Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260313
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192603134
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260313
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-03
- Tag1926-03-13
- Monat1926-03
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Xr 61. 13. März 1926. Redaktioneller Teil. vörlendlaU f. ». Dychu, vuchhandrL. lesen, die dank der Gründung des Verlagsbuchhändlers Carl Engelhorn jedermann unentgeltlich zur Verfügung stehen. In den Stuttgarter Blättern ist folgender Auszug zu lesen: Die Volksbibliothek Stuttgart gibt soeben ihren 28. Bericht für die Zeit vom 1. Juli 1924 bis 30. Juni 1925 bekannt. Darin werden zuerst die Katalogarbeiten erwähnt, die Ausscheidung 1716 veralteter oder zerlesener Bücher und die Neuanschaffung von 1625 Bänden. Die Neuanschaffungen seien besonders dadurch möglich geworden, daß die Stadtverwaltung reichere Mittel zur Verfügung gestellt habe. Um die A u s l e i h z i s f e r n denen der Vorkriegszeit rasch wieder nahe zu bringen, seien verschiedene Versuche gemacht wor den, so: Erhöhung der wöchentlichen Ausleihetagc von vier auf fünf Aushängen von etwa 200 Plakaten in öffentlichen Gebäuden — Verteilen von 800 Werbezctteln — Auslegen von 250 Bücherverzeich nissen in den Wartezimmern der Ärzte — Anzeigen der Neuerwer bungen — Anerbieten an etwa 100 Fabriken, ihren Arbeitern Bücher in die Fabrik zu liefern — Vorschlag an die Bewohner der entfern teren Stadtteile, ihnen die Bücher in die Wohnung zu bringen. Ein sofortiger unmittelbarer Erfolg von dem allem habe sich kaum be merkbar gemacht. Doch dürfe angenommen werden, daß die Wirkung nicht ganz ausbleiben werde (!)- Die Benutzungs zahlen wiesen gegen das Vorjahr eine allmähliche Steigerung von annähernd sieben Prozent auf. Von den in der Hanptstellc an Er wachsene ausgeliehencn 46 917 Bänden entfallen auf schöne Literatur 41 434, belehrende Literatur 6483. Die Gesamtbenutzung mit 71568 Bänden (einschließlich Zweigstellen) betrug — gegenüber dem Vorjahr mit 66 581 Bänden — mehr: 4987 Bände — 7,5 Prozent. Mit einer- weiteren Zunahme kann gerechnet werden. Dafür, daß die Benutzung nicht stärker gewachsen ist, sind wohl verschiedene Gründe vorhanden: die Zunahme des Sports, der Kinos und anderer Ver gnüg ungsgelcgen heilen — der Rückgang des Vermögens, der den Hausfrauen das Halten von Dienstboten und damit das Lesen erschwert — die längere Arbeitszeit — die Errichtung einer Leih bibliothek durch ein Stuttgarter Warenhaus und verschiedener Fabrik- bibliothekcn - das Fehlen eines gedruckten Verzeichnisses über die belehrende Literatur. — In den Verwaltungsrat traten ein Gewerbe schulrat H. Götz, Verlagsdirektor vr. d. e. G. Kilpper, Kommerzien rat E. Nau. Selbst wenn die Erwartungen wegen weiterer Zunahme der Entleihungen sich erfüllen, bleibt die Volksbibliothek doch so lange eine Numpfbücherei, als cs nicht möglich ist, unseren Mitbürgern auch wieder einen Lesesaal zur Verfügung zu stellen. Dies wäre um so nötiger, als sich in unserer Stadt kein anderer in den Abendstunden zugänglicher, hehaglicher Raum findet, der, ohne Wirtschaftsbctrieb, Gelegenheit bietet zum Lesen von Zeitungen und Büchern wie zum Benutzen von Nachschlagewerken. Mögen auch einzelne Äußerlichkeiten, wie -der Mangel eines Lesesaals, den Umsatz etwas erschwert oder verringert haben, jeden falls hat das Liebeswcrben der Volksbibliothek keinen Erfolg ge-' habt. Kinos und Sport sind wie Seuchen über das Volk herein gebrochen, und kein Mensch glaubte ihnen Widerstand leisten zu sollen. Die Zeitungen folgten den Neigungen der großen Menge, ob sie ihnen wie bei den Kinos (durch bie Anzeigen) Geld ein brachten oder wie beim Sport leNglich die Nachfrage nach den am schnellsten und ausführlichsten berichtenden Blättern verstärk ten. Das Volk, das einst das der Dichter und Denker war, hat sich amerikanisiert, aber die jüngere Generation, die in diesen Anschauungen ausgewachsen ist, hat nicht einmal den Respekt der Amerikaner vor dem Buche bewahrt. Der verarmte Mittel- stand, dem von früher her -die Wertschätzung des Buches ge blieben ist, möchte wohl Bücher kaufen, aber ihm fehlen die Mittel. Die Staatsbeamten aber, -die jetzt verhältnismäßig sehr hohe Gehälter haben (jedenfalls viel höhere als die Privatbeam ten), suchen ihr in der Inflation verlorengegangenes Vermögen wiederherzustellen. So treffen zurzeit allerlei mißliche Umstände ! zusammen, um «den Bücherabsatz zu erschweren, und es wird wohl ! auch noch einige Zeit dauern, bis eine Besserung cintritt. Eine ^ allgemeine Besserung aber wird erst möglich sein, wenn die ' Jugend in einem andern Geiste erzogen wird ^ und ihr von der Volksschule bis zur Hochschule hinauf wieder der , Wert der tiefen und echten Bildung und damit auch ^ die Wertschätzung des Buches wieder deigebracht werden. , T. K. i Drucker und Verleger bei Zeitungs- und Zeitschriftendruck. i In den vom Berechnungsamt des Deutschen Buchdrucker-Vereins , allmonatlich herausgegebenen »Bercchnungsamts-Nachrichten« (Son- > derbcilage der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker«) ist ln Nr. 51 i (Januar 1926) ein Aufsatz enthalten, der sich mit der Berechnung ! einer Tageszeitung besaßt. Da diese Ausführungen mehr oder weniger l auch sinngemäß auf die Berechnung von Zeitschriften und sonstiger ^ Verlagsunternehmen zutreffen dürften, so ist ein Eingehen auf die hierbei zum Ausdruck kommenden Ansichten vom Standpunkt des Ver legers aus wohl verständlich, zumal da in Nr. 14 der vorgenannten Zeitschrift von der Firma Münchner Buchgewerbehaus M. Müller K Sohn in sehr beachtenswerter und objektiver Weise zu dem Aufsatz in Nr. 61 der »Bercchnungsamts-Nachrichten« ergänzend Stellung genommen wird. In letzteren wird eingangs unter auderm die Ansicht vertreten, daß »die Berechnung von Tageszeitungen wenn auch nicht gerade eine besonders schwierige, so doch eine für uns ziemlich undankbare Aufgabe ist, undankbar insofern, als sie viele Angriffspunkte enthalten wird und immer Positionen aufweisen muß, die dieser so und jener so berechnet«. Dieser Feststel lung kann man nur bcipflichteu, denn die jeweils bei der Her stellung — mit allem, was drum und dran hängt — in Frage kommen den Verhältnisse lassen sich prcistariflich unmöglich alle erfassen und in verbindliche Zahlen bzw. Preise festlegen. Analog dieser Tatsache wird denn auch in den »Bercchnungsamts-Nachrichten« gesagt, daß »die außerordentliche Verschiedenheit der Ausführungs- und Hcr- stellungsmöglichkciten einer Zeitung kein einheitliches System für die. Kalkulationsgrundlagen zustande kommen lasse, weshalb in unserem Preistarif außer der Tausendbuchstabentabelle nur eine einzige Sette der Zeitung gewidmet ist, die sich noch dazu auf ganz ungefähre durch schnittliche Angaben beschränkt«. Was hier auf die Tageszeitung im besonderen zutrifft, wird nicht weniger bei nicht täglich erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften zutreffeu. Von heute auf morgen wird sich schwerlich ermitteln lassen, was auf diesem besonderen Gebiete als gerecht und billig zwischen Drucker und Verleger anzusprechen ist. Es kommen soviele beeinflussende Umstände in Frage, auch Konjunktur rücksichten, daß nur ein gegenseitiges Sichverstehen, gestützt auf die finanzielle und technische Leistungsfähigkeit der beiden Kontrahenten, maßgebend bzw. entscheidend sein kann und darf. Hinsichtlich der Satzherstellung wird in der in Rede stehenden Nummer der »Be- rechnungsamtH-Nachrichten« bemerkt, wenn man in der Praxis an die Satzberechnung einer Tageszeitung herangehe, so sei es Grund bedingung, daß man statistisches Material von mindestens einem Jahr vorliegen haben müsse, denn erst dann könne man annehmcn, daß alle Möglichkeiten der Satzbecinflussung ersaßt seien. Verwiesen wird z. B. auf die vielen Überstunden, die bei Wahlen einträten. Alles in allem genommen verfolgen beide Teile — Verleger und Drucker — gemeinsame Interessen: beide wollen verdienen. Einen täglich oder in ganz kurzen, bestimmten Fristen sich wiederholenden Auftrag weiß jeder Drucker besonders zu schätzen; bei zweifelsfreier Bonität des Verlegers verfügt der Drucker über eine Einnahmequelle, mit der er bestimmt rechnen kann und die ihn auch schon mal stützt, wenn für andere Abteilungen des Betriebs nicht immer die benötigten Gelder (Löhne usw.) greifbar sind. Der Verleger wiederum wird sich mit seiner ganzen Person dafür einsetzcn, daß auch ihm ein Verdienst bleibt, der die Freude an der weiteren Herausgabe der Zeitung oder Zeitschrift nicht unterbindet. Am Florieren eines solchen Druckauf trages besteht also ein erhebliches Gcmeinsamkeitsinteresse, das man möglichst wenig in preistarisliche Formeln kleiden soll. Das beider seitige Auskommen muß oberstes Prinzip bleiben. Huldigen beide Teile diesem Grundsatz, dann behauptet sich von selbst das Sprichwort vom »Leben und leben lassen«. Gelegentlichen Erschwernissen, z. B. unvermeidbaren Korrekturen bei der Satzherstellung, hier und da ein Stück unbrauchbar gewordener Satz usw., steht auch mancherlei »Speck« gegenüber, z. B. mehrmaliges Einrücken der gleichen Bekanntmachung, gewisse wiederkehrcnde Hinweise, Satzstücke, die nur eine Änderung der Ziffern erfordern usw. Eins hebt hier, wie jeder Praktiker weiß, das andere auf; jeglicher prcistariflicher Formalicnkram findet seinen ganz erklärlichen Widerstand an den Erfahrungen aus der Praxis. Auch hinsichtlich der Zurichtung und des Druckes wird ausgefiihrt, daß hierüber im Preistaris gleichfalls keine bestimmten Preise fest gesetzt seien. Die Druckleistung, der Krastverbrauch, die Anzahl der an der Maschine beschäftigten Gehilfen und Hilfsarbeiter, Format und Umsang der Zeitungen seien in allen Fällen so verschieden, daß die Aufstellung einer normale» Druckberechnungstabclle ausgeschlossen erscheine. Diese gewiß richtigen Feststellungen treffen sinngemäß wohl gleichfalls auf Zeitschriften wie auf viele periodisch erscheinende 382
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder