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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-04-20
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. Fl 89, 2». April 1914. im Jahre 1890 bereits .71 209.— betrug, so sehen Sie in den jetzigen 216 -11 gegenüber den fortschreitenden Kosten auch der einfachsten Lebensansprüche eine Sparsamkeit, die wir ohne Not nicht hätten walten lassen. Bei den einmaligen Unterstützungen tritt dies noch mehr in Erscheinung. Die Durchschnittsziffern waren für die Jahre 1880, 1890. 1900 und 1910 70.- -11, 83.- -11, 101.— .71 und 103.— .11. Angesichts der steigenden Zahl der Ge suche und des bestehenden Defizits mutzten wir trotz der in jedem Jahre reicher fließenden Mittel in den letzten drei Jahren aus eine durchschnittliche Gewährung von 98.— -H, 99.— .71 und 72.— .71 zurückgchen. Insbesondere ist uns diese letztere Maß nahme dauernd schwer geworden, ist es doch immer große Not des Lebens, die nach unserer Hilfe rust. In erster Linie haben wir natürlich die Wohltaten des Ver- eins gemäß unseren Satzungen solchen gegenüber geschmälert, die nicht zu unfern Mitgliedern gehörten; die Mitglieder dagegen und deren Hinterbliebene wurden im allgemeinen in alter Weise der segensreichen Hilfe teilhaftig. Die Zahl der Gesuche zeigte wiederum eine Zunahme. Von 371 und 375 in den Vorjahren stieg sie auf 383. 120 davon wurden aus verschiedenen Erwägungen abgelehnt, beziehungs weise zurückgezogen. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre hat sich die Zahl der Gesuche auf 352 gestellt, gegen 265 in den vor hergehenden fünf Jahren. Wenn auch in den zwei letzten Jahren steigender Sparsamkeit manches neue Gesuch aus der geringeren Höhe der vorher gewährten Unterstützung zu erklären ist, so zeigt doch die Steigerung eine große Zunahme der Bedürftigkeit, und unsere Freunde können es allen fernstehenden Kollegen nicht dringlich genug ans Herz legen, durch ihren Beitritt die Einnah men des Vereins zu fördern, damit er in die Lage kommt, auch den steigenden Ansprüchen wieder in altgewohnter Weise begeg nen zu können. Unser Streben muß doch dahin gehen, so aus kömmlich zu sorgen, daß diejenigen, die durch Krankheit zeit weilig erwerbsunfähig sind, dem Leben und dem Beruf wiederge geben werden. Häufig zeigt sich hierbei die Notwendigkeit, die Mittel zu einer Kur zu bewilligen. Es muß auch vielen ermög- licht werden, über eine Zeit der Stellenlosigkeit hinwegzukom men, oder bei einem Stellenwechsel die Übersiedlung ohne Zer rüttung der Existenz zu bewirken. Denn zahlreich sind in jedem Jahr die Gesuche braver Berufsgenossen, die getrennt von ihren Angehörigen ein sorgcnreichcs Leben führen, weil ihnen die Mit tel zur Übersiedlung der Familie fehlen. Dazu die Not der Alten, der Witwen und der Waisen. Würden die Kollegen Einblick haben, wie einige wenige schnelle Schläge oder anhaltende Krankheitsnöte oft zu schwerster Bedrängnis und dauerndem Notstand führen, so würde wahrlich keiner Zurückbleiben wollen, hier zu helfen. Unsere Einnahmen stellten sich aus folgenden laufenden Ein gängen zusammen: Mitglieds-Beiträge von 2259 Prinzipalen 20 835.50 „ ,. .. 1847 Gehilfen ,. 6 640.50 4106 Beiträge des Börsenvereins und anderer Vereine Zinsen aus den Kapitalien Zinsen der Stiftungen, von denen jedoch 733.— .A statutengemäß noch nicht ver wendbar waren Hierzu die einmaligen Geschenke sür den beweglichen Fonds „ 16 450.— ., 28 419.86 „ 7 257.25 79 603.11 ,. 5 960.57 85 563.68 (im Vorjahr 85 554.43) In Dankbarkeit dürfen wir berichten, daß dem Reservefonds und den Einzelstiftungen 23 600.— -11 an Geschenken zuflossen, zu denen noch 246.— -11 zurückgezahlter Unterstützungen traten (zusammen 23 846.— -H, im Vorjahr 23 214.— -11). Herr Rudolf Masse in Berlin errichtete aus Anlaß seines 70. Geburtstages eine »Rud. Mosse-Stistung« im Betrag von 10 000 -11. Mit 5000 11 erhöhte Herr vr. Gust. Fischer jun. in Jena die »Gustav lind Minna Fischer-Stiftung«. Die Firma Julius Springer nahm 562 das 25jährige Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelms II. wahr, der »Julius Springer-Stiftung« 1000 -11 zuzuführen. Mit 3000 -11 gelangte das Vermächtnis des Herrn Aug. Wilh. Wolfg. Zahn, langjährigen Gehilfen in Zügels Verlag in Frankfurt, zur Auszahlung, über das wir bereits im Vorjahr berichteten. 1500 .11 empfingen wir als erste Hälfte eines Legats unseres ver storbenen Freundes Herrn Friedrich Wredcn in Berlin, und mit je 1000 .11 erfreuten uns Herr Kommerzienrat vr. Oscar Beck in München aus Anlaß des 150jährigen Bestehens und Herr Hans Goldschmidt in Berlin aus Anlaß des 50jährigen Jubi läums ihrer Firmen. Zur freien Verfügung des Vorstandes be schenkte uns Herr Kommerzienrat Wolsf-Röder in Leipzig mit 1000 -11 beim 50jährigen Jubiläum seiner Firma C. G. Röder. Der herzliche Dank sür all diese Beweise der Freundschaft für unser Werk möge auch hier erneuten Ausdruck finden. Auch liegt uns die Pflicht ob, den freundlichen Gönnern und Förderern unseres Werkes zu danken, die in diesem Jahre wieder sich in selbstloser Weife in den Dienst unserer guten Sache gestellt haben: unseren treuen Vertrauensmännern an den größe ren Plätzen des Buchhandels, den Mitgliedern des Rechnungs ausschusses, der Firma G. Bernstein für die kostenlose Herstellung unserer Drucksachen, der Firma Ferdinand Flinsch für die unent geltliche Lieferung des Papierbedarfs, für die Führung unserer Geschäfte der Firma F. Volckmar und für unentgeltliche Auf nahme unserer Bekanntmachungen in ihren Blättern den Firmen C. W. B. Naumburg in Leipzig und Friese L Lang in Wien. Unser erster und besonderer Dank aber hat dem verehrlichen Vor stand des Börsenvereins zu gellen, der uns mit seinen regelmäßi gen Beiträgen und, wo immer sich Gelegenheit findet, in alter Treue fördernd zur Seite steht. Unser Vermögen stellt sich auf 874 840.75 -11 gegen 872 120.90 -H im Vorjahre. Bei dem geringen Zuwachs von 2720 ^1 ist der Kursverlust zu berücksichtigen, der im Jahre 1913 nicht weniger als 20 735.25 -H betrug. Die vorjährige Hauptversammlung fand am 31. März 1913 statt, die diesjährige Prüfung der Bücher und des Vermögens- bestandes durch den Rechnungsausschutz am 12. März 1914. Das Jahr unseres Berichts glitt still hinüber in ein neues, das Arbeit und Wirken der vorangegangenen sortzusetzen be rufen ist. Aber fein Scheiden sollte uns einen Abschied bringen, der uns wie der Markstein eines abgeschlossenen Zeitabschnittes erscheint. Still und im Frieden schied in der Neujahrsnacht unser Max Winckclmann von uns, unser allverehrter Senior, unser Freund, der Freund unserer Schutzbefohlenen. Das Tage werk des 76jährigen war vollbracht, geschlossen ein Tagewerk an unserer Liebesarbeit, wie es nur wenige vor ihm geleistet haben oder nach ihm leisten werden. Unser Freund würde gerade am heutigen Tage, am 26. März, 21 Jahre dem Vorstand angehört haben. 11 Jahre hatte er vorher im Rechnungsausschusse seines Amtes gewaltet, 58 Jahre war er Mitglied unseres Vereins, dein er als 17jähriger beigetreten war. Danken wir die Gründung des Unterstützungsvereins dem Vetter seiner Mutter, war sei» Vater George Winckelmann gleich ihm 20s!, Jahre Mitglied des Vorstandes und später dessen Ehrenmitglied, so war unser Max Winckelmann je länger je mehr derjenige, in dem unsere Hilfsbedürftigen den Vertreter des Untcrstützuugsvcreins erblickten. Denn mit der Güte und Ge duld eines Vaters setzte er sein Leben ein für dieses Werk, das ihm so ganz am Herzen lag. Das müherciche Amt des Schatz meisters, der mit uns jedes Gesuch beurteilte, der Hunderte von Sendungen mit handschriftlichen Beifügungen begleitete, dem die verantwortungsvolle Verwaltung unseres großen Vermögens unterstand, — dies Amt hat er in einer Zeit verwaltet, in der sich das Vermögen auf seine jetzige Höhe verdoppelte, in der die Durchschnittszahl der jährlichen Gesuche von 236 aus 337 an- wuchs und die Höhe der Unterstützungen von 53 000 -11 auf 83 000-11 stieg. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, dürfte Max Winckelmanns in stets gleicher Herzensgüte geleistete Arbeit Wohl die höchste gewesen sein, die der Unterstützungsverein in seiner zu allen Zeiten vorbildlichen Geschichte gesehen hat. In dem leider so weiten Kreise der von Not heimgesuchten Bcrufsgcnossen
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