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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1926
- Strukturtyp
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- 1926-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1926
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- Deutsch
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X: «I, 13- März 1928.. Redaktioneller Teil. vöilenblaU f. b. Dttchn. vuchbandel. Druckaufträge und mancherlei sonstige Verlagswerke zu. Man wird auf Grund praktischer Erfahrungen auch dem Verfasser d?s Aufsatzes in den »Berechnungsamts-Nachrichten« darin beistimmen, daß mit dem für Flachdruck üblichen Papierzuschuß kaum auszukommen sei. Je nachdem, ob das Papier gut oder schlecht gewickelt sei, ob es viele Einrisse oder Klebestellen habe, ändere sich der Prozentsatz des Zu schusses. Nicht zu vergessen sei, daß in den wenigsten Fällen das Kilogewicht der vorgeschriebenen Meterzahl entspreche. Was letzteres betrifft, so kann nur empfohlen werden, die liefernde Papierfabrik scharf zu kontrollieren, was doch mit Hilfe der an den Maschinen angebrachten Zählapparate unschwer zu ermöglichen ist. Im übrigen darf den Papierfabriken nicht zu viel freie Hand gelassen werden; man muß immer uud immer wieder darauf dringen, daß das ver einbarte Kilogewicht mit der laufenden Meterzahl so weit, als es die Technik der Papicrherstellung gestattet, auch eingehalten wird. Was den Prozentsatz des preistariflich vorgesehenen Papierzuschusses be trifft — im allgemeinen —, so ist im »Börsenblatt« stets die Ansicht vertreten worden, daß mit dem vom Verleger gelieferten Papier in der Druckerei so haushälterisch als nur irgend möglich umgegangen werden muß. Beim Zeitungs- und Zeitschriftendruck ist dieser Grund satz in noch weit höherem Maße zu beachten, denn aus Unvorsichtigkeit oder technischer Unzulänglichkeit in der Druckerei entstehender, sonst unnötiger Mehrverbrauch an Papier summiert sich im Laufe des Jahres zu einer respektablen Summe. Das Augenmerk jedes er fahrenen und sich seiner Verantwortung bewußten Druckereileiters, namentlich des Obermaschinenmeistcrs, muß daher beim Druckprozcß in erster Linie darauf gerichtet sein, daß kein nnvcrhältnismäßigcr Papierzuschuß zu verbuchen ist. Je nach der Lage des einzelnen Falles muß die Papierfabrik haftbar gemacht werden. Die Schlußsätze des Artikels in den »Berechnungsamts-Nachrichten« lauten: »Der Papier preisaufschlag ist nach der Gesamtsumme des Jahrespapierverbrauchs einzusetzen. Da diese Summe wohl stets 3000 Mark übersteigt, be trägt der Geschäftsaufschlag auf das Papier also 12^ A«. Es ist auf fällig, daß gegenüber den vom Bercchnungsamt selbst zugestandenen einheitlichen Kalkulationsschwierigkciten in der Frage des Aufschlages auf den Papierprcis an einer so scharf fixierten Ziffer festgehalten wird. Wenn in allen übrigen Punkten, die mit der Preisfestsetzung für eine Zeitung Zusammenhängen, größter Wert aus ein gegenseitiges Entgegenkommen gelegt wird, so sollte dieser vernünftige Standpunkt auch hinsichtlich des Aufschlages auf den Papierpreis maßgebend sein. Die Dispositionen des Verlegers — sofern er nicht selbst das Papier liefert — werden schon im Hinblick auf seine eigenen Interessen so getroffen werden, daß dem Drucker kein großes Risiko entsteht und auch die Aufbewahrung des Papiers usw. keine unverhältnismäßig hohe Belastungen bedingt. Der Satz von 12^^ Ausschlag sollte daher als Norm gleichfalls nicht in Frage kommen, sondern lediglich der Billigkeitsgedanke und das Auskommen beider Teile. Wie eingangs schon vermerkt wurde, zeitigte dieser Aufsatz in den »Berechnungsamts-Nachrichten« eine sehr ausführlich gehaltene Er gänzung seitens einer Münchener Druckerei in der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker«. Letztere widmete dieser Ergänzung eine längere Einleitung, in der unter andern: gesagt wird, daß die Er widerung von einer umfassenden Kenntnis der vom Berechnungsamt behandelten Materie zeuge. Wiederum unterstreicht die »Zeitschrift«, daß bei einem periodischen Druckauftrag ein gegenseitiges, auf Ver trauen begründetes Entgegenkommen etwas ganz Selbstverständliches sei. Wenn durch die sichere Kundschaft, durch die gleichmäßige Arbeit, durch die Möglichkeit einer restlosen Ausnützung des Betriebes und des Personals dem Buchdrucker Vorteile erwüchsen, so stehe dem nichts entgegen, daß diese Vorteile mit dem Verleger geteilt werden dürften. Das Entgegenkommen müsse natürlich immer in normalen Grenzen bleiben und das Hand-in-Hand-arbeiten dürfe von seiten des Verlegers nicht gestört werden. Von diesen Ausführungen wird jeder Verleger mit Genugtuung Notiz nehmen, denn die vorhin angegebenen Brücken führen weit eher zu einer ersprießlichen und dauernden Geschäfts verbindung, als wenn immer und immer wieder die vielen Paragraphen usw. des Preistarifs ausmarschicren. In dieser redaktionellen Vor bemerkung wird auch darauf hingewiesen, daß kleinere und mittlere Tageszeitungen ohne eigene Druckerei viel besser abschneiden würden. »Wir glauben auch, daß es der Schaffung eines eigenen Zcitungs- tarifs nicht bedarf. Die Grundlagen für die Zeitungsbercchnung, die der Deutsche Buchdruck-Preistarif aufwcist, genügen voll ständig. Die für Zeitungen unter gewissen Umständen in Frage kommenden Sondcrvergünstigungcn können einheitlich tariflich doch niemals erfaßt werden«. Ob die Errichtung einer eigenen Druckerei empfehlenswert ist oder nicht, kann doch wohl auch nur nach der Lage des einzelnen Falles beurteilt werden. Es ist aber nicht zu verkennen, daß manche Zeitungs- oder Zcitschriftendruckerei lediglich aus dem Grunde vom Verleger gegründet wurde, weil er nach seiner Ansicht beim bisherigen Drucker nicht dasjenige Maß von Entgegenkommen fand, auf das er glaubte unbedingt Anspruch erheben zu müssen. Sieht sich der Verleger auf eine zu harte Ge duldsprobe gestellt, so wird er notgedrungen nach dem einen oder andern Ausweg suchen, der eine bessere Wahrnehmung seiner Inter essen gewährleistet und die Lust und Liebe zur weiteren Herausgabe sichert. Was die Stellungnahme zu dem Artikel in den »Berechnungsamts- Nachrichten« nun selbst betrifft, so wird zunächst darauf htngewiesen, daß die genannte Druckereifirma ein gutes Dutzend Zeitungen kommen und gehen sah, die je nach der politischen Situation lebensfähig waren, fast niemals aber auf die Dauer. Wörtlich heißt es dann: »Wenn man nun als Grundlage den Deutschen Buchdruck-Preistarif in der Berechnung der Zeitungen anwandte, selbst unter Berücksichtigung aller Abschläge, so kam doch immer eine Summe heraus, welche für den Verlag untragbar war«. Nach einer Besprechung der finanziellen und technischen Schwierigkeiten, die mit der Drucklegung einer Zei tung — besonders der in Rede stehenden — verknüpft sind, wird betont, daß das rigorose Mittel, säumigen Zahlern sofort mit der Einstellung des Drucks zu drohen, wohl einige Zeit möglich sei, aber in der Praxis doch nicht so durchführbar sei, wie mau glaube. Der Drucker müsse sich genau so klar sein wie der Verleger, daß mit der Druckeinstellung die Zeitung erledigt sei, und die verwendeten Mühen und Unkosten seien mit einem Schlage verloren. Der Drucker werde daher mit der tatsächlichen Einstellung der Zeitung doch etwas ängst lich sein; wenn er vielleicht doch noch seine Geldraten bekomme, wenn auch in verringerter Höhe, so werde er eben in Gottes Namen weiter drucken. Unbestritten werden derartige Erfahrungen gemacht; aller Anfang ist in der Regel schwer, und das gilt vor allem von neu gegründeten Zeitungen und sonstigen Verlagsunternehmcn. Es ist aber nicht zu verkennen, daß gerade ein verständnisvolles Zusammen arbeiten zwischen Drucker und Verleger das Unternehmen leichter über den Berg kommen läßt, weit leichter, als wenn der Drucker glaubt, den gegebenen Verhältnissen zum Trotz sich ent- und die Gegenseite belasten zu müssen. Es steht fest, daß manche Zeitung, manch heute hervorragendes Verlagsunternehmcn nicht nur der zielbewußten Ener gie des Verlegers das Weiterbestehen und das Florieren verdanken, sondern auch dem vernünftigen Einlcnkcn des Druckers, der kluger weise nicht nur an die Gegenwart, sondern auch an die Zukunft dachte. Daß dann später, nachdem man »aus dem Dreck heraus ist«, das gegenseitige Verhältnis zwischen Drucker und Verleger ein harmo nisches wird, ja bis zur herzlichsten Freundschaft gedeiht, die nimmer das vergißt, was an gegenseitigen Opfern in schweren Zeiten gebracht wurde, versteht sich ganz von selbst. Unsicheren Zahlern gegenüber wird die Einsetzung einer Risiko prämie empfohlen, die der Verfasser in der Berechnung nach dem Deutschen Buchdruck-Preistarif erblickt. An und für sich wird man diese Nisikoprämie — vom rein kaufmännischen Standpunkt aus be urteilt — nicht kurzerhand als ein unberechtigtes Verlangen abtun können, aber im Rahmen dieser Abhandlung ist bereits ein gehend darauf verwiesen worden, daß selbst das Berechnungsamt die preistarifliche Erfassung aller einzelnen Umstände, die nun einmal bei der Herstellung einer Zeitung nicht außer Betracht bleiben können, wenn nicht gerade als unmöglich, doch als äußerst schwierig bezeichnet. Obendrein sei eine längere Zeit erforderlich, um sich einigermaßen eine zuverlässige Beurteilung erlastben zu können. Von außerordent licher Bedeutung ist aber die Beurteilung der Verhältnisse seitens des Verfassers der Ergänzung, sofern es sich um einen Verlag handelt, der die Bezahlung der Druckaufträge unbedingt gewährleistet. In diesem überaus wichtigen Punkte heißt es wörtlich: »Ist also ein Zci- tungsverlag kapitalkräftig, so muß der Trucker eine ganz andere Kal kulation in Anwendung bringen, denn ein kapitalkräftiger Verlag würde für den Falk, daß die Lohndruckerei zu teuer ist, sich selbst eine Druckerei einrichten und seine Zeitung selbst drucken, wie es ja bei den allermeisten Tageszeitungen der Fall ist«. Es ist beachtlich und zugleich erfreulich, solche Ausführungen in der »Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker« wiedergegebcn zu sehen. Es ist daher weiter gar nicht auffällig, wenn der Verfasser der ergänzenden Erwiderung zu folgender logischen Folgerung kommt: »Wenn also zwischen einem kapi talkräftigen Verleger und einer leistungsfähigen Druckerei ein ver trauliches harmonisches Zusammenarbeiten auf die Dauer geschaffen werden soll, so muß der Drucker alles tun, um die Her stellung der Zeitung billig und erträglich zu machen«. Und was im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit dem Zeitungsdruckcr hier als billig bewertet wird, muß sinngemäß bei anderen Verlagsuuternehmen als ge«cht empfunden werden. Auch auf manche Schwierigkeiten, die zum Teil bereits angeöeutet wurden, wird in diesen ergänzenden Ausführungen in richtiger Erkenntnis der Sachlage gebührend Rücksicht genommen. Es wird als unmöglich be- 333
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