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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1914-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1914
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- Deutsch
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132. 11. Juni 1914. Redaktioneller Teil. Buchgewerbe und Graphik auf der Schweize rischen Landesausstellung in Bern. In Leipzig die Bugra — in Bern die Schweizerische Landesaus stellung. Dort nur unser Fach — hier alles. Wein unter uns Schwei zer Kollegen die Zeit oder, was leider vielfach der Kall ist, das Geld für die weite Reise nach der Bnchhändlerstadt Leipzig fehlt, dem ist wenigstens hier Gelegenheit gegeben, etwas vom »Fach« zu sehen. Wenn auch kein Vergleich zwischen unserer Ausstellung und dem, was uns dort an Schönem und Belehrendem aus dem Buchgewerbe geboten wird, gezogen werden kann,^o können wir doch mit unseren Leistungen zufrieden sein: klein, aber fein! In zwei vornehmen, gutbeleuchteten Sälen im Zentrum der Halle Nr. 168 sind die Abteilungen Literatur, Buchverlags- und Bibliotheks wesen und Musik untergebracht. Der Bibliothekssaal enthält eine Kollektivausstellung der schweizerischen Bibliotheken. 69 Verleger haben in dem als Leseraum ausgestatteten Saal, in Verbindung mit dem Verein schweizerischer Bibliothekare, den schweizerischen Hochschulen, einer Anzahl gelehrter Gesellschaften und den kantonalen Schuldirek tionen, bzw. den kantonalen Lchrmittelverlagen, eine leider nicht lücken lose Sammlung der seit der Landesausstellung in Genf 1896 erschie nenen schweizerischen Verlagswerke veranstaltet. Ein Zettelkatalog erleichtert das Auffinden einzelner Werke. Eine Anzahl photographischer Aufnahmen zeigen die größeren schweizerischen Bibliotheken nebst ihren Jnnenräumen. Sehr interes sant sind die Hilfsmittel und Katalogisierungsarbeiten, sowie auch die anderen im modernen Bibliotheksbetrieb gebräuchlichen Handwerks zeuge, die hier zur öffentlichen Schau ausgelegt sind. Kataloge aller größeren Bibliotheken der Schweiz zeigen deren schöne Bestände, und allerhand Literatur über Bibliothekswesen berichtet von der fleißigen Tätigkeit der Leseinstitute seit ihrem Bestehen. Einen wesentlichen Be standteil der Ausstellung bildet der Probeausschnitt aus dem geplanten schweizerischen Gesamtkatalog, der ans den in Frage kommenden Bi bliotheken die mit den Buchstaben Daa—Daz beginnenden Titel und außerdem die Titel der Werke Albrecht von Hallers zusammenstellt und nach den von der Vereinigung schweizerischer Bibliothekare auf- gestellten Grundsätzen ans Kosten der Landesbibliothek in der Stadt- bibliothck Zürich angelegt worden ist. In der Mitte des mit guten schweizerischen Steindrucken geschmückten Bibliotheks-Saales hat die Nhätoromanische Gesellschaft Uomania Uniun ä6l8 Oriotr'8 in einem Glaskasten eine stattliche Zahl meist älterer rhätoromanischer Werke ausgestellt. Eine Tafel gibt ferner Aufschluß über die stattliche Zahl der in schweizerischen Bibliotheken befindlichen Inkunabeln (Drucke bis 1509). Obenan steht die Universitätsbibliothek Basel mit 2882 Drucken aus der Friihzeit der Buchdruckerkunst. Das Verzeichnis, das den schweizerischen Besitz für den von der Kgl. preußischen Negierung geplanten großen Weltkatalog der Wiegendrucke verzeichnen soll, hat die Vereinigung Schweizer Bibliothekare aus Bundesmitteln hergestellt. Von dem Bibliothekssaal kommt man sofort in einen anderen gut beleuchteten, großen Raum, der dem Besucher schon beim Betreten einen fast feierlichen Eindruck macht. Es ist der Saal, in dem 40 Buchverleger einzeln ausstellen und so einen Gesamtüberblick über das schweizerische Verlagswesen zu geben versuchen. Außerdem haben hier auch die Musikalienhändler und die Landkartenverleger ausgestellt. Jeder Verleger hat sein eigenes Plätzchen erhalten, wo er seine lieben oder auch nur liebsten »Kinder« zierlich und fein hingebettet hat. Man sieht da neben dekorativ schön wirkenden auch einige wirklich originelle Einzelausstellnngen. Verleger, die neben schönen Einbänden auch hübsche Illustrationen in ihren Vcrlagswerken bringen, zeigen neben den Büchern selbst auch die darin enthaltenen Bilder, in einigen Fällen sogar die Originale. Aus der Fülle des Gebotenen möchte ich nur hervorheben die Originalzeichnungen Müngers zu der bekannten Schweizer Volksliedersammlnng »Röseligartcn« und dem großzügigen Werk Friedlis »Bärndütsch« (Verlag A. Francke-Bern), sowie die Handschriftcnproben bekannter Schweizer Schriftsteller und Dichter aus dem Verlag Huber L Co. in Frauenfeld. Payot in Lau sanne und der Geographische Kartenverlag Kümmerly L Frey in Bern zeigen, daß auch die Kartographie in der Schweiz auf der Höhe ist. Auch der Dritte im Bunde, der Musikalienverlag, ist in dem Saale mit geschmackvollen Darbietungen vertreten. Gute plastische Figuren, da und dort in dem Saale passend ausgestellt — so u. a. ein nettes kleines Denkmal für I. V. Widmann —, vervollständigen das Gesamt bild des wirklich schönen, der Würde des Buches angemessen ausgestatte ten ruhigen Raumes, so daß der bescheidene Wunsch des Verfassers des Geleitwortes zum Offiziellen Führer wohl in Erfüllung gehen wird: »Möge denn wenigstens ein kleiner Teil der Hunderttauscnde, die das in seltener Schönheit am Waldesrandc angesichts der Alpen sich hin ziehende Ausstellungsgelände besuchen, seine Schritte auch nach den, in dessen westlichem Teil von den Architekten Nybi und Salchli (Bern) erbauten und eingerichteten Hause lenken, in welchem sich die Gruppe 56 ,Literatur, Buchverlags- und Bibliothekswesen, MusiU befindet!« Präsident der Abteilung ist Herr vr. x>üi1. ü. c. A. Francke, Bern. Gegenüber der Halle für Bibliotheks- und Verlagswesen ist in ver schiedenen größeren Räumen die Graphik, Photographie, Ausstellungs druckerei und Lithographie untergebracht. In der umfangreichen Ausstellung für Photographie sind die verschiedensten Verfahren, wie Pigment-, Platin-, Brom silber-, Oeldruck, Gummidruck, Landschaftsstudien, Porträts usw., ausgestellt, und neben den Berufsphotographen sind auch Ama teurphotographen vertreten. Wir kommen von hier zur Ausstellungsdruckerei, in der die Verlagsbuchhandlung Ringier L Co., Zofingen, eine Tiefdruckrotationspresse, die zur Herstellung der Schwei zer Illustrierten Zeitung verwendet wird, im Betriebe zeigt. Neben ihr hat die Maschinenfabrik Winkler, Fallert L Cie., Bern, einige für das graphische Gewerbe bestimmte Maschinen ausgestellt, die ebenfalls zeitweise im vollen Betrieb gezeigt werden. In der in einem großen Hellen Raum befindlichen Kollektiv-Ausstellung des Vereins schwei zerischer Lithographen ist wiederum der Geographische Kartenverlag Kümmerly L Frey in Bern mit seinen schönen Landkarten stark ver treten, während die lithographische Anstalt I. E. Wolfensberger in Zürich und Wassermann in Basel die Wände mit guten Künstlerstein zeichnungen und künstlerischen Plakaten geschmückt haben. Auch die Ausstellungen der Firma Frey L Söhne in Zürich und Trüb L Cie. in Aarau verdienen besonders erwähnt zu werden. In dem die beiden Längsschiffe der Halle verbindenden Querbau befindet sich die Papierausstellung, die in die in einem großen Rondell untergebrachte Kollektivausstellung des »Verbandes schweizerischer Pa pier- und Papierstoffabrikanten« und die Einzelausstellungen über Kartonfabrikation und Papierverarbeitung zerfällt. Durch den Rund bau zieht sich ein von Franz Bauer und Burkhard Mangold in Basel angefertigter silhouettenartiger Wandfries hin, der in guter Kolorie rung Episoden aus der Entwicklung der Papierherstellung und -Ver wendung (vom Papyrus der Ägypter bis zu den Eisenbahnbilletten) wie dergibt. Außerdem werden in diesem Raum noch eine Reihe interessanter Darstellungen aus dem Gebiete der Papierindustrie geboten. An die Papierindustrie-Halle schließt sich die Ausstellung der Buchdrucker an, in der der Schweizerische Buchdruckerverein eine sehr gute beschickte Kollektivschau organisiert hat, während Druckereiutensilienfabriken und Schriftgießereien einzeln ausgestellt haben. Sehr interessant ist eine kleine, in diesem Saale ausgestellte Sammlung von Buchdrucker- Medaillen aus dem Besitze des Herrn O. Grunau in Bern. Zwei Gruppen weist die sich anschließende Abteilung Reprodnktionsverfahren auf: eine für typographischen Druck, die andere für Flach- und Tief druck. Beide sind gut beschickt. Nicht minder gut ist die Buchbinderei ver treten, die in einer Kollektivausstellung dem Publikum den Werdegang des Bucheinbandes durch Gegenüberstellung eines alten und eines neuen, modernen Betriebes zu veranschaulichen sucht. Falz-, Faden- und Drahtheftmaschinen werden im Betrieb vorgefllhrt. Bevor wir den Hallen für graphisches Gewerbe den Rücken kehren, wenden wir uns noch kurz der Abteilung für Schreibbücher zu, wo in üppig ausge statteten Glasschränken einige schweizerische Schreibbüchcrfabriken alle Arten Geschäftsbücher ausgelegt haben. In der nahegelegenen Halle der internationalen Bureaus gibt u. a. auch das Internationale Bureau zum Schutze des geistigen Eigentums in statistischen Darstel lungen ein übersichtliches Bild seiner Tätigkeit. 8. Kleine Mitteilungen. Die Süddeutsche Buchhändlermesse findet vom 14. bis 16. Juni in Stuttgart statt. Der aus den Herren Curt A. Hosemann, H. O. Sperling und Friedr. Stahl bestehende Festausschuß versendet soeben das reichhaltige Programm der diesjährigen Tagung, das eine Reihe genußreicher Veranstaltungen vorsieht, die, um den geschäftlichen Teil gruppiert, der Pflege der Kollegialität und der persönlichen Be ziehungen dienen sollen. Wir glauben die Teilnahme an der Tagung nicht wirksamer empfehlen zu können als durch den Abdruck des Pro gramms: Sonntag, den 14. Juni: Begrüßungs-Abend. Von 7 Uhr an bei Musik gemütliches Beisammensein der auswärtigen Gäste und der Stuttgarter Kollegen mit ihren Damen im Garten der »Silber burg« (Straßenbahnlinie 3 und 6). Nach 9 Uhr im luftigen Saale Bunter Abend. —Montag, den 16. Juni, vornrittags 9 Uhr, im großen Saale des Bttrgermuseums, Langestr. 4 6: General versammlung des Süddeutschen Buchhändler-Vereins. Daran an schließend Generalversammlung des Württemb. Buchhändler-Vereins. Nach Schluß der Versammlung (etwa um 11 Uhr) Frühschoppen im Garten (bei ungünstiger Witterung im Gartcnsaal) des Hotel Royal (gegenüber dem Bahnhof). Nachmittags 4 Uhr Festmahl im Garten saal der Silberburg, Haltestelle der Straßenbahnlinien 3 und 6. (Gedeck ohne Wein 4.50 .^/.) Die Herren Verleger werden gebeten, 955
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