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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1918
- Strukturtyp
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- 1918-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1918
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. /X- 5i, 2. März 1918. und Künstler« des Expressionismus, die schöne Halbjahrszeit' schrift des Freiburger Lomvercins bei Herder, die neue Wochen schrift für Kunstsammler »Der Sammler«, die eine erweiterte Ausgabe der allen »Deutschen Kunst- und Antiquilätenbörse« darstellt. Aber die feindliche Kunstpresse beruft sich ja nicht nur auf unsere Zeitschriften, sondern auch darauf, dass der Krieg die großen fortlaufenden Buch« und Lieferungsunternehmen zu grunde gerichtet hätte. Wie steht es denn damit? Das große Thie- mesche Kllnstlerlexikon bei E. A. Seemann, ein Unternehmen, das für alle Völker gleich unentbehrlich und konkurrenzlos ist, hat nach wie vor genau so seine Bände weiter geführt wie die klei neren periodischen Unternehmungen des Verlages, die Meister der Farbe und die Kunststätten. Die großen Lieferungswerke der Bruckmann A.-G., die »Denkmäler griechischer und römischer Skulptur«, die »Griechischen und römischen Porträts«, die »Denkmäler der Malerei des Altertums« wurden auch während des Krieges weitergefllhrt. Nicht anders steht es im Verlage vard. Hier ist noch Ende 1917 die 22. Lieferung des auf SO Lieferungen angelegten großen Corpus der Holbeinzeichnungen erschienen, die Handzeichnungcn aus dem Besitze der Berliner Nationalgalerie werden 1918 mit den Lieferungen 18/20 kom plett werden, ebenso die Handzeichnungen Alfred Rethels mit 5/6! Freys Handzeichnungen Michelangelos sind mit 30 Liefe rungen bereits vollständig, werden aber noch 1918 durch 10 Nachtragslicserungen auf 400 Blatt ergänzt werden durch die 100 Blatt, die der Herausgeber neu entdeckte. Zurückgestellt ist lediglich die große Ausgabe der Zeichnungen von Rubens, deren Veröffentlichung aber vor dem Kriege noch, nicht begonnen hatte und die Schätze der feindlichen Museen nötig macht. Das große »Handbuch der Kunstwissenschaft« der Neubabels berger Akademischen Verlagsanstalt hat sein Erscheinen nicht unterbrochen, obwohl sein ursprünglicher Herausgeber, Profes sor Fritz Burger, im Felde fiel. Sein Subskribentenstand soll sich sogar während des Krieges verdreifacht haben. Julius Hoffmanns große Bauformen-Bibliothek hat im Kriege ihren 10. Band erhalten: die Amerikanischen Möbel der Kolonialzeit von L.V. Lockwood. Baumgärtner in Leipzig hat die Meister der Zeichnung fortgesetzt, die Mappenwerke der holländischen Meister, die Handzeichnungen der französischen und der alten holländi schen Meister in zweiten Auflagen herausgebracht. Von den Klassikern der Kunst der Deutschen Verlags-Anstalt sind im Kriege Band 25 (Perugino) und Band 26 (Trübner) erschienen. Keller in Frankfurt bringt in diesem Jahr von der ersten großen Geschichte der Goldschmiedekunst, der Rosenbergschen, den drit ten Band: »Granulation« heraus. Auch der Wasmnthsche Ver lag ist durch den Krieg nicht gehemmt worden, von den Vor bildlichen Glasmalereien liegt die 4. Lieferung vor, von den Beiträgen zur Bauwissenschaft die 23., von Ebhardts »Deutschen Burgen« der 3. Band, von Ehmigs »Das deutsche Haus« das 4. Buch des zweiten Bandes. Hier ist sogar mit Gurlitt-Zim« mermanns alten Bauten in Bulgarien ein neues großes Liefe- rungswerk entstanden. Die illustrierten Kunstbücher des Insel- Verlags haben mit Lüttgens belgischen Baudenkmälern und dem ersten Bande von Waldmanns Dürer neue Unternehmungen ge wonnen. Die Handbücher der Berliner Museen bei Georg Rei mer sind durch Friedländers »Holzschnitt« um ein wichtiges Buch vermehrt worden. Und so fort. Höchstens läßt sich bei Grote eine Kriegshemmung insofern feststellen, als zwar von Roberts antiken Sarkophagreliefs die 3. Abteilung des 3. Bandes noch in diesem Jahre erscheinen wird, die Zeichnungen Raphaels und die Zeichnungen Dürers aber erst nach dem Kriege weiterge führt werden. Doch wird an ihnen fortgesetzt gearbeitet, sodatz ihre nächsten Lieferungen bald nach Friedensschluss zu erwar ten sind. Hat schon mit der Weiterführung so umfangreich angelegter Unternehmungen der deutsche Kunstverlag — unter ungewöhn lichen schwierigen Bedingungen — eine ehrenvolle Kriegsleistung vollbracht, der die Gegner nichts Ebenbürtiges an die Seite zu stellen vermögen, so kommen dazu zunächst noch die Einzelunter- nehmungcn größeren Stils, die gerade während des Krieges er schienen sind und den besten Beweis für die Nichtigkeit der IIV feindlichen Illusionen erbringen. An der Spitze marschiert hier Wilperts wunderbares Werk über die römischen Mosaiken und Malereien der frühen kirchlichen Bauten, dessen 4 herrliche Foliobände für 1400 Mark Herder im Kriege in zweiter Auf. läge herausbringen konnte. Hiersemann schließt sich mit Schü blings mustergültigem großen Cassoni-Werk und der zweibän digen, das Material aufs sorgfältigste zusammenlragenden per sisch-islamitischen Miniaturenmalerei von Walter Schulz an. Außerdem ist in den Kunstgeschichtlichen Monographien des Ver lages Band 17 Dauns Veit Stotz in zweiter Auslage erschienen, und seine Handbücher haben mit Singers Handbuch für Kupser- stichsammler den 9. Band erhalten. Im Insel-Verlag ist des leider zu früh verstorbenen Karl Voll dreibändige Entwicklungs geschichte der Malerei vollständig geworden, und der Münchener Verlag von Piper konnte den zweiten Band seines Hauptwer kes, der Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst von Meier- Graefe erscheinen lassen. Bei Baumgärtner kam die erste große Veröffentlichung über das Gesamtwerk von Hermann Prell heraus. Auch der Verlag von Julius Bard hat nicht geruht. Er veröffentlichte ein führendes Werk mit Otto Kümmels glanz voller alter Ostastatischer Kunst, gab für 300 Mark Bodes maß gebende »Anfänge der Majolikakunst in Toskana« heraus und ließ sich selbst vom Erscheinen so diffiziler Werke wie der Skiz zenbücher des Martin v. Heemskerl und der Florisdekoration nicht abhallen. Bruckmann veröffentlichte das erste große Werk über den Berliner Eisenkunstguß von Hermann Schmitz und Popps Werk über Bruno Paul. Schließlich mutz hier noch der Verlag von Diederichs erwähnt werden, der uns im Kriege mit dem ersten Bande einer kostbaren Ausgabe von Voragines I,sgeucka aurea beschenkte und dem ersten Bande eines Werkes von Richartz über die Brüder Boisseree. Läßt sich in den großen Veröffentlichungen vielleicht hier und da ein Verzögern, aber gewiß kein Nachlassen unseres Kunstverlages erkennen, so ist die Verlagstätigkeit weniger umfangreicher Werke im Kriege eher vielseitiger geworden als abgestorben. Freilich soll ohne weiteres zugestanden werden, daß ganz billig kalkulierte Unternehmungen, wie die Monographien von Vel- hagen L Klasing und Bards Markbücher, vorläufig infolge der Materialverteuerung ihr Erscheinen unterbrechen mußten. Aber an Ersatz dafür hat es nicht gefehlt, und wir brauchen bloß hier aus der Fülle unserer Kunstliteratur der letzten drei Jahre eine Auswahl herauszugreisen, um ein Recht zu stolzer Be friedigung gegenüber unseren Feinden zu haben. Wilhelm Bodes kleine Ncnaissanceplastik bei Georg Reimer konnte die 5. Auslage erleben, während Weihnachten 1917 E. A. Seemann seine Meister der holländischen und vlämischen Maler schulen herausbrachte. Ihnen parallel läuft Friedländers von Eyck bis Breughel bei Bard. Besonders fruchtbar war Curt Glaser. Er hat ein lesenswertes, wenn auch etwas trockenes Buch über die altdeutsche Malerei bei Bruckmann und eine Monographie über Munch bei Bruno Cassirer veröffentlicht. Überhaupt scheint der Krieg, der in so mancher Hinsicht ent persönlicht, gerade auf dem Gebiet der Kunstliteratur die Bio graphie in Blüte gebracht zu haben. Der Insel-Verlag kündet von Waldmanns Dürerwerk den zweiten Band an, hieran schließen sich eine Dürerbiographie von Pastor <Kalkoff, Berlin), eine kluge Auswahl der Handzeichnungen von Wölfflin (Piper), ein gescheites kleines Büchlein von Waetzoldt über Dürers Be festigungslehre <Bard>. Cimabues Stellung in der Kunstliteratur wird durch ein scharfsinniges Buch von Benkard (Bruckmann) fest gelegt. Rembrandt erhielt eine ebenso tiefe wie zum Wider spruch herausfordernde Würdigung durch Simmel (Kurt Wolfs); eine Auswahl seiner Zeichnungen kam durch Carl Neumann bei Piper heraus. Eine Mappe über Vermeer van Delft bringt Plietzsch bei Seemann. Die erste, nicht gut geschriebene, aber ausgezeichnet sachlich gearbeitete Monographie über Hirschvogel verdanken wir Karl Schwarz (Bard). Über die Pastelle La Tours erschien bei Piper ein köstlich ausgestattetes Buch. Im gleichen Verlag kam die zweite Auflage von Schefflers Lieber- Mannbiographie heraus, während sein Menzel (Bard kündigt Menzels Briefe an) bei Bruno Cassirer schnell hintereinander zwei Auflagen erlebte. Hausenstein hat bei Piper die Biographie
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