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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140403
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191404037
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Redaktioneller Teil. ^ 77, 3. April W14. schicken. Der »bargeldlose« Verkehr ist ja seit einiger Zeit Mode geworden, ich finde aber, für mittte r e Beträge — für kleine kommt ja in erster Linie Leipzig in Frage — ist doch die Post anweisung das allereinsachste. Franz Ledermann. Kleine Mitteilungen. »Vom /Börsenblatt' beanstandete Inserate!« — Unter dieser Flagge versendet die V i t a - C h a r l o t t e u b u r g ein Rundschreiben, m dem sic Beschwerde über die angebliche Zurückweisung zweier Anzeigen durch die Redaktion des Börsenblattes führt und die Herren Sorti menter bittet, »von den durch das /Börsenblatt' verspätet gebrachten und ihnen teilweise vorenthaltenen Inseraten nun erst recht Kennt nis zu nehmen«. Wenn diese Bemerkung auch den tieferen Sinn dieser Flucht in die Öffentlichkeit offenbart, so möchten wir doch, um nicht der Engherzigkeit oder gar des Mißbrauchs unserer Befugnisse beschuldigt zu werden, feststellen, daß die Beanstandung des einen Inserats er folgte, weil darin eine Beleidigung des österreichischen Kriegsministers Hütte erblickt werden können. Es kann uns aber weder zugemutet werden, uns einer Strafverfolgung auszusetzen, um das Neklamebe- dürfnis einer Firma zu befriedigen, noch die Interessen des Börsen blattes an seiner ungehinderten Verbreitung in Österreich durch Außer achtlassung der erforderlichen Rücksichtnahme auf einen mit Deutschland aufs engste verbündeten Staat zu gefährden. Daß die von uns er hobene Einwendung nicht der Berechtigung entbehrt, hat die Vita dadurch anerkannt, daß sie nach der Zurückweisung des Inserats die Streichung des von uns hauptsächlich beanstandeten Satzes der Redak tion .»anheimgestellt« hat. Von einer »Beanstandung« des zweiten Inserats ist überhaupt nicht die Rede gewesen: seine gleichzeitige Rück sendung ist vielmehr nur deswegen erfolgt, weil der Auftrag der Firma auf Aufnahme beider Inserate »auf zwei gegenüberliegende Seiten« lautete, und wir somit gar nicht befugt waren, dieser klaren Be stimmung entgegen die Inserate getrennt zur Veröffentlichung zu bringen. Da die Vita »event. Äußerungen über das Berechtigte der seitens der Redaktion des Börsenblatts' getroffenen Maßnahmen« ent gegensieht, so möchten wir den zur Kritik aufgeforderten Herren Kol legen besonders die Frage zur Erwägung anheimgebcn, ob von der Redaktion des Börsenblattes verlangt werden kann, die geschäftlichen Interessen einer Firma über die Interessen des Börsenblatts uns der Gesamtheit des Buchhandels zu stellen, oder ob es nicht vielmehr schon deswegen ihre Pflicht ist, sich ausschließlich von den letzteren leiten zu lassen, weil auf diese Weise auch das Recht des Einzelnen am besten gewahrt wird. Ter Zentralvcrband Deutscher Industrieller wird aus Anlaß der Deutschen Werkbnnd-Ausstcllung seine diesjährige Frühjahrstagung in Köl n abhaltcn. Es ist eine Versammlung der Delegierten für Freitag, den 5. Juni, in Aussicht genommen worden, der eine Sitzung des Ausschusses des Zentralverbandes und des Direktoriums am Tage zuvor voranfgchcn wird. Persoimlniichnchte!!. Jubiläum. — Der Musikverlag von C. F. Peters in Leipzig hatte gestern die Freude, wiederum das Jubiläum eines seiner An gestellten feiern zu können. Herr Hermann Kabisch ist seit dem 1. April 1889 als Expedient im Bureau der Edition Peters tätig und hat durch fleißige und treue Mitarbeiterschaft sich die volle Zufrieden heit seiner Vorgesetzten und die Achtung und Freundschaft seiner Kol legen erworben. Der Chef des Hauses überreichte Herrn Kubisch eine Gratifikation und richtete Worte der Anerkennung und des Dankes an ihn, wie auch das Personal den Jubilar durch Ansprache und Geschenke feierte. Christian Morgenstern -f. — In Meran ist der Dichter Christian Morgenstern an Herzschwäche im 43. Lebensjahre gestorben. Als Ly riker hat er sich durch »Phantas Schloß« (1895), »Galgenlieder« (1905), »Palmström« (1910) u. a. bekannt gemacht. Daneben ist Morgenstern mit Übersetzungen der nordischen Dichter Ibsen, Björnson, Strindberg, Knud Hamsun usw. hervorgetreten. Sprechsaal. »Meine Herren vom Buchhande?! Das Rundschreiben des Herrn vr. Avenarius, datiert Ende März, an »Meine Herren vom Buchhandel!« ist soeben in meine Hände ge langt. Gestatten Sie mH, einem Kenner Avenarianischer Fechtkunst, einige Bemerkungen dazu. Die Absicht des Kunstwart-Leiters ist klar: Der Börsenvereins vorstand wird der schwersten Verfehlungen gegen seine Bcrufspflichteu und sein Ehrenamt beschuldigt und der Buchhandel mit Drohungen und Schmeicheleien aufgefordert, von seinem Vorstand abzurücken und Herrn Avenarius gegenüber klein beizugeben. Namentlich wird dem Börsenvereins-Vorstand von Herrn Avena rius vorgeworsen, daß er trotz seiner Beschuldigungen — »der schwer sten ihrer Art im Buchhandel« — nicht geklagt habe. Nun, der Vor stand war sich seines guten Gewissens bewußt und des Vertrauens seiner Berufskollegen sicher. Und konnte dies und kann es auch heute getrost sein. Aber eine Gegenfrage gestattet vielleicht der Herr Vor sitzende des Dürerbundes: Im Kampf um die Jngendschrift haben Herr Kotzde und ich Beschuldigungen gegen Herrn Avenarius erhoben, die auch als »die schwersten ihrer Art« — zum mindesten so schwer wie die seinigen gegen den Börsenvereins-Vorstand — gelten müssen. Herr Avenarius hat aber trotz dieser schweren gegen ihn erhobenen Beschuldigungen weder Herrn Kotzde noch mich verklagt. Dieser selbe Herr Avenarius sucht jetzt dem Börsenvereins-Vorstand einen Strick daraus zu drehen, daß dieser nicht klagte, dem Börsenvereins-Vorstand, dem angesichts der einmütigen Vertrauenskundgebung und der ent schiedenen Zustimmung des Buchhandels die Beschuldigungen und An sichten des Herrn Avenarius wahrlich außerordentlich gleichgültig sein können. Herr Avenarius soll doch endlich begreifen: der Buchhandel arbeitet gern mit allen Kulturhelfern zusammen, aber zu ihm hat er kein Vertrauen, er kennt ihn in seiner Eigenart zu gut und lehnt es füglich ab, mit ihm zu raten und zu taten. Und nun noch eins: Herr Avenarius sagt: »Die Behandlung, die den Kunstwart-Unternehmungen in der Bnchhändlerprcsse zu teil ward, ist von demselben meiner Gegner, den Ihr Kollege Jos. Scholz gegen mich ins Feld führte, eine .Kulturschande' genannt worden«. Was aber Herr Pfarrer Falkenberg — dies ist der betreffende Gegner — des weiteren sagte, das vergißt natürlich Herr Avenarius anzuführen. So will ich's nachholen: Falkenbcrg führt zum Beleg seines Urteils »Kulturschande« einige Äußerungen an und sagt dann, solche Kritiken seien »auch dann nicht zulässig, wenn auf der Gegen seite (Avenarius) mit ähnlichen Waffen gekämpft wird«!! Was sagte aber Herr Falkenberg über die Denkschrift des Börsen vereins? Er bezeichnet sie als »durchaus zutreffend und sehr beach tenswert«!! Und wie urteilt Herr Falkenbcrg über das Verhalten des Herrn Avenarius in der Fehde um den Hamburger Prüfungsausschuß?: »Ganz zu schweigen davon, daß es stutzig machen muß, wenn die Vorkämpfer des Volksbilöungswesens mit erschreckender Deutlich keit zeigen, daß sie aus der politischen und wirtschaftlichen Geschichte bis auf die Gegenwart nicht gelernt haben, welche Pflichten die Ge sinnungen Frankreichs, Englands und Rußlands dem deutschen Volke aufzwingen, wie nicht nur seine Ehre und sein Wohlstand, sondern geradezu seine Existenz znr Aufbietung aller materiellen und gei stigen Kräfte nötigen — welch unerfreuliche Erscheinung, wenn die Polemik in einer .Jugendschriften-Warte' und einem .Kunstwort' nicht um ein Haar besser ist, als irgend anderswo! Soll man sich nicht versucht fühlen, die Volksbildnngsarbeit hohnlachend aufzu geben, wenn derartiges an .jämmerlichen Zeichen für unsere Intel ligenz' (Avenarius, Kunstwort XXVI Nr. 15, S. 239) und unvor nehmer Rechthaberei, von Schlimmerem zu schweigen, bei den Haupt volksbildnern möglich ist? Wo bleibt denn die stolze Kultur, wenn die berufensten Führer so tief in Unkultur geraten können?« Wir wollen doch recht genau und vollständig sein, Herr Avenarius! Und nun noch das Schönste! Herr Avenarius drohte dem Herrn Pfarrer Falkenbcrg, den er nun durch schämige Weglassung alles ihm Ungünstigen als Zeugen für sich zu nutzen sucht, mit einer Klage wegen des vernichtenden Urteils, das er über Herrn Avenarius' Kampfes weise gefällt hat. Herr Pfarrer Falkenberg antwortete, Herr Avena rius sollte tun, was er nicht lassen könne, und Herr Avenarius ließ, was er nicht tun konnte, d. h. er hütete sich, Herrn Falkenberg zu verklagen!! Dort lagen ja auch die Dinge ganz anders als bei der »Zeit im Bild«! Herr Avenarius wußte gar wohl, warum er diese verklagte, aber nicht Herrn Falkenbcrg, Herrn Kotzde oder mich. Die Art und Weise, wie Herr Avenarius in seinem jetzigen Rund schreiben die Dinge färbt und Zwiespalt in die buchhändlerischen Reihen zu tragen sucht, tut aufs neue dar, wie recht der Börscnvercins-Vor- stand handelte, als er jegliche Verhandlung mit diesem Herrn rund weg ablehnte. Mainz. Ios. Scholz. 488
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