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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Die ganze Seite umfapt 360 viergespalt. Potilzeilen. die Seile z» Mitg?i°/de"^ü"die^ette^-pf?fiir 30 M." 8 sür V» S. 17 M. statt ISM. Stellengesuche werden mit 10 Pf. pro ^ sür Mch°" ;; Nr. 76. Leipzig, Donnerstag den 2. April 1914. 81. Jahrgang. Redaktion Die aufgeschobene Mittelstelle. Nachdem Herr vr. Adenarius es nicht für notwendig er achtet hat, sich in sachlicher Weise zu den Veröffentlichungen des Vorstands des Börsendereins über das verfehlte Projekt einer Mittelstelle für Volksschristen unter der Obhut des Herrn I. Bettenhausen in Dresden zu äußern, wird man im Buchhandel nur noch auf ein bescheidenes Interesse an den krampfhaften Bemühungen des Dürerbund-Vorsitzenden, auf dem dunklen Hintergründe einer Gerichtsverhandlung die Vor züge dieser Mittelstelle in bengalischem Lichte erstrahlen zu lassen, rechnen können. Wenn wir gleichwohl noch einmal kurz zu der Sache hier Stellung nehmen, so geschieht das, uni einige Nutzanwendungen zu dem Artikel beizusteuern, den Herr vr. Avenarius im 2. Märzheft des »Kunstwarts« unter der Überschrift »Nach dem Prozeß. Warum wandten wir uns an das Gericht?« veröffentlicht hat. In unseren Aus führungen in Nr. 28 vom 4. Februar d. I. («Der Kampf um die Mittelstelle«) haben wir bereits eine Erklärung der Gründe zu dem Prozesse gegen die vier von vr. Avenarius ver klagten Redakteure zu geben versucht. Sie haben leider, wie alle unsere Bemühungen in dieser Sache, keine Gnade vor den Augen des Kunstwart-Herausgebers ge funden, so daß wir uns damit zufriedengcben müssen, sie durch seinen Artikel selbst bestätigt zu sehen. Braucht man doch nur beide Auslassungen hintereinander zu lesen, um die Behauptung des Herrn vr. Avenarius i »die neue Ver dächtigung des amtlichen Börsenvereinsorgans ist glatt aus der Luft gegriffen«, richtig einzuschätzen. Anscheinend hat er sich allerdings mehr von seinem Prozesse und der Zeugenschaft des Vorstandes des Börsenvereins versprochen, da er sonst schwerlich mit so aufrichtigem Kummer konstatieren würde, daß sämtliche als Zeugen vernommene Vorstandsmitglieder in München »bei der Schärfe ihrer Erklärung« gegen ihn verblieben seien, oder, wie er sich an einer andern Stelle ausdrückt, »die schwersten Beschuldigungen« vor Gericht gegen ihn wieder holten. Warum in aller Welt verklagt er nur dann die Herren nicht, statt ihnen fortwährend zum Vorwurf zu machen, daß sie ihn nicht verklagen? Nach feinem Vorgehen gegen »Zeit im Bild«, die »Allgemeine Buchhändlerzeitung« und den .Bahnhofsbuchhandel« läßt sich doch nicht behaupten, daß er nur leiden gelernt habe, ohne zu verklagen. Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun, klingt es vielmehr aus den Zeilen feines Artikels heraus, der sich überhaupt — von seinen Aus führungen gegen die Redaktion des Börsenblattes abgesehen durch auffallend christliche Milde auszeichnet. Fast feierlich wird dem Leser zu Mute, wenn er an die Stelle kommt, wo Herr l)r. Avenarius »unsere Freunde« »mit vollem Ernst« bittet, -auch ihrerseits für das Tun und Lassen des Börsenvereins- Vorstandes nicht etwa den deutschen Gesamt-Buchhandel ver antwortlich zu machen«. Man fragt sich unwillkürlich, wie ein Mann von so hoher Gesinnung dem Vorstande des Börsendereins einen Vorwurf daraus machen kann, daß es diesem nicht vergönnt ist, in ihm den Künder und Bahnbrecher »einer besseren, auch für den Buchhandel eller Teil. bcsserenZeit«zu erkennen, als der er sich denLesern in seinem letzten Artikel wieder vorstellt. Denn es müßte ihm doch nun end lich klar geworden sein, daß niemand, nicht einmal er, aus seiner Haut herauskann. Ist es doch bis heute nicht gelungen, ihn davon zu überzeugen, daß der Vorstand des Börsenoer eins nur einer ihm statutarisch obliegenden Pflicht genügte, als er — die Meinung des Gesamtbuchhandels über die Mittcl- stelle für Volksschristen in einer Resolution zusammensassend — ihm sagen mutzte, daß für sein Projekt kein Raum und kein Geld im Buchhandel vorhanden sei. Auch von der praktischen Undurchführbarkeit des Unternehmens ist sein geistiger Urheber so wenig zu überzeugen gewesen wie davon, daß gerade der beste Teil des deutschen Verlagsbuchhandels — jener, der in seinem Verlagszeichen zu arbeiten und zu siegen gewohnt ist — seinen Dürerbundstempel als eine Art Brandmal empfindet, das er sich freiwillig nie aufdrückcn lassen wird. Noch weniger hat aber Herr vr. Avenarius begriffen, daß der stärkste Feind, gegen den er seine Waffen kehren müßte, er selbst ist: die Sucht, andere unter seine Botmäßigkeit zu bringen, sie mit seinen Gedanken denken, mit seinen Augen lesen zu lehren und das Ganze dann für die einzig wahre Kultur auszugcben. Herr vr. Avenarius hat sich indes nicht begnügt, die Leser des »Kunstwarts« zu Zeugen des ihm widerfahrenen Unrechts anzurufen: er hat sich auch in einem besonderen Zirkular, unter Beifügung des Artikels im »Kunstwart«, an »Meine Herren vom Buchhandel« gewandt, um sie in der ihm eigenen pointierten »Sachdarstellung« von der Uncigennützigkcit seiner Absichten und seinem unveränderlichen Wohlwollen zu überzeugen. Es wird das Verständnis dieses Zirkulars wesentlich erleichtern, wenn man sich erinnert, welches Heer von Auchbuchhändlern Herr vr. Avenarius aus den Buch handel loslassen wollte, wie neue Verkaufsstellen an allen Ecken und Enden, in Kasernen, Schulen, Gemeindeämtern, Spar kassen, Gastwirtschaften usw. errichtet werden sollten, damit sich die Mittelstelle auch lohne! Wir wissen nicht, wo »seine Herren vom Buchhandel« stehen, wohl aber wissen wir, daß es eine Pflicht der Selbstachtung ist, uns weder von Sentimentalitäten des »Buchhändlersohns« einfangen zu lassen, noch von mehr oder minder deutlichen Drohungen, auf die er auch in diesem Zirkular nicht verzichtet hat. (»Sie und wir werden arbeiten. Ob wirklich auf die Dauer gegen-, ob neben-, ob miteinander, das, meine Herren vom Buchhandel, wird bei Ihnen stehn.») Es gehört schon ein vollständiges Verlassensein von allen guten Geistern und eine maßlose Überschätzung dazu, den Buchhandel vor die Alternative zu stellen, sich entweder für die erwählten Männer seines Vertrauens oder für Herrn vr. Avenarius zu entscheiden. Als ob diese Wahl überhaupt je zur Diskussion gestanden hätte! Auch die Geschichte des Boykotts des «Kunstwarts« und seiner Unternehmen wird den gläubigen Lesern wieder auf getischt. Ihr hat Herr vr. Avenarius die Wiedergabe des nachstehenden Schreibens zu danken, das uns vor einigen Wochen von einer großen Hamburger Sortimentsfirma zuging und lediglich deswegen jetzt hier veröffentlicht wird, um Herrn vr. A. sowohl über die Natur dieses »Boykotts« als auch 481
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