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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1914
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 138, 18, Juni 1S14, läge nebeneinander ausgeliesert werden. Der Verlag kann also gar nicht anders handeln, als die Rücknahme-Zumutung der 100 Firmen abzulehnen, will er sich nicht des ganzen sauren Ver dienstes an der Auflage oder von noch mehr begeben. Für die abgewiesenen Sortimenter freilich ist das recht un angenehm, zumal sie nicht einmal mehr Gelegenheit finden wer den, die allen Exemplare abzusetzen, da sie durch die neue Auf lage wertlos werden. Es gibt aber einen Weg, um diesem Übel zu steuern, soweit es bei der Eigenart des Schulbüchergeschäftcs irgend möglich ist. Aber nicht der Verleger kann hier helfen, sondern nur ein einmütiges Zusammengehen der Sortiments- Kollegen jeder Stadt, »So Wat jibts ja jar nich«, höre ich manchen rufen; aber Vielleicht läßt es sich doch herbeiführen, wenn sich der gute Wille mit dem Bewußtsein eines recht bedeu tenden Vorteils zu einem Agens vereint. Zwei Wege sind es, die gegangen werden müssen: der erste führt zum gemeinsamen Bezug der Schulbücher, der andere zu einem bindenden Über einkommen, durch das jeder verpflichtet wird, solange er Vorrat hat, davon dem Kollegen auf Verlangen abzugeben. Die Vorteile, die der gemeinsame Bezug für alle am Platze befindlichen Sortimenter bietet, liegen auf der Hand, Der ge samte Bedarf wird auf Grund der von den Schuldirektoren heute stets zu erhaltenden Angaben über die zur Verwendung kommenden Bücher und die Frequenz der einzelnen Schulklassen festgestellt. Dies geschieht in einer gemeinsamen Sitzung der beteiligten Kollegen, und die Bestellung, sowie die Verteilung nach Eingang wird einem derselben übertragen. Jedes Jahr kommt ein anderer daran; die Reihenfolge kann durchs Los be stimmt werden. Die Ersparnisse, die dadurch an Arbeit, Fracht und sonstigen Spesen gemacht werden, bedeuten einen beachtens werten Gewinn, Ist dieses Abkommen erzielt, so ist das Zustandekommen des anderen nicht mehr schwierig. Die gegenseitige Verpflich tung, dem Kollegen vom eigenen Vorrat zu liefern, was er braucht, bewirkt den natürlichen Ausgleich, der im Interesse jedes Einzel nen liegt. Diese Lieferung hätte natürlich mit verMrztem Rabatt — 10—15"/», je nach den auf den Bezügen ruhenden Spesen - zu erfolgen und nur gegen bar. Die öfteren Fälle, in denen ständige Kunden der einen Firma, weil diese das Verlangte nicht mehr am Lager hat und auch nicht so rasch, als es gewünscht wird, kommen lassen kann, zu der anderen Firma gehen, scheiden dann aus, und Lagerreste von Schulbüchern werden nach und nach unbedeutend werden. Die günstigen Wirkungen eines solch einmütigen Vorgehens würden bald zutage treten. Nicht allein für den Sortimenter, wie im Vorstehenden dargestellt, werden sie sich fühlbar machen, son dern auch der Schulbücherverleger würde sie freudig empfinden, denn die vielen unangenehmen Auseinandersetzungen dürften dann aufhören, und Zumutungen, wie sie nach der Schulbllcher- kampagne an der Tagesordnung sind und dem Verleger die Freude am Geschäft oft genug versalzen, würden selten werden. Der vielgeschmähte Verleger ist im Grunde dankbaren Ge mütes, und wenn er sieht, wie die Sortimenter bemüht sind, ihm das Leben etwas erträglicher zu machen, dann sinnt er Tag und Nacht, wie er diese Liebe durch Gegenliebe vergelten und dem Sortimenter helfen kann, die in den Papiertorb geworfenen Millionen verdoppelt wieder herauszufischen. Eine Gelegenheit, sein gutes Herz zu zeigen, wäre gegeben, indem er sich entschließt, nach den Städten, wo die angeregten Schulbücher-Schutzvereini- gungen der Sortimenter ihm nachgewiesen werden, an die Auchbuchhändler nichts mehr zu liefern. Dann träte zu den ohnedies schon erzielten größeren Erträgnissen auch noch der größere Umsatz, und es würde, wie früher in der guten alten Zeit, nach geschlagener Schulbücherschlacht der gestrenge Chef mit seinen Lieben bis hinab zum Lehrling Schorsch schmun zelnd die öden leeren Bücherhöhlen betrachten in dem Wonne gefühl, daß das Schulbllchergeschäft doch gar nicht zu ver achten ist, Carl Malcomes, Heppenheim (Bergslr,), Der deutsche Buchverlag auf der Bugra, sKortsetzung zu Nr, 188 u, 137,) III, Berliner und Stuttgarter Verlag, Der vom Berliner Verlag eingenommene Teil der Halle Buchhandel wird von einem hohen, von Architekt Raymund Brachmann entworfenen und mit Deckengemälden von Prof, Horst Schulze geschmückten, gewölbten Hauptraum beherrscht, in dessen Mitte sich der Ehrentempel der Berliner Korporation be findet, Dieser kleine Repräsentationsraum erfreut sich einer be sonders reichen architektonischen Gliederung und ist mit schweren Blumen- und Fruchtgirlanden geschmückt. In seinen lebhaften Farben harmoniert er eindrucksvoll mit deu Deckengemälden, Im Innern enthält der Raum in Vitrinen allerlei Kostbarkeiten an allen Berliner Drucken und an den Wänden statistische Tafeln, einen Plan von Berlin mit Markierung der buchhäudlerischen Be triebe und Bilder hervorragender Berliner Buchhändler, Die an der Decke der beiden Seitengänge vorherrschende Orange- sarbe der Halle erzeugt an sonnigen Tagen eins über raschend eigenartige Lichtwirtung, Viel Luft und Licht und eine bereits angedeutete Einheitlichkeit des Ganzen zeichnen diesen Teil der Ausstellung aus. Unter den Einzelkojen, die sich um ihn gruppieren, verdient die der Weidmannschen Buchhandlung besondere Beachtung, Sie weist in ihrer Gestaltung vielerlei Ähnlichkeit mit den Ausstellungen der großen Leipziger wissenschaftlichen Verleger auf und hat mit ihnen auch jenen intimen Zug gemein, der deutlich den besonderen Charakter und die geschichtliche Tradition des Unternehmens zur Geltung kommen läßt. Wir haben es mit einem vornehm gehal tenen Bibliothekszimmer zu tun mit Möbeln in dunkler Eiche, be quemen Lehnsesseln und Schränken mit vielsagenden Reihen von Zeitschriftenjahrgüngen und anderen Verlagswerken, meist in soli den Halbfranzbänden, nach Wissenschaften und Gruppen geordnet und bezeichnet. Daneben finden wir in Vitrinen Briefe be rühmter Autoren und ältere Verlagswerke, auch ein interessan tes altes Hauptbuch mit aufgeschlagenem Konto Wie lands, an der Wand die Bilder des Gründers und der bisherigen Inhaber nebst einem Plakat mit einer kurzen Firmengeschichte, Neben dieser Firma haben die Neue Photographische Gesellschaft und der Verein der Deutschen Buch- und Zeitschriften Händ ler ihr Domizil aufgeschlagen. Während es der Photo graphischen Gesellschaft gelungen ist, vermöge ihres Charakters als reiner Kunstverlag gute dekorative Wirkungen zu erreichen, wird es dem genannten Verein schon schwerer, mit dem ihm zur Verfügung stehenden Zeitschriftenmaterial der verschiedensten Verleger eine gute Dekoration zu erzielen. Die Ausstellung wird durch eine statistische Tafel und eine Karte interessant, auf der die Verbreitung des Vereins gezeigt wird. Sehr gut kommt der Cha rakter des Verlages Paul Parey in einem besonderen, aber offener gehaltenen Raume zur Geltung, Der von ihm gepflegte landwirtschaftliche Hauptverlag wird durch einen auf Goldgrund gemalten Sämann in der Ecke der Rückwände, durch das Modell eines Pfluges und durch die Plastik eines Pferdes gekennzeichnet, während die Abteilung Forst- und Jagdwissenschaft durch zwei über den beiden Eingängen angebrachte stattliche Hirschgeweihe angedeutet wird. Die Wände sind mit Anschauungstafeln und Bil dern aus einzelnen Verlagswerken geschmückt. Trotz der An ziehungskraft dieser Einzelkojen dürfte doch der Schwerpunkt der Berliner Ausstellung in der Abteilung »Das moderne Buch in Berlin« liegen, die, von Heinrich Wieynk entworfen, eine ein heitliche Ausstattung in den Farben hellblau, grau und schwarz aufweist. Sie beginnt mit der am Ausgange gelegenen Koje der Grote'schen Verlagsbuchhandlung, die neben ihren bekannten Verlagswerken auch kostbare Graphiken und Mappenwerke ausgestellt hat. Unter den in der vorge nannten Abteilung vertretenen Firmen steht an erster Stelle S. Fischer, Verlag mit einer unter der Devise »23 Jahre deutscher Literatur« stehenden Ausstellung. Be- ! merkenswert ist die Einheitlichkeit des Wandschmuckes, 082
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