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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1902
- Sprache
- Deutsch
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stockfremden Manne offerierte der betreffende Verleger 60 Pro zent Rabatt und 5 Prozent extra für Kasse! Fortan mußte der betreffende Verleger mir die gleichen Bedingungen ge währen. Wie gesagt, solch Verfahren ist widerwärtig. Ist es jetzt begreiflich, warum unsereiner keine Sym pathie für gewisse deutsche Verleger mehr hat, und keine Lust, eigenes Geld auf Bekanntmachung und Verbreitung ihrer Artikel zu verwenden, auch keine Lust, letztere auf Lager zu halten und in Lagerkatalogen aufzuführen? So bevorzuge ich naturgemäß die Artikel derjenigen Verleger, die die Verhältnisse durch Gewährung von Extra rabatt anerkennen, ohne Abnahme von Partien zur Be dingung zu machen, bei welchem Bezug gewöhnlich mehr Geld zugesetzt, als profitiert wird. Solchen Verlegern ist es lieber, durch mich so viel als mir möglich ist, abzusetzen, als gar nichts. Schon 1867 druckte ich folgendes: »Amerikanische Verleger importieren von England eine Menge Bücher in kleinen Auflagen so billig, daß ein Nachdruck daneben nicht aufkqmmen kann — die englischen Verleger sind mit einem mäßigen Aufschläge auf Druck und Papier zufrieden, rechnen aber — ganz richtig — Satz und Honorar nicht. In gleicher Weise fangen auch deutsche Verleger an (z. B. an mich) zu liefern, und wenn's auch langsam geht, der endliche Erfolg bleibt nicht aus. Wenn von einem gewissen Buche in englischer Sprache einem ähnlichen deutschen aber kaum 20 anzubringen. Diese Ziffern geben annähernd an, wie sich der Zahl nach die deutschen Bücherkäufer zu den amerikanischen verhallen.. Seit der Zeit haben die Verhältnisse sich noch ungünstiger für den Absatz deutscher Bücher gestaltet. Wie verfahren Londoner Verleger? Ein Beispiel: Kürzlich bestellte ich ein größeres Buch von einem Verleger, von dem ich schon direkt bezogen hatte. Ich schickte ihm überdies Check auf meine Londoner Bank ein. Umgehend kam der Check zurück mit der Bemerkung, ich möchte das betreffende Buch von — in New Pork be ziehen, die den Vertrieb desselben für Nordamerika hätten. Gut, ich verschriebt von da; erhielt das Buch um ca. 22 Prozent billiger, als es mich bei direktem Bezüge von London gekostet hätte — und die Agenten haben doch auch mindestens l5 Prozent für ihre Mühe gehabt Nun rechne man sich aus, wieviel billiger der Londoner Verleger dem New Iorker Buchhändler geliefert hat. Und dann: der betreffende Buchhändler bezieht nicht in Partien von je 100 Exemplaren — er erhält 10 oder 1.2 auf einmal oder noch weniger. Und ähnliche Anstellungen deutscher Verleger habe nicht nur ich, .sondern haben auch andre erhalten; man war im stände, andern Importeur das betreffende Buch 10 bis 15 Prozent billiger zu liefern, als es bei direktem Import von Leipzig gekostet hätte. Solche Anstellungen habe ich berücksichtigt und werde ich oorkommenden Falles auch weiter berücksichtigen. Andere zu beachten, lohnt sich aber nicht. New Jork, 9. September 1902. Kleine Mitteilungen. — Der 24. Kongreß zum Schutze' der litterarischen und künst lerischen Urheberrechte (^»kooiation littsrairs st artiLtiqus iutsr- nationals) wurde am 23. d. M. in Neapel durch den italienischen Unterrichtsminister Nasi in Gegenwart der Vertreter der Be hörden und zahlreicher Teilnehmer mit einer sehr beifällig aus genommenen Rede eröffnet. Bibliotheks-Jubiläum. — Die berühmte Bodleianische Bibliothek in Oxford darf am 7. Oktober auf dreihundert Jahre ihres Bestehens und segensvollen Wirkens zurückblicken. Es ist selbstverständlich, daß dieser wichtige Gedenktag mit besondrer Festlichkeit begangen werden wird. Auch von den großen deutschen Bibliotheken werden Abordnungen entsandt werden. Die Bodleiana trägt den Namen ihres Gründers Thomas^ Bodley; im Laufe der Zeit ist sie durch Vermächtnisse in großartiger Weise bereichert worden. Sic zählt über 500 OÖO Bände, 30 000 Handschriften, 20 000 Kupfer. Unübertroffen ist ihre Post. — Der Deutsche Reichsanzeiger Nr. 225 vom 24. Sep tember bringt folgende Bekanntmachung. Vom 1. Oktober ab gelten im Verkehr zwischen Deutsch land und Luxemburg für Briefsendungen aller Art die Porto sätze und Gewrchtsstufen des innern deutschen Verkehrs, nämlich: Briefe frankiert: bis 20 ^ 10 L, über 20 bis 250 x 20 Postkarten, einfach, frankiert 5 mit Antwort 10 Drucksachen: bis 50 x einschl 3 über 50 bis 100 x einschl 5 H, „ 100 ., 250 § .. 10 „ 250 ,. 500 x 20 „ 500 A bis 1 lrx ,» 30 Warenproben: bis 250 ^ einschl 10 -Z, über 250 bis 350 x einschl 20 Geschäftspapiere: bis 250 § einschl 10 über 250 bis 500 A einschl 20 H, „ 500 x bis 1 kx 30 -Z. Ferner sind vom 1. Oktober ab im deutsch-luxemburgischen Verkehr Postkarten mit Bilderschmuck und Ausklebungen auf der Rückseite insoweit zugelassen, als dadurch die Eigenschaft des Versendungsgegenstandes als offene Postkarte nicht beeinträchtigt wird und die aufgeklebten Zettel u. s. w. der ganzen Fläche nach befestigt sind. Auch können von demselben Zeitpunkt ab bei Bücherzetteln nach Luxemburg handschriftliche Vermerke in dem selben Umfange wie bei den innerhalb Deutschlands zu befördern den Bücherzetteln angebracht werden. Berlin, den 19. September 1902. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts, (gez.) Kraetke. Festschrift über Karlsbad. — Unter den Festgaben, die an die gegenwärtig in Karlsbad versammelten Teilnehmer des deutschen Naturforscher- und Aerztetages verteilt worden sind, zeichnet sich die Festschrift der Stadt Karlsbad durch gediegenen Inhalt und reiche Ausstattung aus. Sie ist von ttr. Karl Bücher bearbeitet und giebt eine Beschreibung des Bodens und der Thermen Karlsbads, der Bade- und Kureinrichtungen, auch einen Rückblick aus Karlsbads Vergangenheit. Gustav Adolf-Verein. — Am 24. d. M. wurde in Cassel die fünfundfünfzigste Hauptversammlung des Gustav Adolf-Vereins eröffnet. Beschlagnahme. — Nummer 75 des in Paris erscheinenden Witzblattes »I'asgistts au bsurrs« ist wegen Beleidigung des deutschen Kaisers auf Verfügung der Staatsanwaltschaft in Berlin, soweit erreichbar, beschlagnahmt worden. PersonaLnachrichten. Anerkennung. — Seine Majestät der Kaiser von Oesterreich hat dem Inhaber der Langenscheidt'schen Verlagsbuchhandlung in Berlin, Herrn Carl G. F. Langenscheidt, aus Anlaß der Vollendung des großen encyklopädischen Wörterbuchs der englischen und deutschen Sprache von Muret - Sanders und zur Würdigung dieser hervorragenden lexikographischen Leistung die Goldene Medaille verliehen. (Sprechsaal.) Bestellungen ans antiquarischen Katalogen. Es ist uns mehrfach vorgekommen, daß wir aus Preis katalogen Bücher bestellten mit bezahlter Drahtantwort, um sicher zu sein, daß wir die betreffenden Bücher bestimmt erhielten. Die Antwort (natürlich: »bereits verkauft!«) erhielten wir dann regelmäßig erst am folgenden Tage. Waren diese Bücher bereits verkauft, bevor unsere Bestellung eintraf, dann ist man doch ver pflichtet, die bezahlte Antwort sofort zu erwidern! Wir möchten wissen, ob andre Geschäfte ähnliche Erfahrungen gemacht haben und auf welche Weise man sich sonst Bücher aus Preiskatalogen sichern kann. Man bestellt öfters im Aufträge eines Kunden, der die Rückantwort zahlt, um sofortige Nachricht zu erhalten. Jene Verzögerung wird den Bezug aus Antiquar katalogen jedenfalls nicht fördern. ^Leiden. Burgersdijk L Niermans.
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