Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1927
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- 1927-03-15
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- 15.03.1927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 62, 15, März 1927, Rvda-kdionolle-r Toll, Das sranzösischc Buch i» Italic», — Der Handelsattachs bei der srauzösischen Botschaft in Rom, zu dessen Ausgaben auch die Unter stützung der Verbreitung des französischen Buches in Italien zählt, gab Wer diese Frage dein Vertreter eines Pariser Kachblatts ein gehendere Anskunst; die Hauptpunkle seien hier wiedergegc-bcn: Das Hauptverdienst des starke» Absatzes nach Italien stillt der »dlalsou äu I-ivre- in Paris zu ls. a, Bbl. 1927, Nr. 2> ; sic hat viel dazu bei- gctrage», wieder «in lebhastcs Geschäst herbeizusühren, Innerhalb eines einzige» Jahres hat sich der durch dieses Institut vermittelte Absatz nach Italien verzehnsacht. Besonders aber hat die blaison elu I-ivre« den Absatz nach der italienischen Provinz gefördert, der sich früher säst ausschließlich aus die graften intellektuell«» Zentren und die grossen Buchhandlungen beschränkte. Der sestzustellende Erfolg ist vor allein der Schnelligkeit der Lieferung und der guten Gruppie rung der Sendungeil zuzuschreiben, dann aber auch den den Verkäufern gewährte» günstigen Bedingungen; die Bertäuser wurde» hierdurch z» den beste» Mitarbeitern unserer Produktion. Am erfolgreichsten arbeitete die dlnisou <iu I-irre in Florenz, wo sie schon im Jahre 1923 ein Lager zur Neu-Belieserung einrichtete, das die italienische» Bnchhaudluiigcn portofrei und ohne koste» für die Verpackung Mil einem Maxinmm an Schnelligkeit beliefert. Für die durch Florenz reisenden italienischen Buchhändler wurde ein« ständige Ausstellung eingerichtet, die durchschnittlich 688 Neuigkeiten umfaßt; diese Aus stellung ist natürlich auch der Allgemeinheit offen; Bestellungen werden aber nur von Buchhändlern entgegengenommen. Im April 1923 wurden von dieser Steile 458 Kilo abgeseyt, im Jahre 1925 -waren es für de» gleichen Monat 2586 Kilo. Man darf heute annehiuen, daß die besseren italienische» Buchhandlungen rund zehn bis 25 vom Hundert französische Bücher führen. Der französische Roman wird etwas weniger, um so mehr aber wenden Werke über Kunst oder des Wissens verlangt; die französischen Werke über Geschichte und auf dem Gebiete der Technik schlage» die Konkurrenz, Was medizinische Werke angeht, so ist unser Sieg über den deutschen Wettbe werb vollkommen. Schließlich finden auch unsere Luxuswcrke sehr guten Absatz, Auch in Italien war die Neigung der Buchhändler, den Preis für französische Bücher stark zu erhöhen, sehr ausgeprägt. Aber gerade hier war das Wirken der dlslsou >lu I-ivre nützlich; seit den letzten drei Jahren beschränkt sich die Preiserhöhung aus durchschnittlich zehn- vo>n Hundert, in AuSnahmesälleu sind es 15—28 vom Hundert, Leider gilt nicht das Gleiche für die periodischen Druckerzeugnisse und die Zeitungen, die heute noch mit einem Ausschlag von 58—186 vom Hundert verkauft werden, <Geg-en die teilweise Monopolstellung im Vertrieb von Zeitungen der Mcssagerie Hachettc in Paris wird -be kanntlich seit langem ange-kämpst.) Immerhin bleibt -in Italien noch viel zu tun. Die italienischen Buchhändler sollten mehrere Mal« im Jahr« von französischen Fachmännern und Reifende» besucht wer den, »-Die Erfahrung hat gelehrt, -daß ein Buchhändler, der sich einmal zum Verkauf unserer Werke bekehrt hat, -ganz automatisch weiterhin französische Werke -absetzt, aber die große Mehrzahl der italienischen Buchhandlungen ist über den Wert unserer Produktion noch gar nicht unterrichtet,- Kanu man keine Reisenden senden, so soll man zum mindesten klar abgefaßte Prospekt« und Kataloge schicken, und dies auch den intellektuellen Organisationen und den öffentlichen und privaten Bibliotheken, Vor allen, aber soll inan sich !das Opfer auferlcgen, den Kritiken! der großen Presse Rezensionsexemplare zu zusenden, »Weil ln dieser Hinsicht die deutschen Verleger freigebiger sind als die unsrigcn, kann sich unser Einfluß da und dort nur so schwer halten,- —r, Paris, Aus den Vereinigten Staaten von Amerika, - Ein amerikanischer Wohlsahrtsboamter hat sich mit der Ausgiebigkeit des Lesens be schäftigt, Die SO Erwachsenen, die er prüfte, lasen zwischen 2,5 und 8,8 Wörter je Sekunde, Bei diesen Übungen stellte er -fest, daß viele Leute viel langsamer lesen als ihre geistigen Fähigkeiten dies nötig machen, Er kommt nun zu dem Schluß, daß man durch Selbstltbung sein Lesen schneller machen kann, ohne daß Oberflächlichkeit entsteht, eher des Gegenteil, Nach weiteren Prüfungen stellt der Verfasser Regeln aus, wie vielbeschäftigte Leute in einer Stunde 1l> bis 30 Mi nuten durch schnelleres Lesen ersparen könnten. Ties kommt dann natürlich wieder dein Buchhandel zugute, weil solche Leute tu der ihnen zur Verfügung stehenden freien Zeit mehr Bücher bewältigen können; aber sein Vorschlag ist auch für solche Leute nützlich, die be rufsmäßig viel zu lesen habe». Er sagt; Aus die Augen kommt alles au, der Geist folgt dann von selbst. Die Augen sollen die Zeilen halten und nicht von ihnen ab gleiten: das Abweichen hat zur Folge, daß man Worte übersieht und man-daun gezwungen ist, sie rückwärts noch einmal anfzusuchen, um dann wieder in die augenblickliche Zeile einzugleiten; das ist -eine große Veuschwendung, Man soll nun seine Augen schulen, daß ji« niehr ieisten. Man soll aus irgendeinem bekannten Buch 15 Minuten lesen, dann die Zeilen zählen, dies mehrere Male wiederholen und oerfnchen, jedesmal etwas mehr zu lesen. Zum Anfang werden -die Zeilen manch mal verschwimmen; nach kurzer Zeit kernt man aber die Zeile trotz schnelleren Lesens besser Hallen als vordem. Er geißelt Gewohnheiten, die man oblegen müsse, zum Beispiel das laute oder leise Mitlesen oder nur die Bewegung der Lippen beim Lesen, alles unnötige Ver schwendung. Natürlich soll man nicht alles gleich lesen, ein wissen schajtlicheS Buch langsamer als «ine Detektivgeschicht«. — In einer Buchhandlung verkauft ein junger Gehilfe einer würdig ausjehenden Dame eine Detektivgeschicht«; sein älterer Kollege sagt ihm daraus; »Sie hätten -der Dame zwei Bücher verlausen müsse», wie man über haupt jedem, der «inen Buchladen betritt, um ei» Buch zu lausen, gleich zwei verkaufen uuisse». Der junge Mann beziveiselt die Mög lichkeit und meinte: «Wenn jemand ein Wörterbuch kaufen will, kann ich ihm doch nicht zwei verkaufen-. »Warum nicht», sagt« der Altere, «der Käufer eines Wörterbuches ist ein Bücherlejer und Bücherfreund, da gibt es eine Menge Ergänzungsbücher, die er brauchen kann», und nun nannte er einige andere Bücher, wie: »Ein Rcim- lexikon», «48 888 geflügelte Worte» usw. — Ein amerikanisches Buch- binder-Fachblatl schrieb unlängst; «Das junge Volk von heute zeichnet etlvas aus — und das ist eben di« Folge seiner Umstellung zur neuen Zeit und das Wachsen seines Verantwortl-ichteitsgefühls für das Leben — es verlangt augenblicklich mehr Bücher als früher. Das ist der Grund für größere Verbreitung von geschichtlichen Büchern, Lebensbeschreibungen usw. Hierzu kommt die Vereinfachung der Haushaltgoschäiste durch die elektrischen Hilfen in Haus und Küche, hierdurch haben die jungen Frauen mehr Zeit zum Lesen als früher, und sic werden dazu besonders angeregt durch die Kranen- vercine, die eigene literarische Abteilungen gegründet haben, uni für -das gute Buch und dessen Ankauf zu werben». Während Roofevett schon längere Zett zu den Nationalhelden der Ameri-laner zählt, ist man jetzt bemüht, auch Woodrow Wilson unler üiese einzurelhen. Die »VVvockrvv VVllsou kouuckntivu- hol bereits 128 888 Mitglieder und Zweigstellen an verschiedenen Orten. Sie hat jetzt ein Preisausschreiben erlassen mit der Frage: »Was be deutet Woodrow Wilson für mich?-. Hier soll Wilsons Bedeutung als Erzieher heroorgehoben werden, was er ja früher als Hoch schullehrer war. Darum wendet sich dieses Preisausschreiben, für »as 25 VUU Dollar ausgesetzt sind, nur an Amerikaner und Amerikane rinnen zwischen dem 28. und 25. Lebensjahr. Da die Arbeit eine Hervorhebung von Wilsons Idealen und Prinzipien sei» soll, wie sie sich -in seinen Schriften und Reden ausdrlickeu, hat mau natürlich sich in diese zu vertiefen, und der Buchhandel hat den Vorteil. Es wird auch -mitgeteilt, daß ein Tag nach dem Erscheinen der ersten Anzeigen über dies Preisausschreiben -in den Zeitungen »588 An- sragen- bei der Foundation eingegangen seien. Die Büchcrgdlde, die viel Staub answirbelt, ist in Tätigkeit ge treten und hat das erste Buch angekliiidigt. In einer Anzeige wird behauptet, daß sich schon 148 Sortimenter zur Teilnahme an der Verleitung gemeldet hätten. Der Verleger des ersten von der Gilde geivählten Buches erklärt, daß er dieses zur gleichen Zeit auch in den Buchhandel geben würde, »denn-, sagt er; »es sind ja nicht alle Bücherfreunde in der Gilde, und beide Vertriebsarten können ruhig nebeneinander bestehen». — Eine der letzten Nummern von Ludliobers' Veeülz- ist, wie früher schon, den Reisenden, den treuen Verlagsmitarbeitern gewidmet. Die Nummer hat 28 Bildnisse von Reisenden, genau ein Viertel weibliche, drei Viertel männliche Verlagsvertrcter, was oiel-le-icht der Teilnahme der Franen am Buchhandel entspricht, nicht aber -am Retsebetrie-b, ln den die Frauen sehr langsam eindringen. Der Büchcrverbrauch der amerikanischen Städte richtet sich un- gesähr nach ihrer Größe. Es werden 28 Städte ausg-czählt, ange- sangeii mit New Volk und Chicago, dann kommt aber Boston, der alle geistige Mittelpunkt der Neu-Englandstaaten vor Philadelphia, obwohl Philadelphia doppelt so viele Einwohner als Boston zählt. Es folgen Detroit, die Stadt Henry Fords, Cleoeland und die beiden Nebenbuhlerinnen im schönen Kalifornien. Los Angeles Hai nicht nur ln der Einwohnerzahl, sondern auch im Bilcherverbrauch das ältere San Francisco geschlagen. Los Angeles ist geruhsamer als die be triebsame Schwester mehr im Norden, und man hat daher dort auch mehr Muße zum Bücherlesen. — Der Präsident eines College sagt 2SS
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