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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1927
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- 1927-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1927
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^ 58, 8. März 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. »Zu den bestellten 10 Exemplaren von (Buchtitel ohne nähere Bezeichnung der Ausgabe) senden Sie mir noch 2 Exemplare!« (Welcher Teil und welche Ausgabe des betreffen den vielbändigen Unterrichtswerkes soll also gemeint fein?) »Die gestern empfohlene Bestellung bitte ich in der gleichen Ausgabe zu liefern«. (Was da tun? Jeder Titel fehlt!) »Senden Sie mir sofort 25—30 Exemplare«. (Wieviel wer den nun wirklich gebraucht?) »Senden Sie mir die für die hiesige Töchterschule in Betracht kommenden Bücher«. (Welche?) »Sie müssen doch wissen, welche Ausgabe ich wünsche, da ich doch im vorigen Jahre genug bezogen habe. Senden Sie mir von (Werktitel) die Ausgabe, die ich immer bezogen habe«. (Der Verlag müßte also erst im Archiv nachstöbern.) »Sic haben doch bereits den und den Firmen richtig geliefert, wie ich von den Schülern höre. Senden Sie die gleiche Anzahl und Ausgabe«. (Welche Bücher?) Andere Beispiele mögen in diesem Zusammenhang noch zeigen, daß oft genug kein genaues Bestellbuch geführt wird: »Teilen Sie mir bitte mit, was Sie noch in Auftrag haben, damit ich von hier aus prüfen kann, was ich eventuell noch be nötigen werde«. (Stellt die betreffende Firma, die in der dringendsten Schulbuchzeit solche Wünsche äußert, nicht eine ge radezu unverständliche Zumutung an den Verlag, die von völliger Verkennung der bestehenden Schwierigkeiten zeugt?) Oft genug beginnen auch Bestellungen mit Sätzen wie: »Mir ist, als hätte ich das schon bestellt« oder »Sehen Sie doch bitte nach, ob ich nicht schon (Buchtitel) gestern und vorgestern mitbestellte«, und wenn ein Auftrag den Vermerk trägt: »Nicht doppelt senden« oder »Falls noch nicht bestellt«, so können solche Fragerchdoch nur ihre Erklärung in einer völlig un zureichenden Führung des Bestellbuches finden. In solchen Fällen kann der Verlag während der Osterschul- büchcrzeit nichts weiter tun, als derartige unklare Aufträge mit dem Vermerk zurückscnde n, daß genauere Angaben nach einem beigefügten Prospekt benötigt werden. Es entstehen also für die betreffende Sortimentssirma nur nachteilige Verzögerungen. Und wie leicht ausführbar scheinen Aufträge wie die folgenden zu sein, aber wieviel zeitraubende Arbeit erfordern sie während der Schulbücherzeit in Wirklichkeit. »Mit meiner Heute früh aufgegebenen Bestellung bitte ich zusammen «. (Es wäre also erst aus den Tausenden von laufenden Aufträgen, die sich entweder auf dem Handlager, in den Konferierstellen oder in den Fakturierabteilungen in Be arbeitung befinden, der betreffende herauszusuchen, was natür lich ganz unmöglich ist.) »Den am 13. April bestellten Büchern ist (auf Grund einer neuen Bestellung vom 18. April) beizufügen (Buch titel)«. (Die betreffende Sendung ist längst unterwegs. Der Ord nung halber werden aber doch Nachforschungen angestellt.) »Liefern Sie mir statt der heute früh bestellten Ausgabe L von (Werktitel!) die Ausgabe ll« oder »Das am 20. April bestellte Buch wünsche ich per Eilboten«. (In diesen Fällen müssen dann Tausende in Bearbeitung befindliche Aufträge durchgesucht werden, sodaß es oft empfehlenswert ist, von dieser unproduktiven Sucharbeit von vornherein abzusehen und eine Fehllieferung be wußt in Kauf zu nehmen.) Zeitraubend für den Verlag ist es auch, wenn ein Sortiment 25 verschiedene Schulbücher braucht und dafür 25 Bestellzettel ausschrsibt, anstatt diese einfach auf einem großen Briefbogen aufzuführcn. Schon allein das 25malige Ausschreiben der Ver- lagssirma auf den einzelnen Bestellzetteln muß doch langweilig wirken. Wie aber dis Erledigung solcher einzelnen Bestellungen, die doch von jedem, der sie in die Hand bekommt, von vorn bis hinten durchgeblättert werden müssen, den Betriebsgang aufhält, sollte sich der Besteller einmal vor Augen führen. c) Auch in bezug auf »wiederholte Bestellungen« wird der Verlag außerordentlich belastet. Wie ist es zu beurteilen, wenn am 20. April eine Bestellung, die am 17. April aufgegeben ist, reklamiert wird? Die Sendung kann doch in der kurzen Zeit nur unterwegs sein. Wiederholte Bestellungen sollten überhaupt erst nach 10 Tagen angemahnt werden! Und zwar unter Wiederholung des ersten Bestclldatums und vollständiger Exemplar- und Titelangabc. Wie oft fehlt aber die genaue Anzahl oder die Ausgabcnbezcichnung! Was soll der Verlag beispielsweise mit einer Reklamation an- fangcn, die wie folgt lautet: »Ich vermisse noch die vor einigen Tagen bestellten Schulbücher! Ich brauche sie ganz dringend«. Und wie falsch wird oft der Begriff »Wiederholte Bestellung- aufgefaßt! Wenn eine Bestellung wegen ungenauer Angabe vom Verlag nicht ausgeführt wurde und sich eine Rückfrage nötig machte, so ist einfach neu mit genauer Exemplar- und Titelangabc zu bestellen und nicht der neue Auftrag als »wiederholte« Be stellung aufzugeben. Für den Verlag ist nämlich nach erfolgter Rückfrage seinerseits die erste Bestellung zunächst erledigt. Wird aber fälschlicherweise die zweite, aus Grund der Rückfrage berich tigte Bestellung als »wiederholt» bezeichnet, so macht sich eine an sich völlig unnötige Nachprüfung erforderlich, die also eine unvermeidliche Verzögerung im Gefolge hat. >1) Und was endlich die sogenannten Reklamationen betrifft, in wie vielen Fällen sind diese völlig überflüssig oder ungerechtfertigt! Man nehme einmal die Beanstandungen, die das Sortiment dagegen erhebt, daß die Konkurrenz bereits die betreffenden Bücher hätte. Zunächst muß sich doch der Besteller vor Augen halten, auf welchem Wege er die Bücher bestellt hat. Ein Expreßballcn ist natürlich schneller befördert als ein Paket, für das die Bestellung am Sonnabend anfgegebcn, am Montag mit dem empfohlenen Dienst zugcstcllt wnrdc und am Dienstag mit Eilballcn abging. Postpakete laufen auch langsamer als Kreuzbänder. Wie oft erklären sich Reklamationen im übrigen daraus, daß die Bestellungen mit Verzögerung zur Post gegeben werden! Es ist ganz erstaunlich, in wie vielen Fällen die Aufgabepoststempcl mit den wirklichen Bcstclldaten nicht übcr- einstimmen, woraus sich ohne weiteres ergibt, daß zwar das Sorti ment beispielsweise am 17. April bestellt, die Bestellung aber so spät in den Kasten steckt, daß sie erst am nächsten Tage den Bc- stellort verläßt. Stichproben haben ergeben, daß an einem Tage über 70A der eingelaufencn Bestellungen den Poststempel vom nächsten Tage trugen. Also eilige Ostcraufträge so rechtzeitig zur Post geben, daß sie den Anschluß erreichen! Wenn beispielsweise ein Auftrag erst verspätet mit der Mittagspost eintrisft und trotz dem für die Absendung als Expreßballen ein Zng vorgcschrieben wird, der bereits 214 Uhr abgeht, so wird der Schulbuchverlag zwar noch versuchen, diesem Wunsche Rechnung zu tragen, daß aber durch derartige Sonderwünsche der regelrechte Betriebsgang zum Nachteil der anderen Besteller ausgehalten wird, ist für jeden Einsichtigen klar. Das Sortiment sollte also nicht derartige nur unter großen Schwierigkeiten erfüllbare Wünsche stellen. Daß ferner zahlreiche Reklamationen auch nur deswegen erforderlich geworden sind, weil die ursprüngliche Bestellung weder Firmen stempel noch Unterschrift trug, muß in diesem Zusammenhang auch einmal sestgestellt werden. Immer wieder ergeben sich schließlich dadurch Reklama tionen, daß Firmen Lieferungen ä conto beabsichtigter Rück sendungen haben wollen. Vielfach ist dis Rücksendung noch gar nicht eingetrofsen. Es muß dann eben gewartet werden, bis das der Fall ist, da ja noch gar nicht feststeht, ob der Verlag die Rücksendung überhaupt annehmen kann. Gerade durch solche Fälle treten Verzögerungen oft bis zu 8 und 10 Tagen ein, worüber die Besteller dann natürlich außerordentlich ver stimmt sind. Daß das Sortiment auch seinerseits mit zahlreichen Schwierig keiten während der Schulbücherzeit zu kämpfen hat, ist dem Verlag selbstverständlich Wohl bekannt. Obige Ausführungen sollen auch in keiner Weise eine Anklage sein, sondern möchten nur dazu beitragen, daß sich im Interesse unserer deutschen Schuljugend geordnetere Verhältnisse während der Lieferungszeit zu Ostern ent wickeln, als es in den letzten Jahren der Fall war. Andere grundsätzliche Probleme in Sachen der Schulbücher lieferungen harren noch der Lösung und sind an dieser Stelle absichtlich unberührt geblieben, weil sie sich nicht von heute auf morgen durch individuelle Initiative lösen lassen. Wohl aber 283
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