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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 152, 4. Juli 1914. Redaktioneller Teil. Leipzig den Betrieb seiner Hauptbibliothek und der etwa 50 Nebenstellen dargestellt, aus einem Büchergestell nach dem System Briel (Frankfurt a.M.) eine Literaturauswahl dorgeführt und durch Formulare und Beschreibungen sowie Diagramme und Kar ten die fortschreitende Ausbildung des Instituts geschildert. Daneben steht ein dreigeschossiges Bllchermagazin der Firma Wolf Netter L Jacobi (Berlin), dem gegenüber dieselbe Firma einen Pavillon mit den Mustern ihrer eisernen Bibliotheks möbel, Zettel- und Aktenschränke errichtet hat. An den Wänden finden sich die Photographien der von der Firma ausgeführten Büchermagazine. Wenn ich nun noch die schönen Photographien und Pläne derStratzburgerUniversitäts-undLan- d e s b ib li o th e k, die an der Kojenwand neben dem eben genannten Pavillon aufgehängt sind, und darunter in Vitrinen eine kleine Sammlung von alten Einbänden und alten und moder nen Exlibris der Leipziger Universitätsbibliothek aufzähle, so sind wir zu der amerikanischen Ausstellung zurückgelangt. Das Lipmansche Bllchermagazin ist dazu benutzt worden, alles, was an Büchern oder buchförmigen Gegenständen, wie Zettelkapseln, Katalogmustern und dergl., eingesandt war, sowie eine Bibliothek der Literatur des Bibliothekswesens über haupt, wie über die Einzelheiten des Betriebes, die Geschichte der Bibliotheken und die hauptsächlichsten im Druck veröffentlichten Kataloge aufzunehmen. Die ganze Reihe der LiblioxraMie cko 1a Ilranoe und des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel, sowie die Zeitschriften- und Zeitungsrepertorien von Felix Dietrich (Gautzsch) geben Beispiele der periodischen Literatur aus diesem Gebiete. Eine Treppe führt aus dem ersten Quergang der Halle für den Buchhandel in das Mittelgebäude herab, und hart an dieser Treppe finden wir eine Büch er Halle der Kruppschen Werkein Essen (Ruhr) als Muster solcher Hallen aufgestellt, mit ähnlichen bildlichen Nachweisen, wie sie auch die übrigen volks tümlichen Bibliotheken boten; an sie grenzt dann aber eine wirk lich im Ausleihbetrieb befindliche Bücherhalle an. Es ist dies die zweite von der Stadt Leipzig unter Leitung des Bibliothekars Walter Hofmann nach dem Dresden-Plauenschen Prinzip e r r i ch t e t e B ü ch er h a l l e, die nach Schluss der Aus stellung ihren Platz in der Stadt finden wird. Ein Lesesaal, eine Bllcherausgabe, Katalogzimmer, Beamtenzimmer und Maga zin sind als Musterbetrieb in Gang gesetzt und finden ihre Leser. Damit ist der Rundgang durch die engere Gruppe Biblio thekswesen beendigt, aber keineswegs alles Bibliothekarische er ledigt. So hat am Ende derselben Halle des Buchhandels die Panzeraktiengesellschaft ebenfalls einen Bllchermaga- zinbau, ähnlich üem LiPmanschen, errichtet; in dem Hause Italien hat die Firma Staderini (Rom) Muster ihrer Buch- und Zettelkataloge ausgestellt, vor allem aber hat im Hause Österreich das gesamte österreichische Bibliothekswesen eine besondere Ausstellung gefunden. Neben den Photogra phien (ich mache auf die prächtigen österreichischen Kloster bibliotheken aufmerksam), Grundrissen usw. ist auch hier der ganze Umfang aller Bibliotheken, Staats«, Universt- täts-, Stadt-, Kloster- und Volksbibliotheken nach ihrer Unter bringung, ihrem Betrieb, ihrer Literatur zur Anschauung gebracht, ähnlich wie bei der schon geschilderten Ausstellung. Hervorgehoben werden müssen hier die reichen Schätze an alten Einbänden, Prächtigen Exlibris und seltenen Büchern, die Österreich hier mit ausgestellt hat. Die Fürstlich Lobkowitzschen Biblio theken zu Raudnitz und Prag, die Herzogl. Parmasche Bibliothek in Schwarza», die Stiftsbibliotheken Admont, Melk, Kloster neuburg, das Schottenklostcr in Wien, haben Kostbarkeiten ersten Ranges borgeführt. Die Ausstellung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler im anstoßenden Hause zeigt uns nicht nur die eigen artige, die Geschichte des Buchhandels illustrierende Zusammen setzung seiner Fachbibliothek mit ihren Sammlungen von Druckerzeichen, Signeten, Exlibris, Zierbuchstabcn in historischer Folge, den Metzkatalogen, Bllcherverboten, Buchanzeigen vom 15. Jahrhnudert an, und die Rundschreiben und Geschäftspapiere, sondern sie zeigt uns auch die deutsche Rationalbibliothek der Zukunft, nämlich das Modell der Deutschen Bücherei, deren Grundstein am 19. Oktober 1913 gelegt wurde und deren Bau augenblicklich begonnen wird. Sie soll ja nach äußerer und innerer Einrichtung ein Musterbau wer den und auch an schlietzlichem Umfang — sie kann der einst 10 Millionen Bände fassen — alle bisherigen Bi bliotheken übertreffen. Möge sie die Hoffnungen und Erwartun gen, die sich an sie knüpfen, voll erfüllen! Mit diesem Ausblick in die Zukunft mag diese Schilderung eine Ende finden. Nicht ist damit erschöpft, was die Biblio theken für die Ausstellung geliefert haben: man sehe im Hause der Nationen an, was die königliche Bibliothek in Kopenhagen ausstellte, oder was die Moskauer Synodalbibliothek im Hause Rußland, oder die deutschen und ausländischen Bibliotheken in der Halle der Kultur hergegeben haben, man besuche ferner den Saal der Königlichen Hausbibliothek in Berlin im Mittelbau der Buchgewerbehalle und man wird über den Reichtum an Bibliotheksschätzen staunen; aber es fällt alles dieses nicht mehr in das Gebiet der Bibliothekstechnik im engeren Sinne, sondern in die Gebiete der Bibliographie und besonders der Bibliophilie, die Wohl von kundigerer Hand an anderer Stelle dieses Blattes wer den geschildert werden. vr. K. Boysen. Einrichtung und Verwaltung kleiner volks tümlicher Büchereien. Von Ernst Schmidt. (Sammlung gemeinnütziger Vorträge vom Deutschen Vereine zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag. Nr. 427/8. Verlag des Vereines. Prag H. Preis 40 v ord. In dem schwierigen Kampfe um Erhaltung der deutschen Nationa lität in den gemischtsprachigen Ländern der Habsburgischen Monarchie spielen die zahlreichen Volksbildungsvereine eine höchst wichtige Nolle. Sie bemühen sich, ihre Ziele auch durch ein sorgfältiges System von Volksbüchereien zu erreichen. Das vorliegende schmale Heft bietet eine klare und sachliche Erläuterung der Bedeutung der Volksbücherei als Bildungsmittcl und deren zweckmäßige Verwaltung und Ein richtung. Wenn die Schrift also auch in erster Linie für jene bestimmt ist, die sich — zumeist in ganz selbstloser Weise — bei der Gründung und beim Betriebe dieser Büchereien betätigen, so ist sie doch auch von Interesse für alle Verleger von populärwissenschaftlichen Samm lungen, Klassikerausgaben, Jugendschriften und Einzelwerken, die sich für Volksbüchereien eignen, ferner für jene Sortimentsbuchhand- lungen, die in die Lage kommen, den Bedarf der Bibliotheken zu decken. Schließlich hat es auch allgemeines Interesse, zu erfahren, welche Grundsätze bei der Einrichtung der Büchereien maßgebend sind. Mit freudiger Zustimmung werden die Leser des Börsenblattes ersehen, daß sich der sehr praktische Verfasser des Merkchens klar und deutlich gegen den Bücherbettel ausspricht. Er ist dagegen, daß man sich an Private um Bücherspenden wendet; die Erfahrung hätte ge zeigt, daß wohl auf solche Aufrufe mitunter starke Sendungen einlaufen, daß aber unter hundert geschenkten Büchern oft kaum ein einziges ist, das zu brauchen ist. Auch an Verleger und Buchhändler solle man sich nicht um B ü ch e r s p e n d e n wenden. Un ser e V e r l e g e r« , sagt er wörtlich, »s i n d a u ß e r st a n d e, s o l ch e Gesuche auch nur zu beantworten.« Er hat nur einen sicheren Nat (den schon Shakespeare mit den Worten ansgedrückt hat: Tu' Geld in deinen Beutel), indem er sagt: »Es ist unbedingt not wendig, sich einen kleinen Grundstock an Geld zu sichern. Statt also an die Verleger und Buchhändler zu schreiben, soll man Gemeinden, Bezirksoertretungen, Sparkassen, Fabriken usw. ,auf alle Fälle um kleine Beträge angehend« Es folgen sodann weiter Ratschläge wegen Beschaffung des Büchermaterials, ferner eine Übersicht der empfehlens werten billigen Sammlungen der belletristischen und belehrenden Lite ratur; den Beschluß machen die Kapitel über die Katalogisierung, die Ausleihe, die Behandlung der Bücher usw. Die Tätigkeit des Bücherei leiters ist, wie man aus den Anweisungen ersehen kann, eine sehr viel seitige, und sein Amt erfordert ein nicht geringes Organisationstalent, umfassende Bildung, Takt und Begeisterung für die Sache der Volks bildung. Wien. Friedrich Schiller. 1079
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