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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1926
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- 1926-03-13
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1926
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kl, 13. März IS26. Redaktioneller Teil. vorses-laU f. ». Dtschu. vvchhaudcl. schon Buches htngewiesen wird; jede Körperschaft soll einen Stipen diaten bezeichnen. In allen staatlichen Schulen, auch denen der Armee und Marine, werden gleichfalls öffentliche Sitzungen veranstaltet, die dem spanischen Buch gewidmet sind und im besonderen der Spczial- bibliographie des Gebietes, das die betreffende Anstalt pflegt. Ganz allgemein ist in allen Schulen des Landes mindestens kurz auf die Wichtigkeit des spanischen Buches durch die Lehrerschaft hinzuweisen, und besonders schöne Stellen aus der spanischen Literatur sind vor zulesen. In den Kasernen und Arsenalen, sowie an Bord der Kriegs schiffe wird ebenfalls zum mindesten eine Stunde zur Lektüre einer ausgcwählten Literaturperle verwendet. Die Wohltätigkeitsunter nehmungen und Strafanstalten haben in ähnlicher Weise zu verfahren. Öffentliche Bibliotheken und Bibliotheken von Lehranstalten sollen den »Festtag des Buches« zum Anlaß nehmen, nm neue Bücher anzuschaffen, die in den Katalogen dieser Bibliotheken dann mit dem ausdrücklichen Bemerken ausgenommen werden sollen, daß es sich um Anschaffungen anläßlich dieses »Festtages des Buches« handelt. Alle irgendwie vom Staate subventionierten Institute und Gesellschaften müssen an diesem Tage mindestens 1 vom Tausend ihrer Jahresdotation für den Ankauf und die Verteilung von Büchern bereitstellen. Jede Provinzialvcr- waltung soll anläßlich des »Buchtagcs« mindestens jährlich eine Volks- bibltothck innerhalb des Provinzgebiets errichten. Die Gemeinde behörden bestimmen mindestens 3 vom Tausend des Haushalts-Etats (je nach der Bevölkerungszahl) für die Schaffung örtlicher Biblio theken oder für Büchcrverteilung in den ihnen unterstehenden Lehr oder Wohltätigkeitsanstalten. — Erstmalig wird die »Feier des Buches« am nächsten,?. Oktober zur Durchführung gelangen. Aus Spanien. — Spanien hat noch keinen so organisierten Buch handel wie andere Enropaländer, und daher ist sein Buchhandels-Fach zeitschriftenwesen auch weniger entwickelt. Die seit drei Jahren heraus kommende üibliogvakia, die äußerlich einen angenehmen Eindruck macht, wird von den beiden Buchhandelskammern in Madrid und Barcelona herausgegcben, nachdem frühere Zeitschriften sich nicht halten konnten. Die Uiblioxrakia will vor allen Dingen alle Veröffentlichungen in spanischer Zunge bekannt machen. Weiteren Ehrgeiz, wie: ein Blatt über die Vorgänge im spanischen Buchhandel zu sein, erhebt die vidUo- Zrakia nicht, sie enthält nur gesetzliche Maßnahmen, die mit dem Buch handel Berührung haben. Eine ganz gute Einrichtung ist die fort laufende Numerierung aller Buchtitel und gesondert von diesen aller Musikveröffentlichungen: so hat man eigentlich in der Dezcmder- nummer schon einen Anhalt über die jährliche Buchproduktion. Danach sind 1925: 2754 Bücher und 277 Musikalien in den spanischen Ländern erschienen, ein wesentlicher Fortschritt gegen die stark zurückgegangene Zahl im Jahre 1924: 1490 (1923: 2528). Freilich werden diese Zahlen weit entfernt sein vom wirklichen Stand des spanischen Buchmarktes, wenn man die 16 mittel- und südamerikanisch-spanischen Länder mit berücksichtigt. Dies zeigt auch die in jeder Nummer immer wieder erscheinende bewegliche Bitte: ja alle Titel der Bücher der Schrift leitung einzusendcn. Es wird immer wieder auf die Werbekrast dieser Veröffentlichungen, die für die Verleger ganz kostenlos erfolgen, hin- gewiesen. Ein ständiger Satz auf der ersten oder zweiten Seite jeder Nummer lautet: »Die größte Propaganda für das spanische Buch in Spanien und Amerika wird ganz umsonst bewirkt, wenn man uns jeden neuen Buchtitel einscndet, damit er in unsere regelmäßigen Ver zeichnisse ausgenommen werde«. Der spanischen Literatur sollte schon deshalb mehr Aufmerksamkeit zugewandt werden, weil die spanisch sprechenden Länder eine große Zukunft haben. Jährlich nimmt die Zahl der spanischsprechenden Menschen und der spanischlesenden Men schen zu, weil man in den spanischen Ländern sehr an der Schul bildung arbeitet und dadurch die Zahl der Leser verstärkt. Wenn man, was ja heute vielfach geschieht, die Aussichten der spanischen Länder mit denen Frankreichs vergleicht, so sind heute 80—90 Mil lionen spanischsprechcnde Leute in der Welt, deren Zahl stetig zunimmt, gegen nur 40 Millionen in der Abnahme begriffene Franzosen. Rechnet man die 36 Millionen Portugiesisch Sprechenden hinzu (wer spanisch kann, erlernt spielend auch die portugiesische Sprache), so ist der Hin weis, sich mit der spanischen Literatur zu beschäftigen, außerordentlich berechtigt. Sch. Aus den Vereinigten Staaten von Amerika. — Die Nummer des ?ubli8lier8' VVsekly vom 23. Januar d. I. hat die Überschrift: Jahres- Ilbersichts-Nummer (^nnual Zummary). Die Amerikaner sind Kausleute, und so wird auch im Buchhandel die Tätigkeit der Verbände, Behörden usw. sehr hübsch in Zahlen ausgedrückt. Fangen mir bei den Verlegern an: Im Jahre 1925 haben 400 Verleger Bücher herausgegeben, sie werden alle mit ihren genauen Anschriften aufgeführt. Uber die Öop-riAkt- Behörde in Washington berichtet ihr Leiter Solberg. Seine Tätigkeit ist recht umfassend, wenn man liest, daß bei ihm 165 848 Schutzeintragungen bewirkt worden sind. In dieser Zahl sind etwa 20 000 gedruckte Bücher enthalten, 55 Tausend Flugschriften, 81 Tau send Nummern von Zeitungen und Zeitschriften, die man wegen dieses und jenes Aufsatzes für schutzbedürftig hielt, daneben sind noch 24 Tau send Aufsätze als solche angemeldet, beinahe 5000 Theaterstücke, 4-6 Tausend Landkarten, 9'/s Tausend Filme für Kinos usw. und zum Schluß noch 265 Tausend Vorträge. Fremdsprachige Bücher sind außerdem 5572 angemcldet worden. Dieser ganze Niesenapparat könnte wegfallen, wenn eine bessere Regelung des Urheberrechts in Kraft wäre; man ist deshalb ja auch mit starken Kräften, besonders von England aus, bestrebt, die Vereinigten Staaten unter die Fittiche der Berner Übereinkunft zu bringen. Die erwähnte Nummer bringt auch Berichte über die Jahres arbeit der National ^880oiation ok 6ook ?ubli8tier8 von der bekann ten Sekretärin Marion Hum ble und von dem Vorsitzenden der Werbcabteilung (kromotion Committee) der ^88oeiation. Als zwei wichtige Tätigkeiten des verflossenen Jahres erachtet die genannte Sekretärin die Bekämpfung eines drohenden Zensurgesetzes und die Bemühungen zur Herabsetzung der Gebühren für Büchcrversand. Die Vereinigung hat, wie sie schreibt, sehr herzliche Beziehungen zur Sorti menter-Vereinigung unterhalten und mit dieser den Bestrebungen ge huldigt: »Größeren und besseren Bttcherabsatz«. In den Staaten sind 1925 in 89 Städten 130 neue Buchhandlungen entstanden. Der Werbe- ansschuß hatte als Bundesgenossen die 900 000 Mitglieder zählende Vereinigung von Eltern und Erziehern, dann die Schulen, Kirchen, Pfadfinder und das Radio, das sich um Buchankündigungen verdient machte. Buch und Film verschwistern sich immer mehr, und die frühere Abneigung von Schriftstellern, ihre Geschichten im Film zu sehen, hat sich ins Gegenteil verkehrt. Im Jahre 1925 sind 120 Romane ver filmt worden, unter diesen natürlich alle vielgelcsenen Neuerscheinun gen, aber auch ältere Werke erschienen auf der Filmbühne, wie ein Werk der George Eliot, Bücher von Thomas Hardy, Jos. Conrad, Jack London und »tzuo Vaclw?« von Sienkiewicz, »Ben Hur« von Wallace. Ferner erschienen in Amerika Galsworthy, Sabatini und Conan Doyle auf der Leinwand oder der gekalkten Mauerwand. Auch die Bibliotheken arbeiten Hand in Hand mit dem Buchhandel, dienen sie ihm doch häufig als Schrittmacher zum Volks- tümlichmachen neuer Werke. In einer ausführlichen Liste werden die Summen aufgezählt, die die Bibliotheken amerikanischer Städte als laufende Ausgaben aufgewendet haben. Es werden 134 Städte auf gezählt von New Dort bis zu Städten mit 60 000 Einwohnern. Diese Städte mit zusammen 35 Millionen Einwohnern haben im ganzen lO'/s Millionen Dollars für ihre Bibliotheken ausgegeben und haben zusammen 125 Millionen Bücher in Umlauf gebracht. Sch. Klabund gegen den Kreidekreis-Film. — Im Landgericht I in Berlin wurde am 9. März über einen Antrag des Verlages I. M. Spaeth in Berlin auf einstweilige Verfügung verhandelt, der sich gegen die Verfilmung des »Kreidekreiscs« wendet, die von der Phönix-Film A.-G. geplant wird. Nach einem Bericht der Voss. Ztg. gab Justizrat vr. Werthauer als Vertreter der Beklagten an, daß die Phönix-Film A.-G. nicht das Klabundsche Werk, sondern die alt chinesische Quelle zu verfilmen beabsichtige, und daß das Manuskript des Films jede Anlehnung an die Klabundsche Übersetzung vermeiden werde. Der Stoff gehöre der Weltliteratur an und sei nicht erst durch Klabund allgemein bekannt geworden. Rechtsanwalt vr. Simon, als Vertreter des Spaeth-Verlages, der als Verleger Klabunds das Verfilmungsrecht des neuen »Kreidekreises« besitzt, wendete sich vor allem gegen die Benutzung des Titels »Kreidekreis«, die er als un lauteren Wettbewerb bezeichnete. Die Beklagte dagegen suchte nachzu- wcisen, daß auch der Titel »Kreidckreis« seit 60 Jahren in franzö sischen, englischen und deutschen Übersetzungen üblich sei und nicht als das geistige Eigentum Klabunds angesehen werden könne. Der Phönix- Film-A.-G. wird vorgehalten, daß ihr Plan, die Hauptrollen des Films mit Elisabeth Bergner und Eugen Klöpscr, den beiden Haupt darstellern des Reinhardtschen »Kreidekreises«, zu besetzen, am deut lichsten die Absicht des Wettbewerbes erkennen lasse. Dagegen behauptete vr. Werthauer, daß es gerade Elisabeth Bergner und Eugen Klöpser waren, die, angeregt durch die Neclam-ttbcrsetzung des alt chinesischen Stückes, an Klabund mit der Idee einer neuen Dramati sierung herantraten, sich also von allem Anfang an mit dem Urbild des modernen »Kreiöekreis«-Spiels beschäftigt haben. — Der Antrag des Spaeth-Verlages auf einstweilige Verfügung wurde vom Gericht abgelehnt. 337
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