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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
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262, 28. November ISIS. Redaltioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhano^. trieb aller anderen Zeitungen usw. ist den Postanstalten seitens der französischen Besatzungsbehörden ausdrücklich untersagt. Der Bezug dieser Zeitungen usw. darf nur durch Berinittlung von Buchhand lungen und Zeituugsageuturen im besetzten Gebiet und nur in Post paketen oder als Drucksache erfolgen. Ferner wird darauf hingewiesen, daß die Angabe des Leitver- merks »über die Linie Altenkirchen-Linz« auf Postsendungen nach den in der neutralen Zone zwischen den Brückenkopfgebietcn von Cöln und Coblenz liegenden Orten Linz (Rhein), Königswinter (Rhein), Ober dollendorf, Rhöndorf (Rhein), Honnef (Rhein), Unkel (Rhein) und Asbach (Westerwald) unterbleiben kann, wenn der Absender nicht aus drücklich die Beförderung über diese Strecke wünscht. Dasselbe gilt bezüglich des Leitveriuerks »über die Linie Betzdors-Au-Eitorf« bei Postsendungen nach Oberpleis. Die Sendungen werden beim Fehlen der Lcitvermerke über Cöln befördert, wenn sich dadurch eine Beschleu nigung ergibt. Die Nobelpreise für Physik und Chemie. Wie aus Stockholm gemeldet wird, hat der Berliner Physiker M. Planck den Nobelpreis für Physik für das Jahr 1918 erhalten. Ferner beschloß die Akademie, den Nobelpreis für Physik 19l9 an den Professor der Universität Greifswald Starck für seine Erfindung der Toppelwirkung der Kanalstrahlen nnd Teilung der Spektrallinien in elektrische Felder zu erteilen. Endlich beschloß die Akademie, den Nobelpreis für Chemie 1918 an Professor Haber in Berlin zu vergeben. Es ist immerhin ein Trost, zu sehen, daß wenigstens die dentsche Wissenschaft in der Welt noch etwas gilt. Kreisverein Ost- und Wcstprcußischer Buchhändler. In der Hauptversammlung zu Königsberg am 2. November wurden in den Borstand gewählt, rcsp. neu gewählt die Herren: Otto Paetsch (Gräfe L Unzer), Königsberg, 1. Borsitzender; Arnold Kriedte, Graudenz, Stellvertreter; Richard Krips (Robert Schmidts Buchh.), Memel, 1. Schriftführer: Karl Danehl, Allenstein, Stellvertreter; Fritz Grun- wald (Bruno Meyer L Co.), Königsberg, Schatzmeister; Paul Nosen- berg (John L Nosenberg), Danzig, 1. Beisitzer; Max Lintalcr (Riese- mann K Liutalcr), Königsberg, 2. Beisitzer. Die Bereinigung Münchner Berlcgcr 1914 e. B. hat in ihrer Generalversammlung vom 15. Oktober satzungsgemäß den Vorstand neu gewählt. Derselbe setzt sich nunmehr aus folgenden Herren zu sammen: Hugo Bruckmauu, 1. Vorsitzender; l)r. Stefan Geibel, 2. Vorsitzender; Augnst Gommcl, Kassenwart; 1B-. Richard Landauer, 1. Schriftführer: Ernst Reinhardt, 2. Schriftführer- Bekämpfung unzüchtiger Bilder und Schriften. — Zur Bekämpfung unzüchtiger Bilder und Schriften hat der Minister des Innern jetzt die Regierungspräsidenten und den Polizeipräsidenten in Berlin ersucht, die Nachgeordneten Dienststellen auf die dringende Notwendigkeit einer- strengen Durchführung der Vorschriften des Strafgesetzbuches in dieser Beziehung nachdrücklich hinzuweisen. Es soll dafür Sorge getragen werden, daß die Polizeiorganc der Feststellung und Verfolgung von Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften ihre besondere Aufmerk samkeit widmen. Sic sollen sich dabei der Mithilfe aller hierzu be rufenen Stellen bedienen. Bei dem Polizeipräsidium in Berlin be steht bekanntlich eine besondere Zentralstelle zur Bekämpfung unzüch tiger Bilder und Schriften, deren Hauptaufgabe es ist, die örtlichen Behörden zu unterstützen. Insbesondere der Straßen- und Laden- Handel mit unzüchtigen Druckschriften, Bildwerken und vor allem auch mit Postkarten, sowie die Auslage derartiger Machwerke in den Schau fenstern gefährden die Jugend. Was auf dem Gebiete der Schundliteratur und im Feilhalten unzüchtiger Bilder in den letzten Monaten geleistet worden ist, spottet jeder Beschreibung. Es kann daher nur mit Freude begrüßt werden, daß man an den leitenden Stellen endlich einzusehcn beginnt, daß die sem Unfug energisch gesteuert werden muß. Die Verleger klagen nach >vie vor über die mangelhafte Zuteilung von Druckpapier, und es wäre deshalb interessant, zu erfahren, woher die Massen an Druckpapier stammen, die tagtäglich bei der Herstellung unzüchtiger Druckschriften verbraucht werden. Die Negierung sollte auch im Interesse der an ständigen Verleger ein scharfes Augenmerk auf den Schleichhandel in Papier haben! W a l t e r T h i e l e m a n n, Berlin. Personalnachrichten. Gestorben: nach kurzem Krauteulager am 18. November im 51. Lebensjahre Herr Richard G r e n z m a n n , Inhaber der Firma gleichen Namens in Berlin- K arlshor st. Der Genannte begann seine berufliche Selbständigkeit in Eberbach (Baden), war dann als Verleger in Frankfurt tätig und gedachte, das seit zwei Jahren übernommene Sortiment von Paul Westphal in glei cher erfolgreicher Weise fortzuführen, wie die früher von ihm geleiteten Geschäfte. Ein rascher Tod hat seinem schaffensfreudigen Leben ein Ziel gesetzt; ferner: am 14. November in Bruck a. d. Mur nach längerer Krankheit Herr H e r m ann S m rczek der Altere im 79. Le bensjahre. Der Verstorbene war durch viele Jahre Besitzer der dortigen Buch handlung, Buchdruckerei und Papierhandlung seines Namens, die er zu großem Aufschwung brachte, jedoch schon vor mehreren Jahren seinen drei Söhnen übergab. Eine Zeitlang war er auch im Gemeinderat tätig, wo er durch sein entschiedenes und energisches Auftreten vieles zum Wohl der Bewohner der Stadt Bruck a. d. Mur sowie zur Ver größerung und Verschönerung beitrug. Noch während der Kriegszeit versah er mit unermüdlichem Eifer und selbstloser Hingabe die Stelle als Kassierer bei der Zweigstelle des Roten Kreuzes; ferner am 18. Novbr. Herr F r a u z L a u t e r b a ch in Lobositz (Böhmen), der 1888 unter diesem Namen eine Buch-, Musikalien und Papierhandlung errichtet und diese mit Fleiß und Aus dauer z» guten Erfolgen entwickelt hat. Theodor Lindner s. — Der Historiker an der Universität Halle Geheimrat Prof. Or. Theodor Lindner ist im Alter von 76 Jahren in Halle a. S. gestorben. Er hat eine Reihe Abhandlungen aus der alten und mittleren Geschichte veröffentlicht und sich besonders durch Herausgabe einer »Geschichte des deutschen Volkes* (2 Bde. 1894) und einer neunbändigen »Weltgeschichte seit der Völkerwanderung (1901/1914) bekannt gemacht. Die Valuta und da« deutsche Übersee-Sortiment. Zu der Frage der Valutazuschläge haben sich bisher von den Sortimentern nur Buchhändler des europäischen Auslandes geäußert. Ein Sortimenter des überseeischen Auslandes ist, soweit ich die Erörterung verfolgt habe, nicht zu Worte gekommen, da die Verbin dungen mit den außereuropäischen Ländern noch immer Störungen unterworfen sind und die beteiligten Kreise keine Gelegenheit gehabt haben, von ihrem Standpunkt ans ihre Meinung zur Geltung zu bringen. Ich habe vor längeren Jahren in Südwestafrika die Swakopmun der Buchhandlung Ges. m. b. H. ins Leben gerufen, die in der nunmehr britisch gewordenen Kolonie vier Lortimentsbuchhandlungen und zwei Druckereien unterhält. Diese Geschäfte sind jetzt reine Auslandsbuch Handlungen geworden, sie werden in Zukunft unter gleichen Verhüll nissen arbeiten, wie die anderen deutschen Buchhandlungen in über seeischen Ländern. Ich halte mich daher für befugt, obwohl ich nicht eigentlicher Fachmann bin, als Interessent in dieser Frage das Wort zu nehmen. Die deutsche Auswanderung wird infolge der traurigen politische» und wirtschaftlichen Lage Deutschlands in den nächsten Jahren ejueu gewaltigen Umfang erreichen. Millionen Deutscher werden in über seeischen Ländern eine neue Heimat suchen müssen und wollen; sie dem Deutschtum zu erhalten, ist eine der wichtigsten nationalen Aus gaben der Zukunft. Diese Aufgabe zu erfüllen, sind nicht nur Schule und Kirche berufen, sondern in vorderster Reihe auch der deutsche überseeische Buchhandel. Von seiner Existenz, von seinem Gedeihe» hängt es zum großen Teile ab, ob der geistige Zusammenhang zwischen den Deutschen im Reiche nnd denen in fremdem Lande bestehen bleiln. Neben diesem idealen Gesichtspunkt aber steht d-as materielle Interesse des deutschen Verlagsbuchhandels, dem daran gelegen sein muß, daß die Uberseedeutschen ihm als Abnehmer seiner Erzeugnisse nicht verlorengehen. Der Uberscedeutsche ist ein williger und guter Bücherkäufer. Er ist im allgemeinen weit mehr bereit, Bücher anzuschafsen, als der Deut sche von gleicher Bildung und Einkommen in Deutschland selbst. In dem deutschen Buche, das zu ihm herübcrtommt, sieht er einen Gruß aus seinem alten Vaterlande oder dem Lande seiner Vorfahren. Aber die Bücher müssen ihm gebracht, ihr Ankauf muß ihm erleichtert wer de». Wenn er von neuen Erscheinungen auf dem Büchermärkte liest, so null er sie gleich zur Haud haben. Ich habe es in Südwestafrika ofl erlebt, daß die Kunden, denen das Eintreffen von Bücherseudungen angezeigt wurde, sofort in den Laden eilten, sich stundenlang darin aufhielien, die neuen Werke durchsahen und jeder dann mit einem großen Posten abzog. Ter auf dem Laude wohnende Farmer geht, wenn er in die Stadt kommt und seine Einkäufe macht, auch in, den Buchladen und sieht, was er von dort für sich und seine Familie in die Abgeschiedenheit seines Wohnsitzes mitnchmen kann. Das Weih nachtsgeschäft ist in Ubersee ebenso bedeutungsvoll wie in Deutschland selbst, aber eS fällt klein Käufer gewöhnlich nicht ein. schon im Oktober 107b
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