Text selbst vorgenommenen Verbesserungen sind auch im Text selbst berücksichtigt, dagegen alle übrigen, nur beiläufigen Zusätze fortlaufend in den Anhang gestellt, nebst genauer Bezeichnung der Stellen, auf welche sie sich ergänzungsweise beziehe». Um ollen kritischen Ansprüchen zu genügen, sind die textlichen Erweiterungen der erstgenannten Art außer dem noch durch Etnschließen in f > Klammer als Zusätze des Landexemplars gekennzeichnet. Den Text der Ausgaben letzter Land bringt unsere Ausgabe ferner zum erstenmal in kritisch durchge- sehener und berichtigter Form, wozu die früheren Auflagen und ihre Handexemplare jeweils durch sorgfältige Vergleichung herangezogen wurden. Ein übersichtlicher textkritischec Anhang ist jedem Bande beigefitgt und gibt, unter Zugrundelegung der Ausgabe letzter Land, über alle textlichen Verbesserungen genau Rechenschaft. Ein jedem Werke folgendes Variantenverzeichnis führt die für die Entwicklung Schopenhauers so wichtigen Abweichungen der früheren Auflagen, sowie die handschriftlichen Eintragungen und Zusätze ihrer üandexemplare auf. Ebenso werden im Anhang auch die ursprünglichen und später verworfenen Fassungen geboten, soweit sie für das Verständnis des Inhalts von Bedeutung sind Diese Varianten und Rachlaßaphorismsn bilde», zumal in der hier gegebenen, dem Werktext parallel laufenden Anordnung einen wichtigen authentischen Kommentar zu diesem und geben auch allen künfligen Erklärungsversuchen eine sicherere, objektive Grundlage, Ein jedem Bande beigefügter Zitatcnanhang gibt die deutsche Übersetzung der zahlreichen fremdsprachliche» Zitate, soweit sie nicht von Schopenhauer selbst dem Texte beigefügt wurde, und gibt zugleich den Nachweis dieser oft nicht näher bezeichnet«» Zitate. Er enthält auch weiterhin bibliographische und erläuternde Anmerkungen in sorgfältiger Auswahl Der Text unserer Ausgabe ist durchgängig mit Zeilenzählung am Rande versehen Er ist ferner mir der Seitenzählung der Ausgaben letzter Hand, der Frauenstädtschen nnd der Grisebachschen Ausgabe versehen, so daß alle Zitate nach früheren Ausgaben unmittelbar im Text ausgeschlagen werde» können. Kurze Einleitungen des LerauSgebers führen in das Verständnis und die Würdigung der einzelnen Werke Schopenhauers ein; der letzt« Band der Ausgabe wird eine ausführliche Darstellung des Lebens und der Philo sophie Schopenhauers vom Herausgeber enthalten,, Der wissenschaftliche Werl der Ausgabe wird noch erhöht werden durch ei» ausführliches Namen- und Sachregister, Index der Zitate usw,; mehrere guktzewählte Porträts und Faksimiles werden einen würdigen Schmuck der Ausgabe bilden.
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