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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1926
- Strukturtyp
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- 1926-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1926
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- Deutsch
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«I, IZ. März ISL6.. Redaktioneller Teil. durch die Ortsausschüsse zu beziehen ist. Natürlich sollte auch auf dem Ladentisch eine Ecke der Gesundheits-Literatur gewidmet sein, und zwar am besten an der Stelle, von der aus der Vorverkauf der Eintrittskarten stattsindct. Kunsthandlungen können in ihren Fenstern und im Laden Bilder aushängen, die Sport, Körper pflege, Gymnastik usw. zum Motiv haben. Überall dort, wo von den Ortsausschüssen Hygiene- Ausstellungen veranstaltet werden, wird der Buchhandel darauf sehen müssen, sie durch Ausstellung der in Frage kommen den Literatur zu ergänzen, und zwar wird es sich empfehlen, die Buch-Ausstellungen geschlossen den eigentlichen Hygiene- Ausstellungen auzugticdcrn. Diese Buch-Ausstellungen sind als ein Teil der Hygiene-Ausstellungen anzusehen, und für die Kosten wird unter Umständen der Ortsausschuß der R. G. W. auszu- tommen haben. Das Sortiment wird sich überlegen müssen, ob es Ausstellungen und Sonderfenster aus seinen LagerbeständeN so reichhaltig beschicken kann, daß wirklich ein ungefährer über blick über das Gebiet gegeben wird, oder ob die Ws? des Ver lags in Anspruch genommen werden muß. Es Ist ohne weiteres klar, daß dem Verlag uferlose Kommissionssendungen nicht mög lich sind; man bedenke im Sortiment stets, daß die R. G. W. zu gleicher Zeit im ganzen Reiche stattsindct. Vor den öffentlich veranstalteten Vorträgen sehe man sich mit den Vortragenden in Verbindung, uni zu erfahren, auf welche Literatur sie Hinweisen, oder um eventuell auch die Vor tragenden zu solchen Hinweisen erst zu veranlassen. Es muß von Fall zu Fall entschieden werden, ob eine (möglichst kleine) Aus stellung am Eingang oder im Vorraum des Saales, in dem der Vortrag stattsindct, aussichtsreich ist. Der Rcichsausschuß gibt einen unabhängig vom Buchhandel zusammengestclltcn Schriften-Nachweis') heraus (acht .Seiten Kleinoktav), der vom Sortiment an geeignete Adressen zur Versendung zu bringen wäre. Solche Adressen sind; Schulen, Eltcrnvereine, Krankenhäuser, Arzte, Behörden, Krankenkassen, Frauenverbändc, Lehrer, Geistliche, Arbeitgeber- und Arbeit- nvhmerverbände, große Institute, Fabriken usw. Um Material und Arbeit zu sparen, wird es sich empfehlen, die Versendung dieses Schriftcn-Nachwcises in jeder Stadt von einer Stelle aus gehen zu lassen. Bei gutem Willen ist das durchaus möglich, und der Eindruck gegenüber der Öffentlichkeit ist weit stärker, wenn die Aktion geschlossen von einer Stelle erfolgt, wenn also jeder Interessent nur einen Brief oder einen Prospekt erhält und nicht etwa sechsmal den gleichen Prospekt. Noch besseren Erfolg ver spricht die systematische Verteilung des kleinen Werbeheftes wäh rend des Schulbüchergeschäftes an (kleine und große) Schulbücher- Käufer; ein kurzes Begleitwort (».... und das hier lies Dir mal zu Hause gut durch!») wird von Wert sein. Da das Heftchen sür den Gebrauch in den Schulen (allerdings für die Hand des Lehrers) zirsammengestellt ist, so ist gegen diese Art der Verteilung wohl kaum etwas einzuwcnden. Auch die Verteilung von Ver lagsprospekten über Sportliteratur usw. wird von Nutzen sein. Die Verwendung gerade des vom Reichsausschuß hcrausgegebenen Schriften-Nachwcises ist empfehlenswert, weil die Tatsache, daß der Buchhandel sich eines neutralen Werbemittels bedient, auf dessen Inhalt er keinen Einfluß auszuüben vermochte, großen Er folg verspricht. Die Verantwortung für die Zusammenstellung des Schriftcn-Nachweises wird natürlich, was hier ausdrücklich be tont sei, ganz allein vom Reichsausschuß getragen. Mit der Emp fehlung dieses Schriften-Nachweises, die aus rein praktischen Rück sichten heraus erfolgt, ist ein Werturteil nicht verbunden. Im übrigen wird die Werbestelle dafür Sorge tragen, daß nur liefer bare Werke mit den richtigen Preisen aufgeführt werden. Das April-Heft von »Nimm und lies!» wird sich eben falls in 'den Dienst der R. G. W. stellen. Weitere Nachrichten werden hier noch folgen. Daniit ist ctiva Umrissen, welche Möglichkeiten der Ortsbuch- handel sür die Beteiligung an der Rcichs-Gesundheits-Wochc hat. Die Werbcstelle wird von sich aus noch weitere Maßnahmen ver anlassen; so wird versucht werden, die Rundfunksender zu ver- ') Die Bezugsquelle wird in den nächsten Tagen bekanntgegebcn. anlasscn, in ihren Bücherstunden über Gesundheits-Literatur zu sprechen oder aber eigene Stunden dafür anzusetzen. Die Wcrbe- stclle wird ferner dem Roichsausschuß Unterlagen für die von ihm verbreiteten Pressenotizen liefern. Weitere Anregungen sind na türlich stets willkommen. Wie schon zu Beginn gesagt wurde, läge eine kräftige Be teiligung des Buchhandels zweifellos in dessen eigenstem Interesse. Es wäre zu wünschen, daß der Buchhandel dort, wo die rechte Initiative zur Durchführung der R. G. W. sehlt, die Verwirk lichung der Idee derartig beeinflußt, daß die Veranstaltung ihren Zweck erfüllt. Dies kann um so leichter geschehen, als zur Durch führung des ganzen Planes nur verhältnismäßig sehr geringe Mittel notwendig sind; überflüssig, besonders zu betonen, daß jede unnötige Ausgabe vermieden werden muß. Für den Buchhandel jedenfalls wird die Hauptaufgabe darin zu sehen sein, mit ge ringen Mitteln wirkungsvolle Souderscnster und Ausstellungen zu veranstalten und die Mitwirkung der Presse, die übrigens be reits als sicher angenommen werden kann, in weitestem Maße in Anspruch zu nehmen*). Erhard Wittck. Nimmt das Bücherlesen ab? Wenn man die namentlich in den letzten Jahren erhöhte Propaganda für das Buch betrachtet, sollte man anuehmcn, daß sich der Absatz der Bücher bedeutend gehoben haben müsse. Dem stehen aber die Klagen der Verleger und der Sortimenter über den flauen Geschäftsgang entgegen. Trotzdem wäre es verkehrt, anzunchmen, jene Propaganda sei unnütz gewesen. Ohne sie wären nämlich noch erheblich weniger Bücher gekauft worden. Der Mangel an Geld und die Büchcrpreise sind durchaus nicht die einzigen Hindernisse sür einen größeren Büchcrabsatz. Vielmehr deuten allerlei Anzeichen darauf hin, daß der moderne Mensch (oder wenigstens der Mensch, der sich sür modern hält) nicht mehr im selben Maße wie früher das Bedürfnis empfindet, Bücher zu lesen, sein Wissen und seine Bildung aus ihnen zu er gänzen und zu vervollkommnen. Wir wollen dabei von Arbeiter kreisen ganz abschcn. Die ältere Generation ist für Bücher nicht mehr zugänglich, und die jüngere hat nur für Sport und Zigarettenrauchen Interesse. Leider ist es aber auch bei der a k a d e m i s ch en I u g e n d nicht viel besser. Wer Gelegenheit hat, diese aus der Nähe zu beobach ten, wird bemerken, daß die Semester viel zu kurz sind sür all die vorgesehenen Kneipen, Tanzvergnügen, Ausflüge, Fccht- übungen und Mensuren, sodaß für das Lesen von Büchern, soweit sie nicht zu den notwendigsten Fachwerken kurz vor dem Examen gehören, wirklich keine Zeit übrig bleibt. Wenn es sich vollends um Studenten an Fachschulen, die man zu Hochschulen erhoben hat, handelt, muß man die Ansprüche in bezug auf Literatur kenntnisse schon auf das denkbar geringste Maß herabschrauben, denn es gibt Studenten, die Goethe und Schiller nicht auseinander- halten können. Von einer Universität im alten Sinne des Wortes, d. h. einer Lehranstalt, die eine universale Bildung vermittelt, kann bei solchen Hochschulen, die nur reine Fachvorlesungen bieten, keine Rede mehr sein. Selbst die dürftigen Vorträge allgemein bildender Art werden von den Studenten jämmerlich schlecht be sucht. Es ist sogar vorgekommen, daß, als einmal ein aus dem Elsaß vertriebener Oberlehrer einen Vortrag über die Dichter der früheren Zeit in der Umgegend einer solchen Hochschule hielt, die studentischen Verbindungen erklärten, ein solcher Vortrag habe für die Studierenden keinen Wert, und sich der Teilnahme ent hielten, während zu andern Vorträgen je drei Mitglieder der Ver bindung entsandt werden, damit wenigstens ihre Farben dort ver treten seien. Wie es mit dem Bücherkaufen solcher Studenten aussieht, kann man sich leicht vorstellen. Ein weiteres Zeugnis für das geringe Interesse, ;das weite Bolkskreise den Büchern entgegenbringen, findet man in dem Be richt der Stuttgarter Volks bibliothek. Hier handelt es sich nicht einmal darum, Bücher zu kaufen, sondern solche zu *> Wir bitten, die auf die Rctchs-Gcsundhetts-Woche Bezug nehmenden »Mitteilungen der Werbestelle« in der nächsten Zeit zu bcachten. 331
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