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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1914-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 152. 4. Juli 1914. Marmorwänden. In den letzteren befinden sich die Wandnischen, die die Schriftwerke beherbergten, die auf Paphrusrollen ge schrieben waren. Weitere Zimmer werden die übrigen Schrift werke in gleicher Weise aufbewahrt haben. Das dritte Diorama stellt eine Klosterbibliothek des Mittelalters dar. In einem gewölbten Klostersaal befinden sich die Reihen der Bücherpulte, auf denen die großen Foliobände der Pergamentcodices lagern, die ihrerseits mit Ketten (libri eatenati) an den Pulten selbst befestigt sind. Jede unserer Biblio theken mit Resten von Klosterbüchereien wird Wohl noch den einen oder andern Band aufweisen können, an dem sich noch die Lse für die Kette oder noch ein Stück der Kette befindet. Es folgt dann ein Beispiel der schönen Saalbiblio- theken, wie sie nach Erfindung der Druckkunst, als die Bücher schätze sich mehrten, zu deren Unterbringung dienten; das Muster für die Darstellung war der große Saal der Hofbibliothek in der Wiener Burg. Hohe Wandrepofituren bedecken die Wände, Decken gemälde und herrliche Barockarchitektur schaffen einen prächtigen Raum, der durch Lesetische, aufgestellte Globen und dergl. be lebt ist. Das letzte Diorama zeigt dann den modernen Zweckmäßig keitsbau der Magazine der Königlichen Bibliothek zu Berlin. Etwa ein Dutzend Büchergeschosse klettern in die Höhe, unten zum Teil für Geschäftsräume, oben zur Aufnahme der Bücher auf enggestellten Bücherreposituren bestimmt. Es handelt sich hier um Unterbringung von Büchermassen, die die Zahl von Millionen Bänden überschreiten, für die man nicht mehr weite prächtige Säle im Stile der Wiener Hofburg verwenden kann. Daß aber auch dieser Magazinbibliothek der Architekt Pracht räume und eine schöne Fassade zu verleihen verstand, lehren Mo dell des Lefesaals und Abbildungen der Berliner Bibliothek an anderer Stelle. Gehen wir weiter, so folgt der Raum der Ausstellung der amerikanischen Bibliotheken, die sich über die ganze Breite der Halle auf einer Bodenfläche von 200 gm ausdehnt. Sie setzt sich zusammen aus einer Ausstellung der 6ongrossionrtt Uibraiz- zu Washington und einer Sammelausstellung der Lmo- riaan Uibrarz- Lssoeiation. Als Vertreter der ersteren Bibliothek fungierte Herr Kletsch, für die letztere Professor Theodore W. Koch von Lun Lrdor, beide sind jetzt durch Mr. Hendrh vom kratt, Institut in Brooklyn ersetzt. Die Kongretzbibliothek hat prächtige Photographien des Äußern und der Jnnenräume dieser National bibliothek ausgestellt, die eine Pracht der Ausstellung verraten — ich mache auf das Bild des Lsno-ts ileacking Uoom aufmerksam —, wie wir sie in Europa nicht gewöhnt sind, weiter einen Katalog von Werken über Bibliographie, Bibliotheksverwaltung, Buch druck und Buchbinderei, und zwar in alphabetischer und systema tischer Zettelkatalogform (Klasse 2 des Washingtoner Gesamtkata logs). Weiter sind die zahlreichen Publikationen der Bibliothek seit 1897, eine Sammlung von Formularen, geordnet nach den Betriebszweigen der Verwaltung, endlich zur Verteilung einige Broschüren über die Bibliothek zu nennen. Die Amerikanische Bibliothekarvereinigung hat zahlreiche Abbildungen und Pläne, Muster und Kataloge der einzelnen Bibliotheken zur Darstellung gebracht, dann im besonderen eine Kinderbibliothek mit Photo graphien dazu, die verdeutlichen, auf welchem Wege das ameri kanische Kind von der Straße allmählich systematisch für das Buch interessiert, zu gesunder Lektüre angeleitet und zur Bildung über geführt wird; es wird auch gezeigt, wie die Landbevölkerung durch Bücherwagen mit Literatur versorgt wird; weiter wird der Weg eines Buches von seinem Eingang in die Bücherei bis aufs Bücherbrett durch alle Manipulationen, die mit ihm vorgenommen werden, und schließlich die Wirkung einer guten, den Inhalt berücksichtigenden Katalogisierung aus die Benutzung dargestellt. Dasselbe Buch »poorlz- eataioguack« hat nach dem gleichen Zeit raum noch ein wohlerhaltenes Äußeres behalten, während das andere Exemplar »veil eataloxueck« Spuren starker Abnutzung zeigt. Wenden wir uns jetzt in den Nebengang linker Hand, so be findet sich hier an der Wandseite die P re u ß i s ch e K o l le k t i v- ausstellung, an der Außenwand aufgehängt die Bilder der einzelnen preußischen Bibliotheken, zwischen den Fenstern Kata- 1078 logschränke mit Mustern der Zettelkataloge, in den Vitrinen die Publikationen der Königlichen Bibliothek (Gesamtkatalog, Kata log der Wiegendrucke, Erwerbungen der Königl. Bibliothek). Seitwärts an der Wand haben die Bibliothek des Kunstgewerbe museums und die Lipperheidesche Kostümbibliothek Proben ihrer Kataloge und Kunstblätter ausgestellt. Tische mit Geschäfts journalen, ein Breslauer Ausleihetisch, ein Modell des Ausleihe zimmers füllen den Mittelraum; den Abschluß bildet eine Koje mit einem Modell des großen Lesesaals der Königl. Bibliothek und einigen Vitrinen mit bemerkenswerten Einbänden und Bü chern aus dem Besitze des Großen Kurfürsten und der preußischen Könige. Statistische Karten und Bildnisse hervorragender Biblio thekare schmücken die Außenwände der Koje. Rach der Mitte des Raumes zu hat die Leipziger Universitäts-Biblio thek eine Bücherausgabe mit voller Einrichtung aufgestellt und darin auch Katalogmuster und Geschäftsbücher ausgelegt. Die Rückwand stößt an die Koje, in deren Mitte am Hauptgange sich das große Gipsmodell der Leipziger Universitätsbibliothek be findet, während an den Wänden die von Regierungsbauführer Hahn gemalten Innenansichten der Dresdner Königlichen Bibliothek nebst deren Plänen Platz gefunden haben. Gegen über, auf der andern Seite des Hauptganges, ist das Modell der Florentiner Nationalbibliothek placiert, nebst den dazugehörigen Plänen an den Wänden. An den Außenwänden der Kojen, die an den Hauptquergang der Halle grenzen, hängen die großen Fassadenanstchten und Pläne des Neubaues derHet - delberger Universitätsbibliothek und dazwischen die der Freiburger Universitätsbibliothek. Der südliche Nebengang ist an der Wandseite von fünf Kojen flankiert, deren erste den hessischen Bibliotheken, Gießen, Darmstadt und Mainz, die zweite den württembec- gischen, Stuttgart und Tübingen, die dritte den bayrischen Bibliotheken, die vierte und fünfte den Stadt- und Volksbiblio theken, sowie den technischen Büchereien gewidmet sind, zu denen auf der andern Seite, dem Mittelgang zu, noch die Hambur ger, Lübecker, Stettiner und Fürth er Bibliothek, sowie dieLippische Landesbibliothek in einer Koje Raum fan den. Bei allen diesenBibliotheken nehmen die Ansichten und Grund ritzpläne den Wandraum ein, während in Vitrinen Literatur über die Bibliotheken, Einbandmuster, Katalogproben, gedruckte Kataloge und Formulare, aber auch Exlibris und Seltenheiten untergebracht wurden. Die Bilder der alten und neuen Tübinger Bibliothek, der von Stuttgart, Gießen und Mainz, von Düssel dorf und Dortmund sind hervorzuheben, dann vor allem in der bayerischen Koje die zahlreichen Innenansichten der Bibliothek säle der alten Klöster neben den Bildern der Bibliotheken von München, Würzburg, Erlangen und Augsburg. Die Grundrisse bieten mancherlei Lösungen für das Problem der zweckmäßigen Anordnung der Räume zueinander, gemäß den verschiedenen Zwecken der Bibliotheken, z. B. der genannten Universitätsbiblio theken, der Hamburger Bücherhallen, der Stettiner Stadtbiblio thek, des Berolzheimerianums in Fürth, der Stadtbibliotheken in Dortmund und Düsseldorf. Interessant ist auch ein Entwurf zu der Universitätsbibliothek in Jassy in Rumänien, die eine Kombinierung einer Universitätshauptbibliothek mit sämtlichen Seminarbibliotheken der Universität in höchst zweckmäßiger An lage veranschaulicht. Statistische Diagramme zeigen nicht nur die Entwicklung einzelner Bibliotheken (Düsseldorf, Dortmund, Aussig, Bielefeld u. a.), sondern auch des Bibliothekswesens gan zer Länder, wie z. B. der finnischen Volksbibliotheken. Die Er langer Universitätsbibliothek hat die statistischen Angaben des Jahrbuchs der deutschen Bibliotheken für sämtliche deutschen Bibliotheken in Diagrammen ausgezeichnet. Die Hamburger Büch er Hallen haben außer anderm einen Indikator aufgestellt, die Stettiner Stadtbibliothek einen Verkaufsautomaten für ausgewählte Jugendliteratur. Die Bibliothek der t e ch n i s ch e n H o ch s ch u l e Mü n ch en hat ihre eigentümlichen Albumkataloge und Zettelketten ausgestellt, und so ließe sich noch manches Einzelne auszählen, so daß es an Mannig faltigkeit nicht fehlt. Gehen wir aber weiter. In einer Mittelkoje hat das so zialdemokratische Arbeiterbild ungs-Jn st itut
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