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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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/sk 75, 1. April 1914. Redaktioneller Teil. Bibliothek des St. Petersburger Deutschen Bildungsvcreins über die ausgeliehenen deutschen Romane vom April bis No vember 1913 veröffentlicht die St. Petersburger Zeitung fol gende Namen und Zahlen. An erster Stelle steht — so un glaublich das klingt — Nataly von Eschstruth mit ihrem Ro man »Vae vietis«, der 38mal ausgeliehen wurde. Dann kommen: Schnitzler, »Weg ins Freie« 38mal, Stratz, »Für Dich« 37, Sudermann, »Katzensteg« 35, Hoffensthal, »Lori Grass« 34, Herrmann, »Nacht des vr. Herzfeld« 34, F. v. Zobeltitz, »Eva, wo bist du?« 31, Ompteda, »Prinzeß Sa bine« 30, Derselbe, »Margaret und Ossana« 30. Während der die Statistik umfassenden Monate waren die gelcsenstcn deut. schen Romanschriftsteller in St. Petersburg: Hermann Bahr, Gräfin E. Ballestrem, R. Bartsch, M. L. Becker, M. Beradt, M. Bernhard, M. Böhme, M. Diers, W. Dreesen, El-Correi, E. Erhard, O. Ernst, N. v. Eschstruth, tz. Federer, A. v. Gcrs- dorfs, M. Grad, G. Herrmann, R. Herzog, B. Kellermann, F. Kiilpe, Th. Mann, E. Marlitt, H. v. Meerheimb, H. v. Mühlau, Charlotte Niese, G. v. Ompteda, H. Pantenius, H. Parlow, Karl und Anton v. Persall, H. v. Racowitza (Frau v. Schelmisch), A. Reichert, Gabriele Reuter, K. Rosner, C. Scapinelli, A. Schirokauer, Freiherr v. Schlicht, H. Scho bert, H. V. Schumacher, H. Stegemann, E. Stilgebauer, R. Stratz, H. Sudermann, H. Tovote, Clara Viebig, E. Werner, L. Westkirch, E. v. Wolzogen, Annie Wothc, E. Zahn, Fedor und Hans v. Zobeltitz. Das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis hat in Moskau zur Gründung einer neuen Wissenschaftlich-philo sophischen Gesellschaft geführt, die unter dem Vorsitz des Pro fessors N. N. Alexejcw kürzlich ihre erste Sitzung abhiell. Die Hauptaufgabe der Gesellschaft wird es sein, zwischen Wissenschaft, Religion und Philosophie eine Brücke zu schlagen. Ich glaube schon früher einmal darauf hingewiescn zu haben, daß in Rußland ein künstlerisch-humoristisch-satirischcs Journal in der Art der Jugend gänzlich fehlt, und es ist verwunder lich, daß sich noch kein Verleger zu einem Unternehmen dieser Art entschlossen hat, um so mehr, da die Intelligenz durchaus nach einer derartigen Zeitschrift verlangt. »Der Satyrikon«, der dem »Simplicissimus« ähnlich ist, ist noch immer das füh rende satirische Wochenblatt, und es ist nur bedauerlich, daß er durch eine Spaltung, die vor einigen Monaten stattfand, seine besten künstlerischen Kräfte verloren und in dem »Neuen Sathrikon« eine sicher empfindliche Konkurrenz bekommen hat. Ich bedauere das um so mehr, da für ein neues Sathrikon durchaus keine Notwendigkeit vorlag und eine Zeitschrift wie die »Jugend« fehlt. Die Herren, die sich mit Awertschcnko an der Spitze absonderten, hätten, bei einigem guten Willen, sicher das Zeug dazu, ein modernes künstlerisch-humoristisches Wochenblatt herauszugeben. Gute zeichnerische Kräste stehen ihnen zur Verfügung, und auch die Malerei würde sich einer solchen Reugründung sympathisch gcgenllberstellen. Da ich einmal bei den Zeitschriften bin, will ich hier noch einiges von dem neuen ArbeitSprogramm der Zeit schriften berichten, die, sei es durch ihre künstlerische Aus stattung, sei es durch ihren wissenschaftliche» Inhalt, die Be achtung des Auslandes verdienen. An erster Stelle seien die Blätter genannt, die von Berufs wegen ein Interesse für uns haben. Der »ktkiioiiiüle russe«, der nun seine» 3. Jahr gang beendet hat und für dessen Wcitererschcinen man von Jahr zu Jahr bangen muß, da er seine Existenz zum großen Teil nur der Opferwilligkcit feines Verlegers verdankt, hat jetzt die 1. Nummer seines 4. Jahrgangs er scheinen lassen. In schlichter Vornehmheit auf kostbares Papier gedruckt und mit vorzüglichen Abbildungen versehen, bringt er wieder eine außerordentliche Fülle Material zur Geschichte der Bibliophilie und zur ltteralurwissenschaftlichcn Forschung in Rußland. Einen besonderen Wert wird der neue Jahrgang durch die Veröffentlichungen des A. A. Wojekowschen Archivs erhalten. Wojckow ist ein Nesse des bekannten Dichters Shukowsky, und in seinem Besitze befinden sich viele unver öffentlichte Schriften und Briefe seines Onkels und anderer bedeutender Persönlichkeiten aus dem Anfang des 19. Jahr hunderts. Ich möchte den Kollegen im Auslande nahelegen, sich für diese in Rußland wirklich einzig dastehende Zeitschrift zu verwenden. In Bibliotheken und in slawischen Kreisen lassen sich mit Leichtigkeit Abnehmer finden. Der Preis von 35 Frcs. ist für 8 Nummern jährlich kein hoher zu nennen. Mit dem 1. Januar begann »Der Bibliothekar« seinen 5. Jahrgang. Wie schon der Titel sagt, hat er sich die Aus gabe gestellt, der Bibliothekswissenschaft zu dienen. Außer Originalarbeiten über die verschiedensten Fragen des Bibliotheks wesens bringt er regelmäßige Bibliographien, die durch ihre kurzen und treffenden Charakteristiken der angezeigten Werke eine ganz besondere Bedeutung haben. Es erscheinen davon jährlich 4 Hefte im Umfange von mindestens je 8 Bogen, der Preis beträgt für das Ausland jährlich 5 Rudel. — Eine außerordentlich wertvolle Kunstzeitschrift, die die Schätze alter Kunst, die sich in russischen Sammlungen befinden, der Öffent lichkeit zugänglich machen will, ist »Starx 6oäz-«. Auch sie konnte lange Jahre nur durch große materielle Opfer des Herausgebers erhalten bleiben und arbeitet erst seit ganz kurzer Zeit ohne Unterbilanz. Andere Ziele verfolgt die auch im 5. Jahrgange erscheinende Kunstzeitschrift »Apollon«. Ihre Spalten sind in der Hauptsache der neueren russischen und ausländischen Kunst gewidmet. Alle modernen Reproduktions- Verfahren werden heraugczogen, um sie illustrativ auf der Höhe zu halten. Regelmäßige Berichte über Kunst, Literatur und Musik, die jeder Nummer im Anhang beigegeben sind, zeigen ein ziemlich geschlossenes Bild der zeitgenössischen Be strebungen in der Kunst. Es erscheinen jährlich IO Hefte zum Preise von zusammen 15 Rubel. Eine weitere recht gut aus gestattete Zeitschrift, die jetzt im 2. Jahre erscheint, ist der »tlertxnvjeü«, der allerdings nur aus einen beschränkten Kreis von Interessenten rechnen kann, da er sich nur mit Heraldik und ihren engeren Grenzgebieten beschäftigt. (Preis jährlich 6 Rubel.) Die baltischen Provinzen mit ihrem zähen Fest halten an deutscher Kultur haben es sich schon von jeher zur Aufgabe gemacht, fördernd und befruchtend auf die übrige» in Rußland lebenden Deutschen einzuwirken. Diesem Zwecke diente auch zum Teil die seit 56 Jahren erscheinende »Baltische Monatsschrift«, solvie neuerdings die »Deutsche Monatsschrift für Rußland«. Schon in dem Titel der erstgenannten Monats schrift liegt eine Beschränkung des Stoffes auf rein baltische Verhältnisse, was auch der Grund sein wird, daß sie nicht die gewünschte Verbreitung gefunden hat. Erschwert wurde ihre Stellung noch durch die vor zwei Jahren begründete »Deutsche Monatsschrift sür Rußland«, die sich eine umfassendere Auf gabe gestellt und auch durchgeführt hat. Der Beschluß der »Baltischen literarischen Gesellschaft«, die «Baltische Monats schrift« mit der »D. M. f. R.« zu vereinigen, ist darum aus verschiedenen Gründen als ein erfreulicher zu bezeichnen. Abgesehen von der lästigen Konkurrenz, die sich beide Zeitschriften notgedrungen machen mußten, bleibt durch die Verschmelzung eine kulturelle Tat, wenn auch nur in der Idee, bestehen. Was die »Deutsche Monatsschrift für Rußland« will, ist restlos von ihrem neuen Verleger G. Löffler-Riga in der Ankündigung zur ersten Nummer des 3. Jahrgangs gesagt. »Sie will ein geistiges Band sein, das viele Deutsche in trostlosester Diaspora mit ihren glück licheren Stammcsgenosscn, die noch in größerer Anzahl auf demselben Boden beieinander sind, auf dem auch schon ihre Väter gewirkt haben, verbindet. Sie behandelt und hebt hervor, was allen gemeinsam ist, das Interesse an der ge samten Entwicklung des weiten Reiches im Verkehr mit den Nachbarstaaten und der verschiedenen Rationalitäten des Reichs untereinander; sie pflegt die Liebe zur Muttersprache, zum eigenen Volkstum, zu der altererbten Kultur; sie verfolgt, was Söhne und Töchter der Heimat, auch wenn sie dieser den Rücken gekehrt, auf günstigerem Ackerfeld zum Wohle der ganzen Menschheit geschaffen; sie sammelt, was von dichteri schen und wissenschaftlichen Produktionen von Wert ist, — sic spendet auf allen diesen Gebieten Leben und Anregung.« Ich bin immer für die Verbreitung besserer Kenntnisse über die Deutschen in Rußland eingctreten, und auch heute möchte ich 475
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