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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil Deutscher Verlegerverein. Stenographischer Bericht über die 33. ordentliche Haupt versammlung, abgehalten im B u ch h ü n.d l e r h a u s c zu Leipzig am Sonnabend, den 17. Mai >919, vormittags 9 Uhr. lFortjetzung zu Nr. 260.) Borsitzend« (sorlsahrend): Wir kommen dann auf die Seite 5: Erhöhung der Buchdruckpreise. Meine Herren, ich möchte Ihnen dazu nach einen Brief wechsel borlesen. Wir hatten an das Tarifamt der deutschen Buchdrucker, zu Händen des Herrn Prinztpalvorstands, geschrie ben und haben in diesem Schreiben ausgeführt: Wir wollen nicht unterlassen, auf die außerordentlichen Gefahren hinzuweisen, die eine weitere Steigerung der Löhne mit Notwendigkeit für den Verlagsbuchhandel, und rückwirkend auch für das Buchdruckgcwcrbe, nach sich ziehen muß. Der Verlagsbuchhandel hat bisher die ungeheure Verteuerung der Drucklosten teils durch Verminderung der Ausstattung, teils durch Erhöhung der Preise wenigstens einigermaßen auszn- glcichen versucht. Er ist aber nach dieser Richtung nunmehr an dle Grenze gelangt, über die er nicht mehr hinausgehen kann. Insbesondere haben die Preise bereits eine Höhe er reicht, die auf die Dauer aufrecht zu erhallen ganz unmöglich ist. Der Vcrlagsbuchhandel würde daher genötigt sein, seine Produktion auf das äußerste zu beschränken. Durch die un ausgesetzten Lohnsleigerungen wird also das gerade Gegenteil von dem bewirkt, was heute vor allem nottut: Arbeitsgelegen heit zu schaffen. ^ Wir halten es für unsere Pflicht, rechtzeitig auf diese ver hängnisvollen Folgen hinzuwcisen, die weitere Lohn- »nd Preissteigerungen mit sich führen müssen, und hoffen, daß bei den zu erwartenden Verhandlungen auf diese Folgen Rück sicht genommen wird. Herr Rudolf Ullstein, der Prinzipalsvorsitzende des Tarif amts der Deutschen Buchdrucker, hat mir darauf geschrieben, daß er unfern Brief in der Vorstandssitznng des Deutschen Buch druckervereins wie auch in der Tarifausschußsitzung zur Sprache bringen werde. Er schreibt ferner: Ich hoffe, daß der Inhalt seinen Zweck nicht verfehlen wird. Wenn ich mich heute ganz persönlich zu den Bedenken äußern soll, die der Deutsche Verlegerverein mit diesem Briese ansspricht, so kann ich nur sagen, daß der Deutsche Buch druckerverein wie auch jeder einzelne Buchdruckereibesitzcr sich der großen Gefahren weiterer Teuerungszulagen im Buch druckgewerbe Wohl bewußt sind. Den Gehilfen gegenüber ist auch wiederholt und eindringlich auf die wirtschaftlichen Fol gen weiterer Lohnerhöhungen hingewiesen worden; leider fast immer ohne Erfolg. Die Gehilfenschaft steht zurzeit nicht mehr hinter ihren Führern, sie versteht es vielmehr, durch lo kale Forderungen, Streikandrohungen und auch Streiks ihre Forderungen durchzusetzcn, und sie begründet die Forderun gen nicht nur mit den ungeheuer gestiegenen Preisen des täg lichen Bedarfs, sondern auch damit, daß sic ans ander« Ar beiterkategorien mit erheblich höheren Löhnen hinweist. Bet allen bisher stattgehabtcn Verhandlungen über weitere Teuc- nnPszulagen hat die Gehilfenschaft cs verstanden, durch zähes Festhalten ihre Forderungen durchzusetzen. Ich verweise nur auf Breslau, Stettin und Danzig, in welchen Städten im Ver gleich zu Berlin und Leipzig wesentlich höhere Zulagen ge geben werden mußte» als in diesen Städten. Ich bin über zeugt, daß die jetzige Tarifausschußsitzung angesichts der zwei fellos großen Notlage der Gehilfenschaft nicht ohne weitere Lohnerhöhungen abgehen wird. Eben vor Eintritt in die Sitzung erhielt ich folgendes Tele gramm : Rach resultatlosem Verlaus der Tarisausschutzsitzung statt finden voraussichtlich Sonnabend mittag Einigungsverhand- lttngcn vor Reichsarbeitsamt. Hierbei erbitten dringlich Ihre Teilnahme. Deutscher Buchdruckervercin, im Auftrag Rudolf Ullstein. Es ist mir leider nicht möglich, mich jetzt ins Flugzeug zu setzen und nach Berlin hinllberzufahren, um an den Verhandlungen tcilznnchmen; aber wir dürfen überzeugt sein, daß nach den Äußerungen des Herrn Rudolf Ullstein unsere Sache in den besten Händen liegt, und daß er alles versuchen wird, um die Forderungen der Gehilfenschaft herunterzudrücken. Aber er hat ganz richtig in seinem Briefe bemerkt, daß die Gehilfenschaft nicht mehr in der Hand ihrer Führer ist. Wir haben dasselbe bei unseren Verhandlungen mit der Gehilfenschaft beim Arbeit geberverband in Berlin erlebt, die auch ihren Führern einfach davongelaufen ist. Es ist uns aus dem Kreise unserer Kollegenschaft von einem heute nicht anwesenden Mitglieds zu dieser Frage noch ein Brief zugegangen, worin es heißt: Die Angelegenheit wird bei der Hauptversammlung gewiß zur Sprache kommen. Könnte da nicht im Hinblick aus die oben erwähnten neuerlichen Verhandlungen eine gemeinsame Erklärung ches Verleger- und Börsenvereins an die Adresse ^-des Buchdcnckervcreins veranlaßt werden? — die Verleger hätten mit wachsender Sorge von weitercn.Erhöhungen der Tarifpreise gehört und geben den Buchdruckern vor Eintritt in die Verhandlungen zur Kenntnis, daß sie weitere Steige rungen nicht mehr erfüllen oder anerkennen können, unter Um ständen ihre Druckaufträge ganz einzustellen gezwungen sind und, wenn cs infolge eines Widerstandes der Buchdrucker zu einem Streik kommen sollte, geschlossen hinter ihnen stehen und sie schützen werden. Wie mir von Buchdruckerseile immer gesagt wird, machen gerade dis Verleger cs den Buchdruckern schwer, in solchen Fällen durchzuhalten, weil sie um jeden Preis ihre Bücher »nd Zeitschriften weiter gedruckt haben wollen, statt eine Weile zu warten und den Druckern den Rücken zu stärken. Vielleicht lassen sich meine Anregungen in irgendeiner Weise durchführen. I)r. Alfred Giesecke (Leipzig): Ja, meine Herren, ich kann nicht unterlassen, auszusprechen, daß ich den Eindruck habe, als ob dieser Frage seitens unseres Vorstandes nicht die nötige Auf merksamkeit und die notige Energie zngewandt wurde. (Sehr richtig!) Es hätte da ganz anders vorgcgangcn werden müssen. tlwv
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