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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-06-12
- Erscheinungsdatum
- 12.06.1919
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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x° 119. 12. Juni 1919. Redaktioneller Teil. So geschickt und großzügig der amtliche und halbamtliche fran zösische Apparat arbeitet, so schwerfällig und kleinlich zeigen sich immer wieder französische Firmen, ein Umstand, der von den französischen Propagandisten seit langem beilagt wird. Auch der Vorsitzende von »Nederland—Franlrijk« konnte, nach dein erwähnten Bericht, nicht umhin, zu bemerken, daß die Arbeit des Vorstandes mit mannigfachen Schwierigkeiten zu kämpfen harte, Schwierigkeiten, die größtenteils aus Frankreich kamen. Tie Ansprüche und Wünsche der französischen Verleger seien so außerordentlich, daß es unmöglich sei, sich der französischen Werke anzunehmen. So seien viele Musilgesellschaften gezwungen, deutsche Werke zur Aufführung zu bringen, weil die fran zösischen einfach unbezahlbar seien. Eine geplante Ausgabe einer- kleinen Sammlung französischer Lieder mußte unterbleiben, weil die Herausgeber kein holländisches Verlagshaus fanden, da die französi schen Verleger für die Ausgabegcnehmigung nicht weniger als 50 Gld. fiir das einzelne Liedchen verlangten. Zu den bedeutendsten Veranstaltungen der Gesellschaft gehörten, wie der Vorsitzende hervorhob, die B n ch a u s st e l l u n g e n im Haag, in Amsterdam und Rotterdam. Im Haag wurden 4600 Gld. und in Amsterdam 5000 Gld. aus dem Verkauf erzielt. Mit einer Bitte um Unterstützung für den Plan einer Ausstel lung niederländischer graphischer K u n st in Frank reich wandte sich die Union ^nlislicine et Intteraire krnneo-üollan- llsise an Nederland—Frankrijk. Auf die darauf eingclcitete Aktion hin wurde durch das Knnstkomilee der Gesellschaft eine Sammlung von 600 Gravüren, Lithographien und Holzschnitten znsammengebracht, die, bereichert durch eine Anzahl auf dcw Krieg bezüglicher Handzcich- nnngcn, im Lause des Jahres im Luxembourg-Museum in Paris nnd im ?alais ckes Uesux-^rts in Lyon ausgestellt werden wird. Besonderer Erwähnung tat der Vorsitzende der erfolgreichen Ar beit der wissenschaftlichen Sektion der Gesellschaft, die sich im Berichts jahre mit der (nahezu beendeten) von französischen Gelehrten werk tätig unterstützten Zusammenstellung eines Katalog es franzö sischer medizinischer Werke befaßte. Kataloge für Werke anderer wissenschaftlicher Disziplinen seien in Vorbereitung. at. Keine Ruhe im Buchdruckgcwcrbe trotz des Schiedsspruchs. — Tie überaus weitgehenden Zugeständnisse, die der Schiedsspruch den Bnch- drnckergchilfcn in den Schoß geworfen hat, scheinen an manchen Orten noch nicht als genügend empfunden zu werden. Seit 00. Mai streiken ans einer ganz nichtigen Ursache die Buchdrucker in Breslau, etwa 900 Gehilfen, sodaß die Tageszeitungen nicht erscheinen können nnd auch für sonstige Drnckarbeiten die Betriebe rnhen. Tnrch den Schieds spruch wurde den Bnchdrnckereibesitzcrn das Recht zngesprochen, vo» etwa gemährten Entschuldungssnmmen oder dergleichen Zuwendun gen bis zu einem Drittel in kleinen Raten von den neuen Teuerungs zulagen in Abzug zu bringen. Das lehnten die Breslauer Buchdrucker- gehilfcn rundweg ab, ebenso das aus prinzipiellen Gründen bedauerliche Vcrmittlungsangcbot der Prinzipale, nur ein Fünftel in Anrechnung zu bringen. Selbst als das Tarifamt und das Ncichsarbeitsamt energisch auf das Tarifwidrige telegraphisch aufmerksam machten nnd die Wiederaufnahme der Arbeit verlangten und der Buchdruckerver band jegliche Streikunterstützung von Beginn der Arbeitsniederlegung an sperrte, verharrten die Gehilfen im Ausstande. In Nürnberg ist es aus ähnlichen kleinlichen Ursachen zu einem Streik der Buch drucker gekommen. In Elberfeld und Barmen verweigern die »tariftrcuen« Gehilfen ebenfalls die durch den Schiedsspruch unge ordnete teilweise Anrechnung der Entschuldnngssumme. Außerdem werden statt der 20 betragenden wöchentlichen Höchstzulage 25 .// verlangt und fiir die Ferienzeit (bis zu 15 Arbeitstagen) ein beson derer »Ferienzuschuß« von wöchentlich 10 In Düsseldorf verlangen die Gehilfen sogar einen Ferienzuschuß voll täglich 5—10 ^//! Aus dieser kleinen Auslese geht hervor, daß die Tarif- gemcinschaft der Deutschen Buchdrucker nur noch auf tönernen Füßen steht, nnd daß es ganz begreiflich erscheint, daß in vielen Orten Deutschlands mit einem geschlossenen Austritt der Buchdruckerei besitzer aus der Tarifgemeinschaft zu rechnen ist. Die sich hieraus er gebenden Folgen dürsten in erster Linie von der Gehilfenschaft noch bitter empfunden werden. In Berlin, wo cs natürlich auch wieder lebhaft brodelt, hat sich unter der Arbeiterschaft eine entschie dene Gegnerschaft gegen die Tarifgemeinschaften zu erkennen gegeben, die als nicht mehr zeitgemäß erachtet werden. Erhöhung der Buchdruckpreise um iveitcrc 50°/». (Vgl. Bbl. Nr. 105 und 111.) — Eine kleine Illustration hierzu bot mir heute der Besuch des Besitzers einer kleinen Buchdruckerei von fünf Maschinen, der für mich bisher jährlich für 15 000 Akzidenzen herstcllte. Er höbe, erzählte er mir, eben seinem gesamten Personal gekündigt nnd verkaufe seine Maschinen nnd Schriften. Seit einigen Monaten drei mal Tarifbruch der Gehilfenschaft, dann Nationalfeiertag, lange Streiks und Kämpfe in München, — alles auf Kosten der Druckcrei- bcsitzer. Ter Herr, der mit seiner Frau täglich bis in die Nacht hinein die Kontorarbeiten besorgt, will seine mühsam erworbenen Er sparnisse nicht noch vollends zusetzcn. Wie viele andere stehen vor der gleichen Aussicht! München, 6. Juni 1919. N. G. Post. — Einige Zeitungen haben die Nachricht verbreitet, daß der Postverkehr zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland wieder ausgenommen sei. Wie amtlich mitgctcilt wird, ist diese Nachricht dahin zu berichtigen, daß nur der Briefvcrkchr zwischen den Vereinigten Staaten und dem von den feindlichen Truppen be setzten Gebiete Westdeutschlands wieder zugelassen ist, daß dagegen ein Postverkehr zwischen den Vereinigten Staaten einerseits und dem unbesetzten Gebiete Deutschlands sowie dem von den Polen besetzten preußischen Gebiet anderseits nicht besteht. Verband der Kreis- und Ortsvereinc. — Nachdem zu Kantate 1919 die Vorstandschaft des Verbandes der Kreis- nnd Ortsvereine auf den Sächsisch-Thüringischen Bnchhändlerverband übergegangen ist, setzt sich jetzt der Vorstand des Verbandes ans folgenden Herren zusammen: Walter Jäh in Fa. Carl Marhold, Verlagsbuchhand lung in Halle a. S., Vorsitzender; Max Kretschmann in Fa. Creutz'sche Buchhdlg. in Magdeburg, Schriftführer; H e r m ann Nie - mcyer in Fa. Lippert'sche Buchhandlung und Max Nicmeyer in Halle a. S., Schatzmeister. Zuschriften sind an die Adresse des Vor sitzenden zu richten. Luftpostbriefe werden nicht nur zwischen den Stationen der zur zeit bestehenden regelmäßigen Luflpostlinien Berlin—Hamburg, Ber- l i n—Le ipzi g—W e i m a r, B e r l in—B rau n s ch m e i g—H a u n o v e r—Ge l s e n k i r- chen (mit Anschluß nach Dortmund und Duisburg), Berlin—Warne münde befördert, sondern gegebenenfalls auch über die Zielhäfcn hin aus mit der Bahn weitergeleitct. Das Porto beträgt bis zu 20 Gramm 1 darüber hinaus bis 250 Gramm 1.50 einschließlich Eilbotenzu- stcllnng am Bestimmungsorte. Für die leichten Briefe bis 20 Gramm dürfte jedoch demnächst eine Portoermäßigung eintreten, wodurch sicher der Luftpostversand einen bedeutenden Aufschwung nehmen wird. L. P. K. Verkehr mit Tirol. — Aus Tirol schreibt man uns: Infolge der Be setzung Tirols können Geldsendungen oder Überweisungen durch Post sparkasse nach Deutschösterreich oder Deutschland nicht erfolgen, da jeder Geldvcrkehr iiber die Waffenstillstandslinie verboten ist. Mah nungen der Verleger wegen Erfüllung von Zahlungsverpflichtungen kan» daher erst dann entsprochen werden, wenn der Verkehr wieder freigegeben ist. Personalnachrichten. Gestorben: am 30. Mai im 61. Lebensjahre auf seinem Ruhesitz in Kuf stein Herr Kaiserlicher Rat Wilhelm Zwierzina, der frühere Leiter von Ed. Hölzels Verlag in Wien. Schon unter Hugo Hölzcl hatte der Verstorbene einen Hauptteil der Leitung des Geschäfts auf sich genommen, die ganz auf ihn über ging, als Hugo Hölzcl 1895 starb. Länger als 10 Jahre hat Zwierzina die angesehene Firma in rastloser Tätigkeit mit Umsicht und Sach kunde geleitet und sie zu ihrem heutigen Hochstand geführt. Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit hat der Verstorbene noch Zeit gefunden, eine doppelte Buchhaltung für den Verlagsbuchhandel zu verfassen, die 1890 in 2 Teilen erschien nnd vielen Beifall gefunden hat. 1895 trat Zwierzina von seiner Tätigkeit im Hölzelschen Geschäft zurück, um auf seinem Ruhesitz in Kufstein ein otium cum ckiZnitate zu ge- uießen; am 3. Juni unerwartet im 61. Lebensjahre Herr Hanptmann d. L. a. D. Carl Kühler, Inhaber der gleichnamigen Firma in Wesel, die er im Jahre 1893 übernommen nnd mit Um sicht nnd Fleiß geführt hat. Im Kriege hatte der Verstorbene sich das Eiserne Kreuz erworben. Ssirechsaal. Zur Erwideruna des Vereins ke?y;ifler KommisfionM're in Nr. 91 Infolge besonderer Verhältnisse verspätet. Zu meinen »vielen kleinen Jrrtümern« rechnet der Verein Leip ziger Kommissionäre, »daß angeblich Kommissionäre für Überweisungen l"-3
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