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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ gg, 1. Mai 1814. diese Stimmen bisher nur vereinzelt gewesen. Wenn sie sich in I ihrer Gesamtheit in den maßgebenden Organisationen zum ener gischen Vorgehen vereinigen würden, dürfte ein Erfolg nicht aus- bleiben. Man möge hier von Kleinigkeiten reden und darüber lächeln; jeder nur einigermaßen rechnende Mensch wird sich sagen, daß die Summe von Zeitersparnis, die beispielsweise hier inner halb eines Jahres herausgewirtschaftet werden kann, ganz und gar nicht unter die Kleinigkeiten gehört. Alle Arbeiten, die unproduktiv sind, d.h. geleistet werden müssen, ohne daß der Gewinn daran sichtbar in die Erscheinung tritt, erfordern immer die Anwendung der rationellsten Methoden. Das gilt im Buchhandel ganz besonders von den Ostermetz arbeiten, die meist noch nach Faustregeln, das heißt so, wie es immer gemacht worden ist, vorgenommen werden. Hier ist es not wendig, so schnell und sicher wie nur irgend möglich über den Berg zu gelangen, um dann die Hände rechtzeitig wieder für pro duktive Arbeit frei zu haben. Es ist keineswegs erwiesen, ob das übliche Umwerfen des Lagers ein Vorteil ist, jedenfalls ist es noch nicht durch betriebstechnisch einwandfreie Versuche festge stellt worden. Eine ganze Reihe von Fragen tut sich hier auf: Ist es möglich, durch ein System, sagen wir z. B. durch Punktieren, das Arbeitspensum festzustellen? Empfiehlt es sich, die Arbeit nur von einer Person oder von mehreren vornehmen zu lassen? Ist es nötig, die Leute von ihren sonstigen Obliegenheiten zu be freien, damit dadurch eine leichtere Kontrolle und schnellere Erle digung der Arbeit eintritt? Wie können ihnen alle Bequemlich keiten verschafft werden, die sie in der Arbeit fördern, und alle Störungen aus dem Wege geräumt werden, die sie daran hindern können? Zu letzteren können unter Umständen schlechte Sitz gelegenheit, ungenügende Heizung usw. gehören. Rach wenigen Tagen wird es möglich sein, das größtmögliche Arbeitsquantum sin der normalen Geschäftszeit, denn durch Überstunden tritt Er müdung ein, die auf die am Tage danach folgende Pensumleistung störenden Einfluß ausübt) festzustellen und danach die voraus sichtliche Dauer der ganzen Arbeit zu bestimmen. Es kann dem nach eventuell die tägliche an die Arbeit gewandte Zeit gekürzt oder erweitert oder, wenn nötig, eine Hilfskraft eingestellt werden. Hinsichtlich des Ordnens und Aufbewahrens der Ostermeßfak- turen und deren praktischster Formate gilt das Gleiche wie von den Lieferungsfakturen. Aber nicht allein auf das Personal und auf die geschäft lichen Einrichtungen sollten sich diese wissenschaftlichen Beob achtungen erstrecken. Die psychologische Wirkung der Propaganda und der Art des Verkaufens im Laden ist ein ebenso dankbares Feld des Studiums. Es würde allerdings zu weit führen, hier auf alle Einzelheiten einzugehen. Das Buch Münsterbergs gibt ausführliche, zum Teil auf Experimente gespitzte Aufschlüsse und Anhaltspunkte. In den Großbetrieben, in denen, wie z. B. in den großen Verlagsgeschäfteu und Barsortimenten, ganze Abteilungen mit der Erledigung ein und derselben Arbeit beschäftigt sind, ergibt sich die Anwendung wissenschaftlicher Bctriebsmcthoden fast von selbst. Hier kann die Durchschnittsleistung der Einzel leistung gegenübergestellt, die Differenz festgestellt und durch geeignete Maßnahmen (Auslese des Personals, Prüfung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Prämien und Erhöhung der Löhne) ausgeglichen werden. Die Vorstände dieser Abteilungen werden freilich sagen, daß sie zu diesen Fest stellungen keine Wissenschaft nötig hätten und durchaus über die Leistungsfähigkeit des ihnen unterstellten Personals informiert wären. Wodurch? Durch den Augenschein, durch Stichproben über Einzelleistuugen, durch die Erfahrungen, die sie in langen Jahren gemacht haben, also durch Faustregeln. Sie mögen in vielen Fällen eine große Sicherheit in der Beur teilung des Einzelnen erlangt haben, aber doch nur auf dieser schwankenden, stark durch Gefühl und persönliche Spmpathie beeinflußten Grundlage. In dem Augenblick, in dem die Wissenschaft anstelle aller dieser unsicheren Anhaltspunkte tritt, werden dieDinge anders. Das rein Persönliche, das dasVerhältnis zwischen Betriebsleiter und Angestellten bisher beherrscht hat, tritt vor dem rein Sachlichen in den Hintergrund und die Mög lichkeit der Täuschung und des Irrtums wird auf ein Minimum 722 beschränk. Mau kann getrost angesichts der auch in solchen Abtei lungen nicht fehlenden Neigung zum Sichdrückeu annehmeu, daß in den meisten Fällen die Leistungen des Personals durch die Anwendung der wissenschaftlichen Betriebssllhrung erheblich ge steigert werden können und doch dabei eine Verkürzung der Ar beitszeit und eine höhere Entlohnung ohne Belastung des Unter nehmens ermöglicht wird. Die Wissenschaft ist der Kapitän, die Praxis sind die Soldaten, sagt schon Lionardo da Vinci. Hinsichtlich der Propaganda usw. gilt das Gleiche für den Großbetrieb, was bereits gelegentlich der Anwendung der Metho den auf das Sortiment gesagt worden ist. Es wäre wirklich der Mühe wert, wenn einmal nach dieser Richtung hin im Buchhandel Versuche angestellt und an dieser Stelle darüber berichtet würde. Dabei sei nicht vergessen, daß nach den Erfahrungen Taylors der Übergang zu den neuen Me thoden nicht plötzlich, sondern nur schrittweise unternommen wer den kann. Das ReichspreßgeseH. Von >>c. jur. Carl Wunderlich. Buchgewerbliches Wissen. Sammlung gewerblich-wissen schaftlicher Abhandlungen 1. Bd. 1913. Leipzig, Ver- lag Julius Mäser. kl. 8°, 84 S. 1.5» ord. Die Männer der Presse machen non sich und ihren persönlichen An gelegenheiten nicht viel Aushebens, obwohl sie ost alle Ursache dazu haben, denn man kann nicht sagen, daß sie von der Gesetzgebung und Rechtsprechung gut behandelt werden. Um so erfreulicher ist es, baß die Juristen sich mit den die Presse betreffenden gesetzlichen Vorschriften recht eifrig beschäftigen. Das wichtigste dieser Gesetze, nämlich das Rcichsprcßgesetz vom 7. Mai 1874, ist sehr häusig erläutert worben, am häufigsten natürlich in der Zeit unmittelbar nach seinem Erlaß. Aber auch noch in den wenigen Jahren des lausenden Jahrhunderts ist eine Reihe von Ausgaben erschienen, die eine, nämlich die von v. Schwarzc- Appelius, kürzlich sogar in neuer Auflage. Wie ich ersahren, bereitet zurzeit ein bekannter Jurist eine eigene Bearbeitung vor. Jeder Kommentar hat seine Vorzüge. Der eine wendet sich mehr an die Richter und andere Juristen, der andere mehr an die Verleger und Redakteure, also an die Praktiker, und noch einen anderen Inter essentenkreis Hai der hier vorliegende im Auge. Er ist herausgewachsen aus einer Reihe von Vorträgen über das Preßgesetz, die der Verfasser in dem Technikum für Buchdrucker in Leipzig gehalten hat. Hierdurch wurde der Inhalt des Buchs bestimmt. Das rein Juristische ist zu- rückgctrcten, der Verfasser hat von Auseinandersetzungen mit ab weichenden Meinungen abgesehen, dagegen ist manches ausgenommen, was gerade snr den Hörerkreis des Verfassers besonders wichtig er schien Man muß anerkennen, daß es ihm gelungen ist, zu erreichen, was er gewollt. Er hat zu allen wichtigeren Streitfragen Stellung ge nommen, die Rechtsprechung und Rechtswissenschaft verarbeitet und in klarer und gemeinverständlicher Sprache die gesetzlichen Vorschriften erläutert, und zwar in einer Weise, daß seine Erwartung, das Büchlein könne auch Juristen zur Einführung in das Preßrccht dienen, wohl in Erfüllung gehen dürste. In manchen Punkten kann man anderer Ansicht sein als der Ver fasser. So meint er aus Seite 34: Karikaturen und andere Zeichnungen ohne Text könnten die Behauptung von Tatsachen enthalten und seien deshalb berichtigungsfähig. Nach K 11 können aber nur Artikel be richtigt werden, und als solche werden Karikaturen und Zeichnungen wohl kaum angesehen werden können. Über die Berichtigung von An zeigen hat sich der Verfasser überhaupt nicht ausgelassen. Sätze wie der ans Seite 33 stehende: »Periodische Druckschriften, insbesondere die TageSprefse sinken vielfach sehr große Verbreitung« sollten vermieden werden, sie sind doch zu selbstverständlich. Ebner. Kleine Mitteilungen. Begründung der Hauptbcratungsstelle für Wcttbewcrbswcsen. Im vergangenen Jahre sind die allgemeinen Grundsätze für das Ver fahren bei Wettbewerben auf dem Gebiete der bildenden Künste und des Bauingenieurwesens nach Verhandlungen mit den bekanntesten Organisationen aller in Betracht kommenden Berufe angestellt und auch von einer Anzahl Organisationen, darunter dem Bunde Deutscher Architekten angenommen worden. Der Wortlaut der Bestimmungen ist nun dieser Tage in Berlin von Vertretern des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine und des Bundes Deutscher Archi tekten festgestellt worden. Die Annahme durch die Organisationen dürfte, wie die »La»well« schreibt, im Laufe des Sommers odev
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