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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1914
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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MMMMmWeaNMaM r Deutschen Deiche zahlen jür jedes LPemplar 30 Mark bez.^ des Dörjsnvereins die viergejpoltene Petitzeile oder deren 536 Mar» jährlich. Nach dein «usland erfolgt Lieferung?? Naum 15Pj^'/»6.13.50M..'/»6.26M..'/>6.50— —' ? über Leipzig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder in?j Mitglieder 40 Pf.. 32 M.. 60 M., ^ ^ ^ M.; für Nicht-; S 2)1 » 2 jchl fü j d S l ** Mitglieder 40 Pf.. 32 M.. 60^.. 100 N1.^— Deilagen werden « Nr. 132. Leipzig, Donnerstag den 11. Juni 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Wiener Briefe. ii. i l siche Nr. KV.) Korporationsversammlung. — Bibliophilengesellschast. — Jugend bewegung. — Neues Theater. — Osternumniern. — Stilblüten. Die 27. ordentliche Korporationsversammlung der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, die am 5. Mai unter mäßi ger Beteiligung stattfand, verlief glatt und ohne wesentliche Auf regung. Die Berichte über das vergangene Jahr bieten für die Leser des Börsenblattes nicht viel Neues, und die Klagen und Wünsche der Vertreter der Gehilfen und Hilfsarbeiter wieder holen sich von Jahr zu Jahr. Immer wieder wird der Wunsch ausgesprochen, die Siebenuhrladensperre, die derzeit während der Monate Juni, Juli, August obligatorisch ist, auf das ganze Jahr auszudehnen, etwa mit Ausnahme der Weihnachtswoche. In vollem Einverständnis mit den Mitgliedern der Korporation lehnte der Vorsteher der Korporation, Herr Dachauer, auch dies mal ab, die Initiative nach dieser Richtung zu ergreifen; wenn die Statthalterei eine so wichtige Einrichtung für alle Laden geschäfte der Stadt anordnen werde, so werde man sich fügen, aber der Buchhandel habe keine Veranlassung, voranzugehen.*) Eine Debatte rief auch die Klage des Leiters der Buchhändler- Lehranstalt, des Herrn Prof. Korczewski, über die mangelhafte Vorbildung der ihm anvertrauten Lehrlinge — cs waren im vori gen Jahre 109, darunter 10 weibliche — hervor. Sehr begreif lich, meinte der Gehilfenvertreter, daß sich meist nur minder wertiges Material meldet, die Aussichten der Gehilfen seien zu ungünstig, die Bezahlung zu gering. Mit Recht entgegnete der Vorsteher, daß tüchtige Gehilfen gesucht sind und gute Bezah lung finden. Mit regem Interesse wurden die Ausführungen dcsVertreters derGehilfenkrankenkasse angehört, z.B.datz dieKasse stark in Mitleidenschaft gezogen wird durch die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofcs, nach der auch die buchhändleri schen Provisionsreisenden versicherungspflichtig sind; bei diesen ist nun leider ein hoher Krankenstand die Regel, so daß der Kasse ein bedenkliches Defizit droht. Die Wiener Bibliophilengesellschast versandte kürzlich an ihre Mitglieder zwei Jahresgabcn, die allgemein mit Beifall aus- *) Während sich dieser Wiener Brief im Satz befand, ersloß in der An gelegenheit der Ladensperre eine Verordnung der Statthalterei, die im Buchhandel allgemeines Befremden erregte. Es wurde nämlich die Siebe »uhrladen sperre für alle Ladengeschäfte, mit Ausschluß des Handels mit Lebensmitteln und Raturblume», für fünf Monate des Jahres, Januar, Februar, März, Juli, August, ein- gcfllhrt; ausgenommen wurden die Samstage und Vortage um sol chcn Feiertagen, an denen gesperrt werde» muß, und auch für die Karwoche wurde der Achtuhrladenschluß beibehalten. Also in den drei ersten Monaten des Jahres, in denen im Buch handel das Ausschreiben der Rechnungen und die Ostermeßarbeiten eine erhöhte Tätigkeit bedingen, muß die Arbeit um 7 Uhr abends eingestellt und der Laden geschlossen werden. Der Statthalterei wer den wohl Gutachten von kaufmännischen Bereinigungen Veranlassung zu dieser Verordnung gegeben haben; der Wiener Buchhandel hätte, wenn er gefragt worden wäre, seine Stimme für den zeitigeren Schluß in den st i! l e r e n M o n a t e n, nicht aber in den Wintermonaten, ab gegeben. genommen wurden. Besonderes Interesse erregte, da im vergan genen Jahre die hundertste Wiederkehr von Hebbels Geburtstag und die fünfzigste seines Todestages vielfältig gefeiert wurden, ein Faksimile von Hebbels letztem Notizbuch, das der Dichter von seinem fünfzigsten Geburtstag bis zum Tode benutzt hatte. Die von der Kunstanstalt Löwy besorgte Wiedergabe ist vortrefflich gelungen und könnte Wohl einen Nichteingeweihten veranlassen, die Nachbildung für das Original zu halten. Mit Rührung liest man die Widmung Christinens: »Meinem innigstgeliebten Nux zu seinem 50. Geburtstag mit dem Wunsch, daß er jeden Tag wenigstens fünfzig schöne Gedanken hineinschreiben möge«. Minder optimistisch schrieb der beschenkte Dichter darunter: »Völlig zufrieden, wenn mir nur noch einer täglich vom Himmel fällt«. Die Originalbrieftasche, die zahlreiche Gedichte, Frag mente von Gedichten, Epigramme und einzelne Notizen enthält, war von der Witwe des Dichters dem Herausgeber der ersten großen Hebbelausgabe, Hofrat Rich. Maria Werner, geschenkt worden. Dieser bestimmte sie testamentarisch dem Hebbel-Mu seum in Wesselburen, vr. Hans Halm besorgte nun die Heraus gabe für die Bibliophilengesellschast und hat in der Entzifferung der oft schwer lesbaren Schriftzüge des kranken Dichters das Möglichste geleistet. — Die zweite Gabe hat einen lokalen Cha rakter und wird namentlich von den Wiener Mitgliedern mit Freude begrüßt werden, doch erinnert sie durch den Verfasser an die Zeit zwischen Jena und Leipzig, an die Erhebung des deutschen Volkes. Das in grüne Pappe gebundene, schön ge druckte Buch betitelt sich: Wien, von Ernst Moritz Arndt, einge leitet und erläutert von R. F. Arnold. Der Freiheitssänger weilte im Jahre 1798 durch zwei Monate in Wien und schilderte in dem Buche — das nur noch in einigen Bibliotheken existiert und daher so gut wie unbekannt ist — Land und Leute, Sitten und Unsitten, Wirtshäuser und Cafes, Straßen nnd Plätze, Bil dergalerien, Theater und Vergnllgungsorte des damaligen Wien, alles mit einer ruhigen, wohltuenden Wärme und An schaulichkeit. Die äußere Ausstattung ist sehr ansprechend, und die von dem bekannten Professor der Literaturgeschichte an der Wiener Universität vr. Arnold besorgte Einleitung sowie die zahlreichen Erklärungen geben willkommene Aufschlüsse nnd er höhen den Wert des Buches wesentlich. — Den Mitgliedern der Wiener Bibliophilengesellschast gereichte es zu großer Befriedi gung, daß am Ostermontag ihr allbeliebter erster Vorsitzender, der provisorische Leiter des Hofburgtheaters Herr Hugo Thimig, zum definitiven Direktor dieses Kunstinstituts ernannt wurde. Die schönen Frühlingstage, deren wir uns jetzt erfreuen, locken den Großstädter aus dem Häusermeere hinaus ins Grüne. Da begegnet man denn — natürlich am Sonntage- im liebge wohnten Wiener Wald zuweilen einem Trupp junger Touristen, oft in eigenartiger Gewandung, meist nur Knaben, doch mitunter auch mit junger Weiblichkeit vermischt. Man erkundigt sich nach Nam' und Art und erfährt: dies ist ein »Jugendhort« oder »der grüne Wandervogel«, oder es sind »die Pfadfinder«. Sie sind früh morgens ausgezogen und kehren erst am Abend in die Stadt zurück. Gebahnte Wege verachten sie in der Regel und lieben es, quer durch den Wald zu gehen. Mit Karte und Kom- 953
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