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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Zeitungen
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Redaktioneller Teil. ,V 258, 24. November 1919. den Grund zu erschüttern, zumal gerade diese Betriebe während der Kriegsjahre besonders schwer in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Die Nachteile eines wirtschaftlichen Ruins dieser Geschäftszweige wer den aber ohne Zweifel durch die Vorteile ckier Monopolisierung der Schnlbüchcrherstcllnng nicht aufgehoben. Wir erblicken daher in der Monopolisierung des Schulbuchs nicht nur eine Gefährdung des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens unse res Volkes in seiner Gesamtheit sowohl, als auch im besonderen weiter Kreise der wnrttembergischen Bevölkerung. Wir schlichen uns im Grunde den Ausführungen der Denkschrift an. und werden scdcrzeit an maßgebender Stelle Ihre Bestrebungen unterstützen und die Nach teile einer Verstaatlichung des Schulbuchs, soviel an uns liegt, abzu- wcndcn suchen. Die Handelskammer: Der Vorsitzende: Der Syndikus: A d o I f S ch i e d m a y e r. i. V. I)r. Berger. Buchdruckcrstrcik in Paris. — Seit dem 10. November befinden sich die Pariser Buchdrucker im Streik, nachdem bereits vorher das dortige Blatt »^.'Oeuvre« mitgeteilt hatte, daß, wenn die Druckerei- Angestellten und -Arbeiter nicht in sehr kurzer Zeit vou den Unter nehmern einen entspreck-enöen Teuerungsbeitrag erhielten, ein ernster Streik bevorständc. Am 10. November ist nun der Streik ausgebro chen, und zwar gerade vor den Wahlen, wodurch der Meinungsaus tausch in der Hauptstadt sehr schwer betroffen wird. Die Gehilfen verlangen eine Erhöhung des Tagelohncs um 5 Fr. Die bis jetzt ge zahlten Löhne betragen 18—23 Fr. für Tagesarbeit und 20—26 Fr. für Nachtarbeit, bei siebenstündiger Arbeitszeit. Von den Direktoren der Pariser Zeitungen wird erklärt, daß diese sämtlich mit Defizit arbeiten und daß dem Verlangen der Gehilfen nicht entsprochen wer den könne; es müßten sonst die Verkaufspreise für die Zeitungen er höht werden. Es wird behauptet, daß bereits politische Momente in den Streik hineingetragcn worden seien. Man stützt sich bei dieser Be hauptung auf ein Flugblatt, in dem die streikenden Gehilfen den großen Tageszeitungen vorwerfen, sie hätten nicht energisch genug gegen die Teuerung angekämpft und einer unfähigen Regierung Ver trauen geschenkt. Die bürgerlichen Blätter haben sich zusammenge schlossen und geben gemeinsam ein »I^a ?re8se cke ?aris« betiteltes Blatt heraus. Die sozialistischen Blätter, gleichfalls verbündet, geben auch ein gemeinsames Blatt heraus. Nach einer Havasmeldnng vom 12. Novbr. veröffentlichte die »Gemeinschaftliche Zeitung«, die morgens und abends, und zwar mit der Einwilligung des Streik komitees erscheint, eine Erklärung, die besagt, daß d i e Zeitungen, die sich zu einer Diskussion über die Streikforderungen bereit erklärt haben, sich nicht mit ihren Kollegen der Pariser Presse.solidarisch er klären können. Es werden darin die Schwierigkeiten hervorgehoben, Drucker zu finden. Die »Gemeinschaftliche Zeitung« bietet einen von der »Dresse 6« ?ari5« grundverschiedenen Anblick. Jede der 10 Zei tungen, aus denen sich erster« zusammensctzt, übcrschreibt ihren Kolon nenanteil mit eigenem Titel. So sieht man, wie die »kkumanits« und das »Journal 6u ?eup1e« die Streikbewegung energisch unterstützen, während »I^s ?ays« unter dem Titel »Unvernünftiger Streik« gegen die anfechtbaren, rein materiellen Interessen derjenigen protestiert, die die gegenwärtige Bewegung zum Ausbruch getrieben haben. Ander seits tadelt »^.'Oeuvre« den von den Druckern begangenen Irrtum und empfindet die Genugtuung, das Programm republikanischer Kon zentrierung demjenigen der unifizierten Sozialisten cntgegenstcllen zu können. Mittlerweile hat der Ausstand, mit dessen Beendigung so bald noch nicht zu rechnen ist, an Schärfe zugenommen. Die Blätter von rechts und links haben sich bereits auf eine längere Dauer einge richtet. Die Verleger lehnten die Forderungen der Gehilfen erneut ab und erklärten, bei den geforderten höheren Löhnen'sei das Fortbestehen der Zeitungen ein Ding der Unmöglichkeit. Allem Anschein nach wird der Streik zu einer Aussperrung führen. In der ersten Nummer des von 54 Pariser Zeitungen gemeinsam hcrausgegebcnen Blattes I^a Uresse cls ?uiis« wurde deu streikenden Druckereiarbeitern vorgehal ten, sie hätten mit dem Ausstanü den bis Juni 1920 gültigen Ar- bcitsvertrag gebrochen. Auch hat das Blatt ein Wcrbebureau errichtet zur Erlangung von Arbeitskräften. Dem Syndikat der Pariser Zci- tungsdirektoren wurde der Vorwurf gemacht, daß es den Ausstand zu einer Machtprobe benutzen wolle und von langer Hand Vorbereitungen getroffen habe zu einer Aussperrung der organisierten Arbeiter. Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Streik der Pariser Bnchdruckergehilfen zu einem allgemeinen Ausstand der Buchdrucker in ganz Frankreich führt. Auch in den deutschen Buchdruckerkreisen kriselt es seit einige.» Tagen recht bedenklich, wie aus der Mitteilung »Neue Lohnerhöhungen im Buchdriickgewerbe« in dieser Nummer hervorgeht. Gestohlene Bücher. — Herr Theodor Fröhlich, Berlin NO. 18, Kleine Franksurterstr. 10, teilt uns mit, daß er folgende Bücher einem jungen Menschen, der sie zu verkaufen suchte, abgenommen habe: 1 Schillers Werke (Bong), 3.—5. und 15. Bd. — 1 Körners Werke (Bong). — 1 Rosen, Lausbub. 3. Bd. Ter Eigentümer kann die Bücher bei der genannten Firma in Empfang nehmen. Pttsoimlimchrichten. Mißhandlung eines deutschen Buchhändlers durch französische Sol datcn. — Aus Königstein im Taunus meldet man uns unterm 20. No vember folgenden empörenden Vorfall, der hoffentlich rasche und ano reichende Sühne findet: »Am Montag abend begegnete Herr Karl Nob. Langc- wicsche hier in der Nähe seines Hauses vier Soldaten der hiesigen französischen Besatzung und erhielt dabei von einem derselben ohne jede Veranlassung einen Faustschlag an den Kopf. Als Herr L. sich diese Anrempelei mit energischen Worten verbat, fielen alle vier über ihn her, warfen ihn zur Erde und mißhandelten ihn mit Stöcken und Fußtritten und verletzten ihn durch einen Schlagring ani Kopf. Ohne zu wissen, daß er blutende Kopfwunden hatte, raffte er sich später auf und meldete den Vorfall selbst sofort bei der französischen Polizei und bei dem hiesigen Landrat Herrn Bürgermeister Jacobs, der ihn nach Aufnahme des Protokolls zum Verbiuden der Wunden zu Herrn vr. Herriuanu führte. Zwei der Täter wurden gestern bereits ins Gefängnis abgeführt. Glücklicherweise ist heute etwas Besserung im Befinden des Herr» Langewiesche eingetreten, obwohl gestern noch Blut aus Mund und Nase kam. Hoffentlich kann Herr Langewiesche recht bald selbst Ihnen wieder Mitteilung zukommen lassen, daß sein Zustand zufriedenstellend ist. Meinem herzlichen Wunsche auf baldige vollständige Genesung schließen sich wohl alle deutschen nnd ausländischen Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, die ihn persönlich oder auch nur geschäftlich kennen, aufrichtig an.« Titelzuerkcnnung. — Das österreichische Staatsamt für Justiz hat den fachmännischen Laienrichtern beim Handelsgericht in Wien, den Buchhändlern Herren Theodor Dabcrkow nnd Friedrich Schiller, den Titel eines Kommerzialrats zuerkannt. ^ 6»relhsaal. Valuta uud Auslandzuschlag. «Vgl. zuletzt Nr. 257.) Leider mehren sich die Fälle, daß die deutschen Verleger von der Erhebung eines Anslandzuschlages Abstand nehmen. Ich möchte hier folgenden Briefwechsel anführen, aus dem klar ersichtlich ist, daß die ausländischen Verleger durchaus nicht gewillt sind, den niedrigen Stand der Reichsmark ungenützt vorübergehen zu lassen. Am 11. Oktober bestellte ich 7 Jahrgänge einer schweizer Zeit schrift, die laut Hinrichs je 12.— ord. kosten, und bat, den Betrag in Mark an den Leipziger Kommissionär anweisen zu dürfen. Als Antwort erhielt ich folgendes Schreiben: »Im Besitze Ihrer Bestellung vom 11. d., müssen wir Ihnen milteilc», daß wir infolge des niedrigen Markkurses nicht zu Markprcisen liefern können. Wir sind vielmehr gezwungen, die Bezahlung in Franke»; Währung zu verlangen, und zwar im voraus . . . Jahrgang 1911 — 1917 kostet Fr. 55.50 plus Porto Fr. 1.05. Total Fr. 56.55. Wir bitten, uns diesen Betrag zu überweisen, alsdann wir Ihre Bestellung sofort erledigen. Hochachtungsvoll Meine Einwendung darauf, daß es sich um Lieferung an eine Staatsbibliothek handle und diese nicht gewillt sei, den hohen Franken kurs zu zahlen, blieb leider ebenfalls erfolglos. Ich erhielt folgende Antwort: »Im Besitze Ihrer Zuschrift vom 24. d., bedauern wir, wegen der niedrigen Valuta Ihre Offerte nicht ^-«nehmen zu können, sondern an unseren Bedingungen vom 18. Oktober fcsthalten zu müssen Hochachtungsvoll Kommentar überflüssig. i. Fa. G. Haefner, Beruh. Staar's Buchhandlung. 1060
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