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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. .V 70, 26. März 1014. nur noch eine Frage der Zeit ist, kann deshalb noch nicht be gonnen werden, weil erst die beiden sächsischen Kammern über die Verlegung entscheiden müssen. Jedoch ist auch hier ein ernst licher Widerstand nicht mehr zu fürchten, obwohl die Stadt Dres den in der Zwischenzeit das Letzte versnchcn wird, sich die Anstalt zu erhalten. Auch die Kosten der Bausumme in den Voranschlägen, die für Dresden mit 5 670 000 und für Leipzig mit 4 082 000 festgesetzt sind, sprechen für die Angliederung an die Landes- unibersität. Über der Zukunft darf aber die Gegenwart nicht vergessen werden. Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, daß sich ist Leipzig für den jungen Buchhändler nicht nur eine heilsame Schule strenger Arbeit, sondern auch schier überreichliche Ge legenheit zu beruflicher und sonstiger Weiterbildung bietet. Der naturgemäß immer mehr zunehmenden Mechanisierung der große- ren Betriebe wird auf diese Weise ein wirksames Gegengewicht cntgegengestellt. Nur scheint es vielfach an Initiative bei den jungen Leuten selbst zu fehlen, sich die gebotenen Bildungs- Mittel zunutze zu machen. Am Besuche der Buchgewerbeausstellung mag es ja von dieser Seite aus nicht mangeln. Wünschenswert wäre cs aber auch, daß die in kleinem Rahmen stattsindenden und regelmäßig wechselnden Sonderausstellungen im Buchgewerbe hause, die natürlich auch dazu dienen sollen, dem selbständigen Buchhändler wertvolle praktische Winke zu geben, mehr Beach tung finden würden. Gegenwärtig befindet sich in den unteren Räumen eine sehr interessante Ausstellung von Erzeugnissen der modernen Tiesdruckversahren. Neben den verschiedenen illu strierten Zeitungsbeilagen mit Bildern in Rotationstiesdruck sind Ansichtspostkarten und größere, auch farbige Kunstblätter ausge stellt. Man kann hier deutlich beobachten, wie der Tiefdruck immer mehr Boden gewinnt, und wie man eifrig bemüht ist, auch mit farbigen Blättern künstlerische Wirkungen zu erzielen. Von den größeren Leipziger Häusern sind die Firmen F. A. Brockhaus und I. I. Weber mit einer stattlichen Anzahl vollendeter Drucke vertreten. Ein interessantes Objekt ist die in der Mitte eines der Räume untergebrachte große Kupferwalze mit eingeätzten Bil dern für den Rotationstiefdruck. Im Saale der alten Drucke ist eine kleine Sonderausstellung von Arbeiten des Münchner Gra phikers Emil Pirchan untergebracht. Eine Anzahl großer Plakate, ein Reihe von Buch- und Katalogtiteln, Geschäftspapiere, Ex libris und andere Entwürfe zeugen von der Vielseitigkeit des Künstlers, seiner zeichnerischen Tüchtigkeit, seinem Ideenreich tum und der eigenartigen Wirkung seines Kolorits. Wenn auch die Mehrzahl unserer jüngeren Berussgenossen nicht in der Lage ist, diese oder jene Vorlesung an der Universität als Hörer zu besuchen — obgleich manche Leipziger Prinzipale sich bei vorhandenem wissenschaftlichen Interesse wohl entgegen kommender zeigen würden, als man gemeinhin anzunehmen ge neigt ist —, so wird es doch Wohl im Leipziger Buchhandel einige junge Leute geben, die die Absicht und auch die Zeit dazu haben, die gebotene Gelegenheit zu benutzen. In Betracht kämen in erster Linie einige Kollegien in der Handelshochschule, z. B. das von Prof. Bücher, »Geschichte, Organisation und Technik des Zeitungswesens« und von vr. Meister, »Urheber- und Verlags recht«, daneben noch die allgemein ästhetischen und literaturge schichtlichen Vorlesungen an der Universität. Spezielle Buch handelskurse auch für Fortgeschrittenere, finden in der Buch händler-Lehranstalt statt. Ob auf diesem Gebiete ein Privat unternehmen wie die in den Zeitungen »»gekündigten Möhring- schen Buchhandelskurse unter Leitung eines Fachmannes, die sich über vier Monate erstrecken sollen und neben ihren verschiede nen Disziplinen (Einführung in das Wesen des Buchhandels, Technik des Sortiments- und Verlagsgeschäfts, Buchhaltung, Bücherkunde, Literatur-Überblick) auch Exkursionen nach der Bugra vorsehen, sowohl den Schülern eine für den praktischen Beruf ausreichende Ausbildung geben, als auch den Prinzipalen brauchbares Angestelltenmaterial liefern kann, entzieht sich meiner Kenntnis und Beurteilung. Viel kann den so herangebil deten jungen Leuten deshalb nicht versprochen werden, weil in den meisten Geschäften von Bedeutung noch immer Wert und Gewicht auf eine praktische, durch die übliche Lehrzeit erworbene Ausbildung gelegt wird. Nötiger und nützlicher wären Kurse einer Verkaufs- und Dekorationsschule für junge Sortimenter. Die Leipziger Ostervormesse, die in den ersten Tagen des März in gewohnter Weise in der inneren Stadt ihr Szepter geschwun gen hat, zeigte wiederum eine erfreuliche Zunahme sowohl an ausstellenden Firmen wie an Einkäufern. Der Zug nach Quali tätsware war bei den abgewickelten Geschäften vorherrschend. Man kann Wohl annehmen, daß eine solche Erscheinung in unse- rem Handelslcben weniger ein Produkt der Kulturbünde ist, die gern den größeren Anteil des Verdienstes daran für sich in An spruch nehmen möchten, sondern vielmehr eine Folge der natür lichen Entwicklung, die durch den zunehmenden Volkswohlstand und die damit verbundene größere Verbreitung der Gcschmacks bildung bestimmt wird. Die auf diesem Gebiete geleistete Ar beit des Dürerbundes würde demnach als kluge Benutzung einer bereits vorhandenen Richtung anzusehen sein, die sich im An marsche befand und sicherlich auch ohne ihn von selbst gekommen wäre. Daß er dabei seine Pfeifen etwas früher zu schneiden verstand als andere, war für ihn ein Vorteil, der ihm nicht miß gönnt werden soll. Die Leipziger Sektion des Bundes hat gegenwärtig eine kleine Ausstellung von Konfirmationsgeschen- ken, Büchern, Bildern, Keramiken, Schmuck und Konfirmanden kleidung im Städtischen Kaufhaus veranstaltet. Gegen die auch Wohl wegen des beschränkten Raumes etwas dürftig ausgefal lene Ausstellung ist nichts einzuwenden. Sie verdient sogar unsere Anerkennung, weil auf den Verkauf der Gegenstände ver zichtet und auf die Geschäfte in der Stadt verwiesen wird, z. B. bei Büchern ganz allgemein auf die Buchhandlungen. Ein größeres Ereignis von Bedeutung in unserer Stadt war die 150jährige Jubelfeier der Kgl. Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, die am 7. März in Gestalt eines Fest- altes mit anschließender Theatervorstellung im Alten Theater stattgefunden hat. Unter den Gratulanten befand sich auch der Börsenverein der Deutschen Buchhändler, dessen zweiter Vor steher, Herr Artur Seemann, die Glückwünsche überbrachte. Aus der von Herrn vr. Ludwig Volkmann gehaltenen glänzenden Festrede konnte man ein gutes Bild der geschichtlichen Entwick lung der Anstalt gewinnen. Die Akademie führte so lange ein kümmerliches Dasein, bis ihr der enge Anschluß an das auf blühende Leipziger Buchgewerbe zu ihrer Entfaltung als Muster institut verholfen hat. Bekanntlich ist die Jubelfeier auch einer der entscheidenden Anlässe zur Veranstaltung der Buchgewerbe- ausstellung in Leipzig gewesen. Wiederum hat der Tod eine Lücke in die Reihe der Berufs genossen gerissen, die in Leipzig in früheren Jahren an hervor ragender Stelle im Börsenverein gestanden haben. Am 26. Fe bruar starb Herr vr. Adolph Geibel, der in den achtziger Jahren als Vorsitzender des Vereinsausschusses, Mitglied des Verwal tungsausschusses und Schriftführer des Börsenvereins in opfer freudiger Weise im Dienste unseres Standes ehrenamtlich ge wirkt hat. — Für einen guten Bekannten des Buchhandels, den verstorbenen Tiermaler und Leipziger Zeicheninspektor Fedor Flinzcr, will man ein würdiges Grabdenkmal errichten und hat dazu die Genehmigung einer Haussammlung in Leipzig cinge- holt. Es steht zu erwarten, daß die Bitte um Beiträge gerade im Buchhandel nicht ungehört bleiben wird, dem der Künstler eine Anzahl origineller Bilderbücher hinterlassen hat, die sich heute noch einer großen Beliebtheit unter der Jugend erfreuen. ?!soator. Zur Durchführung der Beschlüsse der VIll.Tagung des Internationalen Verlegerkongreffes in Budapest am 1.—5. Juni 1913. Das Permanente Bureau des Internationalen Verleger-Kon gresses hat an die beteiligten Vereine folgende Rundschreiben ver sandt: Bern, den 6. März 1914. Die Phonographen und die V e r l e g e r i n t e r e s s e n. Auf der Budapester Tagung des Internationalen Verlegerkon- gresses wurde infolge eines Berichtes des Herrn Max Leclerc-Paris 450
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