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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1914
- Strukturtyp
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- 1914-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1914
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Redatttoiieller Teil. 1/ 160. 1-1. Juli 101-1. liegen 1446 und 1454, Bergbau- und Hüttenwesen 576 gegen 495 und 378, Schiffbau» und Schiffsmaschinenbau 2^14 gegen 218 und 335, und sonstige (überwiegend allgemein bildende) Fächer 493 gegen 593 und 7l>8. Gegenüber dem Vorjahr haben demnach, abgesehen von den »sonstigen« Studienfächern, alle Abteilungen stärkeren Besuch zu ver zeichnen: relativ zurückgcgangcn ist die Zahl der Architekten und die der Bauingenieure. Ein anderes Bild ergibt die Vergleichung der heutigen Ziffern mit denjenigen vor sechs Fahren. Hier fällt auf das starke Anwachsen der Zahl der Elektro», Bergbau- und der Maschinen ingenieure einerseits und der Rückgang der Zahl der Architekten, der Stau- und der Schiffbau- und Schisfsmaschiiiciibauingcnieure anderseits. Vergegenwärtigt man sich noch, daß seit 1890 die Zahl der Bauinge nieure sich vervierfacht und die der Maschinen- und Elektroingenieure sich verdreifacht hat, so ergeben sich deutlich die Aufwärtsentwicklung der technischen Studien und die gesteigerten Bedürfnisse der Technik der Neuzeit. WaS den Ort d e s S t u b i u m S der Polytechniker betrifft, so findet man in diesem Sommer 5139 oder 42,01der Gesamtzahl an den 5 preußischen Hochschulen eingeschrieben gegen 4550 ober 37,75 "/» vor sechs Fahren: an den übrigen 0 Hochschulen befinden sich 7093 oder 57,99 <gegen 7504 oder 62,25 Den schwächeren Besuch der nicht- preußischen Hochschulen gegenüber 1908 haben insbesondere München und Karlsruhe zu empfinden, erstercs ging um 330, letzteres um 157 studierende zurück, beide infolge der starken Zurückbrängung der Nüssen: geringfügiger ist die Verminderung in Stuttgart und Darm stadt, wogegen Dresden eine ganz beträchtliche Steigerung, die größte von allen Hochschulen, aufzuweisen hat. Das .Hinzukommen der neuen Technischen Hochschule BreSlau ist von geringem Einfluß, da sie ins gesamt erst von 298 Studierenden besucht ist. Von den preußischen Hochschulen ist nur Berlin zurückgegangcn. Diese Bestanbsverände- rungen, deren Ergründung hier zu weit führte, kommen auch in der Nei Heu folge der Hochschulen nach der Besucherzahl zum Ausdruck. Dresden kam um zwei Stufen empor, nämlich von der 5. auf die 3. Stelle, indem eS Darmstadt und Karlsruhe überflügelte. Aachen stieg von der 9. auf die 7. Stufe unter Verdrängung von Stutt gart: Karlsruhe sank von der 4. auf die 6. Stelle, und Hannover stieg von der 6. auf die 5. Stelle. Den heutigen BcsuchSziffern der ein zelnen Hochschulen stellen wir noch die Zahlen des Sommerhalbjahrs 1908 gegenüber: Berlin steht an der Spitze mit 2205 (2291), dann folgt München mit 2189 (2529), Dresden mit 1328 (1052), Darmstadt zählt 1301 (1491), Karlsruhe 1067 (1224)), Hannover 1070 (1015), Aachen 799 (621), Stuttgart 731 (746), Danzig 767 (623), Braunschweig 477 (462) und BreSlau 298 (gegründet 1911 und noch nicht voll aus gebaut). Königlich bayerische Akademie der Wissenschaften. — Aus den Renten der Hardy-Stiftung hat die Akademie folgende Mittel zur Unter stützung indischer Forschungen genehmigt: An Gcheimrat Prof. Hr. H. Jacobi-Bonn zur Bearbeitung seiner Studien über die Jaina- Rcligion und die Apabhramsa-Litcratur 1200 Mark: an Prof. Or. Richard Schmidt-Münster als Druckznschuß fiir seine Ausgabe des in dischen Dramas »Parvatiparinayanataka« 400 Mark: an Prof. Lucian Schermann-Miinchcn zur Weiterführung des indischen Teils seiner orientalischen Bibliographie 600 Mark. Barte, durch den sich in den letzten Fahren nur allzu reich silberfädcu zogen, ivar eine der hervorstechendsten Erscheinungen beim Begrüßung^ abend und bei den anderen Veranstaltungen, die man schwer vermissen wird. Otto Flügel s. Fm Aller von 72 Fahren ist in Dölau bei Halle der Philosoph llr. ü. e. Otto Flügel, der der Hcrbartschcn Schule an- gehörte, gestorben. Fl. ivar Herausgeber der »Zeitschrift für exakte Philosophie« und der »Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik« und bat eine Reihe bedeutsamer philosophischer, pädagogischer und thcolo- bischer Werke geschrieben. Fm Fahre 1912 verlieh ihm die theologische Fakultät der Universität Halle den Ehrendoktor. Fuiius Rodenberg s. Am 11. Fuli ist in Berlin Prof. llr. Fu- lius Rodenbcrg (eigentlich Levi), der langjährige Herausgeber der »Deutschen Rundschau«, im Alter von 83 Fahren gestorben. Erst vor wein gen Monaten ist der rastlos tätige Mann von der Redaktion der »Deutschen Rundschau«, die er seit 1874 geleitet hat, zurückgctrctcn. Als Schrift leiter dieser vornehmen Zeitschrift hat er sich um die Förderung von Gottfried Keller, Theodor Storni, Eonrad Ferdinand Meyer und Luise v. Kranyois große Verdienste erworben, die seinen Namen mehr als alle seine eigenen Schriften mit ehernen Lettern in die Geschichte der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts schreiben. Mit seiner ersten Prosaschrift von 1856, dem »Pariser Bilderbuch«, dem er die zwei bändige »Kleine Wanderchronik« folgen ließ, beschritt Nvdenberg ein Gebiet, für das er ein originelles Talent bewies. In den Jahren 1856 bis 1862 führte er ein Wanderleben, das ihn nach England, Wales, Irland und Schottland, den normannischen Inseln, den Eilanden Nord- frieslands, den schweizerischen und italienischen Seen führte. Eine ganze Reihe interessant geschriebener Reiscbüchcr ging aus diesen Ltu- dienfahrten hervor: es sei erinnert an seine noch lesenswerten Bücher »Ein Herbst in Wales«, »Alltagsleben in London«, »Verschollene In seln«, »Stilleben auf Sylt«, »Die Harfe von Erin«, »Tag und Nacht in London«, »Paris bei Sonnenschein und Lampenlicht«, »Diesseits und jenseits der Alpen«, »Die Myrthe von Killarney«, »Belgien und die Belgier«: auch das später erschienene Reisebuch »Eine Frühlingsfahrt nach Malta«, ferner »Die Wiener Sommertagc«, »In deutschen Lan den«, »Studienreisen in England« gehören hierher. Nicht unerwähnt darf das vortreffliche Lebensbild bleiben, das Rodenberg seinem Lands manne Franz Dingelstedt in zwei Bänden widmete, indem er die Blät ter aus Dingelstedts Nachlaß verständnisvoll bearbeitete. Aus den An regungen seiner Wanderjahre entstanden auch größere Romandichtun gen, wie »Die Straßensängcrin von London« und die Eromwell-Er- .ählung »Von Gottes Gnaden«. Seine dritte Schöpfung auf diesem Gebiet »Die Grandidiers« führte ihn jedoch bereits auf den Boden, der .Robenberg von nun an zum neuen Vaterland wurde: die ReichShaupt- stadt Berlin, in der dieser Roman spielt. Aus weiteren Studien über das Leben und Treiben Berlins erwuchsen die »Bilder aus dem Ber- > liner Leben«, Skizzen aus dem Leben der Straßen und ihrer Bewohner, ! denen novellistische Erlebnisse berlinischer Seelen, wie ».Klostermanns Grundstück« und »Herrn Schellbogens Abenteuer« folgten, die Roden bergs Namen bei seinen neuen Mitbürgern populär machten. Persolialnachrichten. Ordknsauszkichnuna. — Dem Großhcrz. Hofbuchhändlcr Herrn Ernst A -lerina n n in Ko „ stanz Ist vom Nrostherzog von Baden da« Ritterkreuz 2. Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen vcr- liehen worben. Gestorben: am 10. Juli in Scheveningen, wo er Erholung suchte, im Alter von 68 Jahren, Herr Carl Georg Frentzen, Mitdirektor von A. W. Sijthoff's UitgeverS-Maatschappij, in Leiden (Nieder- land). Der Verstorbene war von Geburt Deutscher, aber schon seit ca. 30 Jahren bei Sijthoff in Leiden tätig, dessen Schwiegersohn er wurde und dem er 1900 als Prokurist an die Sette trat. Er nahm hervor- ragenden Anteil an den großen Perlagsschöpfungen seines Schwieger- vatcrS, und als dieser 1906 sein Geschäft in ein Gesellschaftsuntcr- nehmen verwandelte, wurde Frentzen Administrator und nach Sijthosfs im vorigen Fahre erfolgtem Ableben Direktor des Unternehmens. Fn Earl Georg Frentzen ist ein hervorragend tüchtiger nnd lie benswürdiger Bcrufsgcnosse dahingegangen, der seit 28 Jahren ein regelmäßiger Besucher der Leipziger Ostermesse war. Mit rührender Pünktlichkeit stellte er sich regelmäßig am Donnerstag vor Kantate ein. und seine hohe Figur mit dem langwallenden blau-schwarzen SpreWal. Eine lehrreiche Erfahrung fiir Verleger. Der Inhaber eines Privatinstituts in einer großen belgischen Stadt bat mich, ihm ein Sprachlehrbuch meines Verlags zur Prüfung und evtl. Einführung zukommcn zu lassen. Darauf antwortete ich ihm, daß ich an Private in Städten, in denen ich mit Buchhändlern in Geschäftsverbindung stehe, nicht direkt liefern könne, und bat ihn, sich an die Buchhandlung zu wenden, die ihm unter Vorlage dieser meiner Karte das gewünschte Buch zur Prüfung mitgeben und nach erfolgter Einführnng den Preis dafür streichen würde. (Laut mir vorliegender Faktur hat diese Firma ein Exemplar deS betreffen den Buches Heuer disponiert.) Einige Tage darauf schrieb mir der JnstitutSinhaber wieder, er sei in der von mir angegebenen Buchhand lung gewesen, wo man ihm gesagt habe, das Buch sei nicht vorrätig, ob er nicht dafür (ein Sonkurrenzbuch des meinigen) nehmen wolle. Darauf habe ich ihm das begehrte Buch postwendend mit einigen entsprechenden Zeilen direkt geschickt, und weiß nun, was ich in Zu kunft zu tun habe. Frankfurt a. R. CarlJügel'sverlag (M. Abendroth). 1132
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