Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140401
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191404017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140401
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-01
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 75, l. April 1914. Zunächst ist die Bayerische Postverwaltung noch an die Entscheidung des Obersten Landesgerichts gebunden. Ich werde aber nicht verfehlen, je nach dem Ausfälle des voraus sichtlich bald zu erwartenden reichsgerichtlichen Urteils den derzeitigen Standpunkt nachzuprüfcn. Auf alle Fälle werde ich bemüht sein, eine einheitliche Behandlung in den drei deut schen Postgebieten hcrbeizufiihren. Für die Zwischenzeit werde ich anordnen, datz die Ober postdirektionen bis zum Vorliegen des zu erwartenden Ur teils von Anzeigen Abstand nehmen. Auf die Bemerkung der Vorstellung, die Postberwaltung werde durch das beanstandete Verfahren in ihre» Einnahmen nicht beeinträchtigt, möchte ich »och folgendes erwidern: Für die Erlassung der Postnovclle sind allerdings fiskalische Gründe entscheidend gewesen, worüber weder die Begrün dung zum Gesetzentwürfe, noch die Verhandlungen des Reichstags Zweifel zulassen. Es sollte eben jeder die Post verwaltung schädigende Wettbewerb von Privaten ausge- schaltct werden. Ob im einzelne» Übcrtretungsfalle nach Art. 3 die Postkasse geschädigt wird, ist aber für die rechtliche Beurteilung der Straffälligkeit gleichgültig, da die Schädi gung der Postkasse als Tatbestandsmerkmal in das Gesetz nicht ausgenommen worden ist. Daß übrigens in vielen Fällen die Postkasse geschädigt wird, steht Wohl außer Zweifel. Dies trifft zum mindesten dann zu, wenn den Zeitungen oder Zeit schriften Drucksachen beigelcgt werde», ohne daß dadurch ihr für die Feststellung des Portos maßgebendes Gewicht er höht wird. Das gleiche Schreiben geht dem Bayerischen Buch händler-Verein zu. (gcz.) Seidlin. Aus dem russischen Buchhandel. ii. <1 siehe Nr. 47., Wie man über die Bugra denkt. — Ausstellung von Preßerzeugntssen in St. Petersburg. — Literarische und geschäftliche Notizen. — Zeitungen und Zeitschriften. — Litcraturlebcn in den baitischen Provinzen. — Neue Bücher. Leipzig mit feiner diesjährigen buchgewerblichen Aus- stellung steht in den Berufskreisen Rußlands im Mittelpunkt des Interesses, und allenthalben hören wir von beabsichtig ten Beschickungen und Besuchen der »Bugra». Daß jedoch das Interesse auch in den dem Buche ferner stehenden Kreisen ein reges ist, beweisen die vielen Fragen, die in den letzten Monaten im Sortiment an mich gerichtet worden sind, wie auch der Umstand, daß viele nach Westeuropa reisende Russen ihren Weg über Leipzig nehmen werden. Von den baltischen Provinzen wird der Dorpater Chargiertcukonvent sich an der Sonderausstellung »Der Student« beteiligen und Bilder, Bücher, Trachten und andere Dinge, die Beziehungen zum Dorpatschen Burschenleben haben, ausstellen. Eine Studienreise zur »Bugra« wird von Riga aus die »Graphische Gesellschaft« unternehmen, während von St. Peters burg aus der «Russische Buchhandlungsgehilfen - Verband« kommen wird. Wie ich in Erfahrung brachte, soll das Deutsche Reich den Reisenden in weitgehender Weise ent- gegenkommen und die Preise für die Eisenbahnfahrten um ein ganz Beträchtliches ermäßigen. Auch von russischer Seite wird eine Vergünstigung auf die Fahrtpreise erwartet, leider sind aber hier die Verhandlungen noch nicht zum Abschluß gelangt. Bei der eminenten Bedeutung der Ausstellung für unseren Beruf wäre es wünschenswert, wenn möglichst alle Kollegen aus Rußland ihren diesjährigen Urlaub zu einer Fahrt nach der «Bugra« benutzen würden. Bekanntlich findet in St. Petersburg alljährlich eine Ausstellung der Preßerzeugnisse, d. h. eine Ausstellung aller im Lause eines Jahres in Rußland gedruckten Bücher, Zeit schriften ec. statt. In diesem Jahre sind 34VV0 Bücher und 2787 Zeitungen und Zeitschriften ausgestellt, von denen 27 000 Bücher und 2104 Zeitschriften und Zeitungen in rus- 474 sischer Sprache erschienen sind, während sich der Rest auf die übrigen Sprachen im Reiche verteilt. Eine kleine interessante Sonderstatistik, die auf Veran lassung der Oberpreßverwaltung zusammengestcllt worden ist, gibt einen Einblick in das literarische Leben einer der drei baltischen Ostseeprovinzen Rußlands. Da die Daten für 1913 noch nicht feststehen, so wurde das Jahr 1912 als Maßstab genommen. Danach erschienen in Estland <479 700 Ein wohner, vorwiegend Esten und Deutsche) insgesamt 447 Bücher, darunter 259 in estnischer, 84 in deutscher und 80 in rus sischer Sprache, sowie 20 Zeitungen und 17 Zeitschriften, von denen nur 4 Zeitungen und I Zeitschrift in russischer Sprache gedruckt sind. Wie aus obiger kleinen Statistik zu ersehen ist, überwiegt die deutsche Sprache trotz der Russisizierung noch immer die russische. Augenblicklich steht in der Reichsduma die Preßgesetz- vorlage der Regierung zur Diskussion. In den beteiligten Kreisen herrscht über diese Vorlage äußerste Unzufriedenheit, und die energische Stellungnahme der Allrussischen literarischen Gesellschaft charakterisiert am besten die momentane Stimmung. Auf ihrer Generalversammlung hat die Allrussische litera rische Gesellschaft folgende Resolution zum Schutze der Presse bekannt gegeben: a) eine Kommission aus Journalisten, Schriftstellern und Ju risten zu bilden, welche ein Memorandum ln bezug aus die Gesetzcs- vorlagc über die Presse zusammenfaßt. Dieses Memorandum müßte noch vor der Beratung der Gcsetzesvorlage ln der allgemeinen Versammlung der Neichsduma erscheinen und von den Redaktionen, Schriftstellern und Journalisten unterschrieben sein: d) im April 1914 einen allrussischen Pressekongreß einzu- berusen: m sich mit literarischen Organisaiioneii und Redaktionen i» Verbindung zu setzen, um GebietSkongrcsse und Beratungen der Presse zu bilden: ck> Maßnahmen zu ergreifen, die die Aufmerksamkeit der öffentliche» Organisationen und der öffentliche» Meinung des Landes auf das projektierte Prcßgesetz lenken: e> Vorlesungen und öffentliche Versammlungen mit Diskussio nen über das Gesetzesprojckt und die Lage der Presse zu organisieren: k> zur Herausgabe von Büchern und Broschüren über das Ge setzcSprojekt und die Lage der Presse zu schreiten: eine Kommissio» zu bilde», weiche einen Ausrus mit Er läuterungen zun, Preßgesctzentwurs an die ganze russische Gesell schaft im Namen der Presse erließe. Außerdem hat die Allrussische Literarische Gesellschaft sür wün schenswert gesunden: a) der Neichsduma durch die oppositionellen Fraktionen die Resolutionen »ittzuteiicn, welche die öffentliche Meinung über das projektierte Prcßgesetz enthalten: b> eine» Fonds zur Herausgabe von Büchern und Broschüren über die Lage der Presse und zur Unterstützung von Personen zu stiften, die durch die Preßmaßregeiungc» in Mitleidenschaft gezogen worden sind: c> im ganzen Lande eine gleichzeitige Aktion der Presse ans Anlaß der Gesetzesvorlage über die Presse zu organisieren. Maxim Gorki, der Vielgewanderte und Vielhcrumgcstoßene, ist nun endlich wieder nach Moskau zurückgekehrt und hat hier seine gesamten Werke seinem Verleger I. D. Shtin für 200 000 Rubel verkauft. Die geplante Gesamt-Ausgabe, deren Redaktion Gorki selbst übernehmen wird, soll auf seinen Wunsch hin möglichst billig gehalten werden, um eine große Verbreitung zu ermöglichen. Noch eine andere Nach richt aus der russischen Verlegerwelt möge hier ihren Platz finden: In dem Vorstand der Allrussischen Gesellschaft der Verleger und Sortimenter ist eine Veränderung eingetretcu. Da der bisherige Vorsitzende W. Ettinger den Posten des Kommissars der russischen Jndustricabteilung auf der »Bugra übernommen hat, tritt an seine Stelle als Vorsitzender Herr W. Devrieut, der von Herrn Awerjanew als Gehilfen unter stützt werden wird. Von Zeit zu Zeit stellen die Tageszeitungen Betrach tungen über den literarischen Geschmack des gebildeten Publi kums an, und es hat immer einen besonderen Reiz, solche Ausstellungen zu verfolgen. Auf Grund einer Statistik der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder