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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1914
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- 1914-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1914
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oder deren Raum koktet 30 >ps. Dei eigenen Anzeigen zahlen ü Mitglieder für die Seile 10 -Pf.. für -/. S. 32 M. statt 36 M.. L S^l ^ ^ ^ stattst ^ «aum 13A^^6.^3S026^6.^0 M ° fiir Nicht" N Mitglieder 40 -Pf.. 32 M.. 6^) M.. 100 M. — Beilagen werden »5 Nr. 1S2. Leipzig, Sonnabend den 4. Juli 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Die Bibliotheken auf der Bugra. Bei der Konstituierung der Gruppen für die Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik im Jahre 1912 wurde eine Gruppe für Bibliothekswesen gebildet und dem Unterzeichneten ihre Organisierung übertragen. Es trat dafür ein größerer Aus schuß zusammen, der beriet, was in diese Gruppe aufzunehmen sei. Nach dem Plan der gesamten Buchgewerbeausstellung ergab sich, daß für die Bibliotheken nur übrig blieb, ihre bibliotheks- technischen Einrichtungen zu zeigen, zweckmäßige Anlage der Gebäude und der inneren Einrichtungen, ferner die Methoden der Verzeichnung der Bücher und Zeitschriften zu erläutern, endlich ihre Geschichte und Literatur über das Bibliothekswesen, die gedruckten Kataloge über Bestände an Handschriften und Druck werken zusammenzustellen. Die sonst Wohl von Bibliotheken zur Auslage gebrachten Schätze an Miniaturen, Handschriften, Inkunabeln und Seltenheiten fanden auf der Buchgewerbe ausstellung in andern Gruppen Platz, und in der Tat ist es be wundernswert, was in dieser Beziehung die Bibliotheken zur Ausstellung beigefteuert haben; man braucht nur einen kurzen Gang im Obergeschoß der Halle der Kultur durch die dem Mittel- alter bis zur Neuzeit gewidmeten Räume zu machen, um den reichen, kostbaren Inhalt unserer Bibliotheken nach jener Rich tung hin genügend würdigen zu können. Für die rein technische Seite des Bibliothekswesens mutzte die Teilnahme geringer sein; die Einrichtungen sind bei den zahlreichen Neubauten der letzten Jahrzehnte immer mehr einan der ähnlich geworden, so daß nur wenige Bibliotheken ihnen allein Eigentümliches zu zeigen haben, und da ja auch ein besonderer An reiz, sich an der Ausstellung zu beteiligen, für die Bibliotheks- Verwaltungen nicht vorlag, im Gegenteil die Mühe und die Kosten abschreckten, so hat sich im ganzen doch nur ein verhältnis mäßig geringer Prozentsatz der Büchereien, insbesondere der des Auslandes, an der Gruppe Bibliothekswesen beteiligt. Die Scheidung der Bibliotheken nach ihren verschiedenen Zwecken tritt in den Einrichtungen selbst immer deutlicher hervor. Während früher in Deutschland fast allein die wissenschaftliche Bibliothek von Bedeutung war — die grotzen Staatsbibliotheken und die Universitätsbibliotheken, auch die größeren Stadtbiblio theken waren durchweg wissenschaftlichen Zwecken gewidmet —, hat in dem letzten halben Jahrhundert von England und Amerika aus die Volksbildungsbibliothek, die kudlie lübrarz-, in Deutsch land, die skandinavischen Staaten, Österreich und Schweiz, weni ger in die romanischen Staaten ihren Einzug gehalten. Seitdem hat ein Teil der Stadtbibliotheken sich ebenfalls nach dieser Seite hin entwickelt, oder die Städte beginnen selbst, öffentliche Lese hallen zu errichten. Derartige Betriebe, die einen raschen Wechsel des Lesestoffs voraussetzen und eine Heranziehung und Heran bildung weiter Volkskreise zur Geist und Gemüt bildenden Lektüre bezwecken, die ferner im Lesesaal und der Bttcherausgabc allein den Verkehr des Publikums gestatten, werden natürlich ihre Kata loge, ihre Bücheraufstellung, ihre Leihordnung anders gestalten, als die wissenschaftlichen Bibliotheken, die der gelehrten Arbeit dienen und das Studium des einzelnen Benutzers nach Kräften fördern wollen. Trotzdem nun die Beteiligung der Bibliotheken an der Gruppe Bibliothekswesen keine allzu reiche war, sind die Arten der sich ! beteiligenden Institute doch mannigfaltig genug gewesen, um die j verschiedenen Zwecke und die entsprechenden Methoden zur An schauung zu bringen. Die deutschen Staats- und Universitäts bibliotheken nach wissenschaftlichem Zuschnitt, die fürstlichen öffentlichen Bibliotheken, die Stadtbibliotheken, die Bücherhallen, die kommunalen Volksbibliotheken und die Bibliotheken der Arbeiterbildungsvereine, Bibliotheken für Erwachsene und solche für Jugendbildung sind nebeneinander vertreten. Das Ausland ist in der Gruppe trotz der Jnternationalität der Ausstellung nur schwach, aber doch gerade in wichtigen Punkten vertreten; vor allem ist das Bibliothekswesen der Vereinigten Staaten Amerikas gut vor Augen geführt, daneben sind aber auch Schweden und Finnland, Italien und außerhalb der Gruppe an besonderen Stellen Dänemark und in hervorragender Weise Österreich- Ungarn vertreten. Die Bibliotheksindustrie ist gleichfalls an der Ausstellung beteiligt. Endlich ist versucht worden, das äußere Aussehen der Bibliotheken in seiner historischen Entwicklung darzustellen. Der Aufbau der Gruppe Bibliothekswesen ist nicht systematisch nach den einzelnen Einrichtungszweigen vorgenommen, das würde für das Auge schwerlich ein besonders erfreuliches Bild ergeben haben, sondern mehr nach landschaftlichen Gruppen, zumal die einzelnen Bibliotheken den Wunsch hatten, ihre Gegenstände mög lichst auch im örtlichen Zusammenhänge ausgestellt zu sehen. So wünschten von vornherein die amerikanischen Bibliotheken, in einer geschlossenen Kollektivausstellung vertreten zu sein, ebenso die preußischen Staatsbibliotheken; naturgemäß mußte nun auch die weitere Ausstellung entsprechend gruppiert werden. Das Ganze hat dann «in etwas buntes, aber für das Auge gefälliges Bild ergeben, indem ein Kojenshstem ausgebildet wurde, das für die einzelnen Untergruppen ein abgeschlossenes Bild ermöglichte. Der Ort der Gruppe Bibliothekswesen befindet sich in dem langen südlichen Flügel der großen Haupthalle für Buchgewerbe und Buchhandel, und zwar in dem nach Westen der Halle der Kultur sich nähernden Drittel der Halle. Betritt man von dorther den westlichen Eingang des Gebäudes und geht den Hauptmittel gang etwa 50 Schritte hinab, so findet man an diesem Mittelgang zur Rechten die fünf Dioramen, die das Aussehen der Bibliotheken im Laufe von 3000 Jahren historisch darstellen, von derBiblio - thek in Ninive herab bis zu dem am 22. März 1914 in Gegenwart des Deutschen Kaisers feierlich eingeweihten Neubau der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Die Darstellung der Bibliothek zu Ninive muß freilich mehr oder weniger als ein Phantasiebild angesehen werden. Man hat ja an Ort und Stelle nur einen grotzen Trümmerhaufen der mit den Schriftwerken in assyrischer Keilschrift bedeckten Tontafeln gefunden, untermischt mit Holzkohleresten. Diese legen die Vermutung nahe, daß die Täfelchen aus Holztischen oder -Gestellen geordnet aufgereiht lagen, und danach ist unter Zuhilfenahme der Kenntnis assyrischer Palastbauten diese Bibliothek dargestellt. Ganz anders steht es mit dem zweiten Diorama, der Dar stellung der Bibliothek zu Ephesus. Die Reste des Biblio theksgebäudes dort sind noch so ausreichend erhalten, daß eine Rekonstruktion des Gebäudes möglich gewesen ist, und nach dieser Riemannschen Rekonstruktion ist das Diorama hergestellt. Es zeigt den Lesesaa! der Bibliothek, mit Marmorsußboden und >077
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