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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1914
- Strukturtyp
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- 1914-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1914
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V 166. 14. Juli 1914. Redaktioneller Lei!. Ein Ansbildungskursus für Zugendpfleger und Zugcndpslegeeinnen nnrd vom Magistrat der Stadt Charlotten bürg gemeinsam mit dem Hanptausschuß für Jugendpflege in der Zeit vom 2». September bis .1. Oktober im Festsaal des Charlottenbnrger Rathauses ver- anstallet. Vorträge werden n. a. halten Kran Professor Spiegel über »Gründung und Teilung von Zugendvereinen und Jugendheimen«, Frau Vr. ino<1. Stelzner über »Die Psychologie der schulentlassenen jungen Mädchen«, die Leiterin der Fraucnabtcilung des städtischen Arbeitsnachweises Frau Zucker über »Berufsberatung für die weibliche Jugend«, Direktor vr. Strathmann über »Die Spielplatzfragc für Groß-Berlin und größere Städte«, Professor vr. Fritz über »Jugend- lcktüre und Zugendbüchercicn« nsw. Außerdem finden Besuche von Zugendheimen, Schwimmvorführungen n. a. statt. Anmeldungen zur Teilnahme am Kursus sind zu richten an die Geschäftsstelle 6 des Ma gistrats Charlottenburg, Rathaus. Das Pseudonym des Schauspielers. — Ein Berliner Schau spieler hatte sich einen Künstlernamen beigelegt. Das Pseudonym stimmte zufällig mit dem Rainen eines höheren Beamten in einer Pro vinzialstadt überein, der hiervon Kenntnis erhielt. Er fühlte sich in seinem Interesse geschädigt, zumal da er darauf angesprochen wurde, ob der Schauspieler dieses Namens mit ihm verwandt sei. Er stellte Strafantrag und stellte ferner im Zivilprozeß den Antrag, daß dem Schauspieler die »Führung des Namens in jeder Form sowohl inner halb seiner künstlerischen Tätigkeit wie im bürgerlichen Leben ver boten« werde. Der Schauspieler wurde im Strafverfahren in zwei Instanzen freigesprochen, auch wiesen das Berliner Land gericht wie das Kammergericht die Zivilklage ab. Daö Kammer- gcricht läßt es, nach einem Bericht der Boss. Ztg., dahingestellt, ob an sich der Schauspieler den Künstlernamen befugt oder unbefugt ge braucht, und erklärt ausdrücklich, zu dieser in der Literatur und der Rechtsprechung streitigen Frage keine Stellung nehmen zu wolle«. Es weist aber die Klage ab, weil es ein Interesse des Klägers verneint. Ein vermögensrechtliches oder ein Familienintcressc läge nicht vor: Umstände, daß der Schauspieler darauf ausgche, sich als Mitglied der Familie des Klägers anszugeben, seien auch nicht ersichtlich: die bloße Gleichheit des Namens reiche nicht aus, eine derartige Absicht zu be gründen. Die bloße Möglichkeit, im gesellschaftlichen Leben daranf angesprochcn zu werden, ob der Schauspieler zu seiner Familie ge höre. begründe noch keine Verlobung eines familienrcchtlichen Inter esses. Auch ein AffektionSintcresse sei nicht verletzt: bei einem Künst ler von Ruf, dessen Theatcrnamen einen guten Klang habe und dem kein Makel anhafte, sei nicht einzusehen, inwiefern es jemand peinlich berühren könnte, wenn er gelegentlich darauf angesprochcn werde, ob ei» Schauspieler ein Mitglied seiner Familie sei. In gleicher Weise müßte es ihn peinlich berühren, wenn jemand irtiimlich annähme, daß irgendeine andere geachtete Persönlichkeit in einem verwandtschaftlichen Verhältnisse zu ihm stünde. Das würde eine unzulässige Überspannung des Begriffs des Asscktionöintercsses bedeuten: eine etwaige über triebene Empfindlichkeit gegen Erscheinungen der Umwelt stelle noch kein AffektionSinteresse dar, das des Rechtsschutzes würdig erscheine. Der 3. Internationale Kongreß für Gcwcrbekrankhcitcn findet in Wien vom 21. bis 26. September statt. Aus der Tagesordnung ist hcrvorzuheben: 1. Ermüdung. Physiologie und Pathologie, ins besondere im Hinblick auf die gewerbliche Arbeit, Wirkung der Be rufsarbeit auf das Nervensystem, Nachtarbeit. Generalreferent: Prof, l), Arnold Durig-Wien. 2. Arbeit in feuchter und heißer Luft. Gc- neralrcfercnt: Prof. vr. L. Earozzi-Mailand. 3. Milzbrand. Gene- ralrcferent: Pros Arthur Schattenfroh-Wien. 4. Pneumokoniosen. Gencralrcferent: Prof. L. Devvto-Mailand. 5. Schädigungen durch Elektrizität in Gewerbebetrieben. Gcncralrefercnt: Prof. I. P. Lang- lois-Paris. 6. Gewerbliche Gifte, n) Allgemeines. Einleitender Bor trag: Prof. K. B. Lehmann-Würzburg. Aufnahme und Abgabe von Fabrikgiften vom theoretischen und praktischen Standpunkte, k) Blei. Generalreferent: T. M. Leggc-London, Xkeckieal-Inspektor ok kactories. . l Verschiedene Gifte. 7. Schädigungen des Gehörs durch den gewerb lichen Betrieb. Generalreferent: vr. D. Gilbert-Brüssel. 8. Verschie denen. cs) Verschiedenes. Deutsch.Griechische Gesellschaft. — Unter diesem Namen tritt eine Vereinigung zur Pflege der deutsch-griechischen Beziehungen an die Öffentlichkeit Die Gründung geht von der Überzeugung auS, daß durch mangelnde Kenntnis und Fühlung in beiden Ländern die tatsächlich vorhandenen Beziehungen und Sympathien in ihrer breiteren Wirkung gehemmt werden. Die Griechen wissen sehr wohl, waS deutsche Wirt schaft und Wissenschaft ihnen zu bieten haben, und in Deutschland be ginnt man einzusehen, daß die aufstrebenden Kräfte Griechenlands eine wachsende Nachfrage nach materiellen und geistigen Gütern herbei fuhren werden. Ausgabe der Gesellschaft wird eS sein, diesem Aus tausch durch eine Kulturpolitik vorzuarbeiten und die echten und dauern- den Sympathien zu schassen, die. ans kulturelle Leistungen und Be ziehungen gegründet, der Wirtschaftspolitik einen ideellen Rückhalt ge- währen und auch für politische Auseinandersetzungen eine günstigere Atmosphäre Herstellen. Die Gesellschaft beabsichtigt, durch eine popn- läre Zeitschrift in Deutschland Verständnis für das moderne Griechen land zu werben und durch Förderung des wechselseitigen Reisever kehrs die persönliche Fühlungnahme zu stärken: sic will deutsche Kul turarbeiten in Griechenland anregen und unterstützen und deutsche Ideen auch in der griechischen Presse und durch Übersetzungen propa- gieren. Das Protektorat der Gesellschaft hat die Königin von Griechen land, die Schwester des Deutschen Kaisers, übernommen: für das Pro- gramm treten 1(»0 repräsentative Persönlichkeiten auS allen Ständen und Gebieten Deutschlands und über 56 Gelehrte, Politiker, Offiziere aus Griechenland mit ihrer Unterschrift ein. Flaubert-Manuskripte. — Die N a 1 i o n a l b i b l i o t h c k von Paris hat eine Anzahl wichtiger Manuskripte FlaubertS erhalten, die bisher der Frau Franklin-Gront, einer Nichte und Erbin Flau bertS, gehörten, die die Papiere jetzt der Bibliothek überwiescir hat. Es sind darunter die Urschrift und ein erster Entwurf von »Lalambo« und mehrere andere kürzere Erzählungen. Das Manuskript von »La- lambo« läßt drei Stadien des Werkes erkennen: den ursprünglichen Entwurf, eine Kopie, die von der Hand FlaubertS korrigiert ist, und dann eine große Anzahl von Notizen der Vorarbeiten. Das Manu skript der »Madame Bovary« hat Frau Franklin-Gront der Biblio thek von Rouen geschenkt. Alle diese Manuskripte FlaubertS bleiben unter Siegel bis zum Jahre 1630. Der Deutsche Verein für öffentliche Gesundheitspflege hält seine 39. Versammlung in Stuttgart in den Tagen vom 16. bis 19. Sep tember ab. Es ist folgende Tagesordnung vorgesehen: Welche Gesichtspunkte sind zurzeit für die zweckmäßige Lüftung bewohnter Räume maßgebend? Ref. Prof. vr. Weichardt-Erlangen, Geh Hof rat Prof. Pfützner-Karlsruhc. Organisation und praktischer Wert des schulärztlichen Dienstes. Ref. Prof. vr. v. Drigalski-Halle a. S. Die Stellung der Rassenhygiene gegenüber Sterilisation und künst licher Fehlgeburt. Ref. San.-Rat Vr. Weinberg-Stuttgart. Das billige Krankenhaus. Ref. Geh. Mcdizinalrat vr. Krohne, vor- tragender Rat im Ministerium des Innern (Berlin), Baurat Schach- ner-München. Zwei Rembrandts in Stockholm entdeckt. — vr. A. Bredius und vr. Kronig, die beiden holländischen kunstgelehrten und Rembrandt- forscher, haben im N a t i o n a l m u s e u m Stockholm zwei Rem brandts entdeckt. Das eine Gemälde stellt, der »Frankfurter Zeitung« zufolge, eine junge Dame dar; cs wurde schon 1896 von dem Franzosen Michel als vermutlich von Rembrandts Hand herrührend bezeichnet, während eS bei dem Museum als eine wertvolle Kopie eines in der Sammlung Thicme in Leipzig befindlichen Originals galt. vr. Brc- diuS glaubt die dargestcllte Dame als Rembrandts Schwester Lisbeth identifizieren zu können. Die Entstehungszeit des Bildes ist ungefähr das Jahr 1632. Das zweite Gemälde, »Abrahams Opfer«, wurde bisher G. van der Eckhout zugeschrieben. ES datiert aus dem Jahre 1628, wäre also ein Iugendwerk Rembrandts, wofür auch ein Umstand spricht, der an ein anderes, vor einigen Jahren auf- gcfundcnes Gemälde des großen Holländers erinnert. Wie man da mals einen einigermaßen unproportionalcn EngelSkops in einer Ecke des Gemäldes entdeckte, so findet sich bei dem Stockholmer Bilde eine unförmige Wolke, von der vr. Brcdiuö meint, daß sie einen ähn lichen Engelskopf verdecke. Die Renovierung des Gemäldes wird darüber Klarheit verschaffen. Der Besuch der deutschen Technischen Hochschulen im Sommer 1911 Die 11 Technischen Hochschulen des Deutschen Reichs sind in diesem Sommer von 12 232 Studierenden besucht gegen 11541 im Vorjahr nnd 12 654 vor 6 Jahren. Von den derzeitigen Studierenden sind 11 228 ordentliche und 1664 außerordentliche (Fachhörer). Unter den ersteren befinden sich 76 und unter den letzteren 12 Frauen gegen nur 12 und 2 vor 6 Jahren. Dazu kommen noch 1647 Hörer (darunter 384 Frauen), die in einzelnen Vorlesungen hospitieren, so daß die Techni schen Hochschulen zurzeit von 13 879 Personen (im Sommer 1913 von 13 325) besucht sind. Wie sich die Studentenschaft auf die einzelnen Studienabteilungen verteilt und welche Änderungen im Laufe der letzten Jahre hierin eingetreten sind, zeigt nachfolgende Gegen überstellung: Architektur studieren 2193 gegen 2154 im Vorjahre und 2396 vor sechs Jahren, Bauingenieurwesen einschließlich von Geodäsie 2767 gegen 2725 und 2911, Maschinenbau 3118 gegen 2836 und 2936, Elektrotechnik 1367 gegen 1164 nnd 892, Chemie und Pharmazie 1544 1131
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