^ 145, 26, Juni 1902, Fertige Bücher, 5249 lieben mein N6U68 Untennebmen „üunllesl Iüe>M lies k«Lö»«gst", l!k886n 6N8t6 i.ikfenung am >9. iuni veneancii vmnlle, bnaebte lüe ^aiional- reiiung vom leirten 8onniag folgenlie ^U8>388ung: Mit der Herausgabe eines Mappenwerkes, wie es in dieser Art noch nicht dagewesen ist, hat der Verlag von E. A. Seemann (Leipzig) soeben begonnen. Es ist eine Sammlung, die den Titel „Hundert Meister der Gegenwart" führt und, für einen sehr billigen Preis, farbige Faksimiles nach Gemälden moderner deutscher Künstler bringt. Das Werk erscheint in zwanzig Heften mit je fünf Bildern und will in diesem Rahmen von den wichtigsten und hervor ragendsten Malern aus allen deutschen Kunstzentren, also aus Berlin, München, Dresden, Wien, Stuttgart, Karlsruhe, Düsseldorf, Worpswede, je ein Werk in Reproduktion durch Dreifarbendruck bieten. Das neue Unternehmen Seemanns zeigt nun in dem soeben erschienenen ersten Heft mit wünschens werter Deutlichkeit, wie sehr die Malerei der Gegenwart dem Dreifarbendruckverfahren entgegenkommt. Diese Anfangs lieferung stellt sich als das erste Münchner Heft der Sammlung dar und enthält Faksimiles nach Lenbach (Bismarckkops), F, A, von Kaulbach (Weiblicher Studienkopf), Grützner (Falstaff), Leibl (Zeitungsleser) und Hans von Bartels (Holländische Mädchen in den Dünen), Zu jedem Blatte hat Fritz von Ostini einen ausgezeichneten kurzen Text geschrieben, der den betreffenden Künstler mit eindringlicher Knappheit und sehr anmutig charakterisirt. Abermals bestätigt sich jetzt die alte Erfahrung: Die Reproduktionen nach dem ganz skizzenhaften Werke von Leibl, nach der rasch hingeworfenen Studie von Bartels und nach dem in breiten Strichen gemalten Lenbach sind außerordentlich geglückt. Geradezu verblüffend ist das Leibl-Blatt; man glaubt auf dem Papier die stark aufgesetzten Striche und Tupfen zu sehen, die dem Original eigen sind. Die alla priinL-Malerei dieses Mannes im Strohhut, der im Baumschatten eines Gartens seine Zeitung liest, ist fabelhast echt herausgekommen, und es ist nicht zu viel gesagt, wenn man behauptet, daß der Eindruck der Reproduktion thatsächlich unmittelbar au das Werk des Meisters selbst erinnert, daß er dem Eindruck des letzteren so nahe kommt, wie man das vor Kurzem noch für unmöglich gehalten hätte. Die glattere Mal art Kaulbachs und Grützners dagegen erscheint in der Wieder gabe des Drucks potenziert, und so sehr die Farbenplatten auch ihre Schuldigkeit gethan haben — auch hier ist mehr geleistet, als man erwarten sollte —, der Effekt bleibt erheblich hinter den andern Tafeln zurück. Der Verlag von Seemann wird aus dieser Anfangslieferung feines interessanten Unternehmens den Schluß ziehen müssen, daß er bei der Herausgabe der „Hundert Meister" künstlerisch um so Höheres leisten wird, je mehr er sich in seiner Auswahl an Originale von frischester Maltechnik, am liebsten an das Studienmäßige und Skizzen hafte hält, — Thut er das — und das Programm der nächsten Hefte zeigt, daß neben den berühmtesten Angehörigen der älteren Generation fast alle bedeutenden Vertreter der modernen Kunst herangezogen werden sollen —, so kann er sich mit diesem Sammelwerke um die Verbreitung guter künstlerischer Nahrung im Publikum ganz außerordentliche Verdienste erwerben. Im zweiten Hefte, das Anfang September erscheinen soll, tritt die Berliner Kunst, mit Menzel, Licbermann, Skarbina, Meyerheim und Hans Herrmann, auf den Plan, Wie zu den Münchner Blättern Ostini, wird zu den Wiener Ludwig Hevesi, zu den Dresdener Prof, vr, Paul Schumann, zu den Berliner vr, Max Osborn den Text schreiben. leb bitte, lüe 5 killlen lien eitlen l.iefenung einrein im 8ebaufen8len nebeneinanlikn auerueleiien unll 8ieb tun lien Ventnieb ru inieneeeienen. 80- vmbi auf lien ^inreipneie (3 M. pno iiett) wie auf lien 8ub8i<niption8pn6i8 (2llx2M.) gebe iob einen kannabatt von 40°/<>. ^ipris- L. Seemann.