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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. .V' 130, 9. Juni 1914. Voranschlag ist bereits Mitte Februar znsammengestellt worden, die Verhandlungen wegen des Kayserschen Lexikons sind erst Ende März im Rechnungsausschuß zur Sprache gekommen, und da wir es nicht mit einem desinitiven Abschluß zu tun hatten, sondern die Sache erst der Genehmigung der Hauptversammlung bedurfte, so sahen wir davon ab, diese Position nachträg lich in den Voranschlag zu bringen, sondern sie gehört zu denen, die im Laufe des Jahres 1914 neben anderen neu auftretenden noch zu erfüllen sein werden. Herr Hofrat I)r. Erich Ehlermann-Dresden: Meine Herren, im Interesse unserer Zeit hatte ich eigentlich nicht sprechen wollen; ich halte es aber für notwendig, daß zwei Äußerungen des Vorredners, Herrn Nitschmann, in dieser Versammlung nicht unwidersprochen bleiben. Er hat davon gesprochen, daß Häkeleien zwischen Buchhändlern und Bibliothekaren notwendig seien. Ich möchte betonen, daß wir Buchhändler zwar gesonnen sind, soweit es nötig ist, unsere Interessen nach jeder Richtung hin zu wahren, aber ebenso gesonnen sind, mit den Bibliothekaren in bestem Frieden und Einvernehmen auszukommen. Herr Nitschmann hat ferner davon gesprochen, daß den Bibliothekaren kein Einfluß aus die Bibliographie eingeräumt werden dürfte. Meine Herren, das könnte bös mißverstanden werden. Wir wollen trennen zwischen der Buchhändler-Biblio graphie, die auch in Zukunft nach buchhändlerischen Gesichtspunkten bearbeitet werden soll — können die Herren Bibliothekare uns dabei einen guten Rat geben, so werden wir den dankbar annehmen —, und der anderen Bibliographie, die im Anschluß an die Deutsche Bücherei bearbeitet wird; diese wird rein bibliothekarische Gesichtspunkte verfolgen, und da wollen wir die ein schlagenden Fragen in erster Reihe der Beurteilung der Bibliothekare überlassen. Ebensowenig kann ich den Ausführungen des Herrn Nitschmann bezüglich des Gesühlsmoments beipflichten. Es ist ein großer Unterschied, ob eine Konkurrenz von Buchhändlern untereinander ausgeübt wird: Trai-rwr. Wir schätzen die Konkurrenz; aber wenn diejenige Institution, die zum Schutze unserer Gesetze und Einrichtungen, zum Schutze der Interessen ihrer Mitglieder berufen ist, ihren eigenen Mitgliedern Konkurrenz macht, so liegt die Sache anders. Da müssen wir an die Aufgabe mit größter Loyalität herantreten, und ich bin überzeugt, daß nicht nur der jetzige Vorstand, sondern jeder künftige in diesem Sinne handeln wird. Vorsitzender Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund-Berlin: Die Diskussion ist geschlossen. Ich bringe den Antrag des Vorstandes zur Abstimmung: »Die Hauptversammlung ist der Ansicht, daß sich die Herstellung der Bibliographie vom Börsenverein unter Benutzung der Deutschen Bücherei empfiehlt, und beschließt, daß zur Prüfung dieser Frage und zur Feststellung der Grundsätze über die Bearbeitung und Herstellung der Bibliographie ein außerordentlicher Ausschuß eingesetzt werde.« Wer von Ihnen ist gegen diesen Antrag? — Ich stelle fest, daß er einstimmig angenommen ist; meine Herren, ich setze dabei voraus, daß Sie damit einverstanden sind, daß die Zahl der Mitglieder dieses außerordentlichen Ausschusses und die Per sönlichkeiten, die in diesem Ausschuß zu beraten haben, sestgestellt werden durch den Vorstand und den Wahlausschuß. Sind Sie damit einverstanden? sJawohl!) — Widerspruch erhebt sich nicht, ich stelle das fest. Ich bringe nun den zweiten Antrag zur Abstimmung: »Die Hauptversammlung erklärt sich mit der Zahlung einer Entschädigung von 13 000 M. an die Firma Tauchnitz sür Hergabe des Verlagsrechts von Kaysers Bücherlexikon, der Fortjetzungslisten und der Vorarbeiten für den lausenden Band einverstanden.« Ich bitte diejenigen Herren, die gegen den Antrag zu stimmen die Absicht haben, sich zu erheben. — Habe ich recht, wenn ich seststelle, daß niemand gegen den Antrag ist? (Widerspruch.) Dann bitte ich diejenigen Herren, die dagegen sind, die Hand zu erheben. — Fünf Herren sind dagegen; der Antrag ist angenommen. Damit ist dieser Punkt der Tagesordnung er ledigt. Zu einer persönlichen Bemerkung gebe ich Herrn Nitschmann das Wort. Herr Paul Nitschmann-Berlin: Ich wollte nur sagen, daß Herr vr. Ehlermann mich gründlich mißverstanden hat. Ich habe vielleicht — ich weiß es nicht — gesagt: Häkeleien zwischen Bibliothekaren und Buchhändlern sind notwendig; damit habe ich natürlich nicht gemeint, daß sie wünschenswert sind, sondern ich habe gemeint, daß sie uaturnotwendig und unvermeidlich sind beim täglichen Zusammenarbeiten. Ich bitte das im Protokoll zu vermerken. Was sodann das Gefühlsmoment in der eben verhandelten Sache angeht, so habe ich nur sagen wollen, daß das Gesühlsmoment nicht zu sehr in den Vordergrund geschoben werden dürfe gegenüber dem geschäftlichen Moment und gegenüber dem Moment, das der Börsenverein der Allgemeinheit gegenüber zu vertreten hat. 7. Antrag des Vorstandes: »Die Hauptversammlung wolle zur Prüsung der Buchhaltungssrage in den Klein- und Mittelbetrieben des Buch handels die Einsetzung eines außerordentlichen Ausschusses beschließen, der aus 7 Mitgliedern bestehen soll.« Herr Max Kretschmann-Magdeburg <als Berichterstatter): Meine Herren! Der Vorstand hat der gedruckt vorliegenden Begründung seines Antrages kaum etwas hinzuzufügen. Die Notwendigkeit einer geregelten und durchsichtigen Buchführung, die noch zu meiner Lehrzeit sür buchhändlerische Betriebe als ein Ding absoluter Unmöglichkeit angesehen wurde, ist immer allseitiger empfunden worden; die Erörterungen darüber haben ost die Spalten der Fachblätter gefüllt und Gelegenheit zu einem ein gehenden Meinungsaustausch gegeben. Diese Anregungen sind aber nicht nur akademische geblieben, ein Teil der buchhändle rischen Betriebe hat sich bereits zu einer doppelten Buchsührung durchgerungen, während der andere Teil sie ablehnt wegen des angeblichen Zeitverlustes, den diese Buchführung mit sich bringe. Dieser ablehnende Standpunkt beruht indessen zumeist aus Unkenntnis der Grundsätze der doppelten Buchsührung; sie kann sehr Wohl so eingerichtet werden, daß auch kleinere Betriebe ohne großen Zeitverlust ihren Geschäftsbetrieb darauf gründen können. Es gibt eine Zahl vereinfachter Verfahren, zu deren Prüsung der Vorstand die Unterstützung eines Ausschusses haben möchte. Dieser Ausschuß soll aber nicht allein die Wahl des Systems vornehmen, sondern er soll auch die Mittel und Wege prüfen, die zu einer schnelleren Einführung einer solchen Buch führung in die buchhändlerischen Betriebe führen können. Er soll auch ferner prüsen, ob und wie sich dieses gewählte System in den Lehrplan der Buchhändlerschule einstigen läßt. Der Vorstand hat sür seinen Plan bereits in der Versammlung der Kreis- und Ortsvereine im Oktober 1913 ein williges Ohr bei Ihnen mit seinem Antrag gesunden; er wendet sich heute an den größeren Kreis der Börsenvereinsmitglieder, und bittet um Annahme seines Antrags. Vorsitzender Herr Geheimer Hosrat Karl Siegismund-Berlin: Ich stelle den Antrag zur Diskussion. Herr Bücher revisor Jaegcr bittet ums Wort; aber ich bitte dringend: recht kurz. Herr Adolf Jaeger-Leipzig: Meine Herren, wenn als Punk! 7 auf der Tagesordnung die Frage der Buchsührung im Buchhandel steht, so ist es sür mich als gerichtlichem Sachverständigen aus diesem Gebiete ohne weiteres gegeben, daß ich zu dieser Materie das Wort ergreise; denn gerade diese Berufstätigkeit gewährt eine seltene Gelegenheit zu einem tieferen Ein blick in die herrschenden Verhältnisse und Zustände. Wir können es daher mit besonderer Genugtuung begrüßen, wenn der Vorstand des Börsenvereins infolge einer Anregung aus der Mitte der Kreis- und Ortsvereine heraus dieser Frage seine Aus- 928
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