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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1927
- Sprache
- Deutsch
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X! 68, 22. März 1927. Sprechsaal. Ich würbe Ihnen bei Bezug einzelner Bände 3SA, bei gleich zeitigem Bezug non 5 und mehr Bänden 48A Rabatt gewähren». Hamburg. - Boysen se Mansch. Erwiderung. Das Sortiment besaßt sich im allgemeinen nur mit dem Vertrieb neuerer Werke. Fachbücher, wie z. B. »Schultz, Das Drechslerbuch», »Hoch, Der Schlosserlehrling» u. a., werden in der Regel nur noch an- geboten, wenn ein Kunde darnach fragt. Noch weniger werden die Industriearbeiter von der Werbetätigkeit des Sortiments erfaßt. In folgedessen muß der Verlag selbst seine Werke den betreffenden Fach kreisen in Erinnerung halten. Dabei kann er, soweit er nicht über eigene Fachzeitschriften verfügt, die Mitwirkung fremder Organe nicht ablchnen. Im übrigen wird dein gutgeleitetes Sortiment, das den Vertrieb von Fachliteratur pflegt, eine derartige Konkurrenz sürchten, denn seine Kunden werden auch die anderweit angebotenen Bücher bei ihm bestellen. Leipzig. vr. Max I ä n eck e, Verlagsbuchhandlung. Und abends ein Buch! <Vgl. Bbl. Nr. M.j Die Erwiderung der Wcrdestelle kann mir und anderen keines falls genügen, denn sie weicht meinem Vorwurf aus. Daß die Werbestelle von jeher bemüht gewesen ist, bei ihren Veranlassungen sich dem Niveau des großen Publikums anzupassen, statt erzieherisch zu wirken, wissen mir alle, braucht also von ihr nicht noch einmal als Erwiderung betont W werden. Im übrigen gebe ich zu bedenken, daß sür die Produktion dieses literarischen Niveaus keinerlei Werbearbeit von der Werbestelle not wendig ist; dieses Zeug geht von allein und hat den besten Werber in der pstzchologischen Tüchtigkeit des jeweiligen Verfassers. Ist denn das eine ausreichende Entschuldigung für die Heraus gabe von formal sehr schlechten Küllinseraten, daß man sagt, es seien kein« besseren Texte dagewesen, und die zum Teil schlechten Texte in der unerhört schlechten Form hätten doch 2 8 8 1 Interessenten gesunden?? Ich Üars doch wohl nicht annehmen, daß der Werbestclle Leute ipie E. R. Weiß, Preetorius, Ticmann und Ehmcke unbekannt sind. Und «ich weiß, daß der Werbestelle auch die Druckereien von Poeschel L Trepte und Jakob Hegner -bekannt find. Warum also allsgerechnet das Schlechteste, wo das Gute erreichbar ist und die Erfahrung gezeigt hat, daß man auch mit dem formal Guten den Kontakt mit dem großen Publikum finden kann? Bekomme ich eine Antwort hierauf? Karl Heidkamp. p Und trotzdem — abends «in Buch! Aber Herr Heidkampl Ich «danke meinem Schöpfer, daß ich Nicht an einer verantwort lichen Stelle «im Börsenverein oder der Werbestclle stehe. Besonders die Werbestelle. Sie scheint doch noch herzlich wenig Gegenliebe gefunden zu haben. Es ist mir unverständlich, wie man sich gegen die schlagwort artigen Reklamesätze so sträuben kann. Aus welchem Grunde? Weil es nach Margarine riecht? Ich glaube, weil die Art der Reklame so aus -dem Nahmen sällt, so gegen die geheiligte Tradition ver stößt, daß einem vorerst einmal vor Entsetzen der Atem stillsteht. Di« Anschauungen sind reichlich verschieden. Es wäre auch zu lang weilig aus dieser schönen Erdkugel. Ich finde nicht, daß die Werbestelle von falschen Gesichtspunkten ansgeht. Gerade das neue Inserat » . . . und abends ein Buch- finde ich ausgezeichnet. Es fällt aus dem Rahmen der üblichen Anzeigen. Man bekommt unwillkürlich Lust, tatsächlich einuial einen Abend im Hause zuznbringcn und zu lesen. Das Gefühl der Behaglichkeit löst gerade dieses Inserat aus. Nehmen Sie sich doch einmal die Mühe, verehrter Herr Hcidkamp, und schneiden Sic den Mann im Sessel aus. Dann nehmen Sie den Inseratenteil einer Tageszeitung und setzen das Inserat dazwischen. Es fällt auf! Und das ist die Haupt sache. Wozu inseriert man denn eigentlich? Aus welchem Grunde machen denn die Markenfirmen heute die ungeheure Reklame? Und kein« schlechte dazu! Doch nur, daß man von den, und dem Artikel spricht — und — ihn selbstverständlich auch kauft. Aber auch zeichnerisch find die Bildchen gar nicht so schlecht, wie Sie denken. Im Gegenteil, sie sind so unkompliziert, wie nur eine gute Reklamezeichnung sein kann. Also — ich -behaupte, daß diese Reklame dem Buchhandel nicht, in keiner Beziehung schadet. Ich verweise wieder auf die Tages zeitungen. Nehmen <Ae den Inseratenteil. Haben Sie nicht auch den Eindruck, daß außer Zigaretten, Hautcreams, Konfektion usw. nichts existiert? Wo bleiben denn die Bücher? Sie vergessen ganz, daß wir -in einer anderen Zeiit leben als vor 28 Jahren. Damals war es selbstverständlich, daß man ge lesen hat. Ein neues Buch kam oft in den Mittelpunkt des allge meinen Interesses. Weshalb? Weil es noch keine so starken Ab lenkungen- gab wie heute. Siehe Kino, Radio, Cafes und Sport. Nicht zuletzt die grenzenlose Verarmung des Standes, der immer die meisten Bücher gelesen hat. Die -neue Generation, der Mensch von heute, der muß gewonnen werden, umworben werden mit allen Mitteln -der Kunst. l Und da muß zuerst wieder einmal das Lese» ganz allgemein propagiert werden. Meines Erachtens in viel stärkerem Maße, als es jetzt geschieht. Ich hoffe nur, daß nicht so viele Sortimenter wie Sie denken, Herr Hei-dkamp, und die fordern, daß die Reklame- Pläne und Entwürfe der Werbestelle den Mitgliedern des Börsen vereins zur Begutachtung vorgelegt werden. Dann wäre cs das beste, die Werbestelle macht noch -heute -ihren Laden zu. Schließlich glaube ich, daß wir alle unseren Berus Hochhalte». Aber warum sollen wir verleugnen, -baß wir davon leben wollen? Der eine verdient sein Geld auf diese und der andere aus jene Weis«. Wir können leider die Bücher Nicht verschenken, und der Staat gibt uns nicht jeden Monat so viel, daß wir bequem und ohne Sorgen leben können. Im Gegenteil. Wir müssen sehen, daß wir Umsätze machen, -um davon existieren zu können. Das können wir aber nur, wenn wir endlich einmal aus unscrm Schneckenhause her- aus-komm-en und uns kräftig rühren, den liebe» Mitmenschen zeigen, daß wir auch noch da sind. Und nicht erst abwarten, bis es ihnen einfällt, zu uns zu kommen. Die Zeiten find vorüber. Wir müsfeit uns schon einmal an den Gedanke» gewöhnen, alte Anschauungen über Bord zu wcrsen und dem Neue» Platz, viel Platz zu schaffen. So lange in unseren eigenen Reihen aber immer wieder mit allen Mitteln gegen neue Ideen gearbeitet wird, solange kommen wir nicht viel weiter. Meine einzige Hoffnung ist der Iungbuchhandel, -der modern ein gestellt ist und nicht nur den Kopf voller kultureller Ideen hat, sondern dem Buche zu größtem Absatz verhilst. Das ist meines Erachtens die größere kulturelle Tat. — Also, verehrter Herr Hei-dkamp, lassen wir die »Mitarbeit» an der Werbe stelle in dem Sinne, wie Sie es denken. Ta käme nur viel Uitglllck heraus. Da würde der eine den Gaul am Kopse und der andere an, Schwänze aufzäume». Ich kenne nur ein« Aktivität, nämlich — Bücher verkaufen! Und bin trotzdem noch lange kam »Bllcher- Verkäufer», wie mancher im Stillen denkt. Das ist lediglich An schauungssache. Und über Anschauungen läßt sich streiten. Hannover. Otto Di k reite r. * Zur Auseinandersetzung des Herrn Karl Heidkamp mit der Werbestelle. Herr Hei-dkamp hat wohl recht, daß die Kllllinserat« nicht be sonders künstlerisch auSgesührt sind, die die Werbestelle herausgc- geden hat, wenn auch die Texte ganz gut gewählt sind. Tie Werbe stclle erwidert richtig, daß man es nicht jedem rechtmachen kann. Ich kann es nicht begreifen, daß sich ein Kollege derartig ereifern kan», wenn i-hm einmal etwas vorgesetzt wird, was nicht ganz und gar seinen Ideen entspricht. Bei der Überfülle von Neklamemöglich- keiten, die mir täglich geboten werden, lege ich vieles zurück, UNI das eine oder das andere gelegentlich lediglich als Anregung zu be- n-utzcu. So auch die Matern der Werbestelle. Es ist doch gar nicht nötig, daß man diese genau so benutzt, wie es die Werbestelle sagt. Wenn einem -die Schrift nicht gefällt, aber der Text, dann läßt man es sich künstlerischer setzen. Ich -benutze diese Vorlagen z. B. gar nicht für Inserate, sondern gebe sie einem Kunstgewerbler als Vorlage für ein kleines Plakat sDoppelfoliioformatj. So lasse ich für jede neue Schaufensterdekoration ein anderes ansertigcm Augenblicklich hängt »Nütze deine freie Zeit!» an der Scheibe, eine große sandige Uhr mit bunten Buchsta-bcu. Überhaupt: ich schätze Bücherinserate -in den Zeitungen Nicht sehr hoch ein; der Buchhändler sollte fein ganzes Können und seine ganzen Ideen mehr ins Schaufenster werfen. Buer i. W. Kranz Arenhold. Beraotw. Redakteur: !. B. Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerbaus. Druck: E. Hcdrich Nachi. iAbt. Ramm L Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2S sBuchhändlcrhauS). 328
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