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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 121, 28. Mai 1914. Lage wegen auszugeben und der Bücherei einen anderen Bauplatz an der neuen Straße des 18. Oktober anzuwcisen. Diesem Wunsche haben die städtischen Körperschaften Leip zigs dadurch Rechnung getragen, daß sie an der Straße des 18. Oktober, und zwar an dem dort geplanten ovalen Platze dem Börsenvereine der Deutschen Buchhändler einen Bauplatz unentgeltlich lasten- und bauabgabenfrei zur Verfügung gestellt haben, der nicht nur größer (16 850 gm gegen 12 500 gm) und wesentlich wertvoller ist als der alte, sondern vor allem auch für seine Zweckbe stimmung mehrfache, nicht zu unterschätzende Vorteile bietet. Der neue Bauplatz ermöglicht es, dem Ge bäude eine größere Längenausdehnung und dafür ge ringere Tiefenentwicklung zu geben, wodurch eine bessere Belichtung aller Räume bei überall Hellen Gängen und Vorplätzen erreicht werden kann. Auch sonst weist der Grundriß gegenüber der ursprünglichen Planung an der Karl Siegismund-Stratze wesentliche Vorzüge auf. Der große Lesesaal, der im ersten Obergeschosse lag, ist ins Erdgeschoß verlegt worden, wodurch die Treppen entlastet und verkleinert werden konnten. Der Zeitschriften-Lese- saal, anfänglich im zweiten Obergeschosse geplant, wurde nun im ersten Obergeschosse angeordnet, wodurch schwer wiegende Bedenken der Baupolizei gegen die frühere Lage beseitigt worden sind. Weiter konnte fast allen Räumen die schon nach den bis jetzt gesammelten Erfahrungen un bedingt wünschenswerte Vergrößerung ihrer Grundfläche zuteil werden. Auch der Verkehr der Besucher der Bücherei wird bei der neuen Planung besser geregelt, als dies nach dem früheren Plane möglich gewesen wäre. Die alte Planung wies eine A rchitektur auf, die die her kömmliche monumentale Bauart mehr als die jetzige in die Erscheinung treten ließ, die Bestimmung des Gebäudes als einer Bücherei aber nach außen nicht zum Ausdruck brachte. Die neue Planung dagegen gibt der Zweckbe stimmung aller in ihr vorgesehenen Räume auch äußerlich Ausdruck. Die Magazinbauten des 3. und 4. Geschosses umrahmen den Verwaltungsbau und deuten an, wie innig bei einer Bücherei Verwaltung und Buchlager verknüpft sind. Die großen Geschoßhöhen der früheren Planung von 5,60 m, die die Monumental-Architektur bedingte, konnten auf ein zweckmäßigeres Matz von 4,70 m, d. i. auf die Höhe zweier Büchergeschosse, herabgemindert werden. Auf diese Weise wird es möglich sein, jedes Geschoß des Verwaltungsgebäudes mit den anstoßenden Magazinstock werken in unmittelbare Verbindung zu bringen. In Zu kunft nötig werdende Erweiterungsbauten lassen sich bei der Größe des Bauplatzes leicht und zweckmäßig angliedern. Die Erweiterungsmöglichkeit konnte bis auf 10 000 000 Bände bemessen werden, womit der Platzbedars für etwa 200 Jahre gedeckt wäre. Alles Nähere ergibt sich aus dem Berichte des Neu bauamtes Deutsche Bücherei an das Finanzministerium vom 12. Februar 1914 und aus der dem Kostenanschläge beigefügten Baubefchreibung. Den Darlegungen des Berichts tritt das Ministerium des Innern in Übereinstimmung mit dem Finanzministe rium allenthalben bei, nachdem den in der Sitzung des geschäftsfllhrenden Ausschusses der Bücherei vom 6. März ausgesprochenen Wünschen auf Abänderung der Außen- Architektur — insbesondere zwecks Herbeiführung einer geschlosseneren und einfacheren Gestaltung der Mittel partie der Rückansicht — erfolgreich entsprochen worden ist. Die Zeichnungen lassen die hierbei erreichten Vorteile einer baukünstlerisch reiferen Durchbildung der Fassaden zur Genüge erkennen, wie weiter vorausgesetzt werden darf, daß bei der nunmehr erst möglichen architektonischen Durchbildung der Einzelheiten der äußeren Schauseiten all den wertvollen Anregungen wird entsprochen werden können, die in der vorerwähnten Sitzung des geschäfts- führenden Ausschusses seitens der dabei anwesenden Architekten-Sachverständigen gegeben wurden. Der Anschauung des Neubauamtes, die vom Bau- ausschusse der Deutschen Bücherei weiter gewünschte volle Unterkellerung auch des rechten Flügels des Ver waltungsgebäudes auf seine gesamte Länge mit zur Aus- führung zu bringen, ist beizutreten und zu einpfehlen, die Zustimmung zu diesem Wunsche vorerst von dem Ergeb nis des Wettbewcrbs-Ausschreibens für die Ausführung zunächst der Rohbauarbeiten abhängig zu machen, um eine sichere Beurteilung über die Höhe der Ausfüh rungskosten zu gewinnen. Was nun die Kostenfrage anlangt, so sind für die Finanzperiode 1912/13 bereits 150 000 als erste Rate durch die Ständeversammlung bewilligt worden (vergl. Kap. 60 Tit. 9 b der Ergänzung zum ordentlichen Staatshaushalts-Etat), während als zweite Rate für die Finanzperiode 1914/15 unter Kap. 60 Tit. 13 a 1800 000 erbeten werden. Da der Gefamtkostenan- schlag mit 2199 603 -kt 74 abschließt, so ergibt sich im Falle der Durchführung der jetzigen Planung ein Fehl betrag von 249 603 -kt 74 -i. Dieser wird dadurch ge- deckt, daß die Stadtgemeinde Leipzig sich in anerkennens werter Opferwilligkeit bereit erklärt hat, für die Mehr- kosten bis zum Höchstbetrage von 250 000 -kt anfzu- kommen. Der Kostenanschlag darf nach den hierüber gesam melten Erfahrungen bei den in letzter Zeit erdichteten Neubauten in Leipzig als vorsichtig berechnet gelten und wird bei den Wettbewerbs-Ausschreibungen eher ein Zurückbleiben als eine Überschreitung des wirklichen Bauaufwandes erwarten lassen. Die Baubeihilfe der Stadt Leipzig dürste sonach keinesfalls überschritten werden. Mit Rücksicht auf die geschilderten, sehr erheblichen Vorzüge, die der neue Bauplan gegenüber dem ursprüng lich geplanten ausweist, hat die Königliche Staatsregie rung kein Bedenken getragen, sich mit der Verlegung des Bauplatzes von der Karl Siegismund-Stratze nach der Stratze des 18. Oktober einverstanden zu erklären und auch den Bedingungen zuzustimmen, an die die Stadt Leipzig die Überlassung des neuen Bauplatzes geknüpft hatte, nämlich, daß dereinst das Gelände, das bei etwaiger Änderung der jetzt in Aussicht genommenen Planung für die Zwecke der Deutschen Bücherei nicht ge braucht werden sollte, unentgeltlich wieder der Stadtge meinde übereignet werde, und daß femer der von der Bebauung vorläufig nicht betroffene Teil des Geländes bis zur Bebauung der Stadtgemeinde zur Herstellung von Spielplätzen und von Anlagen zur Verfügung ge stellt werde. Auch Seine Majestät der König haben auf den durch den Staatsminister am 12. Dezember vorigen Jahres er statteten Vortrag bei der geschilderten Sachlage keine Bedenken gegen die Versetzung des Grundsteins erhoben, da der neue Bauplatz aus sachlichen Gründen vorzu ziehen sei. Im Falle der zu erhoffenden Bewilligung der er forderlichen Geldmittel durch die Ständeversammlung soll tunlichst noch im April dieses Jahres mit der Bau ausführung begonnen werden, damit die Fertigstellung des Baues bis zum Spätherbst nächsten Jahres gewähr leistet werden kann. Die Deputation nahm hiervon Kenntnis und ließ sich die vorgelegten Pläne durch Herrn Geheimen Baurat Schmidt ein gehend erläutem. Dabei wurde von dem genannten Herrn be merkt, daß eine große Anzahl der hervorragendsten Architekten von Dresden und Leipzig ihre gutachtlichen Urteile abgegeben hätten. Dieselben lauteten mit einer Ausnahme zustimmend und anerkennend, worüber lange Ausführungen sich bei den Akten zur Einsicht befinden. 862
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