Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190204
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191902043
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190204
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
- Monat1919-02
- Tag1919-02-04
- Monat1919-02
- Jahr1919
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. X° 26, 4. Februar 1913. guugen auf die Dauer eines Kalenderjahres erhalten, die sic van der Entrichtung der 19'-»igcu Luxusstcuer befreien. Ich gebe nach stehend den Wortlaut des an den Verband van dem bayerischen Staats- ininistcrinin für lliilerricht und Kultus gerichteten Schreibens vom 11i. Januar 191!) wieder. Cs wird Lache der Kollegen sein, die an ihren Orlen befindlichen staatlichen Sammlungen zil veranlassen, unter Hinweis ans diesen Bescheid sich die erwähnte Bescheinigung ausstellen zu lassen: Das Neichsschatzamt hat sich zur Erleichterung des Erwerbs von Gegenständen der im 8 8 des llmsatzstcuergesetzcs bezeichnet«:» Art durch staatliche Sammlungen fiir Kunst und Wissenschaft nsw. damit einverstanden erklärt, das; die im 8 20, Abs. 2 der AuSfüh- rungsbcstimmuugcu zum llmsatzstenergesctz bezeichnet«:» Bescheini gungen staatlicher Lammlungen jeweils ans die Tauer eines Ka lenderjahres unter nur allgemeiner Bezeichnung der fiir den Er werb in Aussicht 'genommenen oder in Betracht kommenden Gegen stände ausgestellt werden. Ten staatlichen Sammlungen ist gestattet, auf Grund beglaubigter, von ihnen gefertigter Abschriften dieser Bescheinigungen, die sie den Lieferern unter genauer Bezeichnung des Gegenstandes und mit den sonstigen nach tz 20, Abs. 2 der Ans- fnhrnngsbesti»imnngen erforderlichen Angaben übergeben, Gegen stände der im 8 8 des Umsatzsteuergcsetzes bezeichnctcn Art zum all gemeinen Steuersatz von 5 vom Tausend zu erwerben. Die Lieferer haben mit derartigen, nach Lage des Einzelfallcs ergänzten Ab schriften der Hauptbescheinieung nach 8 20-Abs. 3 der Aussührnngs- bcstimmungen zn verfahren.« M ii n ch c n , den 27. Januar 1910. Emil Hirsch. Sortimenter-Sorgen. Bei einer Anzahl Verlegern hat sich seit einiger Zeit die Unsitte breit gemacht, das; ans Bestellungen, die zurzeit gar nicht oder erst in Wochen oder Monaten znr Ausführung kommen können, dem Sorti menter keine Nachricht gegeben wird. Vergebens wartet der Sorti menter auf den Eingang der bestellten Bücher oder Musikalicn, ver tröstet den betreffenden Kunden von einem Tage znm andern, be stellt schließlich »wiederholt« direkt als Kreuzband und — gerät in folge des Vorwurfes saumseliger Lieferung mit dem Besteller in Differenzen. Schließlich treffen die verlangten Werke doppelt ein, und der Kunde, der inzwischen bei einem andern'Buchhändler oder- direkt beim Verleger bestellt hat, verweigert die Annahme. Der Sortimenter hat nun Kosten, Arger und vielleicht einen guten Kunden verloren, dafür aber Ladenhüter gewonnen, denn die Verleger sind in jetziger Zeit sehr spröde mit der Rücknahme. Möchten die Ver leger, wenn auch über Leipzig, wenigstens eine kurze Antwort geben; bei einer längeren Verzögerung würde sich unbedingt die Nückschrei- bung des Bestellzettels empfehlen. Da die in den Katalogen angeführten Preise in den meisten Fällen zurzeit nicht mehr zutreffend sind, die Besteller bei teuren Werken, zumal die Behörden, vor einer Bestellung stets den jetzigen Preis wissen wollen, so fragte ich bei einem bedeutenden Verleger durch direkte Postkarte au: »Erbitte direkte Nachricht, ob sofort liefer bar und zu welchem Preise Lehrbuch der Technologie, .... gebunden«. Diese Anfragen müssen schon deswegen als berechtigt angesehen werden, weil die früheren Preise znm Teil eine ganz erhebliche Erhöhung erfahren haben. Uber Leipzig empfing ich nachstehende lakonische Antwort: »Nur noch broschiert lieferbar.« Das Buch kostete nach dem Katalog früher broschiert 25.//, ich erfuhr also nicht einmal den jetzigen Preis für das broschierte Exemplar, ganz abgesehen davon, daß der Verleger ohne Schwierigkeit mir ein Exemplar in seiner eigenen Buchbinderei hätte binden lassen könne». Ich erwiderte darauf: »Ihre Antwort -erhalten. Sehr conlant, Porto hätte ich gern für direkte Antwort ersetzt!« Darauf schreibt die Verlagshandlung: »Bei den unzähligen Anfragen und den erhöhten Portokosten müssen wir direkte Antwort aus unsere Rech nung grundsätzlich ablchncn, mit ein^r Portobcrcchnung können wir uns nicht anfhaltcn«. Der Sortimenter macht sich die Arbeit und Kosten für eine direkte Postkarte, der große Verleger mit einem Millioncnabsatz scheut aber bei einem Objekt von 29 39 Mark netto die 19 Pfg. Portokostcn. Über eine solche »Sparsamkeit« könnte man lachen, wenn nicht der Sortimenter die Kosten dieses Spaßes zn tragen hätte. Noch einen Punkt möchte ich berühren, der mir in letzter Zeit j wiederholt Nachteile bereitete: die öfters unrichtige Antwort der Bar-, sortimente über zurzeit fehlende Bücher. Früher hatte ich mich darauf verlassen, daß die Antworten stets richtig seien und die ver langten Bücher auch beim Verleger fehlen oder vergriffen seien oder neu gedruckt würden nsw. Ich mochte den Barsortimentcn daraus keinen allzuschweren Vorwurf machen, da das gegenwärtige Personal meist nicht so geschult ist, wie es wünschenswert wäre. Immer hin erwächst dadurch dem Sortimenter ein Nachteil, wenn er die Ant worten der Barsortimcnte nicht genau prüft und nicht nochmals beim Verleger bestellt. A. W. Direkter Vertrieb. Die Nudolph'sche Verlagsbuchhandlung, Dres den, wirbt in Börscnblattinseratcn heiß um die Gunst des ahnungslosen Sortiments für »Wulff, Wie werde ich Detektiv'?«. Es scheint aber noch keiner der Herren Kol- lgen dahintergekommen zu sein, daß er mit einer Verwendung für dieses Werk eine Schlange an seinem Busen züchtet. Wie ein näheres Zusehen ergibt, vertreibt er nämlich hier mit seiner Ar beit, seinen Spesen, seinem Gelde und Schaufenster lediglich einen v«.Zappten Sortimentskatalog des genannten Verlags, der letzterem linier Ausschaltung des Sortiments Kunden aus dem Publikum zur direkten Bedienung zutreiben soll. Nach dem Muster früherer min derwertiger 19 Pfg.-Reklamcromane, die beispielsweise bei Erwäh nung der »vollen Figur« und der »wallenden Lockenpracht« der Hel din in Klammer gleich das entsprechende Büsten- oder Haarwuchs mittel empfahlen, wird in fraglichem Bande zur Hebung des Ver- sandgcschästs der Firma auf rund hundert fremde Verlagswerke hin- gcwiesen, zu deren »portofreier« (!!) Besorgung »ohne Aufschlag« (!!) sich die Nudolph'sche Verlagsbuchhandlung überall, im Text wie in Fußnoten, selbstlos erbietet (Vorwort, Seite 13, 14, 29, 39, 65, 89, 99, 199, 114, 123, 131, 158 und Anhang). In fast lästiger Aufdringlich keit macht sie in dem Buche vierzehn mal — um nur die Stelle des Vorworts anzusührcn — »ausdrücklich nochmals darauf aufmerk sam, daß alle im Text erwähnten Werke schnell und sicher durch sic bezogen werden können. Die Werke werden von der Nudolph'schen Verlagsbuchhandlung gegen Einsendung des Betrags zu den Original- Ladenpreisen ohne Aufschlag besorgt und franko zugesandt. A'len Anfragen ist Rückporto beizufügen« (!!). — Und für diese Zumutung tätigste Verwendung? —*) Augen a u f, S o r t i m e n t, anS dessen Haut hier Niemen geschnitten werden sollen. Jedes verkaufte Stück ist eine Laus in deinem Pelz! Leipzig. N. Frensch. Der Buchhandel den Buchhändlern! lVal, Nr. 18.» Was dem einen seine Eule, ist dem andern seine Nachtigall. Zu gegeben, das; der Sortimenter in manchen, ja in vielen Fällen durch die Tätigkeit des Papierhändlers Schaden erleidet; der Nutzen, den der Verleger hat, ist umso größer. Ich kenne Städte von 2999 Ein wohnern, in denen ein Sortimenter nie auf seine Kosten käme. Den bescheidenen Bedarf der Landbevölkerung und des kleinen Acker bürgers decken die paar Papierhandlungen. Das billige Buch, der Massenartikel, wird in der Hauptsache von Papicrhändlern ver trieben und ist gewissermaßen nur ein GelegcnheitSkauf, während man seinen Bedarf an Papierwaren nsw. deckt. Der Arbeiter geht nicht in eine erstklassige Buchhandlung, um ein Buch für 1 ./i zu kaufen. Dies kauft er beim Papierhändlcr. Andererseits aber geht der wohl habende Mann, der Fachmann, der ein Buch braucht, nicht zum Papier- Händler, sondern zum Sortimenter. Also lassen wir jedem das Seine, und lassen wir dem Grossisten, der den Verkehr zwischen den Ver legern und den Papierhändlcrn vermittelt, auch das Lehen. In einer so schweren Zeit, ivie wir sie in den letzten Wochen durchgemacht haben, haben die Herren Verleger strikt darauf be standen, das; die Grossisten die bestellten Bücher abnchmen. Ter Grossist saß bei dem überaus stark zurückgegangcnen Geschäft mit den Wcihnachtssachcn fest, die er jetzt 12 Monate auf Lager hat. Andere mögen anderer Meinung sei». Die Herren Verleger werden die Grossisten nicht entbehren können und wollen. W Böhmer *) Den genauen Wortlaut der einzelnen Stellen lege ich der Ne- j daktion zur Einsichtnahme und Bestätigung bei. (Wird bestätigt. Wir ^ kommen auf diese Angelegenheit später noch zurück, da sie viel zu wich tig ist, um mit ein paar Worten abgetan zu werden. Red.) 88
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder