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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1927
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- 1927-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1927
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X- 62, 15. März 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn.Buchhandel. Teil 1 von Fr. Jacobs Griechischem Elementarbuch (*1805) erlebte bis zum Ende des alten Frommannschen Verlags 22 Auf lagen (^1885, bearb. von Warschauer); der Hering-Haehl (Hering: Homöopathischer Hausarzt, 21833) hat heute die 29. Auflage und ist in neun Sprachen übersetzt. Davon abgesehen war der Verlag überaltert, in den neueren Schriften unbedeutend, in der Aus stattung zurückgeblieben. Emil Hauff und seit 1919 Hermann Kurtz haben die ver glimmende Glut zu neuer Flamme angefacht. Der Verlag ist konzentriert in Philosophie und Pädagogik. Die Steinbart-Sig- mundsche Idee, mit dem Manne zu reden, der mit Goethe am Teetisch des Frommannschen Hauses saß, ist zu sich gekommen. Fromtnanns Klassiker der Philosophie, von Hauff gegründet, jetzt 27 Bände, führen in die Lebensarbeit der großen Denker ein, sie sind großenteils in 3 und 4 Auslagen erschienen, Hesele: Dante; Volkelt: Schopenhauer in 5.; Paulsenr Kant; Windelband: Platon in 7.; Riehl-Nietzsche in 8. Auslage; Frommanns Philosophische Taschenbücher, cingeteilt in die Gruppen: Kämpfer, Geisterreich, Weltalter, Natur und Mensch, deutsches Volkstum, bringen dazu ausgewählte wesentliche Teile aus ihren Werken. Natorps Sozial pädagogik erschien in 6. Auslage. 1903 ff. erschien die große Sälu- larausgabe der Werke Feuerbachs, mit seinem dritten Jahrhundert beginnt der Verlag den Faksimile-Druck der Originalausgabe von Hegels Werken, die in 18 Bänden zum hundertjährigen Todestag im Jahre 1931 vollständig sein sollen. Der Verlag der Frommannschen Buchhandlung (W. Bieder mann) in Jena ist germanistischer Natur, seine bedeutendste Er scheinung der Briefwechsel der Brüder Grimm, der im Erscheinen begriffen ist. I. G. Zur Wirtschaftslage. Von Professor vr. G. M e n z. Ein Vergleich der G e s a m t e i n d r ü ck e auf der Leipziger Frühjahrsmesse in diesem Jahre mit denen des Vorjahres dürfte am besten geeignet sein, die Lage heute im allgemeinen zu charak terisieren. Das übereinstimmende Urteil von verschiedensten Sei ten geht dahin, daß unverkennbar ein Fortschritt festzustellen ist. Zu demselben Ergebnis ist auch eine ganze Reihe von Stellen der verschiedensten Struktur gekommen, die sich in letzter Zeit zu den Dingen geäußert haben, nämlich im großen und ganzen zu dem Ergebnis, daß unsere wirtschaftliche Lage im allgemeinen durchaus optimistisch zu beurteilen sei, wenn auch, wie die Jndustrie- und Handelszeitung es ausdrückt, Erwartungen einer stürmisch verlaufenden Belebung in absehbarer Zeit nicht zu vertreten seien. Je nach dem Standpunkt der Beobachter werden einzelne Teilvorgänge im Wirtschaftsleben als unbekannte Größen ein gestellt, und es wird darauf hingewiesen, daß von dieser oder jener sich anbahnenden Bewegung unter Umständen eine Erschwerung des Geschäftes in Zukunft zu befürchten sei. Es wird also trotz allem Optimismus doch immer noch zu größter Vorsicht gemahnt. Im ganzen aber herrscht Zuversicht und Hossnungssreudigkeit. Die allgemeinen Wirtschaftszahlen zeigen keine wesentlichen Veränderungen. Nennenswerte Preisbewegungen haben, abgesehen von einer Steigerung der Kautschukpreise und einer Befestigung der Metallprcise, nicht stattgefunden. Auch der Monatsdurchschnitt der amtlichen Großhandelsindexziffer zeigt für Februar in Höhe von 135,8 gegen den Januardurchschnitt in Höhe von 135,9 nur die ganz unwesentliche Senkung um 0,2A. Dem gemäß ist in den verschiedenen Untergruppen der amtlichen Index ziffern keine nennenswerte Bewegung festzustellen. Es sanken die Gruppenindexzifsern Agrarstoffe um 0,9A auf 139,1, Kolonial waren um 1^ auf 128. Produktionsmittel um 0,2?? aus 129,1; eine minimale Steigerung zeigen die Gruppenindexziffern indu strielle Rohstoffe (um 0,4??) und Konsumgütcr (um 0,1??), während die Gruppe industrielle Fertigwaren unverändert blieb. Die Zif fer der bis 4. März veröffentlichten Konkurseröffnungen ist gegen die Vorwochen ziemlich unverändert geblieben, während die Ge- schästsaufsicht-Anordnungen anscheinend geringfügig stiegen. Die bisher vorliegenden Angaben über Wechselproteste zeigen ebenso nach der Anzahl der Fälle wie nach der Wechselsumme keine wesentliche Veränderung. Dasselbe Bild ergeben die meisten Pro duktions- und Umsatzzahlen. Die Meinung der Börse über die Konjunkturentwick lung, soweit sie sich in der Bewegung der Kurse äußert, ist im großen und ganzen gleichfalls unverändert geblieben, wenn auch in der letzten Woche die Haltung nicht mehr so unverwüstlich opti mistisch war und die allgemeine Aufwärtsbewegung der Kurse a»f- gehört hat. Das hängt zum guten Teil mit der Lage des Geldmarktes zusammen, der durch steigende Zinssätze gekenn zeichnet wird. Die Belastung des Marktes durch Neuemissioncu aller Art, namentlich durch die letzte Reichsanleihe, deren Zeich nungen früher eingefordert worden sind, als erwartet war, be ginnt sich nun doch fühlbar zu machen, sodaß ganz allgemein mit höheren Zinssätzen vor allem für den kommenden Ultimo bereits jetzt gerechnet wird, ohne daß man die Beurteilung des Geld marktes aber als pessimistisch bezeichnen könnte. Viel wird davon abhängen, wie sich das Auslandskapital weiter verhalten wird. Die Ermäßigung des Reichsbankdiskonts, nicht zuletzt vorgenom men, um die Herausbringung der schon erwähnten Reichsanleihe zu den im Interesse der Reichssinanzen erwünschten niedrigen Zinssatz zu ermöglichen, hat den Anreiz für das Auslandskapital zur Auffrischung deutscher Anlagemöglichkciten vermindert. Im Interesse der Gesundung unserer Handelsbilanz ist das nicht un erwünscht. Es wird sich aber nun eben zeigen müssen, ob die deutsche Wirtschaft genügend Widerstandskraft besitzt und schon wieder auf eigenen Füßen zu stehen vermag. Das Institut für Konjunkturforschung zeigt auch in seinem neuen Vierteljahresbericht wieder seinen bereits bekannten Optimismus, selbstverständlich nicht ganz ohne Berech tigung. Wenn auch das verarbeitete statistische Material nur in wenigen Fällen über den Januar 1927 hinausgeht, so gilt natür lich das Urteil, zu dem die zum Teil auf neuer Basis vorgenom- mcnen Untersuchungen geführt haben, auch für die kommenden Wochen. Man wird nach Ansicht des Instituts also damit rechnen können, daß der festgestellte »zögernd fortschreitende Aufschwung weitere Fortschritte machen wird. Die fortschreitende Eingliede rung der deutschen Wirtschaft in die Weltwirtschaft gibt immerhin auch dem Institut, das für die Weltwirtschaft im allgemeinen eine Depression feststellen zu müssen glaubt, Veranlassung zu einigen sehr ernst zu nehmenden Hinweisen. Die zusammensassende Darstellung der Konjunkturentwicklung in dem üblichen Bericht des Preußischen Ministe riums für Handel und Gewerbe auf Grund der Be richte der Industrie- und Handelskammern stellt ebenfalls eine fortschreitende Besserung der Wirtschaftslage fest. »Im Monat Fe bruar ging, so heißt es da, die durch den englischen Streik ge steigerte Kohlenproduktion allmählich wieder auf ihren natürlichen Stand zurück, während die Eisenindustrie eine weitere Belebung erfuhr. Die Lage der elektrotechnischen Industrie besserte sich; der Stand der chemischen, der Textil- und der Nahrungsmittel industrie blieb befriedigend. Auch der Arbeitsmarkt scheint den im Winter eingetretenen erneuten Tiefstand überwunden zu haben. Im allgemeinen beweist der Monat Februar, daß die in der zweiten Hälfte des Vorjahres begonnene Besserung der Wirt schaftslage, wenn auch langsam, doch stetig fortschreitct«. Immer hin muß aber der Bericht hcrvorheben, daß im Einzelhandel der Monat Februar zu den schlechtesten im ganzen Jahre gehörte, wenn auch diese Erfahrung mit früheren Jahren übereinstimmt. Nur im Tcxtil-Einzelhandcl war der Geschäftsgang verhältnis mäßig gut. Es wird dies einmal auf die Beliebtheit der soge nannten Weißen Wochen zurückgeführt, andererseits trugen die Einkäufe für die bevorstehenden kirchlichen Feiern und die Schul entlassungen zu dieser Belebung der Nachfrage bei. Nach der In dustrie- und Handelszeitung kamen zumal aus Westdeutschland recht zufriedene Berichte über die Umsätze. Aus dem Schuhhandel wird stilles Geschäft gemeldet, man versucht vergeblich, das Inter esse für Sommerschuhwerk zu wecken. Wie in den übrigen Bran chen werden die Pausen zur Neueindeckung benutzt, um der hoffent lich bald einsetzenden Nachfrage nach Sommerwaren hinreichend gerüstet gegenüberstehen zu können. Denn man erwartet, daß LSI
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