^ 86, 16. April 1S14. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 3393 «i T Anfang Mai erscheint das erste Heft der Propagandaschrift unseres Verlages Der Buchsührer ^>tls sich gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts das Detailgeschäft des Sortimenters bildete, erhielt den offiziellen Titel: „Buchführsr". Diese alten Buchführer orientierte,, das Publikum. Das haben sie schon in Rom so gemacht, wenn Marcus Tullius, der Bibliophile, oder Pomponia Agrippina, die gerne etwas Gutes las, wissen wollte, was empfehlenswert auf dem Büchermarkt fei. Im Paris des dreizehnten Jahrhunderts zahlten bereits 8 libraireb ihre Steuern. In Ltstioners' Lisi! zu London ging es unter der Königin Elisabeth so lebhaft zu, daß die Buchführer alle Lände voll zu tun hatten. In Deutschland hatten um 1600 die Sortimenter ihre Lager zum Bersten gefüllt und kletterten, wie alte Bilder zeigen, genau wie heute die Leitern hinauf, um für einen vertrauten Kunden vielleicht ein verstecktes Büchelchen hervorzuholen, das vom Konzil in Trient törichterweise auPden Index gesetzt oder von der Sorbonne in Paris verboten worden war . . . Als solche „Buchführer" stellen sich unsere Lefte in die Dienste des Sortiments. Sie sollen ihm helfen, seine Kunden auf unsere Autoren und deren Werke aufmerksam zu machen und das Publikum zum Kaufen guter Bücher zu animieren. Wir beschränken uns hier nicht auf eigene Empfehlung, oder auf Abdruck von „Waschzetteln": auch die zünftige Kritik soll zu Wort kommen und die gegebenen Fingerzeige durch den Wert des Arteils unterstütze». Da die Auswahl eine umfassende ist, so hoffen wir, die verschiedensten Geschmacksrichtungen zu treffen. Denn immer hielten die Buchführer darauf, daß ihr Lager ein „reich assortiertes" war — und auch hier wird neben der ernsten Wissenschaft lichkeit eine gediegene Anterhaltungslektüre stehen, werden in buntem Wechsel Drama, Komödie, Roman, Reisen, Iagdgeschickten, literarhistorische Essays und Gedichte die Regale beleben. Nur ein einziges Genre ist ausgeschlossen, das auch schon die alten Buchführer verpönten, das Erasmus ein „greulich Laster" nannte und Voltaire aus der Literatur geschieden haben wollte: das langweilige. Anfang Mai soll das erste Lest des .Buchführer" erscheinen. Es gilt haupsächlich Cäsar Flaischlen, der am 12. Mai seinen 50. Geburtstag feiert. Den Leitartikel über den Dichter schrieb uns ein feiner Kenner des Autors: Lans Franck. Der „Buchführer" wird in zwanglosen Leften erscheinen; wir beabsichtigen in diesem Jahr außer der Mainummcr ein Lest im September und eine Weihnachtsnummer erscheinen zu lassen. Wir liefern das erste Heft, soweit es die Auflage gestattet, gratis. GewünschterFirmen- aufdruck wird berechnet. Der Preis richtet sich nach der Anzahl der verlangten Exemplare. Hierüber und über besondere Wünsche erbitten wir schriftliche Mitteilung. Über die Bezugsbe dingungen des zweiten und jedes folgenden Heftes werden wir rechtzeitig Weiteres bekanntgeben. (^Erliri Lochachtungsvoll April 19 14 Fleische! L Co.