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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 127, S. Juni 1914. Teil der Beutel bei diesem Zuge wegen Unzulänglichkeit der Lade räume Zurückbleiben und den gewöhnlichen Postzügen überwiesen wer den mich. Die davon betrofsenen Briefposten verfehlen dann in Lissa bon den Anschluss an den planmäfstge» Postdampscr nach Südamerika und erleiden dadurch natürlich erhebliche Verzögerungen. Im Inter esse der Absender und Empfänger empfiehlt es sich daher, Briessen- dungcn für die obengenannten Länder bei der Post nicht erst zum letzten Postabgang über Lissabon, sonder» so zeitig einznliesern, dass sic den Postdampscrn schon in einem der vor Lissabon liegenden Zuftthrungs- häfen überwiesen oder — wenn das nicht möglich ist — nach Lissabon wenigstens mit einem Vorversandc am Tage vor dem planmäßige» Postschluß abgesandt werden können. Die sächsische Abrechnungsstelle sür Handel und Gewerbe. — Im neuen sächsischen Etat ist die Summe von 35,000 ./t eingestellt worden, die der sächsischen Mittclstandsvereinigung als Beihilfe sür die Ein richtung der Sächsischen Lanbes-Abrcchnungsstelle für Handel und Ge werbe zufließen sollen. Für diese Stelle trägt die Mittelstandsvereint- gung die vermögensrcchtliche Verantwortung; sie bezweckt, das Borg unwesen zu bekämpfen, den Zahlungsverkehr zu erleichtern und an der Verbesserung der Krcbitverhältnissc mitzuarbcitcn. An ihrer Spitze steht eine Oberleitung von sünf Mitgliedern, von denen, ebenso wie beim Snbmissionsamte, zwei von den sächsischen Gcwerbekammern und drei von der Mittelstandsvereinigung gewählt werden. Die Königliche Staatsrcgierung hat das Recht, zu den Sitzungen der Abrechnungsstelle Kommissare abznordnen. Die Landes-Abrcchnungsstelle stützt sich aus die in Sachsen vorhandenen wirtschaftlichen Vereinigungen für Handel und Gewerbe. Sie soll sich in Ortsausschüsse, Bezirksausschüsse und de» Landcsansschuß gliedern. Deutsche Gesellschaft zur Bekämpsnng der Geschlechtskrankheiten. — I» den Tagen vom 10. bis 21. Juni hält die Gesellschaft ihre Jahres hauptversammlung inLcipzigab. Am Freitag, den 19. Juni, findet im Fcstsaale des Zentraltheaters ein großer öffentlicher Vortragsabend statt, bei dem Prof. Oe, Flesch-Franksnrt a. M. das Thema »Der Ein fluß der Geschlechtskrankheiten aus die Gesundheit und Fruchtbarkeit der Frau« behandeln wird. Die zweite öffentliche Sitzung findet am Sonn abend, den 20. Juni, S1H bis 1 und 2 bis 4 Uhr, im kleinen Kongrctz- saal der Ausstellung statt. Als Referenten sind vorgesehen Land- gcrichtsrat Rupprecht-Miinchen, Polizetpflegcrin Krl. Stemmler-Mün- chcn, Kr. Graziella-, Schnetbt-, Huber-Berlin und Polizetarzt Or. Bcudig-Stuttgart. Abends 0 Uhr sollen die polizctärztlichen Unter- suchungsräume des Polizeigebäudes an der Wächterstraße besichtigt wer den. Dann folgt die Aufführung des Theaterstückes »Die Verlorenen« von Beutler. Am Sonntag, den 21. Juni, werden die Verhandlungen im kleinen Kongreßsaal der Ausstellung fortgesetzt. PersonalnailiriAeu. Gestorben. am Pfingstsonntag, 31. Mai, unerwartet am Herzschlag Herr Paul Sollors in Reich enberg. Der Verstorbene gründete im Jahre 1892 die Buchhandlung seines Namens in Neichenberg (Deutsch-Böhmen), die er eine lange Reihe von Jahren leitete und durch Fleiß und reiches Wissen zu einer angesehenen im österreichischen und deutschen Buchhandel emporzuhcben verstand. Im Jahre 1995 verkaufte er sein Geschäft und lebte seitdem als Privatier, teils in Neichenberg, teils in Hammer am See, wo er sich einen Sommersiß erbaut hatte. Der Verblichene war eine ge achtete Persönlichkeit von liebenswürdigen Umgangsformen: ferner: am 3. Juni an einem Herzschlag im Alter von 79 Jahren Herr Kommerzienrat Ferdinand Schreiber, Seniorchef der angesehenen Verlagsbuchhandlung I. F. Schreiber in Eh lingen. Ferdinand Schreiber trat im Jahre 1867 nach dem Tode seines Vaters, des Gründers der damals schon umfangreichen Verlagshand lung, an die Spitze des Geschäfts. Er hatte sich in Eßlingen, Graz und Paris eine tüchtige buchhändlerische und technische Ausbildung erworben und hatte auch das Verdienst, 1864 die erste lithographische Schnellpresse nach Deutschland gebracht zu haben. Eine seiner ersten Schöpfungen war die Gründung der Eßlingcr Zeitung, die noch heute besteht, von Schreiber aber später abgestoßen wurde, weil sie schlecht zu seiner sonstigen Verlagsrichtung paßte. 1872 nahm er seinen Bruder Mar als Teilhaber auf, der sehr bald die Seele des Geschäfts wurde. Im selben Jahre wurde der Verlag von Hofmann L Hohl (früher Gebr. Scheitlin L Otto Risch) in Stuttgart erworben, durch den der Schreibersche Verlag in den Besitz von Werten von Jsabella Braun, Gustav Nieritz, Luise Pichler u. a. kam. Indessen wurde diese Rich tung der Jugendschriftenliteratur nicht beibehalten: 1890 wurden die oben genannten Schriften wieder verkauft, und die Brüder Schreiber widmeten sich nunmehr der Herausgabe humoristischer Bilderbücher, zu der die Verbindung mit dem Münchener Maler Lothar Meggen- dorfer den Anlaß bot. Durch diesen allezeit frohen Maler und Zeich ner war ein Jahr zuvor auch die Gründung der humoristischen Zeit schrift: »Meggendorfer-Blätter« inspiriert worden, die eine der ersten Zeitschriften dieser Art mit farbigen Abbildungen war und sich noch heute großer Verbreitung und allgemeiner Beliebtheit erfreut. Sie ist seit 1. Oktober 1913 mit der Berliner Zeitschrift »Der Guckkasten« vereinigt und wird vom jüngsten Sohne des Verstorbenen, Herrn Ferdinand Schreiber in München, geleitet. Neben dem Gebiet der Bilderbücher wurde auch der Wandtafel-Verlag ausgebaut, nament lich durch die große farbige Sammlung: »Franz Engleders Wand tafeln für den naturkundlichen Unterricht« und durch »Schreibers Bil- derwcrke für den Anschauungsunterricht für Schule und Haus« u. a. In: Jahre 1903 trat Max Schreiber nach 30jähriger segensreicher Tätigkeit aus dem Geschäft aus, um den Verlag von Paul Neff in Stuttgart zu übernehmen, und Ferdinand Schreiber wurde wieder Alleininhaber, nahm aber am 1. Oktober 1906 seine beiden Söhne Robert und Ferdinand als Teilhaber auf. Er selbst blieb aber trotz seines hohen Alters, in der Firma tätig, bis ihn jetzt ein schneller Tod, wenige Tage vor seinem 79. Geburtstage, dahingerafft hat. Ludwig Bechstein f. — In München ist der Illustrator Ludwig Bechstein, ein Sohn des berühmten Märchen- und Sagenforschers und Sammlers Ludwig Bechstein, im 71. Lebensjahre gestorben. Als Schüler der Akademie der Künste siedelte er vor mehr als fünfzig Jahren nach München über und gehörte seitdem dem Künstlerstab der »Fliegenden Blätter« an. Karl Dammann f. — In Baden-Baden ist der frühere Direktor der Tierärztlichen Hochschule zu Hannover Karl Dam- inaun im 75. Lebensjahre einem Schlaganfalle erlegen. Äußer- zahlreichen Abhandlungen in Fachzeitschriften schrieb er: »Die Notwendigkeit und die Grundzüge eines einheitlichen Vieh seuchengesetzes für das Deutsche Reich« (1875), »Die Gesund heitspflege der landwirtschaftlichen Haussäugetiere« (1883—86), »Die Ausbildung und Prüfung der Hufschmiede und die Notwendigkeit gut eingerichteter Lehrschmieden« (1898), »Untersuchungen über die Beziehungen zwischen der Tuberkulose der Menschen und der Tiere« (1905). Sprechsaal. lvhnc Verantwortung der Redaktion- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Wann sind unverlangte Ansichtssendungen als fest- zu betrachten? Da eine Antwort aus dem Leserkreise auf die vorstehende, in Nr. 94 des Bbl. abgedruckte Frage nicht eingegaugen ist, so bittet der Herr Einsender die Redaktion, sich zur Sache zu äußern. Wir bemerken dazu: Das Gesetz und die Verkehrssitte sind dem Sortimenter, der unver langte Ansichtssendungen macht, nicht günstig. Nach § 145 des BGB. stellt sich die Zusendung unverlangter Bücher als ein Vertragsangebot dar, das ohne rechtliche Wirkung ist, wenn der Empfänger der Ansichtssen dung die Annahme nicht ausdrücklich erklärt. Stillschweigen wird der Sortimenter auch daun nicht ohne weiteres als Zustimmung auffassen könne::, wenn etwa der Faktur die Bemerkung beigefügt ist, daß er innerhalb einer bestimmten Frist Rückgabe erwarte oder, falls eine solche nicht erfolge, die Sendung als »fest« betrachte. Der Empfänger kann weder gezwungen werden, sich zu erklären, ob er das Buch be halte oder nicht, noch dazu, cs zurückzusenden. Wohl aber kann er nach unserem Dafürhalten in Anspruch genommen werden, wenn durch Unterlassung der Aufbewahrung der Sortimenter zu Schaden kommt. Denn wenn auch eine Aufbcwahrungspflicht nicht ausdrücklich vom BGB. vorgeschrieben ist, und die einschlägige Bestimmung des HGB. — als Sondervorschrift für kaufmännische Kreise — nicht ohne weiteres in die bürgerliche Nechtssphärc übertragen werden kann, so unterliegt es nach unserem Dafürhalten doch keinem Zweifel, daß auch der Nichtkaufmann den Sortimenter durch sein Verhalten nicht zu Schaden bringen darf. Sind alle Bemühungen, eine unbestellte An sichtssendung zurttckzuerhaltcn, fruchtlos, so kann der Sortimenter ans Herausgabe klagen, wobei allerdings der Nachweis erbracht werden muß, daß der Beklagte auch in den Besitz der Sendung gelangt ist. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Bvrsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlcrhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich tu Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauS, 900
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