3504 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 89, 20. April 1914. Georg Müller Verlag München und Berlin (A Zusammen mit dem nebenseitig angezeigten Band wird in den nächsten Tagen ausgegeben: (D Auquft Strindberg Königsdramen Inhalt: Folkungersage. Schauspiel in 5 Akten. X Gustav Wasa. Schau, spiel in 5 Akten. ^ Erich XIV. Schauspiel in 4 Akten X Königin Christine. Schauspiel in 4 Akten. Geh. M. 5.-, geb. M. 6.50, in Halbfranz M. 7.50. ^>«ls Strindberg den weitausholenden Plan faßte, nach dem Vorbild Shakespeares vorragende Epochen aus seines Vaterlandes Geschichte in einem großen Dramcnzyklus der Gegenwart neu aufleben zu lassen, war er dazu vorbereitet, wie selten ein Dichter. Ein durchaus moderner Mensch, ging er daran, den heimatlichen Stoff der Wasasage in einer Trilogie dichterisch zu verwerten. Von dieser Trilogie ist in dem vorliegenden neuen Band der zweite Teil „Gustav Wasa" und der dritte Teil „Erich XIV." enthalten, während der erste Teil „Meister Olaf", da in eine andere Epoche von Strindbergs Schaffen gehörig, dem ersten Dramenbande angehören wird. In der blutige» „Folkungersage", welche den Kämpfen der beiden Rosen in England und den Schilderungen in Dänemark gleicht, wird eine dem l4. Jahrhundert entnommene Episode der schwedischen Geschichte dramatisch behandelt. „Gustav Wasas" Geschichte beginnt wie eine Legende oder wie eine Mirakelhistorie und entwickelt sich zu einem Epos. Die ganze Riesensage in ein Drama zu bringen, davon sah Strindberg ab. Er hat aus diesem Grunde nur eine Episode und zwar die unglücklichste aus dem Leben Gustav Wasas dramatisch behandelt. Diese Zeit der Verzweiflung Wasas gab die beste Gelegenheit, den großen Menschen mit all seinen Schwächen zu schildern. Sein „Erich XIV." ist die trefflich gelungene Charakterzeichnung eines charakterlosen Menschen. Schon in Gustav Wasa ist Erich Epileptiker, dazu allen Ausschweifungen ergeben. Als König wird er völlig verrückt, nur wenige lichte Augenblicke geben ihm die Möglichkeit, die Sympathie der Miterlebenden zu gewinnen. Die „Königin Christine", die Tochter Gustav Adolfs, hat ihren Einzug in Deutschland schon vor Jahren gehalten und ist uns keine Allbekannte mehr. Bis 10. Mai mit 40^. Einband netto und 7/6 Mit den „Dramatischen Charakteristiken" gem. 11/10