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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 71, 27. März 1314. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. durch M. Nijhosf geschehen. Als Mitarbeiter gewannen die bei- den Redakteure die Herren vr. Eelco Verwijs und vr. P. I. Co- sijn, und noch im selben Jahre erschien die erste Lieferung. Der ge schäftliche Erfolg war anfangs sehr befriedigend, aber bald stell ten sich allerlei Hindernisse ein. vr. L. A. te Winkel starb 1868, vr. P. I. Cosijn wurde Professor und vr. Eelco Verwijs wurde von einer langwierigen Krankheit befallen, die ihn am Arbeiten hinderte und 1880 seinen Tod herbeifllhrte. So mutzte Prof. M. de Vries, selbst schon bejahrt, alles allein tun, so datz natürlich das Werk nur langsam fortschreiten konnte. Zuweilen verging ein Jahr, ohne datz eine Lieferung erschien, so daß viele Abneh mer wegen Nichteinhaltens der im Prospekt zugcsicherten Erschei nungsweise absprangen. Endlich nahm die Sache eine günstige Wendung. Auf dem laai- en vottsrkundix Ovoxress zu Mcche- len — diese Kongresse werden abwechselnd in Holland und in Belgien abgehalten — wurde beschlossen, sich an die Regierungen der beiden Länder um Unterstützung zu wenden. Sie wurde auch von beiden zugesagt. Professor de Vries setzte mit frischem Mut seine Arbeit fort und konnte auf dem Kongretz 1881 die 30. Lieferung des Werkes vorlegen. Jedoch kam erst rechter Gang in die Sache, als auf dem Kongreß zu Amsterdam 1887 auf Antrag des Prof. vr. H. P. G. Quack eine Kommission ernannt wurde, bestehend aus 6 Nie derländern und 6 Belgiern, die die Mittel zusammenbringen sollte, um durch Anstellung fester Redakteure das TVoordenbvek tatkräf tig zu fördern. Der Plan glückte, es wurde eine Summe von 6. 12 000.— zusammengebracht, und die Regierungsbeilräge auf 6. 1000.— resp. kres. 1000. —, später auf 6.1500 resp. kres. 1500.— erhöht. Auch die Regierung der damals noch freien Transvaal- Republik sandle jährlich einen Beitrag. Zu Anfang wurden zu Redakteuren ernannt vr. A. Kluhver, der bereits unter Prof, de Vries gearbeitet hatte, vr. A. Beets und vr. I. W. Müller sein Sohn unseres Kollegen Frederik Müller). Diese Herren wid meten sich ganz dem IVoordenboek, bis der eine früher, der andere später eine Stelle als Professor annahm und einem Nach folger Platz machen mutzte. Zu Anfang wurde das ganze Werk von Prof, de Vries in Endredaktion bearbeitet, was zwar der Einheit der Bearbeitung zugute kam, aber nicht der Schnelligkeit des Erscheinens. Deshalb wurde es nach der Reorganisation jedem Redakteur überlassen, nach bestimmten Grundsätzen den ihm zugewiesenen Buchstaben selbständig zu bearbeiten. In den letzten Jahren erschienen regelmäßig 6 Lieferungen, so datz jetzt 148 Lieferungen erschienen und Bd. I; II, 1 u. 2; III, 1; IV; X u. XI gebunden zu haben sind. Der Preis der Lieferung ist jetzt 6. 1.—. Seit dem endgültigen Steg der Reformation war die in den Niederlanden am meisten gebrauchte Bibel-Ausgabe die »8ta- ten-vjjbel«, so genannt, weil sie auf Befehl der Generalstaaten durch ein von der einzigen je in den Niederlanden abgehaltenen National-Shnode ernanntes Komitee aus den Ursprachen über setzt worden war. Sie erschien 1637 zum erstenmal und bot für da mals eine wirklich gute Übersetzung. Im Laufe der Zeit, als die Kenntnis des Hebräischen und neutestamentlichen Griechisch zunahm, mehr Handschriften bekannt wurden und auch die nieder ländische Sprache sich änderte, so datz viele Ausdrücke unverständ lich wurden oder zu Mißverständnissen Anlatz gaben, wurde das Verlangen nach einer besseren, modernen Ansprüchen entsprechen den Übersetzung immer lauter, so datz endlich die Synode der Xederiandsvbs Ilervormde Xerk — früher die Staatskirche und auch jetzt noch die größte protestantische Kirchengenossenschaft — zu einer neuen Übersetzung schritt. Es gelang auch das Neue Testa ment fertigzustellen, dessen Übersetzung 1868 erschien. Das Alte Testament ist jedoch niemals erschienen. Den Anstoß zu einer neuen Übersetzung des Alten Testaments gab vr. Hooykaas, Prediger bei den Remonstranten zu Rot terdam. Es gelang ihm, ein Komitee einflußreicher Personen zu bilden, das durch persönliche Bemühungen einen Fonds zu- fammcnbrachie, um die großen Kosten zu decken. Am 28. Januar 1885 vereinigten sich zum erstenmal die folgenden Gelehrten, um den Plan näher zu besprechen, und die Arbeit unter sich zu ver teilen: Prof. vr. A. Kuenen, Leiden, vr. Dyserinck, Mennoni- ten-Prediger, Rotterdam, vr. I. Hooykaas, vr. W. H. Kosters, Pastor zu Deventer, Prof. vr. I. C. Matches, Amsterdam, und Prof. vr. H. Oort, Leiden. Es wurden allgemeine Grundsätze festgesetzt, und dann wurde jedem Mitarbeiter ein Buch der Bibel zugeteilt. Nun übersetzte jeder das ihm zuge wiesene Buch und sandte es an einen andern Mit arbeiter, der es durchsah, verbesserte und kritisierte und an den ersten Bearbeiter zurücksandte. Dieser fügte sich den Wünschen seines Kollegen oder gab seine Gründe dagegen an und sandte dann das Ganze an Prof. vr. A. Kuenen, dem die Endredaktion und Drucklegung oblag. Um auch andern Gelegenheit zur Kritik zu geben, wurden die ersten Kapitel der Genesis veröffentlicht, und derart kritisch durchgenommen, datz nian sich zu einem Neudruck entschließen mutzte. Sehr bald zogen sich vr. Dyserinck und Prof. vr. Matches, mit andern Geschäften überhäuft, zurück; am 10. Dezember starb Prof. vr. Kuenen und im August 1894 vr. Hooykaas. Die beiden noch übrig gebliebe nen erlahmten aber nicht in ihrem Eifer, hielten wöchentlich Be sprechungen ab, und im Oktober 1897 erschien die erste Lieferung. Tie zweite Lieferung konnte Prof. Oort noch mit Kosters druckfertig machen, dann starb auch dieser im Dezember 1897, und Pros. vr. H. Oort mutzte nun allein die letzte Hand an alles legen. Das Werk wurde aber derart gefördert, daß bereits 1901 die letzte (33.) Lieferung erscheinen konnte. Der Preis des vollständigen Werkes war in 2 Bänden 6. 25.—, in Leinwand geb. 6. 29.—, in Leder V. 32.50. Als Textgrundlage wurde bei der Übersetzung der Theilesche und daneben der Baersche Text gebraucht. Jedes Buch der Bibel erhielt eine Einleitung, und ebenso jedes Kapitel, während der Text durch zahlreiche Anmerkungen erläutert wurde. Das Werk hatte einen großen Erfolg, und namentlich die Einleitungen und die Anmerkungen wurden sehr gerühmt. Trotz des hohen Preises und des kleinen Sprachgebietes wurden etwa 1890 Exemplare abgesetzt. Dem Wunsche nach einer billigeren Ausgabe wurde in den Jahren 1905—07 entsprochen, doch waren hier Einleitungen und Anmerkungen verkürzt, so daß die erste Ausgabe ihren Wert behielt und noch fortwährend verlangt wird. Von der gekürzten Ausgabe wurden bis Oktober 1910 2600 Exemplare abgesetzt. Beide Ausgaben erschienen bei der bekannten Firma E. I. Brill, Leiden, gingen aber 1910 an die vitxoversmaatsobapgij v/k. ?. A. IVinb, Zaltbommel, über. Inzwischen hatte Prof. Oort, der bereits das sogenannte Professorenjahr — das 70., in dem nach dem Gesetz jeder Professor sein Amt niederlegen mutz — über schritten hatte, noch die Energie und Ausdauer gefunden, ganz allein das Neue Testament zu übersetzen, das ebenfalls mit Ein leitungen und Anmerkungen 1911/12 bei Wink in einer Auflage von 4000 Exemplaren erschien, wovon bis Ende 1913 2130 abge setzt waren. Preis 6. 8.50; in Leinwand geb. 6. 10.— ; in Leder 0. 12.50. Zu wirklich allgemeinem Gebrauch waren diese Ausgaben naturgemäß zu teuer, und es wurde deshalb der Xederlaiidseb öijbelßonootsodap nahegelegt, das Eigentumsrecht zu er werben. Diese vxrhielt sich aber ablehnend. Im vorigen Jahr wurde dann durch einen Wohltäter dem vrotostantendond eine große Summe zur Verfügung gestellt, um den Gedanken einer billigen modernen Bibel zu verwirklichen, wobei vereinbart wurde, daß auch vom Neuen Testament eine billige Textausgabe erscheinen sollte. Die Unterhandlungen mit dem Verleger führ ten zu einem glücklichen Ende, so daß im Februar 1914 die Bibel in einer Auflage von 10 000 Exemplaren erscheinen konnte, wo von 4000 vorausbestellt wurden, und das Neue Testament in der selben Auslage, von der bereits die Hälfte verkauft ist. Der Preis beträgt in Leinwand geb. 6. 3.25; in Leder 6. 4.—. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob sie auch ins Volk dringen wird, für das sie ja in erster Linie bestimmt ist. Gute Hoffnung darauf gibt der Erfolg van llst Xionrvo Testament voor ioeken met vor klarende notsn (Uaatsebappij voor Voede leetur, Amster dam) in Leinw.6.1.25. Die Übersetzung, auch das Werk eines Man- nes, H. S. Bakels, lehnt sich mehr an die gesprochene Sprache an, die sich leider bei uns noch immer sehr von der Schriftsprache unterscheidet. Die Noten nähern sich in dem Bestreben, popu lär zu sein, bedenklich der Grenze des guten Geschmacks, wenn sie diese nicht hier und da überschreiten. Von der ersten
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