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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140327
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-03
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«V 71, 27. März 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlsqn. Buchhandel. Durch den Tod mußten wir drei alte, ehrwürdige Kollegen verlieren: In der Nacht vom 30. zum 31. Januar 1914 Herrn Heinrich Emil Kallineyer, i. Fa. Ramdohrsche Buchhandlung, Braun- schwetg, das Ehrenmitglied unseres Vorstandes, am 8. Februar 1914 Herrn Karl And re-Celle und kürzlich Herrn Adolf Brechtin Hameln. Dem ersteren widmete der Verband einen Schmuck des Sar ges, und der Vorstand gab dem Entschlafenen das letzte Geleit. Unsere Mitgliederzahl ist dadurch auf 141, von denen 136 Mitglieder des Börsenvereins sind, zurückgegangen. Wenn wir trotzdem von einer durchgreifenden Mitgliederwerbung bislang Abstand genommen haben, so ist es nur geschehen, weil wir nicht genau feststellen können, an welche Kollegen in den einzelnen Orten wir uns wenden solley. Es wäre uns daher sehr wün schenswert, wenn unsere Mitglieder selbst werben würden oder uns wenigstens Namen für die Aufnahme geeigneter Her ren angeben könnten. Wir würden die Herren dann auffordern, sich ihren Berufsgenossen zur Förderung ihrer Standes- und wirtschaftlichen Interessen anzuschließcn. Beglückwünscht haben wir: Herrn Georg Westermann, i. Fa. George Westermann, Braunschweig, zum 75jährigen Bestehen seiner Firma, Herrn Johannes Neumeyer, Braunschweig, zu seiner 25jäh- rigen Selbständigkeit, Herrn Bernhard Naumann, i Fa. Hermann Braams, Nor den, zum 50jährigen Bestehen der Firma, Herrn Hermann Neuer, i. Fa. Ad. Hafferburgs Buchhandlung, Braunschweig, zu seiner silbernen Hochzeit. Der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins sandten wir zum 24. Mai, dem Tage der Feier des 25jährigen Bestehens, ein Glückwunschtelegramm. Der Frau des verstorbenen Herrn Franz Riedel, des früheren Prokuristen der Firma Friedrich Vieweg L Sohn, Braun schweig, sprachen wir durch ein Beileidsschreiben unsere Teil nahme aus. Unser Schriftverkehr, der sich auf 415 Eingänge und 336 Ausgänge belief, beschäftigte sich mit dem Revers des Vereins von Verlegern deutscher illustrierter Zeitschriften, Schleuderangeboten bei Geschäftsverkäufen und Inventur-Aus verkäufen, Rabattgewährung auf Lehrmittel und anderen Verstößen gegen die Verkaufsbesttmmungen, Preisunterbietungen im Musikalienhandel und von Verlegern, ge werbsmäßigem Verkaufe von buchhändlerischen Artikeln durch dem Buchhandel fernstehende Betriebe, dem Angebote portofreier Lieferung von Büchern nach dem Aus lande und der Gratisabgabe von Schülerkalendern, kurz und gut, es bot sich eine Unmenge des interessantesten Stof fes zu bearbeiten. Erfreut sind wir, sagen zu können, daß in den meisten Fäl len unsere Bemühungen zur Abstellung der Schäden von Erfolg gekrönt waren, wenn wir auch häufig die Hilfe des Börsenvereins in Anspruch nehmen mutzten. Ein Fall zeigte uns wiederum, daß die Kollegen in einer Stadt unseres Verbandsbezirkes nicht so zueinander stehen, wie es im Interesse unseres Standes wün schenswert, ja durchaus notwendig wäre. Die eifrigsten Be mühungen, einen Ausgleich herzustellen und auf die Dauer fried liche Verhältnisse zu schaffen, waren leider vergeblich. Im vorigen Jahresbericht gaben wir Ihnen Kenntnis von der mangelhaften Beförderung der Postpaketsendungen von Leip zig nach unserem Verbandsbezirk, besonders seit der Inbetrieb nahme des neuen Bahnhofes. Nachdem wir in Braunschweig wiederholt vergeblich vorstellig geworden waren, und auch in Hannover Beschwerde erhoben worden war, wandten wir uns unterm 24. April mit einer ausführlichen Eingabe über die Ver hältnisse direkt an die Kaiserliche Oberpostdirektion in Leipzig. Erfreulicherweise hatten wir den Erfolg, daß uns am 22. Juli mitgeteilt wurde, ein besonderer Beiwagen werde hinfort über Magdeburg—Braunschweig nach Hannover abgesertigt, so daß die in den frühen Nachmittagsstunden in Leipzig für Braun schweig und Hannover aufgelieferten Pakete so frühzeitig nach ihrem Bestimmungsort gelangen würden, daß sie regelmäßig am folgenden Morgen daselbst zur ersten Bestellung oder Abholung bereitliegen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Pakete jetzt stets pünktlich zur Stelle sind. Es war die Bitte an uns gerichtet worden, Ansichten über die Einrichtung einer Verwertungsstelle für liegengebliebeneSchulbll- cher einzuholen Die Ansichten gingen sehr weit auseinander; wir haben aber doch die eingegangenen Äußerungen so weit zusam menfassen können, daß es uns möglich ist, Ihnen bestimmte Vor schläge zu machen. Mögen unsere Bemühungen Ihre Unter stützung finden, ohne die es unmöglich ist, die Sache durchzu- sühren, und möge sich dann der Weg als praktisch und brauchbar erweisen! Die sorgfältige Bearbeitung der uns vom Börsenverein zu gehenden Aufnahmegesuche von Firmen in das Börsenblatt und damit auch in das Adreßbuch, hat wieder manche Schwierigkeiten bereitet, aber doch zu dem Resultat geführt, daß viel minderwer tiger Konkurrenz der Betrieb des Buchhandels erschwert wird. Von 12 Firmen, die sich gemeldet hatten, waren wir genötigt 10 abzulehnen. Der Börsenverein ist nun der Meinung, daß diese Aufnahmegesuche zu sehr im Interesse des Sortiments behandelt würden, und es sind daher neue Ausführungen zu den Grund sätzen für die Aufnahme von Firmen aufgestellt worden, aus denen wir Ihnen hier einige wichtige Punkte Mitteilen möchten. Die Aufnahme ins Adreßbuch bei Sortimentsbuchhandlungen soll nicht etwa von einem Nachweis einer bestandenen »zünftigen Lehre«, sondern von dem tatsächlich ausgeübten buchhändlerischen Betriebe, auch eventuell im Nebengewerbe abhängen. Unter die sem Betriebe wird verstanden, daß der Betreffende einen Laden und in diesem ein Sortimentslager (also Klassiker, Geschenklitera tur, Jugendschriften und populäre oder auch wissenschaft liche Literatur) unterhält und nicht etwa nur ein Schulbücher lager. Versand- und Spezialbuchhandlungen müssen ihren buch händlerischen Betrieb glaubhaft Nachweisen. Bei Verlagsbuch handlungen ist der Nachweis nötig, daß sie ihren Verlag auch durch das Sortiment absetzen bzw. absetzen wollen. Selbstver- leger und zugleich Selbstvertreiber ihrer Erzeugnisse gehören nicht in das Adreßbuch, denn diese wollen durch die Aufnahme nur die Vorteile des Bezugs von Sortiment zum Buchhändler- Nettopreis erlangen. An der feierlichen Grundsteinlegung der »Deutschen Bü cherei« und der dabei erfolgten Gründung der Gesellschaft der Freunde derDeutschenBücherei am Tage nach derEinweihung des Völkerschlachtdenkmals nahm offiziell der Vorsitzende teil, der zu der Tagung der Vorsitzenden der Kreis-Vereine am 17. Oktober in Leipzig anwesend war. Es war eine denkwürdige Feier in der Geschichte des deutschen Buchhandels, die dort begangen, wurde. Als Abgeordnete zur O.-M. 1913 waren der Vorsitzende und der Schriftführer in Leipzig anwesend. Es erübrigt sich wohl, auf diese Verhandlungen zurückzukommen; Wohl aber möchten wir uns noch mit der Herbsttagung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine beschäftigen, die in diesem Jahre erfreulicher weise in einer Stadt unseres Verbandsbezirkes stattfand. Wir hatten es nicht unterlassen können, unseren Mitgliedern eine be sondere Aufforderung zu recht zahlreichem Besuche dieser Ver sammlung in Goslar zugehen zu lassen, der auch besonders aus Hannover und Braunschweig freudig Folge geleistet wurde. Die Verhandlungen waren von großem Interesse und sehr reich an Anregungen. Die dort angeschnittenen wichtigen Fragen werden dem Buchhandel zum Teil noch lange zu denken geben. Der Vor trag des Herrn Gottlieb Braun- Marburg über die Kreditmiß stände im Buchhandel und Mittel zu ihrer Besserung, und die Worte des Herrn Arnold Heyne-Berlin über die inzwischen gegründete »Internationale Schutzvereinigung gegen faule Kun den« ergänzten sich gewissermaßen. In der Aussprache wurde das Sortiment dringend daran erinnert, seine Rechnungen häufi ger und dann auch pünktlich zu schicken. Möge es diese Worte 455
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