Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19191117
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191911175
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19191117
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-11
- Tag1919-11-17
- Monat1919-11
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X? 253, 17. November ISIS. lediguug des Offsetdrucks erfordere ein gut cingcurbcitctes und ge wissenhaftes Personal, das jeder Geschäftsführer sich warm halten müsse. Die grösste Kalamität liege heute in dem Umstande, daß keine guten Gummitücher zu beschaffen seien. sDlese durchaus berech tigte Einwendung ist wohl auch die Ursache, weshalb im Laufe der letzten Jahre manche den Offsetdruck pflegenden Firmen mit diesem Druckverfahren einstweilen eine Pause eintreten bzw. die Osfsetpressen stillstche» ließen. Von dieser durch den Krieg veranlaßten Zwangs maßnahme wurden wiederum diejenigen Pressen zuerst betroffen, aus denen auch Werkdruck oder kombinierter Werk- und Bilderdruck erledigt wurde. Auch die zugunsten des Wcrkdrucks unternommenen Druckver suche erfuhren hierdurch eine ungewollte Verzögerung.) Weise das Gummituch irgend eine Unebenheit auf, so entständen hieraus die empfindlichsten Schwierigkeiten. Bet stärkerer Druckgabe durch den Maschinenmeister szum Ausgleich) sei mit dem Mißlingen der Auflage zu rechnen. Seien Gummituch und Papier gut, so könne mit einem Ge lingen der Arbeit gerechnet werben. Heute habe man leider mit den schlechtesten Waterialverhältnissen zu rechnen, Papiere und Farben seien geringwertiger, und beim Offsetdruck habe man oft mit dem minderwertigsten »Schruz« zu rechnen. Der Offsetdruck erfordere ein gegenseitiges Unterstützen aller beteiligten Arbeitskräfte. Die Präzision jeder Teilarbeit sei von besonderer Wichtigkeit. Die bisher gelieferten Maschinen seien meist Versuchsobjekte gewesen; weise die Maschine Mängel auf, so müsse der Maschinenmeister diese zu heben wissen, jede einzelne Finesse müsse er sicher beherrsche» können. Vor dem Kriege und i» der ersten Zeit desselben h>abe man am Offsetdruck seine Freude gehabt, diese Freude sei aber in Leib umgewan- belt worden. Der Redner betonte nochmals, daß beim Offsetdruck ein gutes Jneinandergrcifen der Arbeitskräfte vorhanden sein müsse; wegen der sich ergebenden großen Schwierigkeiten beim Druck müsse möglichst jeder Persoualwechsel vermieden werden. Vielfach sei der Kehler zu beobachten, daß die Betriebsinhaber den oft viel zu weit gehende» Versprechungen der Vertreter der Maschinenfabriken zu sehr vertrauten. Die Leistungsfähigkeit der Offsetpresse werde im allgemeinen viel zu hoch ein geschätzt. Es würde zu wenig Rücksicht auf die Druckschwierlgkeiten genommen. Der Vortragende nahm den Standpunkt ein, daß unter den heutigen Verhältnissen von der weitere» Einführung des Offsetdrucks abzuraten sei; erst müßten die Betriebe wieder über guten Gummi verfügen. Dem Vortrag folgte eine recht rege und belehrende Aussprache. Der Vorsitzende, Herr Prokurist H. Schwarz, machte darauf auf merksam, daß vor neu» Jahren zum ersten Male in der Typographischen Gesellschaft zu Leipzig ein Vortrag über den Offsetdruck sGummidruck) gehalten worden sei. Schon damals habe man die Überzeugung gehabt, daß es mit diesem Druckverfahren nicht so glatt vorangehen werde, namentlich hinsichtlich des Registers. Die Buchdrucker hätten vor allem vom Offsetdruck die Konkurrenz gegen über dem Werkdruck erwartet. Das sei aber nicht einge- treten, der Werkdruck werde nur höchst selten auf die Offsetpresse genommen. Es sei ausfallend, daß all« Drucke reien, die den Offsetdruck pflegen, sich auf den Buntdruck geworfen hät ten, während der Werkdruck — einfarbiger Druck — nicht beliebt werde. Herr Moll erklärte, daß der Werkdruck überhaupt nicht für den Offset druck geeignet sei. Es sei zu bedenke», daß beim mehrfarbigen Druck die ein« Karbe die »Missetat» der anderen Farbe verdecke. Der als Gast anwesende Herr Prokurist Gehrke ans Hannover, ein früheres langjähriges Mitglied der Gesellschaft, führte aus, daß jede neue Tech nik ihre Schwierigkeiten mit sich bringe, diese müßten überwunden wer ben, seien sic auch noch so groß. Gummi wäre in den letzten Wochen wieder zu haben. Gegenüber der Anschauung des Referenten, die Posi- tivrctusche auf dem Stein durch eine» Chemigraphen vornehmen zu las sen, müsse er davon abrateu, berufsfremde Elemente einzuführen. Herr Gehrke redete auch dem Werkdruck auf derOsfsetpresse dasWort. Die Ilmdruckschwierigkeiten müßten und würden behoben werden. Herr Moll erklärte hierauf, daß die von ihm vorgesehenen Chemigraphen meist aus dem Lithographenstande hervorgegangen seien, es könne demnach von berufsfremden Elementen keine Rede sein. Herr Richard Seiffert, vom Hause Oscar Brandstetter in Leipzig, hielt den Offsetdruck aus finanziellen Gründen nicht für angebracht, der Druckprvzetz verteuere sich zu sehr. Ter Offsetdruck käme in erster Linie für Bilderdruck in Frage. Im übrigen könne er nur bestätigen, daß mau mit dem Offsetdruck stets Schwierigkeiten habe, abgesehen von den finanziellen Mißerfolgen. Die größte Werkdruckcrei Leipzigs habe von dem Offsetwerkdruck bis jetzt noch Abstand genommen. Nach tgllllü Druck müsse ein neuer Umdruck gemacht werden. Herr Fach lehrer Emil Köditz gab zum Schlüsse aus seinen reichen Erfahrun gen einige schätzenswerte Hinweise und Aufklärungen, und zwar vom Standpunkt des Photographen aus. Herr Schwarz erwähnte noch, daß ein großes Leipziger Druckhaus mit dem Werk- u'n d Bilder- 1023 druck auf der Off setpr esse anscheinend gute Erfolge erzielt habe, wie aus den vorliegenden Proben zu ersehen war. Aus diesem lebhaften Für und Wider ergibt sich für den Verlags- buchhandcl die Schlußfolgerung, daß der Werkdruck auch auf der Offjct- druckpresse in Zukunst nicht ausgeschaltet wird. Sind erst wieder slir die Beschaffung der erforderlichen Materialien, namentlich Gummi, bes sere Zeiten gekommen, daun werden nach und nach die dem Offset- druckverfahren noch anhaftenden Kinderkrankheiten behoben werden, und auch slir den Werkdruck wird der Offsetdruck als kostcnersparend dann ganz wesentlich in Betracht kommen. s. Deutsches Notgeld 1S14-1S. I Klejnpeldersatz1SI4 18. Von Prof. Dr. Albert Schramm, Museums direktor. Leipzig 1916. Deutscher Verein für Buchwesen und Schrifttum. Brosch. ^ 30.—, für Mitglieder des Deutschen Vereins für Buchwesen und Schrifttum ^ 10.—. Mit diesem Werke, dessen zweiter Band in Kürze folgen soll, werden die Notgeldsammler den Katalog besitzen, der ihr Sammelgebiet vollständig und zuverlässig bearbeitet und bei Anlage und Ausbau einer Notgeldsammlung unentbehrlich ist. Der vorliegende 1. Band enthält 4 Seiten Einleitung, 8 Seiten Abbildungen und 137 Seiten Zu sammenstellung der Nvtgeldscheine und Notgeldmünzen im Werte von 1 Pfg. bis 10 Mark. In der Einleitung geht der Verfasser in knapper Weise auf die Verbreitung und Ausgabe des deutschen Notgeldes, auf die Arten seiner Herstellung, auf Aufmachung und Werte, Aufdruck der Gültigkeits dauer und Angaben über rechtliche Grundlagen, auf den künstlerischen Wert, ans das Sammeln von Notgeld und den Wert und die Aus wüchse dieses Sports ein. Die Abbildungen in Autotypiedruck zeigen Gutscheine in der Form des mit der Schreibmaschine oder handgeschriebenen und abgestempelten Scheins, der beschriebenen und abgestempelten Spielkarte bis zu dem nach KUnstlerentwnrf auf der Presse hergestellten Boi), und eine Seite Notgeldmünzen. Der wichtigste Abschnitt, die Zusammenstellung des Notgeldes 1914/15 und des Kleingeldersatzes 1916/18, ist an der Hand der ziem lich vollständigen Sammlung des Deutschen Kulturmuseums in Leipzig erfolgt, außerdem wurden Stücke, die sich in der Sammlung der Handelskammer zu Leipzig, der Weltkricgsbücherei zu Berlin, und des Herrn Bergmann, Fürth, befinden, der Vollständigkeit halber mit aus genommen, obwohl genauere Angaben über diese Stücke fehlen, da sic dem Verfasser selbst nicht Vorlagen. Die Übersicht ist nach den deut schen Staaten in alphabetischer Reihenfolge und innerhalb der Staa ten nach Ausgabestellen in alphabetischer Folge geordnet. Mit größter Sorgfalt sind die zu den einzelnen Stücken gemachten Angaben über Ausgabestelle, Ausgabejahr, Bezeichnung als »Kleingeldersatzmarke«, »Kricgsgeld«, »Gutschein« u. a., Wert, Farbe, Größe, Gültigkeitsdauer, Stempel, Unterschriften, sonstige Aufschriften, Druckerei oder Präge anstalt, kurz über alles, was zur Bestimmung des einzelnen Stückes nötig ist, vom Verfasser bearbeitet. Um falsche Angaben zu ver meiden, sind von ihm die amtlichen Zusammenstellungen von Notgeld benützt, die Presse zu Rate gezogen, die Korrektur der Zusammenstel lung allen Ausgabestellen unterbreitet und von diesen auch durchgesehen worden. Trotzdem dürften noch Stücke fehlen, und es läge im Inter esse der Sammler, wenn sie dem Verfasser darüber Angaben zugehen ließen (nach Leipzig, Zeitzerstr. 14), damit sie in dem 2. Bande, der die höheren Werte des Notgeldes 1916/19 und das Gefangencngeld um-- fassen wird, in einem besonderen Nachtrag anfgeführt werden können. Dieser 2. Band wird auch ein alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Ausgabestellen mit Seitenangaben bringen, soöaß ein leichter Überblick über das gesamte deutsche Notgeld ermöglicht ist. Damit wird dann ' für den Notgelösammler ein Werk von der gleichen Bedeutung vor liegen, wie es für den Sammler römischer Münzen der Cohen oder denjenigen griechischer Münzen der Jmhoff-Blumer ist. Tie typo graphische Ausstattung des Quartbandes ist hervorragend schön und verdient besondere Anerkennung. P. H. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Vorhergehende Liste ISIS, Nr. 245. Bücher, Broschüren usw.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder