Erscheint unker Sonntags täglich. — Bls früh 9 Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Aufnahme Börsenblatt für den Beitrage für daS Börsenblatt sind au >ie Ne dartivn — Anzeigen alur an die Expedition dksfellen zn senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum de» BörscnvercinS der Deutschen Buchhändler. ^7 131. Leipzig, Freitag den 9. Juni. 1876. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Die von vielen Seiten ansgesprochenen Beschwerden über die Taxbestimmnngen für Kreuzbandsendnngen ver anlaßten den Unterzeichneten Vorstand, eine Eingabe an den General-Postmeister Herrn Or. Stephan zu richten und um Abhilfe zu ersuchen. Eine Eingabe in gleichem Sinne war von dem Vorstande der Berliner Buchhändler-Corporation bereits abgcsandt worden. Leider sind unsere gemeinschaftlichen Bemühungen ohne Erfolg geblieben, und veröffentlichen wir nachstehend die betreffenden Actenstücke. Berlin, Weimar und Leipzig, den 4. Juni 1876. Der Vorstand des Sörscnvereins der Deutschen Suchhändtcr. Adolph Enslin. Hermann Böhlau. Theodor Einhorn. I. An den General Postmeister des Deutschen Reiches, Herrn vr. Stephan in Berlin. Der Unterzeichnete Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, welcher über das Interesse des deutschen Buchhandels zu wachen und dasselbe nach Kräften zu fördern hat, gestattet sich im Nachstehenden die Aufmerksamkeit des Herrn General-Postmeisters auf eine Angelegenheit hinzulenken, welche zu zahlreichen Beschwer den aus buchhändlerischen Kreisen Veranlassung gegeben hat. Es ist die Normirung des Tarifs für Versendung von Druck sachen unter Kreuzband innerhalb des Deutschen Reichs-Postgebiets, nach welcher das Porto für die erste Gewichtsstuse bis 50 Gramm einschließlich 3 Pf. beträgt, während für die nachfolgenden 50— 250 Gramm dasselbe ans 10 Pf. steigt. Erfahrungsgemäß gehört die Mehrzahl der durch den Buch handel unter Kreuzband versendeten Drucksachen der zweiten Ge wichtsstufe an, ohne deren Grenze auch nur annähernd zu erreichen, sondern nur deshalb, weil die Grenze der ersten Gewichtsstuse oft nur um einige Gramm überschritten wird. Abgesehen von Correc- turbogen, welche fast ausnahmslos in zwei Exemplaren und mit Manuscript versandt werden, gilt dies für Zeitschriften und kleinere Broschüren, deren niedriger Preis in keinem Verhältniß zu dem Portosatz von 10 Pf. steht. Verlags- und Sortimentsbuchhandel erleiden deshalb durch die neue Tarifirung eine sehr fühlbare Be lastung, der sich die Betreffenden in einzelnen Fällen durch die Zer legung der betreffenden Zeitschriften und Correctursendungen in zwei Kreuzbänder zu entziehen versuchen, ein Verfahren, welches für Absender wie Empfänger mit mancherlei Umständlichkeiten verbun den ist und den Postbeamten vermehrte Arbeit bereitet. Bei dem warmen Interesse, welches die oberste Reichspost- behorde dem Buchhandel zuwendet, glauben wir auf eine Berücksich tigung des vorgetragenen Beschwerdepunkts rechnen und die Bitte, eine Abänderung des jetzigen Tarifs durch die Ausdehnung der ersten Gewichtsstuse bis auf 100 Gramm für 3 Pf. oder die Einfügung einer Zwischenstufe von 50—150 Gramm für 6 Pf. einer hoch- geneigten Erwägung unterbreiten zu dürfen. Mit größter Hochachtung zeichnend Berlin, Weimar und Leipzig, den 24. Mai 1876. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. II. An den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buch händler, zn Händen des Herrn Adolph Enslin Hierselbst. Dem von dem Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler unter dem 24. Mai gestellten Anträge: die bis 50 Gramm gehende 1. Gewichtsstuse des bestehenden Drucksachen- Tariss bis 100 Gramm auszndehnen, oder eine Zwischenstufe von 50—150 Gramm zu 6 Pf. zn schaffen, muß ich Folge zu geben Bedenken tragen, indem gegenüber der erheblichen Portoermäßi gung. welche durch die neueste Regelung der Tarifverhältnisse bei der Post im Vergleich mit den früheren Festsetzungen cingctrcten ist, es nicht angezcigt erscheint, schon jetzt mit weiteren, die Einnahme der Postverwaltung schmälernden Veränderungen vorzugehen. Berlin IV., 2. Juni 1876. Der General-Postmeister. Im Aufträge. Wiebe. Dreiundvierzigster Jahrgang. 280