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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1927
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- 1927-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1927
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X: 62, 15, März 1927, Redaktioneller Teil. kriegszeit eben gerade im Handel zahlreich entstanden sind. Die Gruppe Verlag und Buchhandel usw. weist übrigens nach den vorläufigen Ergebnissen anscheinend kaum eine besondere Ver mehrung auf. Unter Berücksichtigung der Gebietsveränderung infolge des Krieges stehen, soweit bisher erkennbar, den insgesamt rund 13 000 Betrieben von 1907 annehmbar nur insgesamt rund 14 500 nach der Zählung von 1925 gegenüber. Stärker gewachsen ist augenscheinlich die Zahl der Beschäftigten srund 40 000 auf 71 000), Gerade im Buchhandel aber kann also wohl gar nicht so sehr über anormale neuerliche Übersetzung geklagt werden. Das Zuviel, das besteht, scheint danach jedenfalls nicht erst in der letzten Zeit entstanden und seit dem Kriege nicht übermäßig größer gewor den zu sein. Das Interessanteste aber an den Ausführungen Hirschs ist, daß er eine Art Gesetz des wachsenden Anteils der Handels kosten am Warenpreise festgestellt hat, weil in der industriellen Herstellung die Kosten auf das einzelne Stück kraft der Maschinen- verwcndung und sonstiger Rationalisierung weit schneller sinken als im Handel. Die Einschaltung von Handelsgliedern müsse unter diesen Verhältnissen als eine weitere Form nützlicher Ar beitsteilung angesehen werden. Soweit man bis jetzt sehen könne, habe die Ricsenzahl der Konkurse und das Massensterben der Be triebe in den Jahren 1925/26 an der Aufblähung des Handels apparates vorerst weniger verändert, als bisher angenommen wurde. Die Kosten des Handels seien aus diesen und anderen Gründen an manchen Stellen auch prozentual höher als in der Vorkriegszeit, aber es sei ungerecht, um deswillen von höheren Gewinnen zu sprechen. Die Frage der nächsten Entwicklung gehe um die Herabdrückung der Kosten, nicht der Gewinne, Die Lei stungsbilanz des deutschen Handels versuchte Professor Hirsch auf folgender Grundlage aufzustellen. Der Gesamtumsatz der deut schen Detailgeschäste betrage etwa 30 Milliarden Mark, die Un kosten und Gewinne von Einzelhandel und allen Großhandels zweigen schätzt er aus ungefähr 8—8,5 Milliarden Mark (d, h, also rund 28A vom Umsatz), Diese verteilen sich nach der Schätzung des Redners etwa wie folgt: Steuern aller Art Werbekosten <einsch>, Reklame) Raum-(Miet-) und sonstige Unkosten leinschl, Abschreibungen) Unternehmerlohn Reingewinn 2,8 Milliarden Mark 8,3 O/o I >. „ ^S,4°l. 0,8 „ „ --I,7°/o 1,8-2 1,25 1,25 -- 4,2 -- 4,2 °/„ Diese Kosten entlasten nach Ansicht von Professor Hirsch teil weise die Warenproduktion; insofern seien sie Teile der nationalen Produktionskosten, und es sei unrichtig, aus der Zahl der Be triebe aus größere oder geringere Notwendigkeit oder Nützlichkeit zu schließen. Immerhin stelle aber die Gesamtkostenhöhe ein Siebentel bis ein Sechstel des deutschen Volkseinkommens dar, und es sei deshalb außerordentlich wichtig, nicht beim Gewinn des einzelnen, sondern bei den Kosten der Gesamtverteilung der Waren die Frage der Rationalisierung zu stellen. Diese Aufgabe hätten vor allem auch die Klein- und Mittelbetriebe. Der Redner ging dann auf sein Lieblingsthema der letzten Zeit ein, die Verdrängung des Einzelkleinhandels durch Konsumgenossenschaften und Waren häuser, wobei er insbesondere auch die Entwicklung im Ausland als Beispiel heranzog. Nach seiner Überzeugung ist es von Wich tigkeit, ähnliche und gleichartige Entwicklungen des Auslandes genauestens zu prüfen, denn für den Klein- und Mittelbetrieb des Handels, sowohl des Einzel- wie des Großhandels, ergebe sich die dringliche Notwendigkeit, sich den aus den Auslandsvorgängen erkennbaren, auch in Deutschland ganz sicher eintretenden Ver änderungen schnellstens anzupassen, wenn sie nicht unterliegen wollen, da die Wirtschaft Deutschlands ganz ähnliche Wege gehe. Die lebenswichtigste Frage für Deutschlands Handel sei nun, ob man die zwangsläufige Entwicklung mit der gleichen Wucht wie in den Vereinigten Staaten und England einsetzen lassen, oder ob man bewußt die notwendige Senkung der Kosten des Vertei lungsprozesses herbeifllhren wolle. Aus dem wirtschaftlichen Naturgeschehen werde dann bewußt gelenkte Wirtschaftstechnik, Der deutsche Handel stehe vor der Entscheidung, in seiner jetzigen 294 Gestalt den Willen zur lenkenden Wirtschaftstechnik zu entwickeln, oder auch hier Großbetrieb und Großunternehmung Vordringen zu lassen, denn das Volksganze habe ein Interesse an der besten Warenversorgung mit dem geringsten Auswand an wirtschaftlichen Mitteln, Dem letzteren wird man durchaus zustimmen können. Ob die von Professor Hirsch oben genannten Zahlen allgemein zutreffen, kann dabei dahingestellt bleiben. Zunächst beruhen sie wohl nur auf subjektiven Schätzungen seinerseits. Für den Buch handel speziell treffen sie sicher nicht zu. Es handelt sich über haupt ja nur um einen groben Gesamtdurchschnitt, Seiner ganzen Natur nach steht dabei der Buchhandel in der oberen Streuungs zone. Seine Unkosten sind unbedingt höher, überaus wertvoll und erfreulich ist aber vor allem die Anerkennung der Bedeutung und der Berechtigung des Einzelhandels, und richtig ist namentlich die Feststellung, daß Senkung der Kosten das primäre Problem ist, daß jedenfalls Senkung der Kosten Voraussetzung jeder Preis senkung ist. Das gilt auch für den Buchhandel, Senkung der Kosten auf der Seite des Vertriebs heißt für ihn aber in erster Linie wohl rationale Zusammenfassung der Umsätze in der lei stungsfähigsten Hand an Stelle der bisherigen irrationalen Zer splitterung. Abrechnungs-Genoffenschaft Deutscher Buchhändler. E. G. m. b. H. Bericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 1926. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat, der Wirtschaftslage ent sprechend, einen Rückgang um 5?S an Lastzctteln und an der Um satzsumme gebracht. Im Jahre 1925 konnten wir 1 854 702 Lastzettel mit einem Betrage von 17 545 778,50 Mark bearbeiten, während im Jahre 1926 nur I 797 305 Lastzettel mit einem Betrage von 16 789 194,15 Mark von uns zu erledigen waren. Die Durchschnittssumme des einzelnen Lastzettels ist wie im Vorjahre etwa 9,40 Mark. An Rücklastzetteln find 24 064 eingereicht; dies entspricht I,3A der cingereichten Lastzcttel. Im Verhältnis zu den 1700 Sortimentern kommen auf den Sortimenter 14 Rücklastzettel. Diese Ziffer ist jedoch nicht mit Differenzen gleichzusetzen, da sehr viele Sortimenter ihre Gutschriften für Zeitschriftenbczüge der Einfachheit halber durch die BAG einziehen und dazu Rücklast zettel verwenden. Der Vergleich des Umsatzes mit dem Vorjahr ergibt folgen des Bild: Mitglieder-Bestand am 31./12. Lastzettel Lastzettelauszahlung Rucklastzettel 1925 2379 1 854 702 ^ 17 545 778,50 26 210 1926 2440 I 797 305 .K 16 789 194,15 24 064 Unsere Bilanz weist einen Reingewinn von 254,96 Mark auf, der aber in diesem Jahre nur deshalb so gering ist, well wir eine Umsatzsteuernachforderung vom Finanzamt für die Jahre 1924, 1925 und 1926 erhielten, die 3158.70 Mark ausmachte. Wir hatten geglaubt, nach einer früheren Anfrage, für die Lastzettel gebühr nicht umsatzsteuerpflichtig zu sein. Auf Maschinenkonto haben wir nur etwa 20?? abgeschrieben im Gegensatz zu den Vorjahren je 25^, Bei der nächsten Bilanz 1927 werden wir bei größerem Reingewinn die Abschreibung wieder Mit 25^ verrechnen und außerdem 5A für die im Berichts jahre zu wenig getilgte Summe, Wir schlagen vor, den Gewinn auf neue Rechnung vorzu- tragcn. Die Zahl unserer Angestellten hat am 1. Januar 1926: 25, am 31, Dezember 1926: 19 betragen.
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